Chap 23: Shock
Achtung, das Kapitel enthält Gewalt!
Aiko
Ich lehne meinen Kopf erschöpft gegen die Wand hinter mir und zische leicht vor Schmerzen auf. Meine Handgelenke brennen, aber trotzdem habe ich wieder versucht mich von meinen Handschellen zu befreien. Ich muss hier raus...
Ich weiß, dass er mich umbringt, wenn er die Geduld oder das Interesse an mir verliert. Ich habe schon oft in den Nachrichten von „Saiko“, wie er von allen genannt wird, gehört. Und das Brandmal, welches alle seine Opfer tragen, prangt auch schon auf meiner Brust.
In meinen Augen sammeln sich Tränen, die kurz darauf auch schon ungehalten über meine Wangen fließen. Ich ziehe meine Beine eng meinen Körper und lege mein Gesicht auf meinen Knien ab. Ich will zurück zu Yumi, aber ich habe Angst, dass er ihr was antut. Das würde ich nicht überleben... Ich könnte nicht zusehen, wie sie stirbt. Allein der Gedanke macht mich verrückt...
Ich wimmere leise auf und balle meine Hände zu Fäusten. Dieser Mann ist so ein verdammtes Arschloch. Wieso... Wieso ich? Was habe ich damit zu tun? Warum bin ich sein nächstes Opfer?
Dabei war ich bis vor kurzem noch so glücklich... Was wird aus unserem Kind, was bald geboren wird? Ich bin erst 19 verdammt. Ich will noch nicht sterben...
Mein Schluchzen wird immer stärker. Ich will einfach nur noch weg...
Auf einmal wird die Tür geöffnet und ich reiße panisch meine Augen auf. Das ist er... Bitte nicht... Ich will nicht... Bitte lass mich in Ruhe...
Er kommt grinsend auf mich zu und kniet sich vor mich. Ich drücke mich so nah an die Wand, wie ich nur kann und ziehe meine Beine noch enger an mich. Ich sitze hier wie das letzte Häufchen Elend...
Er grinst mich an und streicht mit seinen dreckigen Fingern meine Tränen weg. Am liebsten würde ich ihn anschreien, dass er das lassen soll, aber meine Angst vor dem, was passieren könnte, wenn ich mich wehre, ist einfach viel zu groß.
„Hey Sweetie. Warum weinst du denn?“, fragt er, während er mich grinsend mustert. Alleine an diesem Grinsen erkennt man, dass er eindeutig ein Psycho ist... Mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken...
Ich gebe ihm keine Antwort und senke unterwürfig den Kopf, in der Hoffnung, er würde mich verschonen.
Ich schnaubt leise und als ein leises Klacken ertont, zucke ich stark zusammen und schaue ihn Angsterfüllt an, nur um dann festzustellen, dass er grade eine Flasche Wasser geöffnet hatte.
Er hält sie mir mit dem Befehl „Trink!“ an meine Lippen. Ich komme der Aufforderung sofort nach und trinke so viel wie nur geht von dem kühlen Nass. Meine Kehle war staubtrocken und ich hatte bestimmt schon einige Kilos verloren, da ich kaum etwas zu essen bekomme...
Ich seufze zufrieden auf, als meine Kehle sich jetzt wieder feuchter anfühlt und hole tief Luft. Ich weiß ganz genau, dass er nicht nur deswegen hier ist...
„So Sweetie. Dann wollen wir uns mal ein bisschen unterhalten, denkst du nicht?“, fragt er wieder mit diesem unschuldigen Grinsen im Gesicht. Ich verabscheue dieses Grinsen so sehr, genau wie dieser Spitzname für mich. Ich verabscheue alles an ihm...
„Du wolltest ja unbedingt wissen, was ich von dir möchte, oder? Gut, hier kriegst du deine Antwort. Aber dann bist du dran und wenn du mir keine Antworten gibst, dann finde ich einen Weg, diese aus dir rauszubekommen“, wie er das so unschuldig sagt... Ich könnte echt kotzen...
Ich fühle mich in meinem Stolz und meiner Würde so sehr verletzt, aber ich weiß, würde ich jetzt was sagen, wäre ich schneller tot, als ich gucken kann...
Ich atme stockend aus und warte einfach darauf, dass er anfängt zu sprechen.
„Weißt du, warum du so interessant für mich bist? Du kennst da einen Jungen, der für mich von großem Interesse ist. Er ist mir entkommen und mir entkommt niemand! Er hat mich nicht an die Polizei ausgeliefert und das wird jetzt sein Pech sein. Dieser kleine Bastard wird dafür büßen, dass er einfach abgehauen ist“, seine Stimme klingt gefährlich und ich ziehe etwas den Kopf ein, aus Angst, dass er das gleich an mir auslässt...
„I-Ich... kann mich nicht erinnern, so jemanden zu kennen“, bringe ich leise und vorsichtig hervor. Wer sollte es auch sein?
„Ach nein? Also kennst du keinen Jungkook?“, fragt er mich finster drein blickend und mit gefährlicher tiefer Stimme.
„I-Ich.... Nein...“, antworte ich leise und verstecke mein Gesicht hinter meinen Beinen. Sein Blick wird langsam wütend und das jagt mir eine unglaubliche Angst eine...
„Ich empfehle dir, mich nicht anzulügen“, knurrt er bedrohlich und komme mir näher, während er irgendwas aus der Hosentasche zieht, was ich nicht erkennen kann.
Mein ganzer Körper beginnt zu zittern und ich beiße mir unsanft auf meine Unterlippe. In meinem Kopf rattert es und ich versuche mich zu erinnern.
„Vielleicht sollte ich deinem Gedächtnis etwas auf die Sprünge helfen, denkst du nicht?“
Als er das sagt, fängt er wieder an zu grinsen und in mir steigen erneut Tränen der Verzweiflung auf. Er kommt mir immer näher und zieht schließlich meinen Kopf an meinen Haaren nach oben, was mich auszischen lässt.
„Ich frage dich nochmal! Was. weißt. du. über. Jeon. Jungkook?!“, fragt er mich und seine Ungeduld erdrückt mich förmlich. Während ich gezwungen bin, ihn anzustarren, versuche ich mich zu erinnern.
„Du willst immer noch nicht reden? Wie schade, Sweetie. Wie schade. Dabei wollte ich deinen Körper doch rein lassen“, er schüttelt enttäuscht von mir mit dem Kopf, „Das hätte ich von dir nicht erwartet.“
Im nächsten Moment spüre ich, wie etwas glattes in meine Haut schneidet und meinen Arm aufschlitzt. Ich zische auf und balle meine Hände erneut zu Fäusten.
„I-Ich weiß nichts... Wirklich...“, bringe ich zwischen meinen zusammengepressten Lippen hervor. Irgendwas sagt mir dieser Name ja, aber mir will einfach nicht einfallen, was?
„Ach nein?“, schreit er, woraufhin ich stark zusammenzucke, „Du willst mir erzählen, dass du dich nicht mehr an deinen besten Freund erinnerst? Mein Freund hat das für mich rausgefunden. Er ist ein schlaues Köpfchen und würde mich niemals anlügen. Also raus mit der Sprache, wo ist er?!“
Ich bin allerdings zu keiner Antwort fähig, als es mir wie Schuppen von den Augen fällt. Natürlich... Jungkook... Wie konnte ich ihn nur vergessen...
Ich schlucke schwer und immer mehr Tränen verlassen meine Augen. Er war in dieser Situation wie ich...
Ich hab ihn über all die Jahre hinweg aus meinen Gedanken verdrängt. Er tat mir so leid. Nachdem seine Eltern gestorben sind, brach unser Kontakt ab und wir haben uns nie wieder gesehen...
Fuck, Jungkook. Ich hätte für dich da sein sollen und nicht einfach abhauen...
Und jetzt sollst du sterben... Nein! Auf keinen Fall!
„Erinnerst du dich jetzt etwa? Das freut mich. Dann kannst du mir ja schön verraten, wo sich dein Freund aufhält“, er trägt wieder dieses Grinsen auf den Lippen, aber ich schüttele nur mit dem Kopf, auch wenn ich weiß, was das für Konsequenzen für mich haben wird. Ein weiterer Schnitt in meine Haut... Dieses Mal tiefer...
Ich schreie leise auf und kneife meine Augen fest zusammen. Ich spüre, wie eine warme Flüssigkeit über meinen Arm fließt. Blut. Mein eigenes Blut...
„Verdammt... Ich weiß es nicht... Wir haben keinen Kontakt mehr“, schreie ich ihn an, woraufhin ich im nächsten Moment das Messer am Hals habe. Ich reiße meine Augen schlagartig auf und starre ihn voller Angst an, was jetzt passiert...
Wir er mich jetzt vielleicht wirklich umbringen..? Bei diesem Gedanke halte ich die Luft an und versuche mich nicht mehr von der Stelle zu bewegen.
„Pass auf, wie du mit mir redest und ich sagte, hör auf mich anzulügen!“, er schreit mich an, aber ich halte seinem Blick stand, auch wenn mein Körper immer noch unkontrolliert zittert und unzählige Tränen meine Augen verlassen. Ich versuche, das Zittern unter Kontrolle zu bekommen, da ich mir dadurch selber in die Haut schneide und ich spüre schon leicht, Blut an meinem Hals nach unten laufen. Ich schlucke schwer und wimmere leise auf. Warum glaubt er mir denn nicht? Ist er wirklich so besessen von Jungkook?
„Ich lüge nicht. Ich schwöre dir, dass ich die Wahrheit sage! Ich weiß nicht, wo er ist!“, meine Stimme klingt so hysterisch und zittert so stark, dass ich mich selber nicht mehr wiedererkenne.
Er drückt mit der Klinge an meinem Hals noch mehr zu und sie ritzt meinen Hals noch mehr auf. Ich schreie und kneife meine Augen zu. Ich will es nicht sehen, falls er mich jetzt umbringt... Ein einziger Schnitt und ich bin tot...
„Wenn ich rausfinden sollte, dass du lügst, werde ich dich solange quälen, bis du jedes noch so winzige Detail verraten hast und sei es noch so unwichtig. Glaub mir, du bist so unwichtig und nur ein Mittel zum Zweck, wenn du mir nichts mehr nutzt, schmeiße ich dich weg. Das heißt, ich bringe dich um und mal gucken, vielleicht darf dein Freund ja dabei zusehen, wie damals bei seinem Bruder. Ich würde ihn nur zu gerne nochmal so leiden sehen.“
Ich zittere durch seine Worte nur noch stärker und warte einfach nur darauf, dass er das Messer von meinem Hals nimmt.
„Hast du mich verstanden?“, schreit er, woraufhin ich leise schluchze, bevor ich ein gestottertes „J-Ja...“ von mir gebe und im nächsten Augenblick verschwindet das Messer von meinem Hals und er steht mit emotionsloser Miene auf. Er schaut mich noch einen Moment an, bevor er mir dann in meinen Magen tritt und dann ohne ein weiteres Wort das Zimmer verlässt. Ich liege blutend und schreiend auf dem Boden. Ich reiße an meinen Fesseln und schreie nochmal auf. Vermutlich hatten meine Handgelenke sich schon entzündet, aber dieser Schmerz war bei weitem nicht mit dem zu vergleichen, den ich gerade spürte.
Nicht nur den körperlichen...
Jihoon ist tot... Dieser Psycho hat Jungkook auch noch den letzten Halt und das letzte, was er noch geliebt hat und was ihm noch geblieben ist, genommen. Mein Jungkookie... Er ist alleine, er ist verletzt und gebrochen... Und ich war nicht da, um ihm zu helfen... Ich habe meinen besten Freund im Stich gelassen...
Ich schluchze laut auf und in diesem Moment hasse ich mich so sehr. Wieso bin ich nicht bei ihm geblieben... Was ist nur mit ihm passiert? Wie geht es ihm jetzt? Hat er jemanden, der für ihn da ist?
Jungkookie, ich würde dir so gerne sagen, wie sehr mir das leid tut... Bitte pass auf dich auf, du darfst nicht nochmal in seine Finger geraten... Ich bitte dich...
Wieso war ich nicht da, als du mich am meisten gebraucht hast? Falls wir uns jemals wiedersehen, verspreche ich dir, dass ich für dich da sein werde. Für immer und ewig...
~~~~>>>***^^***<<<~~~~
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro