Ich mied Felix's Blick und schaute zu Alec, der schien, als ob ihm alles völlig egal sei. Oder vielleicht war es auch nur Tarnung.

»Lass sie, Felix. Als wir neu waren, waren wir auch noch nicht perfekt«, Demetri erschien hinter Alec und legte ihm einen Arm auf die Schulter. Waren wir noch nicht perfekt. Waren wir noch nicht perfekt! Ich räusperte mich, sagte jedoch nichts.

»Gibt es noch irgendwelche Anweisungen?«, Alec wischte sich das Blut von den Händen.

»Wie gehen zurück zu Aro, Bericht erstatten.«

»Bericht über was?«

»Wie ihr euch so angestellt habt«, Felix grinste und schaute von oben auf mich herab. Ich erwiderte seinen Blick nicht, da ich mir die Demütigung, zu ihm aufzuschauen, nicht antun mochte.

»Wie lange hält das an?«

»Wie lange hält was an?«, Demetri blickte mich fragend an.

»Dieses Gefühl«, wenn ich noch atmen müsste, dann hätte ich jetzt tief durchgeatmet. Stattdessen schloss ich die Augen und gab mich diesem Gefühl hin.

Demetri lachte. »Ich verstehe. Nun, das ist unterschiedlich. Ihr habt viel zu euch genommen, also schon einige Zeit.« Ich lächelte. »Dafür müsst ihr einige Zeit nicht jagen. Vielleicht zwei Tage.«

»Und wenn es uns Spaß macht?«, erkundigte ich mich.

»Wir wollen ohnehin mit euch kämpfen üben. Das kommt eigentlich auf's Gleiche raus, nur, dass ihr uns nicht wirklich wehtun solltet«, Felix versuchte sich auch in einem Lächeln, das jedoch ehr wie eine misslungene Grimasse aussah. Anscheinend hatte er sich wieder abgeregt.

»Mal sehen«, erwiderte ich trocken. Alec warf mir einen warnenden Blick zu, aber ignorierte ihn.

»Gehen wir«, Felix's Stimme hatte sich deutlich abgekühlt, genau wie die Nacht, die jedoch noch immer schön war. Wie die Schatten selbst glitten wir an den Häuserwänden entlang, bis wir wieder bei Aro im Thronsaal angekommen waren.

»Jane, Liebes«, Aro lächelte, als er mich erblickte. »Magst du dich zu mir setzten und mir von deinem Ausflug erzählen?«

»Selbstverständlich«, ich warf einen kurzen Blick zu Alec, dann gesellte ich mich zu Aro.

»Aber zieh dich doch vorher um, auf deinen Kleidern ist ja ganz viel Blut. Demetri, sei doch so lieb und zeige den Zwillingen, wo sie ab jetzt wohnen werden.«