Chap 37: Dancing
Jungkook
Ich reiße meine Augen auf, als mir auffällt, was ich grade gedacht hab. Ich liebe Taehyung... Das würde alles erklären. Meinem schnellen Herzschlag, das Kribbeln in meinem Bauch und das unangenehme Ziehen in meinem Herzen, als er so verletzt aussah... Das alles wird logisch... Ich bin in ihn verliebt...
Ich erstarre förmlich und es fühlt sich an, als würde mein Herz gleich aus meiner Brust springen, so schnell schlägt es. Das darf nicht wahr sein, bitte lass das nur ein Scherz sein...
Ich löse mich, ohne es wirklich zu merken, etwas von ihm und starre komplett überfordert ins Leere. Er... Er liebt mich nicht... Er sieht mich als besten Freund... Es ist ein Fehler...
„Kookie? Ist alles gut bei dir?", fragt Tae, weil er zu bemerken scheint, dass ich auf einmal so anders bin. Ich reagiere allerdings erstmal nicht, weil ich in dem Moment einfach viel zu überfordert und durcheinander bin. Ich liebe Tae... Das darf nicht sein... Das... Das...
„Kookie? Du bist auf einmal so blass. Was ist denn los?"
Ich baue ganz langsam Augenkontakt zu ihm auf und starre in seine wunderschönen braunen Augen, in denen ich mich sofort verlieren könnte. Ich schlucke schwer, bevor ich mich dazu durchringe, ihm zu antworten, auch wenn ich ehrlich gesagt Angst habe, dass er es bemerkt... Er ist bestimmt hetero und ich... Ich bin in ihn verknallt... Er könnte jeden haben... Also wieso sollte er jemals mich nehmen...
„Nichts... Alles in Ordnung", meine Stimme zittert leicht und ich könnte mich echt selbst dafür schlagen. Taehyung ist mein Crush... Ich... Ich bin schwul... Und am liebsten würde ich mich jetzt in meinem Bett verkriechen und heulen, weil er nichts von mir will... Aber das würde nur Fragen aufwerfen, vor denen ich Angst habe. Tae wird nichts mehr mit mir zu tun haben wollen, wenn er das weiß... Er darf es nicht erfahren...
„Das sieht aber nicht ganz so danach aus. Bist du dir ganz sicher...", ich schaue zwischen seinen Augen hin und her und nicke dann wie paralysiert mit meinem Kopf, während mein Blick zu seinen Lippen wandert. Ich komme ihm ein kleines Stück näher und sofort als ich das bemerke, löse ich mich von ihm. Er ist wahrscheinlich nicht schwul, noch wird er je Gefühle für mich haben... Ich würde mich nur selber damit verletzen oder ich würde erreichen, dass er mich deswegen hasst oder abstoßend findet... Einfach so tun, als wäre nichts...
„J-Ja... Ist wirklich alles in Ordnung. Ich will nur gerne noch bisschen tanzen...", gebe ich zurück, woraufhin er leicht mit dem Kopf schüttelt, was mich komplett verwirrt. Was will er mir damit denn bitte sagen..? Ich brauche das jetzt einfach... Diese Gedanken müssen wieder verschwinden...
„Das solltest du vermutlich nicht... Mit diesen Verletzungen am Rücken solltest du dich lieber schonen. Das ist doch bestimmt schmerzhaft...", gibt er zurück und mein Herz macht einen kleinen Sprung. Auch wenn ich nicht will, dass er sich Sorgen um mich macht, ist das grade schon echt niedlich...
Ich wünschte nur, er und ich... Wir könnten irgendwann... Nein hör auf darüber nachzudenken, aus uns wird nie ein Paar...
Ich schlucke schwer bei dem Gedanken daran, versuche ihn aber so gut es geht zu verdrängen, da ich merke, wie mir allein der Gedanke daran Schmerzen bereitet.
„D-Das geht schon... Außerdem bin ich deswegen hier und ich will nicht umsonst den Raum hier blockiert haben...", meine ich, während ich etwas von Tae wegtrete, dem ich bis eben noch in die Augen gestarrt hatte. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage, aber seine Nähe macht mich verrückt... Sie überfordert mich im Moment komplett, weshalb ich noch etwas weiter zurücktrete.
Er will mir nochmal wiedersprechen, aber ich höre ihm gar nicht zu. Ich laufe zu meinem Handy und stelle dort ein passendes Lied ein und stelle die Musik um einiges lauter, bevor ich zurück auf die Fläche laufe und die Musik auf mich wirken lasse. Sie kann mich vergessen lassen...
Ich schließe leicht meine Augen, während ich langsam anfange, meinen Körper zu dem Lied zu bewegen. Diese Einheit zwischen mir und der Musik baut sich auch dieses Mal wieder auf und ich fange mit der Zeit an, zu lächeln, während ich mich elegant und gefühlt schwerelos über den Parkettboden bewege. Allerdings hängen meine Gedanken immer noch bei Tae und das kann ich auch nicht ändern, egal wie sehr ich versuche, es zu verdrängen...
Mit der Zeit ploppt ein Bild von Tae vor meinem inneren Augen auf, wie er sich mit mir zusammen zur Musik bewegt. Wie wir Spaß haben und zusammen lachen. Wie ich ihm einige Schritte beibringe und wie ich mich hinter ihn stelle und meine Hände auf seinen liegen, während ich von hinten nah am ihm stehe und die Schritte mit ihm zusammen mache, damit er sie besser lernen kann...
Ich reiße schlagartig meine Augen auf und bleibe stehen. Wieso denke ich bitte an sowas? Ich schlucke schwer, während ich die Bilder schnell verdränge, während das Lied zu einem rythmischeren wechselt. Ich lege sofort alle Konzentration nur auf die Bewegung meines Körpers, damit diese Bilder ja aus meinem Kopf verschwinden. Ich darf sowas nicht denken... Es ist falsch. Es ist falsch....
Die Wut in mir wächst langsam an. Ich bin wütend auf mich selbst und auf meine Gefühle zu Tae. Das ist alles viel zu kompliziert und es geht nicht... Das ist einfach nicht möglich...
Meine Bewegungen werden immer aggressiver, je wütender ich werde. Ich bin nicht mehr im Einklang mit der Musik, die meinen Körper sonst führt. Ich kämpfe mit ihr...
Und genau das ist mein Fehler. Ich knicke leicht mit meinem Fuß um und lande zischend auf dem Boden, wo ich keuchend liegen bleibe. Ich starre einfach nur die Decke an, während ich da liege und versuche, meine Wut in den Griff zu bekommen, was mir so semi gelingt. Ich bin so ein verdammter Idiot... Wieso muss ich mich ausgerechnet in ihn verlieben...
Auf einmal schiebt sich ein Gesicht in mein Blickfeld, welches mich fragend mustert. Ich habe das Gefühl, sofort knallrot anzulaufen und versuche mit aller Macht einfach im Boden zu verschwinden. Wieso musste Tae das jetzt auch sehen...
„Kookie? Hast du dich verletzt?", kommt es von Tae, worauf ich nur mit dem Kopf schüttele und mich wieder etwas aufsetze. Ich seufze leise auf, während ich langsam wieder aufstehe und vor Tae stehen bleibe, der meine Wut zu bemerken scheint, denn er schaut etwas verwirrt zu mir. Ich winke allerdings nur ab und will schon weitertanzen, als Tae seine Hand auf meine Schulter legt. Ich beiße mir leicht auf Lippe und zwinge mich, nicht zurückzuweichen....
Ich starre seine Hand an, die sogar durch den Stoff hindurch ein angenehmes Kribbeln auf meiner Haut zurücklässt. Mein Herz schlägt sofort wieder schneller und ich habe wirklich Angst, dass Tae mir meine Gefühle ansieht... Das wäre alles andere als gut...
„Ich ähm... Würdest du mir vielleicht ein paar Schritte zeigen? Das sieht bei dir alles so wunderschön aus, dass man glatt Lust hat, das auch zu können..."
Ich schaue ihn überrascht an und nicke dann, woraufhin er begeistert in die Hände klatscht. Ich jedoch könnte mir selber in dem Moment eine Klatschen. Was bin ich eigentlich für ein Vollpfosten? Ich will den Körperkontakt grade am liebsten vermeiden und was mache ich? Ich stimme zu und das Bild, was grade schon wieder in meinem Kopf kreist, könnte passieren...
Tae ist so motoviert, dass er am liebsten sofort anfangen will, wobei ich ihn aber unterbreche.
„Du solltest dich erstmal etwas aufwärmen... Nimm nicht mich als Beispiel... Ne Zerrung ist schmerzhaft", er nickt und fängt an einige Runden zu rennen. Ich atme erleichtert auf, während ich einfach in der Mitte stehe und Tae dabei beobachte, wie er sich in einer Mischung aus Dehnübungen und ein paar Ausdauerübungen aufwärmt. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich noch einige Minuten zum Durchatmen habe. Was habe ich mich nur dabei gedacht...
Tae ist allerdings schneller fertig, als ich gehofft hatte, weshalb er neben mir stehen bleibt, während ich da etwas hilflos stehe.
Was soll ich ihm denn jetzt beibringen. Ich seufze leise auf, während ich die Musik von meinem Handy ausschalte. Ich laufe wieder zu Tae in die Mitte und fange an, ihm einige der Schritte zu zeigen, die ich vorhin in einer meiner Choreos verwendet habe. Ich fühle mich in seiner Nähe irgendwie immer noch nicht wirklich wohl... Was heißt, ich fühle mich nicht wohl... Ich fühle mich zu wohl und er hat so eine atemberaubende Wirkung... Ich muss mich echt zusammenreißen, um ihn nicht anzustarren, während er da die Schritte nachmacht, die ich gerade gezeigt habe.
„Ich kriege das nicht hin... Kannst du mir vielleicht helfen..?", schmollt Tae, weshalb ich im Spiegel zu ihm schaue und in mir steigt etwas Panik auf. Ich habe Angst, dass ich ihm nicht widerstehen kann... Aber es ist viel zu auffällig, jetzt abzulehnen.
Ich nicke also leicht und schlucke schwer, während ich zögernd zu ihm laufe. Ich stelle mich wirklich hinter ihn und greife nach seinen Händen.
„S-So m-machst d-du d-das", ich kann es nicht ändern, dass mein Gesagtes einfach in einem Stottern endet. Ich versuche mir, nichts anmerken zu lassen, während meine Hände aber ebenfalls leicht anfangen zu zittern und leicht schwitzig werden. Ich versuche es einfach zu überspielen, indem ich ihn einfach führe und ihm zeige, wie die Schritte richtig sind.
„Ah jetzt hab ich es verstanden, danke", haucht er mir gegen mein Ohr, weshalb sich sofort eine Gänsehaut über meinen gesamten Körper verteilt und ich vermutlich knallrot werde.
Ich räuspere mich leicht und laufe auf meinen Platz zurück, wo ich erstmal tief durchatme. Taes belustigter Blick ist mir keinesfalls entgangen, was mich nervös macht. Er soll es nicht wissen...
Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen, während ich ihm noch ein paar weitere Schritte zeige. Die Choreo war echt nicht wirklich schwer und für Tae als Anfänger perfekt geeignet.
Ich schaue ihm zu, während er die Schritte, die die Choreo für die Strophe darstellen, immer wieder wiederholt und dabei einfach unglaublich heiß aussieht... Wie ihm da einige Strähnen an seiner verschwitzten Stirn kleben, wie er sich auf die Lippe beißt und wie er sich bewegt...
Ich beiße mir selbst auf die Lippe und wende schließlich meinen Blick ab, weil ich Angst habe, ich könnte sabbern.
„Kookie?", holt Tae mich aus meinen Gedanken, weshalb ich peinlich berührt wieder meinen Kopf hebe und ihn unsicher ansehe.
„Wollen wir das nochmal zusammen tanzen? Ich bin zwar nicht so gut wie du, aber naja", er schaut mich aus süßen großen Augen an, sodass ich gar nicht anders kann, als zuzustimmen. Schwer schluckend laufe ich zu ihm zurück und gebe das Zeichen zum Start.
Es läuft alles gut... Soweit, bis ich weil ich zu sehr auf Tae geachtet habe, einfach in ihn reinrenne und wir zusammen auf dem Boden landen. Er unter mir...
Ich drehe mich zu ihm und will mich schon bei ihm entschuldigen, bringe bei seinem Anblick ab kein einziges Wort über meine Lippen. Ich starre ihn mit leicht geöffnetem Mund, rasendem Herzen und unregelmäßigem Atem an. Unsere Gesichter sind sich so nah und alles in mir schreit förmlich danach, dass ich sofort wegrennen soll, aber ich kann einfach nicht. Ich kann nicht anders, als Tae anzustarren, wie er anfängt zu lachen, während ich ihm langsam näher komme... In mir schrillen alle Alarmglocken...
Ich zögere, während ich auf seine Lippen starre. Es ist falsch. Kookie hör auf...
Ich schlucke schwer und als Tae sich dann im nächsten Moment wieder leicht auf die Lippe beiße, schaltete sich mein Verstand einfach komplett aus und mein Körper holt sich das, was er begehrt. Die dumpfen Schreie in meinem Kopf sind nicht mehr existent. Es gibt nur noch das, was ich mir tief im Inneren so sehr wünsche...
Ich komme Tae immer näher, bis ich meine Lippen einfach auf seine drücke...
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Hello👋,
vielen vielen Dank für die 900 Reads💜☺️. Ich freue mich echt sehr darüber. Vielen Danke an alle, die Saiko supporten.
I purple you☺️💜.
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