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Mit zusammengekniffenen Augen fixiere ich Martin abschätzend. Was zur Hölle führt er im Schilde?!

»Soll das heißen, du hast deine Meinung von früher geändert und findest jetzt auch, dass das reichlich komisch war?« Ich darf mir auf keinen Fall anmerken lassen, dass ich mich seit dem damaligen Vorfall im Grunde genommen mit nichts anderem beschäftigt habe. Gleichzeitig muss ich unbedingt herausbekommen, was gerade in seinem Kopf vorgeht.

Er nickt resigniert und gleichzeitig irgendwie... gehetzt. Ich weiß nicht, ob das alles nur Show ist, oder ob ihn tatsächlich neue Erkenntnisse umtreiben. Falls Ersteres zutrifft, ist Doktor Martin Bold ein verdammt guter Schauspieler. Und da ist immer noch dieser kleine Teil in mir, der Martins Freundin ist und sich wünscht, dass er nichts mit alledem zu tun hat. Trotzdem darf ich das Wesentliche nicht aus den Augen verlieren, und das ist nun einmal, dass der Doc mit aller Wahrscheinlichkeit irgendetwas mit den dreckigen Geschäften des Krankenhauses zu tun hat. Fragt sich nur, was und wie viel.

Mit drängender Miene tritt er an mich heran. Ich versuche, nicht zurückzuzucken. »Uma, wir müssen reden. Du hattest von Anfang an recht, etwas stimmt hier nicht!« Ich würde ihm so gern glauben. Dennoch regt sich eine leise, trotzdem durchdringende Stimme der Vernunft in meinem Inneren. »Und wann willst du reden?«, frage ich, die Arme verschränkt.

»Am besten jetzt. Die Angelegenheit bedarf keines Aufschubes. Ich muss einfach loswerden, was ich heute gesehen habe. Bitte, Uma!« Er klingt so verdammt verzweifelt, dass es mir immer schwerer fällt, ihm keinen Glauben zu schenken. Außerdem bin ich neugierig, was es war, das er gesehen hat.

»Begleite mich kurz nach Hause, du musst auch gar nicht mit reinkommen, wenn du keine Zeit hast. Aber während der Fahrt können wir reden.« Wow, er scheint es wirklich eilig zu haben. Doch sobald die volle Bedeutung seiner Worte zu mir durchgedrungen ist, wird mir etwas klar. Ich kann nicht mit ihm gehen. Wir beide, allein...

»Ich habe keine Zeit«, erkläre ich kurz angebunden. Bevor Martin etwas darauf erwidern kann, höre ich mich sagen: »Ich muss ins Rathaus und im Namen meines Vaters etwas von Bürgermeister O'Connor abholen. Du kannst mich begleiten. Ich denke ohnehin, dass er das hören sollte, was du zu sagen hast.« In Gedanken gratuliere ich mir zu dieser grandiosen Idee. Falls es Martin wirklich ernst ist und er mich nicht bescheißt, wird er einwilligen. Und falls er doch etwas im Schilde führt, wird er sich herausreden.

Als er zerknirscht das Gesicht verzieht und den Kopf schüttelt, sinkt mein Magen gefühlte zehn Stockwerke nach unten. Also, doch. Er ist einer von denen.

»Tut mir leid, Uma, aber ich traue diesem Mann irgendwie nicht. Er ist so undurchschaubar! Ich habe keine Ahnung, ob er nicht sogar über diese Sache im Bilde ist und –«

»Ich traue ihm. Das dürfte reichen.«

Verdutzt hält er inne. Mit dieser Aussage schiene ich ihm jeglichen Wind aus den Segeln genommen zu haben. Ob es so klug von mir war, die Karten auf den Tisch zu legen, weiß ich nicht. Fakt ist allerdings, dass Martin jetzt genau weiß, wo ich stehe – und das ist auf der Seite des Bürgermeisters.

Fast erwarte ich schon, dass er sich jetzt schnell von mir verabschiedet und geht. Doch zu meiner Überraschung (und auch Erleichterung) nickt er schließlich widerwillig. »In Ordnung, dann begleite ich dich also. Ich hatte ohnehin die dunkle Ahnung, dass da irgendeine Verbindung zwischen dem Bürgermeister und dir ist, nur weiß ich nicht, welche. Ich vertraue dir und wenn du ihm vertraust, tue ich es auch.«

Für einen Moment weiß ich nicht, ob ich seine Worte unglaublich schätzen oder für komplett naiv und bescheuert befinden soll. Und dann ist da noch eine Sekunde, in der ich trotzdem zweifle. Wenn Martin lügt, sind Hayes und ich ein bisschen im Arsch. Nicht, dass es jetzt noch eine Rolle spielen würde, da er weiß, dass ich O'Connor vertraue. Nur was uns wirklich verbindet, muss er nicht wissen. Um ehrlich zu sein, weiß das nicht einmal ich selber so genau. Wir verstehen uns gut, dann war da plötzlich diese flirrende Anziehung zwischen uns, wir hatten Sex, und das war's. Mehr ist da nicht, vermute ich.

Resolut schiebe ich die Gedanken daran von mir und nicke knapp. »Gut, dann lass uns gehen.«

Die Autofahrt verläuft angespannt schweigend.

Martin parkt seinen Wagen auf dem Besucherparkplatz. Bis wir den Eingang mit den hohen protzigen Säulen des Rathauses erreichen, hält das Schweigen an.

»Welche Verbindung meintest du?«, rutscht es mir heraus. Fragend blickt er mich an. »Pardon?«

Genervt von meinem losen Mundwerk schnaube ich. »Du sagtest vorhin etwas von einem Verdacht, den du über den Bürgermeister und mich hattest. Dass da irgendeine ›Verbindung‹ zwischen uns wäre. Was genau meintest du damit?«

Ein humorloses Lächeln spielt um seine Mundwinkel. »Erinnerst du dich an dieses eine Mal, als wir ihm in Gladys' Tankstelle begegnet sind?« Ungeduldig nicke ich.

»Damals hat er mich angeschaut, wie das letzte Gesindel. Aber dich... Keine Ahnung, wie ich es beschreiben soll. Aber da lag etwas in seinem Blick. Ich kann nicht genau den Finger darauflegen. Ich dachte, dass euch etwas... naja, verbindet eben.«

Ich winke ab, den hämmernden Puls in meinen Ohren ignorierend, und brumme lediglich: »Tja, falsch gedacht.«

Einige Herzschläge lang betrachten wir die Fassade des Gebäudes.
Schließlich räuspert er sich und atmet nervös durch. »Den Feierabend habe ich mir definitiv anders vorgestellt.«

»Wem sagst du das«, brumme ich zustimmend. Sein Blick huscht zu mir und kurz fühlt es sich zwischen uns so an wie vor meinem Besuch im Keller und der Erkenntnis, dass Martin nicht der ist, der er zu sein vorgibt. Mit zusammengepressten Lippen wende ich den Blick ab und gehe voran, Martin folgt mir seufzend.

In der imposanten Eingangshalle mit dem pompösen Interieur und dem überladenen Deckenfresko angekommen, steuere ich gleich die Rezeptionsinsel in der Mitte an. Als Hayes' Sekretärin mich sieht, verschließt sich ihre affektierte Miene wie eine Miesmuschel.

»Miss Cunnings, Sie können nicht ohne Termin beim Bürgermeister ein und aus gehen, wie es ihnen beliebt, das –«

»Ach, halten Sie die Schnauze, Karen.«

Empört schnappt sie nach Luft, was sie kurz wie einen Goldfisch auf dem Trockenen aussehen lässt. Ungerührt füge ich hinzu: »Sagen Sie ihm, dass ich da bin und Doktor Martin Bold dabei habe. Schönen Tag noch.« Mit einem ironischen Winken verabschiede ich mich von der Grazie und ziehe Martin hinter mir her, der immer noch verdattert zwischen uns beiden hin und her schaut.

Sobald die Türen des Aufzuges sich hinter uns schließen, sieht Martin mich vielsagend an. »Was?«, schnauze ich ungeduldig. Trotz seiner offensichtlichen Anspannung kann ich einen kleinen Funken Belustigung in seinen blauen Augen ausmachen. »Nichts. Ich frage mich nur, was die Rezeptionistin...«

»Sekretärin«, werfe ich ein.

»Gut, dann Sekretärin – ... dir angetan hat?«

Ich zucke die Schultern. »Sie ist eine blöde Ziege, das hat sie mir angetan.« Und sie schmeißt sich ständig an Hayes ran. Innerlich verpasse ich mir eine schallende Ohrfeige. Was sie und Hayes tun oder nicht tun, geht mich nichts an.

Die Fahrstuhltüren öffnen sich mit einem eleganten ›Ping‹ und ich steuere zielstrebig das Büro von Bonding Hills' Kapo an. »Du scheinst dich hier ja bestens auszukennen«, merkt Martin an. »Bin mit meinen Erzeugern öfter zum Tee eingeladen worden«, lüge ich knapp. Wenn meine Seele nicht sowieso schon einen für sie reservierten Platz in der Hölle hätte, würde ich mir vermutlich über das viele Lügen Gedanken machen.

Wir kommen vor der massiven, kunstvoll verzierten Tür zum Stehen. Ich hebe die geballte Faust und klopfe entschlossen, ein, zwei, drei Mal. Prompt öffnet sich die Tür und ein reichlich übellaunig wirkender Hayes steht im Rahmen. Sein Blick huscht zu Martin schräg hinter mir und verdunkelt sich. Als ich denke, dass gleich lodernde Stichflammen aus den Augen des Bürgermeisters schießen, wendet er sich ab und winkt uns herein.

Nachdem er hinter uns zugemacht hat, schreitet er in seiner mir nur zu bekannten, raubkatzenhaften Art zu seinem Schreibtisch und drückt einen Kopf auf seiner Gegensprechanlage. »Bitte stellen Sie keine Anrufe durch und schicken niemanden nach oben. Ich will nicht gestört werden.«

Mit verschränkten Armen lehnt Hayes sich an die Kante seines Schreibtisches und taxiert uns beide abwechselnd. Hitze breitet sich in mir aus, doch meine Wangen werden glücklicherweise nicht rot.

Ich komme nicht umhin zu bemerken, wie ungewohnt mir seine geschäftliche Aufmachung mit einem Mal vorkommt. Das letztens noch so wirre, rostfarbene Haar ist wieder ordentlich nach hinten frisiert, den Nadelstreifen-Dreiteiler ziert keine einzige Staubfluse und das blütenweiße Hemd ist vollkommen knitterfrei. Der Umriss der Taschenuhr, welche er stets mit sich zu führen scheint, ist durch den Stoff seiner Hose sichtbar.

Ihm ist deutlich anzusehen, dass er nicht sonderlich erfreut ist über Martins Gegenwart. Trotzdem ist das alles, was man seinem Gesichtsausdruck entnehmen kann. Ich weiß, was Martin meint, wenn er sagt, dass Hayes verdammt undurchschaubar ist.

Schließlich hebt er das Kinn und sagt ruhig: »Ich höre.«

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