Harry Potter Tag (jetzt sogar mit aktuellen Antworten)
Irgendwer hat letztens bei meinem Harry-Potter-Tag kommentiert, was bedeutet, dass mir schlagartig bewusst wurde, dass er existiert. Was dazu geführt hat, dass ich ihn nochmal gelesen habe und oh boi, that was a wild ride. Deshalb ist dieses Werk von mir auch bei meiner Profil-Renovierung in den Tiefen von "Veröffentlichung rückgängig machen" verschwunden (ihr braucht also nicht nach der cringe-Party suchen, sie ist gone...forever).
Aber ich habe beschlossen und auch versprochen, ihn nochmal zu machen. Here we go:
1. Deine erste Begegnung mit Harry Potter
Meine erste Begegnung mit Harry Potter war in der Grundschule. Ich sehe es vor mir, als wäre es gestern im fernen Jahr 2009 und ich war mit zwei Freundinnen im Hort, die beschlossen haben, es ist dringend Zeit, Harry Potter zu spielen. Eine war Hermine, eine war Ginny und ich (laaange bevor ich es gewagt habe, zu hinterfragen, wie weiblich ich nun bin) sollte Luna Lovegood spielen. Komplett ahnungslos habe ich mit den Schultern gezuckt und mein bestes gegeben - ich fand das Spiel ziemlich langweilig, wie das eben so ist, wenn man etwas spielt, von dem man keine Ahnung hat (ich habe es glaube ich nicht einmal geschafft, mir "meinen" Nachnamen länger als 10 Minuten zu merken). Wie ihr sehen könnt, hat meine erste Begegnung mit Harry Potter also nicht dazu beigetragen, mein Interesse daran zu schüren.
Die zweite Begegnung, die ich mit Harry Potter hatte, war wesentlich interessanter und auch wesentlich einflussreicher auf meine weitere Beziehung zu den Büchern. Es war eine Buchvorstellung in der vierten Klasse und sie hat dazu geführt, dass ich mich danach mehrere Jahre lang stringent geweigert habe, irgendetwas mit Harry Potter zu tun zu haben. Ein Junge aus meiner Klasse hat den "Stein der Weisen" vorgestellt und ich vermute, es war eine Kombination aus meinem Desinteresse, meiner Unaufmerksamkeit und der Tatsache, dass ich große Probleme damit habe, schnell genug zu verarbeiten, was Leute sagen, dass ich absolut nicht mitbekommen habe, wovon er redet. Möglicherweise war die Buchvorstellung auch nicht besonders gut gelungen, ich erinnere mich nicht mehr genau. Wie auch immer es jetzt passiert ist, ich habe auf jeden Fall komplett missverstanden, worum es in dem Buch geht. Und mit "komplett missverstanden" meine ich, ich war der festen Überzeugung, dass Harry, Ron und Hermine ein lilafarbenes, ein grünes und ein gelbes Monster sind. Obendrein kommt noch, dass die Szene mit dem Troll in der Toilette, die sich mein ahnungsloser Klassenkamerad als Ausschnitt zum Vorlesen ausgesucht hatte, aus dem Kontext gerissen sehr viel gruseliger scheint, als sie ist.
Im Alter von zehn Jahren war ich dementsprechend der Auffassung, dass es in Harry Potter um kleine Monster geht und dass es zudem noch wirklich gruselig ist. Und das klang wirklich nicht nach einem Buch, an dem ich irgendein Interesse hatte. Kurzum: ich habe absolut nicht verstanden, wieso alle so begeistert davon waren.
Meine anderthalb Jahre jüngere Schwester jedoch war sehr viel schneller davon überzeugt worden, die Bücher zu lesen, wie erwartet sofort völlig begeistert und hat mir von da an in den Ohren gelegen, dass ich es unbedingt auch lesen muss. Aus eben erläuterten Gründen habe ich mich allerdings vehement geweigert.
Und das führte zu meiner dritten Begegnung mit Harry Potter. Meine Schwester hat mir irgendwann einen Deal vorgeschlagen: ich schaue mit ihr den ersten Film. Zwei Stunden, wenn ich es dann immer noch hasse, habe ich nicht sehr viel Zeit investiert, plus, sie konnte besser sicherstellen, dass ich auch wirklich bis zum Ende bleibe. Das war eine Argumentation auf die sich mein zwölfjähriges Ich dann mit knirschenden Zähnen eingelassen hat. Und ohne dass es jetzt vermutlich jemanden groß überrascht, hat der Film alle Missverständnisse ziemlich schnell beseitigt.
Es brauchte für mich also drei Anläufe, um mit Harry Potter warm zu werden, aber irgendwann hat es dann doch geklickt und der Rest ist Geschichte.
2. Hast du alle Bücher gelesen und alle Filme gesehen?
Ja. Mehrfach.
3. Hast du als erstes die Bücher gelesen oder als erstes die Filme gesehen?
Wie bereits gesagt, habe ich als erstes den ersten Film gesehen. Ich weiß nicht, ob ich zuerst das erste Buch gelesen oder den zweiten Film gesehen habe, aber ich habe den zweiten Film auf jeden Fall gesehen, bevor ich das zweite Buch gelesen habe. Bei dem ganzen Rest habe ich zuerst das Buch gelesen und dann die Filme geschaut.
4./5. Lieblingsbuch/film? Schlechtestes Buch/Film?
Lieblingsbuch sind auf jeden Fall Teil drei und Teil sieben. Bei den Filmen muss ich gestehen, dass ich sie jetzt schon echt lange nicht mehr gesehen habe und mich nicht erinnern kann. Ich würde aber sagen, der erste, weil er so warm ist und irgendwie so richtige Harry-Potter-Vibes hat, wenn ihr wisst, was ich meine. Ich weiß, dass ich es schon beim ersten Mal schauen gestört hat, dass die Filme immer düsterer wurden. Und damit meine ich nicht das Thema, das ist halt einfach die Handlung, die ernster wird. Nein, ich meine, dass die Filme von den Farben her immer dunkler und grauer wurden.
Schlechtestes Buch fand ich früher immer echt schwer zu beantworten, aber das Problem hat sich mittlerweile ja zum Glück gelöst: Das schlechteste Buch ist mit Abstand "The Cursed Child" und ich weigere mich nach wie vor, es als Canon zu betrachten. Nicht wegen den Figuren oder der Idee mit den Zeitumkehrern, das fand ich sogar ganz witzig. Aber ich fand es absolut unterirdisch, dass auf die langweiligste, unrealistischste Erklärung zurückgegriffen wurde, die man hätte wählen können. (Achtung, Spoiler) Die Idee, dass Voldemort und Bellatrix ein Kind haben, ist einfach komplett aus der Luft gegriffen und ich hätte mir von der Frau, die uns absolut geniale Handlungsstränge und Plottwists gegeben hat, wirklich mehr erwartet.
Ähnliches gilt für "schlechtester Film", für den ich die Fantastischen Tierwesen nominiere. Wieder, nichts gegen die Figuren, nichts gegen die Idee, fand ich beides ziemlich klasse. Aber ich finde es unnötig und enttäuschend, dass da jetzt noch eine dramatische Handlung drum herum gebastelt wird, nur um es auf mehrere Filme aufzuteilen und noch möglichst viel Geld damit zu machen. Sehr schade, weil ich denke, dass ein einzelner Film, indem es wirklich nur darum geht, wie Newt verzweifelt versucht, seine Tierwesen durch die Gegend zu schmuggeln, eine wirklich, wirklich gute Ergänzung fürs Fandom hätte sein können.
6./7./8. Lieblingscharakter männlich/weiblich/allgemein
Uff, Lieblingscharaktere. Na gut, fangen wir mal an. Ganz oben steht definitiv Minerva McGonagall, sie ist zu gut für diese Welt. Dann Neville Longbottom, für sein wunderbares Character Development, was glaube ich nicht nur mir als ängstlichem Zwölfjährigen Mut gemacht hat. Ron Weasley, der von den Filmemachern und von vielen Fans sehr viel weniger bekommen hat, als er verdient hätte. Harry Potter, my precious, oblivious, bisexual baby. Hermine, dafür dass sie wirklich, wirklich relatable ist, manchmal. Ach Mensch, es gibt viel zu viele gute Charaktere in den Büchern. Ginny Weasley, Remus Lupin, Regulus Black, Percy Weasley (je älter ich werde, desto mehr liebe ich seine Entwicklung und dass sie zeigt, dass man Fehler machen und am Ende doch die richtige Entscheidung treffen kann), Charlie Weasley, Fleur Delacour (!!!)......
Falls jemand darüber diskutieren möchte, warum diese Charaktere meiner Meinung nach die absolut besten sind, die in dieser Reihe vorkommen, bin ich absolut bereit, das in den Kommentaren zu tun. Ich werde es euch allerdings hier ersparen, weil diese ganze Sache eh schon viel zu lang wird.
9. Hasscharakter
1) Albus Dumbledore. Ich weiß, ich weiß, er hatte seine Gründe. Ich weiß, jeder macht Fehler. Aber es gibt keinen, keinen einzigen Grund, der es ok macht, ein Kind in einem Haushalt zu lassen, in dem es misshandelt wird. Keinen. Ich weiß, Lilys Blut und so weiter. Aber du kannst mir nicht sagen, dass es keine andere Möglichkeit gegeben hätte.
2) Severus Snape. Kurzes Gedankenexperiment: Stellt euch vor, Voldemort hätte sich nicht für Harry entschieden, sondern für Neville. Hätte er machen können. Dann hätte Snape nicht die Seiten gewechselt. Es war nicht die Ideologie, mit der er ein Problem hatte, er hat erst den Finger gerührt, als es ihn persönlich betroffen hat. Hätte sich Voldemort für Neville entschieden, hätte Snape nie die Seiten gewechselt. Und mit Verlaub, das ist nicht meine Vorstellung vom "mutigsten Mann, den ich je kannte". (Plus, es ist wirklich, wirklich creepy, dass er nicht akzeptieren konnte, dass Lily sich gegen ihn entschieden hat. Sie mochte ihn, er hat sie schlecht behandelt, also hat sie sich von ihm distanziert und ihm ein klares Nein gegeben. Und wenn einem jemand ein klares Nein gibt, dann sollte man das akzeptieren, statt es an dessen Sohn auszulassen.) (UND ich vertrete nach wie vor die Meinung, dass jeder Lehrer, der der Irrwicht eines Schülers ist, auf der Stelle gefeuert werden sollte. Ehrlich, Leute, lest die Bücher nochmal. Snape ist kein guter Mensch, und eine traurige Hintergrundgeschichte ist da vielleicht eine Erklärung, aber ganz sicher keine Entschuldigung.)
10. In welchem Haus wärst du?
Vermutlich Ravenclaw. Ich dachte immer Ravenclaw/Hufflepuff-Zwischendings, aber als ich das meiner Schwester erzählt habe, hat sich mich angeschaut mit so einem leicht mitleidigen Blick und mir mitgeteilt, dass ich vermutlich der ravenclawigste Ravenclaw bin, den sie je getroffen hat. Also...guess I'm going with that one.
11. Lieblingswesen
Uff, schwere Frage. Ich mag die Einhörner, weil sie Mädchen lieber mögen als Jungen, sehr relatable. Und Drachen. Ich meine - Drachen!!!
12. Was wäre dein Haustier?
Ich bin definitiv ein Katzenmensch, aber ich bin auch absolut pragmatisch veranlagt und würde deshalb eher Eule sagen. Da es allerdings Schuleulen gibt, wäre ich in der Realität vermutlich eines von den Kindern, die kein Haustier haben, weil es mich glaube ich viel zu sehr stressen würde, es immer zu suchen in diesem gigantischen Schloss.
13. Was wäre dein Patronus?
Hm. Ist das nicht irgendwie immer eine Überraschung, wenn man es das erste Mal schafft? Ich würde auch hier zu einer Katze tendieren, aber wenn wir mit einkalkulieren, dass ich definitiv muggelstämmig bin, fänd ich es auch echt cool, wenn es ein Flugdinosaurier wäre oder so.
14. In welcher Zeit würdest du in Hogwarts sein wollen?
Da ich als Ravenclaw ohnehin nicht viel Kontakt zu den Hauptcharakteren ihrer Zeit haben würde, würde ich jetzt mal ganz spontan Next Generation sagen, weil ich doch ganz gerne in einer Zeit leben würde, die a) Internet hat und b) nicht von einem Krieg dominiert wird.
15. Wem empfiehlst du Harry Potter?
Ich empfehle Harry Potter allen, die ein gutes Fantasybuch mit grandios vernetzten Handlungen und starken Charakteren lesen möchten. Ich empfehle es allen, die keine Lust auf Lesen haben, aber einem unterhaltsamen Filmemarathon nicht abgeneigt sind.
Ich empfehle aber auch allen, die sich damit beschäftigen, das zu hinterfragen, was dort steht, denn wie wir leider alle wissen, sind JK Rowlings Ansichten nicht die, die man sich in einer toleranten und offenen Welt wünscht und das scheint leider manchmal durch. Natürlich haben die Bücher viele gute Botschaften für Kinder wie auch für Erwachsene, aber man muss immer ein wenig auf der Hut sein.
Zuletzt empfehle ich Harry Potter allen, die Teil eines gigantischen, bunten und grandiosen Fandoms sein wollen. Denn wenn die Entwicklung von JK Rowling in den letzten Jahren eins gezeigt hat, dann dass die Fans ihre Ansichten definitiv nicht teilen. Mir sind nicht viele Fandoms begegnet, in denen so viele Fanfictions und Headcanons existieren, in denen so aktiv gepostet und so hitzig diskutiert wurde oder die auf so vielen Ebenen existent und super cool sind. Und alleine dafür lohnt es sich schon.
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