Chap 50: Call
Jin
„Wie geht es ihm..?“
Namjoon legt einen Arm um meine Schultern und streicht mir sanft durch meine Haare.
„Ich würde ja gerne sagen, dass es ihm gut geht, aber er sieht echt nicht gut aus... Ich mache mir wirklich Sorgen...“, ich seufze resigniert auf und massiere meine Schläfen. Das macht mich echt fertig und ich hab überhaupt keine Ahnung, was ich jetzt tun soll. Soll ich Tae anrufen und informieren? Und vor allem, was soll ich mit Kookie machen, ich meine diese Nacht bleibt er auf jeden Fall hier, aber was wird die nächsten Tage? Er wäre komplett alleine im Waisenheim und das ist in seinem Zustand echt nicht gut...
„Hey Schatz, bitte hör mal einen Moment auf, dir Sorgen zu machen und dich etwas zu entspannen. Das ist nicht gesund...“, er haucht leichte Küsse auf meine Wange und streichelt mir über meine Arme.
Ich seufze und schließe meine Augen. Für einen Moment versuche ich, die ganzen Gedanken wegzuschieben, was aber schnell durch das Klingeln eines Handys unterbrochen wird.
Etwas genervt setze ich mich auf, bis ich bemerke, dass das gar nicht mein Handy ist, was hier klingelt. Kookies Handy...
Ich stehe auf und laufe zu seiner Jacke, die Namjoon zum Trocknen aufgehangen hat.
Zögernd greife ich in die Jackentasche und ziehe das Handy von Kookie aus der Tasche. Tae...
Auf meine Lippe beißend drehe ich mich wieder zu Joonie um, als das Handy aufhört zu klingeln.
„Das war Tae...“, meine ich an meinen Freund gewandt und lege mich wieder zu ihm auf das Sofa, als das Handy erneut klingelt. Unsicher schaue ich es an.
„Soll ich vielleicht rangehen... Nur damit er weiß, dass Kookie in Sicherheit ist...“, Namjoon nickt und ich drücke auf annehmen. Nervös halte ich es an mein Ohr.
„Oh mein Gott Kookie, wo bist du... Bitte wir müssen reden“, kommt es gleichzeitig verzweifelt und erleichtert von Tae. Seine Stimme klingt belegt, so als häte er ebenfalls geweint.
„Kookie, bitte sag doch was...“, ich beiße mir auf die Lippe und schaue Joonie unsicher an, aber er schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln, was mich bestärkt.
„Hey Tae... Hier ist Jin, aber bevor du dir jetzt Sorgen machst. Kookie ist hier. Er ist soweit wohl auf“, antworte ich ihm dann, woraufhin Tae leise seufzt auf der anderen Seite.
„Was ist passiert, wieso ist er bei dir und wie geht es ihm wirklich. Ich mache mir echt riesige Sorgen um ihn... Kann ich kurz mit ihm reden?“
„Er badet grade, damit er wieder auftaut... Namjoon und ich haben ihn im Park gefunden, im Regen auf einer Parkbank vollkommen durchnässt und er ist ohnmächtig geworden... Davor hat er gemeint, er hätte alles kaputt gemacht, was zur Hölle ist bei euch passiert. Er war die ganze Zeit am Weinen und wirkt so als wäre er psychisch komplett am Ende...“
Ein leicht verzweifelter Laut ist von Tae zu hören, während es eine Weile still bleibt und er am anderen Ende einfach nur schweigt.
„Das ist alles meine Schuld... Jin ich habe ein Geheimnis von ihm rausgefunden und ich wusste einfach nicht, wie ich reagieren soll und ich glaube, das hat ihn verletzt sehr... Er denkt jetzt, dass ich nichts mehr mit ihm zu tun haben will oder dass ich ihn widerlich finde, aber das stimmt doch gar nicht... Er wollte sich nicht einmal mehr von mir berühren lassen und ist dann einfach gegangen. Erst habe ich das alles nicht richtig realisiert und jetzt mache ich mir unfassbare Sorgen... Was wäre, wenn ihr ihn nicht gefunden hättet... Er wäre in der Nacht erfroren und ich hätte ihn nie wieder gesehen, wenn er wegen meiner Reaktion jetzt gestorben wäre... Ich hätte mir das nicht verziehen... Sag mir bitte, wo ihr wohnt und ich komme vorbei. Ich muss ihn einfach sehen und das mit ihm klären... Ich kann mit dem Gedanken, dass es ihm grade so schlecht geht nicht leben...“, fleht er mich an.
„Tae, hey ganz ruhig... So gerne, ich will, dass ihr zwei euch wieder versöhnt, ich glaube, grade ist nicht der richtige Zeitpunkt. Er ist wirklich extrem fertig. Ich kann dich total verstehen und ich bin mir sicher, dass er sich auch wünscht, bei dir zu sein, aber ich bitte dich, lass ihm etwas Zeit und Ruhe. Ich habe Angst, dass er hier einen kompletten Nervenzusammenbruch erleidet. Dieser Streit oder wie auch immer man es bezeichnen soll, das hat ihn psychisch so fertig gemacht. Ich glaube, es ist besser, wenn ihr erstmal beide eine Nacht drüber schlaft und wieder ein bisschen zu Kräften kommt. Ich behalte ihn morgen auf jeden Fall hier, da kannst du gerne vorbeikommen, aber bitte lass ihm jetzt etwas Zeit...“
Das kann man ja echt nicht mitansehen, wie schlecht es den beiden geht. Aber ich glaube, es für heute ruhen zu lassen, wäre besser. Auch wenn niemand der beiden wirklich an der Sache schuld war, wenn das wirklich so ist, wie Tae das erzählt hat, dann ist das ja eher ein Missverständnis... Ich hoffe so sehr, dass die beiden das klären können...
„D-Du hast recht, denke ich. Aber bitte pass auf ihn auf... Wenn ihm was passiert... Und bitte sag ihm, dass es mir leid tut, dass ich ihn liebe und das mehr als alles andere und sag ihm, dass ich ihn vermisse...“
Während er das sagt, merke ich, dass er anfängt zu weinen.
„Tae das mache ich... Aber bitte hör auf zu weinen... Es wird alles wieder gut...“, versuche ich ihm klar zu machen. Ein leises Schluchzen ist von ihm zu hören. Ich weiß absolut nicht, wie ich ihm grade helfen soll.
„Danke Jin... Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll... Für alles, was du für ihn getan hast und dass du rangegangen bist... Ich wäre hier noch vor Sorgen gestorben, hättest du das nicht gemacht... Jetzt weiß ich wenigstens, dass er sicher ist... Vielen Dank u-und dann bis morgen...“, beendet er das Gespräch.
„Du musst dich echt nicht bedanken, das ist selbstverständlich, mach dir nicht zu viele Gedanken. Das wird. Und dann bis morgen“, verabschiede ich mich, bevor wir dann auflegen und ich das Telefon in meiner Hand sinken lasse. Ich lehne mich wieder komplett gegen Namjoon und seufze leise. Die beiden... Das macht sogar mich fertig, wie schlecht es ihnen geht...
Oben höre ich eine Tür, die sich leise schließt, bevor ich leise Schritte wahrnehme, die nach unten kommen. Kookie bleibt unschlüssig am unteren Ende der Treppe stehen und schaut etwas unsicher zu uns. Mit einer Handbewegung bedeute ich ihm hier herzukomnen.
Mit gesenktem Kopf setzt er sich hin und vergräbt seine Hände zwischen seinen Beinen, die er dann anstarrt.
Ich breite meine Arme aus: „Na komm her Kookie. Umarmungen helfen.“
Aufmunternd lächele ich ihn an, woraufhin er meiner Aufforderung dann nachkommt und sich in meine Arme kuschelt. Ich bin zwar wahrscheinlich nicht die Person, von der er grade eine Umarmung braucht, aber so fühlt er sich wenigstens nicht so alleine...
Ich erinnere mich an Taes Worte... Ich würde Kookie das gerne ausrichten, aber wenn ich das Thema jetzt wieder anschneide, dann geht es Kookie wieder schlecht... Oder es baut ihn etwas auf... Ich kann ihn grade nicht wirklich einschätzen...
Er kuschelt sich etwas an mich und schließt seine Augen. Dass sie extrem angeschwollen sind, sieht man ihm auch eindeutig an...
Aber immerhin ist er jetzt erstmal nicht mehr so unterkühlt. In meinem Kopf wäge ich immer noch ab, ob ich ihm sagen soll, dass Tae angerufen hat... Schließlich entscheide ich mich dafür, er hat verdient, zu wissen, was Tae gesagt hat.
„Kookie... Tae hat angerufen. Er macht sich unfassbare Sorgen um dich...“, von ihm kommt daraufhin erstmal keine Reaktion, weshalb ich absolut nicht weiß, wie ich ihn einschätzen soll.
„Er hatte so Angst um dich und ich soll dir ausrichten, dass er dich vermisst und er dich über alles liebt...“, füge ich hinzu, wobei Kookie schwer schluckt und seine Augen etwas zusammenkneift. Sonst zeigt er keine Reaktion auf meine Worte, was mich irgendwie etwas beruhigt. Wenn er jetzt schon wieder geweint hätte...
Ich spiele etwas mit seinen Haaren und mustere ihn, wie er langsam seine Augen wieder aufschlägt und zu mir schaut. Er wirkt so, als würde er etwas sagen wollen, aber sich nicht trauen...
„Schieß los, was willst du sagen?“, will ich wissen und schaue ihn fragend an. Er druckst etwas herum, bevor er den Blick an unten wendet und leise anfängt zu reden.
„Wie geht es Tae...“, er stottert leicht, aber das ignoriere ich einfach mal. Er wirkt wirklich ernsthaft interessiert daran und er scheint sich ebenfalls große Sorgen um Tae zu machen... Nur was soll ich ihm sagen..? Soll ich ihn anlügen..? Nein...
„E-Er ist komplett fertig und macht sich riesige Vorwürfe wegen diesem Streit... Er hat Angst, dass er dich verlieren könnte... Also es geht ihm nicht wirklich gut... Du hast dir wahrscheinlich was anderes erhofft, aber ich will nicht lügen...“
Er krallt seine Hände in den Saum des Pullis und schaut weiter nach unten. Sein Kopf hat sich aber noch um einiges mehr gesenkt als vorher. Fast so als wöllte er sich komplett verkriechen wollen...
„Alles meine Schuld...“, murmelt er und fängt nervös an mit dem Pulli zu spielen. Ich greife nach seinen Händen und halte sie fest.
„Kookie... Es ist gar nichts deine Schuld... Tae war so erleichtert, dass es dir gut geht und er würde dir echt keine Vorwürfe machen, er versteht dich, glaub mir...“, versuche ich ihn aufzumuntern, aber jetzt bleibt er still und nickt nur stumm mit seinem Kopf. Dass Tae morgen kommen will, lasse ich lieber aus, weil er sonst noch gleich abhaut, aber er soll sich jetzt einfach bestmöglich erholen.
Kookie legt sich auf die Couch und starrt eine Weile ins Leere, während er sich an eines der vielen Kissen auf dem Sofa kuschelt. Hilfesuchend schaue ich zu Joonie, der mir einfach bedeutet, ihn jetzt einfach nur schlafen zu lassen. Es dauert eine ganze Weile, bis er eingeschlafen ist, doch als ihm die Augen immer mehr zufallen und er schließlich ganz ruhig atmet, nehme ich eine warme Decke, um die über seinen zierlichen Körper zu legen und ihn zuzudecken.
Einen Moment mustere ich ihn noch und wenn ich ehrlich bin, tut er mir echt leid, nicht unbedingt wegen dem Streit sondern seiner allgemeinen Situation. Das Waisenheim, verbunden mit dem Verlust seiner Eltern. Das hat er einfach nicht so gut verkraften können und ich würde mir für ihn nichts sehnlicher wünschen, als dass er seine Eltern wieder bekommt, aber das wird nie passieren...
Ich streiche seine Haare aus der Stirn und drücke ihm einen kleinen Kuss darauf, bevor ich wieder von ihm zurücktrete und meinen Arm um Namjoons Rücken schlinge, der mich ebenfalls festhält, während ich ihn noch kurz leise seufzend betrachte. Schlaf gut kleiner Keks... Es wird alles wieder gut morgen. Das verspreche ich dir...
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Hey👋👋,
tut mir wirklich wahnsinnig leid, dass die Kapitel immer erst so spät kommen. Momentan ist nur irgendwie alles so stressig und ja... Es wird aber bald wieder besser, ich versprechs. UNd vielleicht kommen dann auch mal wieder mehr Kapitel in der Woche, aber das kann ich noch nicht garantieren.🙈
Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen.
Liebe Grüße ʕっ•ᴥ•ʔっ💜
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