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Gänsehaut kriecht über meinen ganzen Körper und ich zucke zurück.

Hayes hebt spöttisch eine Braue. »Was, mache ich dir etwa Angst? Der furchtlosen Uma Cunnings?«

»Wenn du glaubst, ich bin furchtlos, bist du kurzsichtiger als ich angenommen habe«, spucke ich aus. Ein Kräuseln umspielt seine Mundwinkel, es ist jedoch keines der amüsierten Sorte. »Wenn du nur wüsstest, was ich alles sehen kann...« Seine Stimme verliert sich, ebenso sein Blick.

Genervt schnipse ich vor seinem Gesicht in der Luft, woraufhin er sich mir wieder seelenruhig zuwendet. »Zurück zum Geschäftlichen«, sagt er ungerührt. Er bedeutet mir, auf einem der Stühle vor seinem massiven Schreibtisch Platz zu nehmen. Schnaubend komme ich seiner Aufforderung nach und warte, bis er ebenfalls sitzt.

»Schön, was haben wir jetzt vor?«, frage ich nach vorne gebeugt, die Lehnen meines Stuhls umklammernd. Er legt den Knöchel des einen Beines auf dem Knie des anderen ab und verschränkt die Arme. »Das ist die Frage aller Fragen, nicht? Was würdest du an meiner Stelle tun, Uma?« Mit schief gelegtem Kopf und nachdenklicher Miene erwartet er meine Antwort.

Verdattert öffne ich den Mund. »Zur Hölle, das fragst du mich? Du bist hier doch der Boss im Schloss!«

»Gewiss nicht. Ich bin lediglich der Bürgermeister dieser vermaledeiten Stadt, das haben wir doch schon einmal besprochen.«

»Oh, Verzeihung, dann ist es also nicht so, dass das Rathaus das Machtzentrum von Bonding Hills darstellt? Und anscheinend täusche ich mich, wenn ich annehme, dass dir das größte Büro in diesem Protz-Schuppen gehört? Sorry, mein Fehler!«, keife ich mit vor Sarkasmus triefender Stimme.

Er verdreht die Augen und schüttelt den Kopf. »Gott, ich bereue es jetzt schon, dich nach deiner Meinung gefragt zu haben.«

»Nach meiner Meinung? Was, um alles in der Welt, interessiert dich meine Meinung? Was interessiere ich dich eigentlich, heh?!«

Sobald die Worte draußen sind, spüre ich, dass es die falschen waren. Es fühlt sich fast schon so an, als hätte sich etwas in der Atmosphäre verschoben. Ich weiß nicht genau, warum ich das gesagt habe. Wollte ich eine Reaktion provozieren? Den Typen mit den unfrisierten, zerzausten Haaren und dem Holzfällerhemd hinter diesem geschniegelten Schlipsträger hervorziehen?

Hayes mahlt mit dem Kiefer und starrt mit steinerner Miene zur Seite. Als seine Augen wieder auf meine treffen, scheinen sie förmlich in Flammen zu stehen.

»Das kann nicht dein Ernst sein«, sagt er kalt. Trotzig recke ich das Kinn. »Und wenn es so wäre?«

Mit einer leichten Zornesröte auf den Wangenknochen, erhebt sich der groß gewachsene Mann und lehnt sich, den Rücken mir zugewandt, am Tisch ab. Als er schließlich spricht, fühlt sich jedes seiner klaren und gefährlich ruhigen Worte wie ein Schlag in meine Magengrube an.

»Hätte ich Dave ins heruntergekommenste Gefängnis des Staates in eine Einzelzelle ohne Fenster werfen lassen, wenn du mich nicht interessieren würdest?! Hätte ich fast den Verstand verloren, als ich erfahren habe, dass du im verfickten Keller warst, wenn du mich nicht interessieren würdest?!« Mit einem Ruck stößt er sich von der Kante ab und dreht sich zu mir herum. Aggressiv kommt er auf mich zu und ich erhebe mich schnell. Dicht vor mir bleibt er stehen. Als seine Finger sich in meinen Kiefer graben, weiche ich nicht zurück.

»Hätte ich dich so geküsst, wie in dieser einen Nacht, wenn du mich, verdammt nochmal, nicht interessieren würdest?! Sag es mir!« Mittlerweile ist seine Stimme nicht mehr, als ein feuriges Raunen. Ich schlucke.

»Wollten wir nicht zum Geschäftlichen kommen?«, hauche ich heiser. Kurz starrt er mich an. Dann schüttelt er den Kopf und lässt mein Kinn los, als hätte er sich daran verbrannt. Er setzt sich wieder an den Tisch und beginnt, Unterlagen durchzublättern. Was soll das?

Wütend rufe ich: »Warum so beleidigt? Ich dachte, wir hätten vereinbart, diese Nacht hinter uns zu lassen und uns auf den Job zu konzentrieren?!« Er hebt, augenscheinlich lässig, eine Schulter, doch die Hitze auf seinen Wangen kann nicht über das hinwegtäuschen, was wirklich in ihm vorgeht. »Haben wir. Und es ist auch richtig so.«

»Gut!«

»Sehr schön.«

»Fein!«

»Perfekt.«

»Toll!«

»Fabelhaft.«

»Ganz klasse!«

Er seufzt. »Wollen wir uns noch bis in alle Ewigkeit Adjektive um die Ohren hauen, oder sprechen wir jetzt über deinen Lieblingsdoktor?«

»Er ist nicht mein– Ach, vergiss es. Ja, lass uns über Martin sprechen.«

Ohne aufzublicken entgegnet er ruhig: »Ausgezeichnet. Dann nimm doch bitte wieder Platz. Ich bin nicht sonderlich erpicht darauf, mir permanent den Hals zu verrenken, wenn ich zu dir aufblicken muss.«

»Für einen Bürgermeister bist du schon eine krasse Drama-Queen«, murmle ich, tue jedoch wie mir geheißen und lasse mich wieder auf meinen Stuhl sinken.

Er verschränkt die Hände auf dem Tisch und blickt seufzend hoch. »Du nimmst ihm dieses Affentheater also ab?«

»Ja, tue ich, das haben wir doch vorhin schon besprochen! Mir stellt sich viel eher die Frage, was wir jetzt machen wollen? Wenn wir ihn in unsere Sache einweihen, haben wir einen echt nützlichen Verbündeten mit direkter Verbindung zum Krankenhaus!«

»Ihn einweihen?! Uma, entweder du hast komplett den Verstand verloren, oder du überspringst hier ein paar gedankliche Schritte. Für mich läuft das aufs Gleiche hinaus.«

»Was für eine andere Wahl haben wir denn? Ihn hinter Gitter bringen?«

»Zum Beispiel.«

Ich rolle mit den Augen. »Schieb mal deine Abneigung gegen ihn beiseite und –«

»Meine Abneigung gegen ihn? Ich bitte dich. Hier geht es nicht um persönliche Gefühle, sondern darum, dass wir Doktor Bold in unseren Plan einweihen – den Doktor, den wir bis dato noch stark im Verdacht hatten, ebenfalls an den illegalen Transplantationen beteiligt zu sein! Wenn das nicht hirnrissig ist, weiß ich auch nicht!«

Ich breite die Arme aus. »Schön, dann willst du ihn also einknasten? Du machst es dir wirklich verdammt einfach!«

»Ich mache es mir nicht einfach! Es ist noch nichts beschlossen worden, falls du das vergessen hast.«

»Schön, aber sonderlich rosig sieht es für Martin auch nicht unbedingt aus, oder?«

Hayes schüttelt den Kopf. »Gott, warum springst du so in die Bresche für ihn?«

»Weil er ein Freund für mich ist, okay? Ist nicht so, dass ich besonders viele von denen habe.«

»Ein Freund? Dir ist klar, dass dieser Wichser dir an die Wäsche will?«

»Jetzt geht das schon wieder los... Und wenn es so wäre? Das tut hier rein gar nichts zur Sache! Es geht nur darum, ob wir ihn in unsere Pläne einweihen und von seinen Verbindungen und seinem Wissen profitieren wollen, oder nicht!«

»Falsch, das ist nicht alles, worum es hier geht! Bevor wir irgendwas tun, müssen wir herausfinden, ob er die Wahrheit sagt, oder ob das nur ein Trick der an den Machenschaften beteiligten Ärzteschaft ist!«

»Aber ich habe dir doch bereits gesagt, dass ich Martin traue!«, rufe ich. Dass ein winziger Teil in mir trotzdem noch zweifelt, verschweige ich ihm natürlich.

Hayes knallt frustriert auf den Tisch. »Wie kannst du ihm einfach so trauen?! Du hinterfragst die Intentionen dieses Wichtes nicht einmal wirklich, sondern verlässt dich nur auf deinen Bauch und lässt zu, dass Gefühle deine Sicht verschleiern!«

»Allein, dass du dich die ganze Zeit so herablassend zu ihm äußerst, zeigt schon, wie absolut irrational du das Ganze angehst! Erzähl du mir nichts von Gefühlen, O'Connor!«

Es rumpelt laut, als er sich abrupt erhebt. »Schön, ich kann seine Scheiß-Visage nicht sehen und würde ihm am liebsten einen Haken verpassen, wenn ich sehe, wie er dich anschaut! Ist es das, was du hören wolltest?!« Frustriert fährt er sich übers Gesicht. »Verdammt, wir sollten doch an einem Strang ziehen und uns nicht in der Luft zerreißen!«

Wütend balle ich die Hände zu Fäusten und schnelle ebenfalls nach oben. »Weißt du was, Hayes O'Connor? Bis du deine irrationale Eifersucht in den Griff gekriegt hast, werde ich mit dir an gar keinem Strang ziehen, dass das klar ist!«

Ohne auf eine Antwort zu warten, drehe ich mich um und rausche aus seinem Büro.

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