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S E C H Z E H N







Was um alles in der Welt könnte O'Connor von mir wollen?!

Irritiert nehme ich meiner Mutter das Telefon aus der Hand und frage sie misstrauisch: »Hat er gesagt, worum's geht?«

Sie schüttelt nur den Kopf und ruft euphorisch: »Das wirst du gleich erfahren!« Ich rolle mit den Augen und ihr ist die Enttäuschung deutlich anzusehen, als ich ihr meine Zimmertür vor der Nase schließe. Wahrscheinlich wäre sie gern daneben gesessen, während ich mich vom Bürgermeister bespaßen lasse. Ehrlich gesagt gruselt es mich wirklich, wenn meine Mutter so komisch drauf ist. Da habe ich ihre humorlose Version mit Stock im Arsch doch deutlich lieber.

Mich nervt es wirklich, dass sie eine rege Freude an seinem Interesse bezüglich meiner Person hat. Einfluss ist es, was sie sich dadurch erhofft, das ist mir klar. Wenn sie nur wüsste, wie wenig mich dieser Mann tatsächlich ausstehen kann...

Resigniert drücke ich auf die Rückwahl-Taste und setze mich im Schneidersitz auf mein Bett. Natürlich lässt der Blödmann es fünf Mal klingeln, bis er sich mit einem neutralen »Miss Cunnings, guten Abend« meldet.

»Wie schön, Sie haben es dann auch mal an den Hörer geschafft.«

»Entschuldigen Sie, ich war kurz abgelenkt.« Wer's glaubt.

»Was wollen Sie von mir?«, frage ich ohne Umschweife. Auf diesen ganzen Smalltalk-Scheiß habe ich herzlich wenig Lust. Wieso erst einmal gesittet über das Wetter reden, wenn man gleich zur Sache kommen kann?

»Direkt wie immer, warum wundert mich das nicht?«, schnarrt O'Connor.

Bevor ich ihm darauf eine Antwort geben kann, die ihm sicher nicht gefallen würde, spricht er auch schon weiter: »Also gut, ich muss Sie leider um einen Gefallen bitten, Miss Cunnings. Um einen nicht gerade kleinen sogar.«

Das muss ein Scherz sein. »Sie verscheißern mich doch gerade, oder?«

Er seufzt tief und entgegnet dann: »Ich wünschte, es wäre so. Glauben Sie mir.« Zugegebenermaßen glaube ich ihm tatsächlich, dass er genau so wenig Lust darauf hat, einen Gefallen von mir einzufordern, wie ich, mir diese Anfrage anzuhören. Vermutlich sogar weniger, da er etwas von mir braucht.

Ich könnte ihn noch eine Weile zappeln lassen und es bis ins Äußerste genießen, ihn sich wie einen Wurm an der Angel winden zu lassen. Doch ehrlich gesagt fehlt mir gerade schlicht die Energie dazu. Also seufze ich: »Worum geht es?« Stille.

»Hallo? Sind Sie noch dran? Ich habe nicht vor, die ganze Nacht hier an der Strippe zu hängen, Bürgermeister hin oder her!«

»Bevor ich Ihnen sage, was los ist, sollten Sie wissen, dass ich Ihnen nur sehr grobe Informationen geben kann. Den Rest erfahren Sie, sobald Sie eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichnet haben.« Verdattert blinzele ich die Matratze unter mir an. »Ist das irgendein kranker Scherz?«, zische ich schließlich.

»Nein, auf keinen Fall. Bitte... glauben Sie mir. Das ist kein Scherz.« Mit einem Mal klingt seine Stimme einfach nur müde und noch eine Spur rauer, als sonst. Unwillkürlich frage ich mich, wie oft er im Kopf verschiedene Möglichkeiten durchgegangen ist, nur um festzustellen, dass er nicht darum herumkommt, mich um Hilfe zu bitten.

»Ich höre«, sage ich also fest. Wenn ich schlau wäre, würde ich mich einfach da raus halten und weiter mein eigenes Ding machen... was auch immer dieses ›Ding‹ sein mag. Doch meine Neugier siegt, wie sie es bereits oft in meinem bisherigen Leben getan hat.

»Die ganze Sache fällt unter höchste Geheimhaltung, weshalb ich Ihnen nur so viel sagen kann: Sie wären in ihrer jetzigen Position gut dazu in der Lage, Informationen zu liefern. Ihre Aufgabe wäre es dann, als eine Art Maulwurf zu fungieren.«

Mir klappt im wahrsten Sinne des Wortes die Kinnlade herunter. Ich habe mit so einigem gerechnet, aber definitiv nicht hiermit! »Moment mal... wie in so einem Blockbuster-Thriller? Kommen Sie, O'Connor, das hier ist Bonding Hills, hier passieren solche Sachen nicht.« Doch sobald die Worte raus sind, will ich sie eigentlich wieder zurücknehmen. In den letzten Monaten ist ja mehr als deutlich geworden, was für Sachen hier in Bonding Hills passieren. Stella, Kane und ich können wahrlich ein Lied davon singen.

Als hätte der Bürgermeister meine Gedanken erraten, sagt er jetzt: »Waren Sie nicht erst vor wenigen Monaten in eine Schießerei verwickelt?«

»Russisches Roulette«, korrigiere ich ihn knurrend. Dann füge ich hinzu: »Sie haben mein Ohr ja beim Dinner letztens gesehen. Glück gehabt, wenn man so will.« Daraufhin sagt er vorerst nichts. Doch ich mache mir keine Illusionen, dass er dies aus Taktgefühl tut. In seinem Kopf legt er sich schon die kommenden Worte zurecht, dessen bin ich mir sicher.

Doch das, was er dann letztendlich sagt, überrascht mich: »Sie sind ein echt harter Hund, Uma Cunnings.« Seiner Stimme entnehme ich schon fast etwas, das an widerwillige Bewunderung erinnern könnte. »Bin ich nicht«, murmle ich resigniert. Ein harter Hund lässt es nicht zu, dass hässliche Erinnerungen ihn zu überwältigen drohen. Und doch stehe ich nun hier, weiß tagsüber nicht, wohin mit mir und kann nachts nicht einschlafen – und wenn ich es doch tue, lasse ich mich munter von Albträumen quälen. Harter Hund geht anders, O'Connor.

Ohne auf meine letzten Worte einzugehen, fährt er fort: »Ihre... sagen wir, starke Persönlichkeit gehört zu einem der Gründe, warum ich Sie in dieser Angelegenheit brauche. Und nachdem, was mir die Akten über das erzählen, was Sie bereits durchgestanden haben, erst recht.«

Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Zum einen treibt mich der Gedanke, dass dieser Mann in meinen Akten geschnüffelt hat, in den Wahnsinn. Zum anderen will sich mir einfach nicht erschließen, inwiefern meine jüngste Vergangenheit dieser Situation zuträglich sein könnte. Das ist doch absurd!

Wut droht mich zu überwältigen und ich rufe: »Ihnen hat doch jemand ins Hirn geschissen! Sollte mich meine Vorbelastung nicht eigentlich erst recht ungeeignet für irgendwelche Top-Secret-Staatsstreiche machen?«

»Das hier wird kein Staatsstreich«, sagt er ruhig. Ich winke ab und grummele: »Was auch immer, Sie wissen, was ich meine.«

»Miss Cunnings... wenn ich Ihnen in die Augen schaue, sehe ich Härte, Stärke und sehr viel mehr Unnachgiebigkeit, als für die Menschen in Ihrem Umfeld gut ist. Sie mögen von mir halten, was Sie wollen, und Sie gehören ihrerseits auch nicht zu meinen Lieblingsmenschen auf diesem Planeten – aber ich würde jetzt nicht mit Ihnen telefonieren, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass Sie mir mit diesem Fall helfen könnten.« Eigenartigerweise glaube ich ihm das sogar.

»Und was genau wollen Sie jetzt eigentlich von mir?«, will ich wissen.

»Kommen Sie morgen in mein Büro, dort besprechen wir alles Weitere.«

»Ernsthaft jetzt, O'Connor?! Sie machen mich erst neugierig und wollen mich dann abspeisen?«

Er räuspert sich und ich kann fast schon durch die Leitung spüren, wie hart ich an seiner Selbstbeherrschung kratze. Mit ruhiger Stimme sagt er schließlich: »Das dient nur zur Sicherheit und ich habe Ihnen bereits erklärt, weshalb ich noch nicht genauer werden kann.«

»Trotzdem ist es echt...« – Fast sage ich schon ›doof‹, fürchte allerdings, dass ich dann klinge, wie ein bockiges Kind – »... unschön.«

»Nun ja, ob das schön ist oder nicht, es geht nicht anders«, meint er pragmatisch. Mit den Augen rollend frage ich: »Was wäre, rein hypothetisch natürlich, wenn ich Sie da morgen besuchen würde... könnte ich immer noch ›Nein‹ sagen?«

»Also, rein hypothetisch, ja. Die Verschwiegenheitserklärung müssten Sie allerdings unterzeichnen.«

»Das heißt, ich könnte mir einfach anhören, was Sie mir zu sagen haben, den Wisch unterschreiben, und wieder gehen, wenn's mir nicht passt?«

»Exakt.«

Ich lasse ihn noch eine Weile zappeln, bis ich sage: »Tja, dann sehen wir uns morgen, Herr Bürgermeister.«

»Das freut mich zu hören.« Absurderweise klingt er tatsächlich so. Dass das rein gar nichts  mit meiner Person zu tun hat, ist mir natürlich klar.

Wir verabschieden uns und legen auf. Da meine Zimmertür zu dick ist, um an ihr zu lauschen, befindet sich meine Mutter vermutlich nicht davor. Trotzdem sehe ich nach, doch meine Vermutung bestätigt sich.

Als hätten meine Gedanken sie herbeigerufen, schreitet meine Mutter zügigen Schrittes nach oben in die Etage meines Zimmers. Ich lehne mich an das Geländer und warte, bis sie bei mir angelangt ist. Dieses klatschsüchtige Glitzern in ihren Augen wird nicht weniger gruselig, egal, wie oft ich es schon gesehen habe.

»Und, was hat er gesagt?!«

Ich verdrehe die Augen und winke lässig ab, innerlich jedoch suche ich nach einer Lüge, die ich ihr auftischen kann. Was soll ich ihr denn jetzt erzählen? Die Wahrheit fällt ja aus.

»War halb so wild, er wollte sich nur nochmal wegen etwas erkundigen, über das wir beim Dinner gesprochen haben.«

Der enttäuschte Blick meiner Mutter ist schon fast witzig. »Und was genau wollte er wissen?«

»Nichts Wichtiges.«

»Dann kannst du es mir genau so gut sagen.«

»Mom! Wirklich, lass gut sein. Ruf ihn doch selber an, dann hast du was zum Tratschen.«

Mit den Worten lasse ich sie im Flur stehen und schließe nachdrücklich die Tür hinter mir. Doch meine Gedanken sind längst wieder bei dem Telefonat von vorhin.

Was um alles in der Welt willst du von mir, Hayes O'Connor?

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