E M I L I A N O

Punkt 14:00 Uhr kam ich am Restaurant an. Ein Wunder, dass ich mal nicht zu spät war. Ich gehe ins ‚Hans im Glück' und begrüße meinen Chef, welcher mich schon am Samstag eingewiesen hatte. Ich arbeitete hier als Kellner um mir Geld für nebenbei zu verdienen. Hinten im Personalraum angekommen, legte ich mein Rucksack ab und band mir die Schürze um. Ich begrüßte ein paar Kollegen beim Vorgehen in das Restaurant. Außerdem klatschte ich Alexander ab, welcher jetzt Schicht Ende hatte. Er sprach mit mir noch Einwenig und ging dann in den Hinterraum.

Eine Frau und ein Mann meines Alters betraten unsere Burgerbude und setzten sich in meinen Bereich. Ich beobachtete diese ein wenig, während ich die freien Tische abwischte. Sie scheinen sich noch nicht wirklich zu kennen und sie wirken beide sehr nervös. Ich stellte den Eimer mit Wasser und Lappen ab und ging mit einen kleinen Lächeln auf den Lippen zu Ihnen.
„Hay, willkommen im Hans im Glück. Habt ihr euch schon entschieden?"
Beide sahen kurz auf die Karte und der Mann zu meiner rechten Seite sprach zu erst.
„Hay, jo ich hätte gern ein helles Hefeweizen."
Ich nickte und schrieb es auf, während sie ihn direkt ansprach mit:
„Beim ersten Date trinken? Es ist mitten am Tag! Bin ich so hässlich?"
Ich musste mir ein Grinsen verkneifen. Er hingegen fand das nicht so lustig.
„Es interessiert mich nicht was du denkst, wenn ich mein Getränk bestelle. Ich muss es ja trinken, also stell dich nicht so an."
Er klang etwas gereizt. Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und sah ihn böse an.
„Weißt du was? Du bist ein Idiot! Ich hätte mich nicht auf dich einlassen sollen!"
Oh jetzt wurde es ernst! Allerdings konnte ich nicht nur zusehen, da schon einige Gäste hier hin sahen.
„Entschuldigung, dass ich diesen kleinen Streit unterbreche, aber ich bitte Sie um ein wenig Ruhe."
Sagte ich sanft und das böse Blick Duell der beiden wurde unterbrochen und sie sahen mich an.
„Ihr seid beide offensichtlich nervös und damit schnell reizbar. Entspannt euch ein wenig. Wie ich mitbekommen habe ist das euer erstes Date, wäre doch schade, wenn es hier schon enden würde, oder?"
Sagte ich lächelnd. Beide sahen sich wieder an und nickten. Ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen.

Ich mochte noch nie diese unnötigen Streitereien.
„Also beginnen wir von vorne. Was kann ich euch bringen?"
Er nickte ihr zu, um ein Zeichen zugeben, dass Sie anfangen soll.
„Ich hätte gerne eine kleine Cola."
Ich lächelte leicht und schrieb es auf. Danach sah ich ihn an.
„Und ein helles Hefeweizen für mich bitte."
Er grinste. Allerdings fand sie das gar nicht lustig. Sie packte ihre Sachen schnell zusammen, klatschte ihm eine und verließ mit einem genervten Schrei das Restaurant.

Mein Lippen spitzten sich und ich sah ihn mitleidig an. Er hielt sich kurz die Wange und grinste mich an.
„Frauen."
Sprach er, Augen verdrehend.
„Ich glaube die Cola können Sie streichen. Das Bier nehme ich trotz allem."
Ich nickte nur grinsend und machte die Bestellung fertig. Anschließend verlief der Arbeitstag recht ruhig, was mich freute. Meine Schicht endete gegen 20:00 Uhr und ich packte danach meine Sachen ein, band die Schürze ab und Schulterte meinen Rucksack.

Auf dem Weg heim, beobachtete ich Leipzig bei Nacht. Es war eine wirklich schöne Stadt. Und die Uni gefiel mir genauso. Es hatte mich gefreut, direkt am ersten Tag eine gute Freundin zu finden. Sie war so offen und ehrlich. Lächelnd erreichte ich die Haustür und ging in die Wohnung. Mein Rucksack legte ich auf die Küchenzeile und sah den Laptop, welcher ebenfalls auf der Küchenzeile war, böse an. Ich stopfte ihn in den Rucksack und nickte zufrieden. Morgen würde mir so etwas nicht passieren. Fertig geduscht und Zähne geputzt, lag ich in meinem Bett und schlief recht zügig ein.