Kapitel 20 - Anwalt
Harry und ich turnten nach dem ersten Mal also fröhlich durchs Bett. Und die Wohnung. Auf einmal hatte sogar ich Verwendung für die Küche. Arbeitsplatte, Küchentisch - alles sehr praktisch.
Ich stellte Harry nach und nach meine nicht sehr zahlreichen Freunde vor und auch meine Familie. Er begleitete mich ein Wochenende lang nach Doncaster. Ich war nicht oft dort, aber wenn, dann sehr gern. Ich mochte meine Familie und war froh, dass Harry sie auch alle mochte.
Er stellte mir... Niemanden vor. Es war nun schon über ein Jahr vergangen und er damit fertiger Anwalt. Er verdiente nun natürlich wesentlich mehr als ich. Aber das war okay. Es störte mich nicht. Mir machte mein Job trotzdem Spaß. Naja, kam auch manchmal auf die Jugendlichen an, die da waren. Aktuell war ein Mädchen da, was einfach nicht tragbar war. Wir suchten händeringend nach einem anderen Platz für sie.
Heute kam ich wieder müde aus der Nachtschicht. Statt zu schlafen und morgens nur zu gucken, ob auch alle auf waren und die Handys raus zu geben, hatte ich einen Polizeieinsatz, einen Jungen in der Krise und eine Neuaufnahme. Ich hatte nicht geschlafen.
"Hallo!", Rief ich einfach in die Wohnung und trat mir die Schuhe von den Füßen.
"Hey, Boo. Oh? Du siehst müde aus?"
"Ja... Naja... War nicht so entspannt. Ich bin hundemüde.", Murmelte ich nur.
"Das kommt in letzter Zeit öfter vor...", Flüsterte er und küsste mich immer wieder.
"Ja... Naja .."
"Lou... Ich verdiene genug... Du könntest..."
Oh, nein. Nicht das wieder.
"Harry, ich arbeite gern in meinem Job. Ich bin nur müde."
"Ich hab immer Angst um dich..."
Ich seufzte. Harry hasste es, wenn ich nachts allein unterwegs war und bei meinen Schichten kam das eben vor. Wenn es nach Harry ginge hätte ich nur bis 7pm Ausgang oder so.
Einmal hat mich ein Bewohner zusammengeschlagen und mir das Wort "Schwanzlutscher" auf die Stirn geschrieben. Seither hasste Harry meinen Job. Wochenlang musste ich mit ihm diskutieren, warum ich nicht mit kleineren Kindern arbeite, die einfach nicht wissen, was "schwul" ist. Ich hatte die Aussage gehasst. Egal, was ich sagte: dass der betreffende Jugendliche sofort aus der Gruppe geflogen ist und die Sache auch strafrechtliche Folgen hat, dass im Jugendbereich einfach ein chronischer Personalnotstand herrschte und ich den Job ja grundsätzlich gern machte - alles prallte an ihm ab. Zuerst dachte ich, er wolle mich irgendwie kontrollieren. Aber dann fielen mir die Augenringe auf bei meinen Nachtschichten. Nicht bei mir, sondern bei ihm.
Ich sprach ihn drauf an und er gestand mir, dass er, wenn ich Nachts arbeitete keine Ruhe fand und sowieso nicht mehr gut schlief, wenn er mich nicht im Arm hatte. Er machte sich wirklich Sorgen.
Seit er nun Anwalt in Festanstellung war verdiente er einen Haufen Asche und würde es seither lieber sehen, wenn ich nicht arbeiten würde. Ich solle meinen Hobbys nachgehen. Klar, das Faultier in mir, schwang sich direkt eierkraulend in eine Hängematte. Aber... Mein Job... Ich wollte nicht abhängig sein...
Wir würden schon umziehen. Harry fand die Größe, Ausstattung und Lage der Wohnung nicht ansprechend. Er hatte Sorge, wenn ich allein durch dieses Viertel lief. Als wäre ich ein Hundebaby.
Ich tat ihm den Gefallen und er kaufte ein Haus am Stadtrand. Mit Garten und Kieseinfahrt. Es war wunderschön. Ich freute mich darauf. Denn auch wenn ich es nicht gern zugab: Manchmal war mir Nachts schon etwas mulmig...
Er hatte zwei Immobilien in die engere Auswahl genommen. Und dann mich entscheiden lassen. Ich war davon völlig baff.
Nächste Woche würden wir in den Urlaub fahren. Ich wollte auch was bezahlen, aber Harry ließ mich nicht. Auf meinem Konto häufte sich ein kleines Vermögen an, aber das gab Harry natürlich auch immer einen Grund zu sagen: "Siehst du, Engel. Du kannst ruhig zu Hause bleiben. Wir brauchen es nicht."
Harry schaffte es übrigens immer noch Homorette zu haben. Mal stärker, Mal weniger stark ausgeprägt. Einen handfesten Streit hatten wir, als er ernsthaft meinte, dass sein Arsch Jungfrau bleiben würde, weil er nicht schwul wäre. Ich dachte erst, ich hätte mich verhört. Ich war lieber Bottom. Es gab eigentlich kein Problem. Aber dieser Satz hatte mich unglaublich getriggert und ich setzte Harry auf Entzug.
"Dann lass uns doch Mal sehen, wie lange du brauchst, bis du Hete um meinen Arsch bettelst.", Hatte ich geschimpft. Tja, da hatte Dirty Harry Mal ein Problem, denn wir hatten eigentlich wirklich viel Sex. Nach vier Tagen kam er an wie ein geprügelter Hund und entschuldigte sich wortreich. Ich ließ ihn trotzdem noch zwei Wochen schmoren.
Danach hatte er mich das erste Mal gerimmt und nahezu Lobeshymnen über meinen Arsch gesungen. Tja. Ich mochte es gerimmt zu werden. Und Harry konnte es verdammt gut.
"Jetzt leckst du einen Schwulen den Arsch aus. Klingt nicht sehr Hetero.", Hatte ich stöhnend hervor gebracht.
"Um mit dir zusammen sein zu können, würde ich alles sein.", Hatte er gestöhnt. Jap, sprachlos machte er mich immer noch ständig.
"Nächste Woche fliegen wir in den Urlaub. Das wird toll. Nur wir beide.", Lächelte Harry und half mir ins Bett.
"Ja. Das wird toll. Endlich Zeit.", Seufzte ich. Seit er die Stelle hatte sahen wir uns wegen meiner Schichtdienste teils gar nicht. Er machte viele Überstunden um richtig rein zu kommen.
"Wir beide und ein Whirlpool im Zimmer.", Grinste Harry und kroch hinter mich, sobald er auch sich, bis auf die Shorts, seiner Kleidung entledigt hatte. Ich sag ja: dirty Harry.
"Ich kann gar kein spanisch.", Murmelte ich.
"Ich aber. Alles gut. Ich lasse dich eh nicht allein rum laufen. Und ich liebe es, wenn du auf mich angewiesen bist.", Grinste Harry in meine Haare.
"Was du nicht sagst.", Schmunzelte ich nur.
"Ich meinte im Alltag.", Brummelte Harry.
"Ach komm, du magst es auch, wenn ich um deinen Schwanz flehe."
"Welcher Mann würde das nicht?", Fragte Harry grinsend.
Ich sparte mit eine direkte Antwort und meinte stattdessen: "Ich liebe es, wenn du ihn mir ganz tief rein schiebst. Und wenn du kommst und trotzdem weiter machst und es überall in mir verteilst", raunte ich und spürte, wie er mir nun auch direkt die Shorts runter zog.
"So?", Fragte er und drang in mich ein.
So, der Zeitsprung ist diesesmal etwas geschmeidiger. Ich hoffe er passt so.
Was denkt ihr über die beiden? Es ist so aufregend, weil ich parallel ja immer Mal an Harrys Sicht schreibe 😅.
Bis Samstag.
Viele Grüße ^_^
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