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Die restlichen Tage meines Praktikums vergingen wie im Flug. Ich tat meine Pflichten, hielt den Kopf gesenkt und verspürte eine geradezu gigantische Erleichterung, sobald ich das letzte Mal durch die Türen des Eingangs nach draußen trat und dieses Höllenhaus endlich hinter mir lassen konnte.

Martin hat des Öfteren versucht mit mir zu reden. Ein Mal habe ich seinem Gesuch nachgegeben, mich gewissermaßen dazu breitschlagen lassen. Hastig wollte er mich davon überzeugen, dass er unschuldig sei und absolut gar nichts von den illegalen Transplantationen wusste. Ich ließ ihn ausreden und sagte ihm dann ungerührt, dass nicht ich diejenige bin, die er überzeugen muss. Danach ließ er mich in Ruhe.

Während ich jetzt in meinem begehbaren Kleiderschrank stehe und geistesabwesend den Blick schweifen lasse, denke ich an meinen alten Freund. Selbst wenn ich mit meiner Annahme recht behalten sollte und Martin tatsächlich unschuldig ist, wird unsere Freundschaft nie mehr das sein, was sie zuvor einmal war. Diese Erkenntnis gibt mir einen leisen Stich.

Später steigt der Maskenball, DAS Ereignis des Jahrhunderts in Bonding Hills, wenn man so will. Die Vorfreude darauf will sich bei mir noch nicht recht einstellen, dafür hat meine Mutter aber genug für zehn Personen davon parat und mein Vater tut zumindest so, als würde er sich ebenfalls freuen.

Lustlos gehe ich die Abendrobe durch, die sich auf einer separaten Kleiderstange befindet. Plötzlich fällt mir das dunkelrote Schlauchkleid ins Auge, welches ich an dem Tag des Dinners mit dem Bürgermeister getragen habe.

»Zieh am besten nicht dieses Kleid an, das du bei dem Dinner damals anhattest. Ich will nicht, dass du zu viel Aufmerksamkeit auf dich ziehst.«

Erneut durchströmt mich heiße Wut, wie in dem Moment, als er die Dreistigkeit besessen hat, diese Worte zu mir zu sagen. Ich werde gewiss nicht meinen Licht unter den Scheffel stellen, nur damit ich nicht die Blicke anderer Männer auf mich ziehe und Hayes zufrieden ist, das kann er sowas von vergessen!

Aus purem Trotz ziehe ich ein fließendes Kleid mit hauchdünnen Trägern heraus, eines, welches noch sehr viel aufreizender ist als das dunkelrote. Mit einem grimmigen Lächeln halte ich es mir vor den Körper und betrachte den fließenden nachtblauen Stoff, der bei jeder meiner Bewegungen verheißungsvoll schimmert. Kurzerhand ziehe ich es mir an und betrachte mich anschließend prüfend im Spiegel.

In diesem Kleid sehe ich aus wie eine Meerjungfrau, die aus den nächtlichen Tiefen der See heraus gestiegen ist und auf dem Weg noch ein paar Sterne vom Himmel geholt hat. Der dünne Stoff umspielt meinen mittlerweile wieder etwas volleren Körper und liegt an genau den richtigen Stellen an. Als ich probehalber mein Bein nach vorne strecke, fließt der Stoff daran vorbei und ein langer Schlitz, welcher rechts liegt und bis zum Ansatz meines Oberschenkels geht, offenbart sich.

Zufrieden nickend behalte ich es an, lege mir feingliedrigen Silberschmuck an und schminke mich so dramatisch, wie nur irgend möglich. Es ist lange her, dass ich mir einen Cateye-Lidstrich gezogen habe, doch ich stelle fest, dass ich trotzdem nicht aus der Übung bin. Matter, tief dunkelroter Lippenstift komplettiert den Look. Kurz spiele ich mit dem Gedanken, meine Haare mit Klammern zurückzustecken, entscheide mich letzten Endes jedoch nur dafür, mir einen Seitenscheitel zu legen und das Haar an meinem verbliebenen Ohr mit silbernen Klammern am Kopf festzustecken.

Zum Schluss verteile ich noch sanft schimmernde Bodylotion auf meinem Körper und schlüpfe in hochhackige Riemchensandalen in Silber. Bei dem Gedanken an das Gesicht, welches Hayes bei meinem Anblick ziehen wird, tritt ein triumphierendes Funkeln in meine Augen.

»Uma, bist du soweit?«, ruft meine Mutter ungeduldig von unten. »Komme gleich!«, rufe ich zurück und schnapp mir die zu meinem Kleid passende, längliche Clutch, sowie eine feine Maske aus schwarzer Spitze, welche ich noch ganz hinten in einer meiner Schubladen ausfindig machen konnte. Als ich die Treppen runtergehe und meine herausgeputzten Eltern im Foyer sehe, halte ich kurz inne. Meine Mutter ist gerade dabei, die Fliege meines Vaters zu richten. Aus diesem Winkel von hier oben sieht sie ein kleines bisschen aus wie Stella...

Eine Faust schließt sich um mein Herz und drückt schmerzhaft zu. Ich schlucke und schiebe die Gedanken an meine Schwester beiseite. In letzter Zeit habe ich ohnehin viel zu viel an sie gedacht.

Als meine Eltern mich erblicken, verstummen sie. Mein Vater lächelt mir wohlwollend zu und meine Mutter fasst sich gerührt an die Brust. Mit einem Mal komme ich mir wieder so vor, wie eine jüngere Uma, die ebendiese Treppen hinabsteigt und bald auf den Homecomingball gehen wird.

»Du siehst wirklich entzückend aus, Uma! Nun ja, ein wenig freizügig ist es schon, aber –«

»Nun lass ihr doch die Freude«, geht mein Vater dazwischen und rollt müde die Augen in meine Richtung. Es ist so unwirklich zu sehen, wie schön meine Eltern wieder miteinander umgehen. Lange, sehr lange Zeit war das nicht der Fall. Und ebenso lange Zeit habe ich Stella die Schuld dafür gegeben, obwohl sie nicht das geringste dafür konnte. Aber Wut kann manchmal unfassbar irrational sein.

Ich werfe mir einen breiten Fake-Pelz in silbrigem Weiß über die Schultern und binde die Maske so an meinem Hinterkopf zusammen, dass die Schnüre unter meinem Haar verborgen sind. Die Masken meiner Eltern sind sehr viel schlichter gehalten als meine und werden nicht am Kopf festgemacht, sondern haben an der Seite Stiele, mit denen sie vor das Gesicht gehalten werden können.

Eine schnittige kleine Limousine wartet vor dem Haus auf uns und führt mir mal wieder vor Augen, wie reich meine Eltern sind. Das Erbe meiner Mutter, sowie das Geld, das mein Vater mit Investments gescheffelt hat, stellt einen beachtlichen Goldhaufen dar.

Während der Fahrt unterhalten sich meine Eltern leise miteinander und nippen immer wieder an den Champagnerflöten in ihren Händen. Ein paar Mal haben sie versucht, mich ebenfalls in das Gespräch miteinzubeziehen, was nicht sonderlich gefruchtet hat (obwohl ich mir sogar ein wenig Mühe gegeben habe).

Wer mich kennt weiß, dass ich nicht besonders leicht zu beeindrucken bin. Doch als das Rathaus in Sicht kommt, klappt mir fast die Kinnlade herunter. Breite, cremefarbene, mit Goldfäden durchwirkte Stoffbahnen sind um das gesamte Gebäude drapiert und riesige, sowie auch kleinere Zelte um das Haus platziert. Ein edler, dunkelbrauner Teppich wurde vor dem Eingang ausgerollt und führt direkt nach drinnen.

»Du geschniegelter Bastard hast keine Kosten und Mühen gescheut«, murmle ich fast schon ehrfürchtig, während ich alle Eindrücke in mich aufsauge. Auch meine Eltern sind sichtlich begeistert.

Als wir ankommen, werden wir direkt vor dem Eingang herausgelassen, wo sich einige edel und auch weniger edel gekleidete Gestalten tummeln. Eine von ihnen kommt mir sogar vage bekannt vor...

Zwei Männer vom Personal öffnen uns die Türen und bieten mir sowie meiner Mutter eine behandschuhte Hand zum Aussteigen an. Da ich nicht übel Lust habe, zusammen mit meinen Eltern einen großen Auftritt hinzulegen, entschuldige ich mich. »Da hinten steht eine Freundin, die ich dringend begrüßen muss. Geht doch schon mal vor.« Etwas enttäuscht willigen sie ein.

Natürlich ist da keine sogenannte ›Freundin‹, die ich begrüßen müsste – ich habe schlicht keine Freunde. Nicht wirklich, zumindest. Doch als ich die vom breiten Läufer bedecken Marmortreppen zum Eingang emporsteige, sticht mir wieder diese Frau ins Auge, die ich von der Limousine aus schon gesehen habe. Sie steht da, mit überkreuzten Knöcheln an eine der dicken Säulen gelehnt, und nimmt einen kleinen Schluck aus einem bauchigen Glas mit einer prickelnden rosa Flüssigkeit, während sie einem jungen Mädchen zuhört, die ihr gestikulierend etwas erzählt. Die Frau trägt ein waldgrünes Kleid aus Satin, welches bis zum Boden fließt, das Mädchen hat einen dunkelroten Anzug mit weißem Hemd und schwarzer Fliege an. Beide halten ihre Masken locker in einer Hand.

Aber diese junge Frau... Woher kenne ich sie? Viel älter als ich kann sie nicht sein. Bin ich mit ihr zusammen zur Schule gegangen?

Und dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Das ist diese Besitzerin dieses Diners, in dem Stella und ich vor einigen Monaten gewesen sind... Wie hieß sie gleich? Chantal? Clair?

Da treffen ihre von dunkelgrün glitzerndem Lidschatten umspielten Augen auf meine und sie lächelt erfreut. Mit einer in einem Ellenbogen-langen cremefarbenen Satinhandschuh steckenden Hand schirmt sie die leuchtend rot geschminkten Lippen ab und ruft: »Uma, hi!« Das Mädchen, mit dem sie sich eben noch unterhalten hat, dreht sich zu mir um und hebt überrascht die Brauen. Cady winkt mich energisch zu ihnen. Verdammt nochmal...

Kurz spiele ich mit dem Gedanken, sie einfach zu ignorieren und reinzugehen, doch dann steuere ich die beiden doch mit einem gezwungenen Lächeln an und stelle mich zu ihnen. »Hallo. Lang nicht gesehen«, brumme ich leicht übellaunig, doch Cadys guter Laune tut das keinen Abbruch. »Wie cool dich zu sehen! Ich wusste doch, ich kenn dich irgendwoher. Du siehst echt Bombe aus!«
Sie deutet mit dem Daumen zu dem Mädchen neben sich und sagt: » Das ist Lisa Schmidt, meine beste Praktikantin. Aber alle nennen sie bloß Schmidti.«

»Das ist nicht wahr, nur du nennst mich Schmidti«, sagt sie und verdreht die Augen in meine Richtung. Ich verkneife mir ein belustigtes Schnauben. Cady erzählt weiter: »Das Diner wurde angefragt, das Catering für diese Veranstaltung zu übernehmen, natürlich habe ich direkt zugesagt. Der Bürgermeister hat mir einen ganzen Batzen Geld dafür hinterhergeschmissen, was das Diner echt gebrauchen kann. Du weißt ja, wie es von außen aussieht, Uma.« ›Heruntergekommen‹ wäre noch nett ausgedrückt.

»Ich erinnere mich«, gebe ich unverbindlich zurück. Cady grinst in Richtung ihrer Praktikantin. »Weil das aber nahezu unmöglich ist, mit gerade mal einer Handvoll Personal für so eine riesige Fete das Catering zu organisieren, hat Hayes O' Connor mir netterweise eine Tonne Praktikanten und Praktikantinnen zur Verfügung gestellt.«

Lisa – oder Schmidti, wie auch immer – schiebt sich die große Brille auf die Nase und sagt in geschäftigem Ton: »Es war harte Arbeit, aber wenigstens ist es ein bezahltes Praktikum. Außerdem war ich wirklich neugierig auf Bonding Hills. Ich habe gehört, hier soll's richtig wild zugehen!«

Ich winke müde ab. »Glaub mir, du verpasst rein gar nichts.« Nachdem ich mich knapp von den beiden unter dem Vorwand verabschiedet habe, dass ich mit jemandem verabredet wäre, gehe ich nach drinnen.

Hayes O'Connor, mach dich auf was gefasst...

★★★★★★★★★★★★★★★★★★★

Nachdem ich Dank LisaSchmidt3101 bei einer von Kiehsaus Dorfversammlungen dabei sein konnte, kam ich auf die Idee, ihr auch mal einen Gastauftritt beim Maskenball zu gönnen! 😂🤝

Seid ihr schon gespannt, wie's drinnen zugeht? 👀🎭

Grüße,
Cady

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