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Chap 1: Jihoon

Jungkook

Ein paar Stunden zuvor...

Ich stehe am Tor zum Friedhof und atme tief durch. Es fällt mir jedes Mal aufs Neue so schwer, diesen Ort zu betreten und mir somit einzugestehen, dass er wirklich tot ist. Ich habe mir so oft gewünscht, einfach aus diesem Albtraum aufzuwachen und ihn wieder in meine Arme schließen zu können. Aber das alles war leider nicht nur ein schlimmer Traum...

Dieser Traum ist realer, als ich mir so oft erhoffe und ich durchlebe ihn fast jede Nacht aufs Neue. Jedes Mal wache ich schweißgebadet auf und sehe dieses Bild vor mir...

Mit einem leisen Seufzen versuche ich diese Gedanken zu verdrängen und den Kloß in meinem Hals runterzuschlucken. Ich atme noch mal tief durch, bevor ich dann meinen Mut zusammennehme und langsam den Friedhof betrete. Schweren Herzens setze ich einen Fuß vor den anderen und spüre, wie mir langsam etwas die Kehle zuschnürt. Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut, denn auch dieses ist mein täglicher Begleiter, wenn ich ihn besuche.

Ich steuere direkt auf die große Weide zu, die direkt neben dem Grab von ihm wächst und bleibe dann schließlich vor diesem stehen. Wie jedes Mal lese ich die Inschrift auf dem Grabstein durch.

Jeon Jihoon, geboren am 05.07.2008, gestorben am 28.07.2018.

Ich senke meinen Kopf und lasse mich auf meine Knie sinken.

„Hey Großer, ich bin's", gebe ich mit leiser brüchiger Stimme von mir und schaue erneut auf den Grabstein, „Es tut mir leid, dass ich gestern nicht da war."

Ich schaue von seinem Grab hoch zum Himmel. Graue Wolken bedecken ihn und in der Ferne sind auch schon ein paar Blitze zu erkennen. Selbst wenn es jetzt anfangen würde zu schütten, würde ich nicht gehen. Wer weiß, ob ich morgen die Möglichkeit dazu habe...

„Weißt du, ich gehe ab morgen auf eine neue Schule. Ich weiß schon wieder... Die dritte dieses Jahr...", erkläre ich ihm weiter und wende meinem Blick wieder dem Grab zu. Ich streiche mit meiner Hand über die Begrenzung und über das Bild von ihm, welches darin verarbeitet ist. Es war eines der letzten Bilder, die ich von ihm machen konnte...

Er lächelt darauf so unbeschwert und spielt gerade mit dem Hund von unseren Nachbarn. Ein trauriges Lächeln schleicht sich auf meine Lippen und ich schließe langsam die Augen.

„Was würdest du wohl sagen, wenn du mich so sehen würdest. Zu nichts zu gebrauchen. Allein. Dritter Schulwechsel nach einem Vierteljahr. Wüsstest du von dem ganzen hier, wärst du wahrscheinlich echt sauer auf mich. Du hast in mir immer dein Vorbild gesehen...", ich stocke. Er hat mich wirklich bewundert, dabei habe ich jeden erdenklichen Fehler gemacht, der nicht rückgängig zu machen war. Ich habe mich größtenteils selber zerstört...

Ich schaue wieder auf das Bild und fahre mit kaum hörbarer Stimme fort: „Wie gerne wüsste ich, wie es dir geht. Ob du es dort, wo du bist, jetzt besser hast. Ob du Mum und Dad wieder getroffen hast... Aber das alles werde ich wohl leider vorerst nicht erfahren."

Die ersten Tropfen lösen sich vom Himmel und fallen zur Erde, aber ich hocke weiterhin hier und habe auch nicht vor, mich hier wegzubewegen.

„Wie gerne würde ich dich wiedersehen... Und dich in den Arm nehmen, aber das ist leider nicht mehr möglich", ich schlucke leer und spüre, wie sich eine einzelne Träne aus meinem Auge löst und sich auf meiner Wange mit den Regentropfen vermischt. Er hätte das nicht gewollt. Er hätte nicht gewollt, dass ich wegen ihm weine, aber auch nach mehr als einem Jahr bin ich immer noch zu schwach und werde es immer bleiben... Ich werde es wahrscheinlich nie richtig verarbeiten können...

Ein kalter Windstoß fegt über den Friedhof lässt mich frösteln und auch der Regen wird stärker. Meine Haare werden langsam durchnässt und hängen mir immer mehr vor dem Gesicht. Der Regen lässt mich noch erbärmlicher wirken, als ich es eh schon bin und ich stoße ein leises Seufzen aus. Aber im Endeffekt ist es mir egal, dass ich bis auf die Knochen nass werden würde.

Ich lasse mich davon nicht weiter stören, denn es kommt mir so vor, als könnte ich ihm hier näher sein. Auch wenn er nicht körperlich anwesend ist, finde ich die Vorstellung echt schön, dass er mich trotzdem hört und versteht, was ich sage. Ich werde zwar nie eine Antwort erhalten, aber der Gedanke, dass er mir gerne antworten möchte, ist zu schön und diese Hoffnung lasse ich mir nicht auch noch nehmen...

Ich fange leicht an zu zittern, weil die Nässe inzwischen durch meine Jacke und meinen Hoodie gedrungen ist und meinen Körper auskühlt. Mein Blick liegt allerdings wieder auf dem Bild von Jihoon und ich streiche noch einmal mit zitternden Händen darüber.

„Ich weiß, ich sollte gehen, aber ich will viel lieber hier bei dir bleiben. Hier fühle ich mich nicht so alleine. Bei dir fühle ich mich verstanden und nicht nur verachtet. Ich kann mich so geben, wie ich bin, ohne komisch angeschaut zu werden...", ich schlucke schwer, bei dem Gedanken, der mir als nächstes in den Sinn kommt. Ich habe schon oft darüber nachgedacht, aber nie geschafft es auszuführen. Dazu war ich nie stark genug. Dabei wünsche ich mir doch so sehr bei ihm sein zu können und auch meine Eltern wiederzusehen... Dennoch scheint mich irgendwas hier zu halten...

„Ich wäre so gerne bei dir...", flüstere ich und spreche somit meine Gedanken aus. Ich bin auf dieser Welt unnötig. Ich bin gebrochen. Ich bin kaputt und mich liebt keiner mehr hier. Also was mache ich noch in diesem Heim? Was hält mich hier? Warum schaffe ich es nicht das durchzusetzen, was ich mir tief im Inneren wünsche...

Ich weiß, dass Jihoon mich für diese Gedanken verprügeln würde. Aber ich kann es leider nicht ändern. Ich fühle mich einfach nur unnütz. Ich fühle mich wie Luft...

Und ich fürchte auch durch den Schulwechsel wird sich das ganze nicht bessern... Auch wenn ich es mir so sehr wünschen würde...

Ich seufze traurig auf und rutsche zu der Weide, die nur wenige Meter von seinem Grab entfernt steht und lehne meinen zitternden Körper dagegen. Ein greller Blitz lässt mich leicht zusammenzucken und ich lehne meinen Kopf gegen den kühlen Stamm. Ich höre dem beruhigenden Prasseln des Regens auf den Blättern zu und schließe kurz die Augen. Ich versuche das Bild von Jihoon zu verdrängen, um wieder etwas herunter zufahren.

Erschöpft beobachte ich die großen Regentropfen, die vom Himmel auf die Erde niederprasseln und die Menschen, die mit Regenschirmen in der Hand am Friedhof vorbeirennen. Sie würdigen ihn keines Blickes und versuchen einfach nur so schnell wie möglich vor dem Regen zu flüchten.

Das sollte ich eigentlich auch machen, aber ich habe in diesem Moment einfach nicht die Kraft zurückzugehen und so zu tun, als würde es mir gut gehen.

Ich starre stumm auf den Weg, auf dem sich einige Pfützen gebildet haben und passend zu meiner Laune wird der Regen noch stärker.

Ich ziehe meine Knie an meinen Körper und legen meinen Kopf darauf ab. Wird sich im Heim jemand um mich Sorgen machen? Wahrscheinlich nicht. Sie haben wahrscheinlich nicht mal mitbekommen, dass ich weg bin. Der Einzige, der sich vielleicht darum kümmern würde, wäre Seokjin. Er ist der Einzige, mit dem ich einige Worte wechsele und der sich Gedanken um mich macht. Es fühlt sich manchmal so an, als wäre er wie mein großer Bruder, aber wenn er dann geht, fühle ich mich wieder alleine und vergessen...

Ich bin echt undankbar, er nimmt sich die Zeit für mich und wenn er weg ist, wünsche ich mir, dass er zurückkommt, nur damit ich mich ein bisschen besser fühle. Dabei muss er sich noch um andere Kinder im Heim kümmern und sich nicht nur mit den Problemen eines Sechzehnjährigen befassen. Nicht mal er weiß, was genau passiert ist. Ich habe es einmal versucht ihm zu erzählen, aber eine Panikattacke hat mich daran gehindert. Danach habe ich nie wieder ein Wort über den Vorfall verloren...

Ich seufze auf und schließe traurig meine Augen. Wäre mein Leben besser, wenn ich eine Person hätte, die mir nach der ganze Sache ihre Liebe schenkt und immer für mich da ist, wenn ich sie brauche? Könnte ich irgendwann vielleicht wieder einen echten besten Freund haben? Oder habe ich es bis dahin geschafft mein Leben endgültig zu ruinieren oder sogar es zu beenden?

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