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•°◍ΝᎪᎡᎡϴᏔ ҒϴϴͲᏢᎪͲᎻ ᎪΝᎠ ᏢᎪᏙᎬᎠ ᎡϴᎪᎠ◍°•

•°◍Jungkook◍°•

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[ 3 Monate später ]

Die Temperaturen waren deutlich abgesunken. Eine kalte Brise fährt durch die Bäume und über meine Sillouhette. Die meisten Blätter sind bereits rot und orange verfärbt und liegen auf dem Boden. Selbst durch die Nacht erkennt man das Leuchten der Blätter deutlich.

Geschmeidig schlängle ich mich zwischen den Bäume hindurch auf direktem Weg zu dem Ort, dem ich ihm beschrieben hatte...

Mir war durchaus bewusst, dass er verschwinden würde. Er hatte es mehr als klar gemacht, dass er es vor hatte..und ich wollte es nicht...ich wollte es definitiv nicht...und dennoch...ich bin und war nie dazu berechtigt sein Leben derartig zu verändern und ihn darein zu zwingen. Auch wenn er nie Anzeichen machte, dass er schnellstmöglich wieder zurück wollen würde, so hatte er dennoch zu viel woran er hing. Das wurde auch mir klar in der Zeit die wir hatten. Ich wollte ihn behalten, habe ihn wie einen Besitz behandelt und alles dafür getan, dass er auch dort bleiben würde. Auf dieser Lichtung, in dieser Höhle, die mittlerweile mein zu Hause sind...

Aber wir sind zu verschieden...

Ich wollte anhalten, solang wie möglich, ich wollte mich die Nacht nicht verwandeln...ich hatte mich zuvor daran gewöhnt, mir blieb schließlich auch nichts anderes übrig. Ich habe keine Kontrolle darüber, spüre nur, wenn es Zeit wird. Ich spüre den elektrisierenden Schmerz als Signal, der Rest passiert von allein. Ich kann und konnte mich noch nie dagegen stellen, egal wie sehr ich mich dagegen gestellt habe. Aber diese Nacht...der Drang Mensch zu bleiben und die Gestalt zu bleiben, war stärker als je zuvor...

Der bloße Gedanken, dass er verschwinden würde, dass er zurückkehren würde in die Stadt, diese Grenze die ich schon lange nur noch begrenzt übertreten kann...es hat mich einfach fertig gemacht. Das Bewusstsein, dass es aus war...das nichts mehr so sein würde..ich hatte mich zu sehr an ihn gewöhnt...in nur wenigen Tagen...in einer Woche war ich so sehr an ihn gewachsen und abhängig von ihm geworden, dass es nicht normal war...Seitdem ich ihn gefunden hatte, lagen meine Augen ständig auf ihm.

Ich wollte ihn anfangs nie jagen...ihn nie durch diesen Wald scheuchen und dazu bringen, dass er sich derart verletzt, aber er stand einfach so verletzlich, weinend, zerstört und allein im Wald...er hat mich an mich selbst erinnert...

Irgendwie bekam ich einfach nur das Bedürfnis das zu ändern...diesen Zustand zu ändern, in dem er sich befand. Ich wollte einfach nur auf ihn zu gehen, ihn in meine Arme schließen und ihn beschützen. Dieser innere Drang den ich nicht verstehe, als würde mich jemand dazu zwingen es zu tun...ich versteh es nicht und verstand es nie. Ich bin mir sicher, dass ich es bis zu meinem Ende auch nie verstehen werde...aber das ist nicht der Punkt. Ich hab anfangs nicht einmal bemerkt, wie er mich bemerkte und vor mir weg rannte, ich merkte nicht einmal, wie ich ihm hinterherjagte, viel zu beschäftigt mit diesem Gefühl welches meine Augen nicht von ihm abwenden ließ...

Danach hab ich ihn nie wirklich aus den Augen gelassen. Selbst als ich mich um seine Verletzungen und seine Versorgung kümmern wollte und musste, bin ich so schnell gerannt, nur in Gedanken bei ihm. In Angst er würde verschwinden...

Und jetzt ist er es tatsächlich...ich meine er ist da...da draußen irgendwo, aber außerhalb meiner Reichweite...

Meine Schritte verlangsamen sich etwas, sodass ich nur noch leise trabbend durch das Dickicht mich schlängle, im Versuch die schwarze Kleidung in meinem Maul nicht zu sehr zu beschädigen, was mir aber eher semi bis gar nicht gelingt.

Mit jedem Schritt werde ich langsamer, bis ich schließlich entgültig stehen bleibe, mich hinsetze und durch das hohe Gras und den Farn auf die vorausliegenden, hohen Türme und massigen Blöcke blicke.

Die Stadt ist in Lichter gehüllt. Warme, bunt flackernde Beleuchtungen tauchen im Hintergrund auf und beleuchten die bis in den Himmel ragenden Gebäude mit Tausenden von Fensterscheiben. Die Stadtlandschaft flacht nach außen hin immer mehr ab, bis sie schließlich in den ordentlich aufeinander folgenden, bewohnten, riesigen Hausblöcken enden, die wie eine Mauer um die Stadt liegen und alles darin und seine Menschen abschirmen.

Es ist seltsam still und menschenleer und dennoch unglaublich laut. Die Stadt und ihr Lärm dringt selbst bis nach hier draußen. Autos hupen unbarmherzig, Menschenmassen unterhalten sich fröhlich und benebelt in den breiten, beleuchteten Gassen. Keiner von ihnen scheint sich dafür zu interessiert, dass es mitten in der Nacht ist. Keinen sscheint es zu stören, als würden sie es gar nicht mitbekommen...

Ich sitze noch einige Zeit im Gestrüpp, starre auf mein ehemaliges Leben.

Auch ich war einmal so, dachte mich würde nie etwas aufhalten. Nachts war ich größtenteils wach, tagsüber hat man sich gequält mit 5 Tassen Kaffee und Energiedrinks. Es war egal. Hauptsache man kam voran, erreichte irgendwann seine Ziele. Mit 20 hat man nichts anderes im Kopf, als es zu irgendetwas zu bringen. Studieren, arbeiten, lernen, Geld verdienen und gleichzeitig sein Leben genießen, es auskosten das man in der „Blüte seines Lebens" ist.

Doch auf diese kann auch nur zu gut rumgetrampelt, beschädigt und zerstört werden, bis nichts mehr übrig ist außer kleine, krüpplige Pflanzenteile die sich nie wieder zusammen setzen werden, sondern absterben.

Ich habe keine Ahnung wie viel Zeit verfliegt. Mein Zeitgefühl ist seitdem nicht mehr zu brauchen. Das Einzige, was ich ungefähr noch hinbekomme ist 12 Uhr Mittags und 0-3 Uhr Nachts, bis mich dieses Gefühl durchfährt welches augenblicklich meinen Körper durchzieht.

Ein unnachgiebiges Gribbeln erfüllt mich von innen, zieht sich durch jede Zelle meines Körpers und bringt mich zum Erschaudern. Von Sekunde zu Sekunde wird es stärker, unnachlässiger und bringt alles in mir unter Strom. Ich fühle mich, als würden meine Organe und sämtlicher Rest meines Innenlebens plötzlich zu kochen beginnen, weshalb ich schmerzverzerrt meine Miene verziehe, meine glühenden Augen schließe und die Augenlider aufeinander presse. Ich sacke in mich zusammen, schage dumpf auf dem Boden auf und kralle meine Nägel in den durchwurzelten Erdboden. Meine Knochen beginnen höllisch zu schmerzen, knacken und verdrehen sich von allein. Ich will aufheulen, halte jedoch wie immer stattdessen meinen Atem an. Mir wird schwindelig, ich fühle mich benommen, während der Schmerz über mir einschlägt und alles niederreißt und niedermetzelt, was ich bin. Mein Körper bildet sich komplett von vorn, tötet die Gestalt des Wolfes und setzt mich schmerzhaft zurück in den menschlichen Körper. Mir presst es die Luft aus den Lungen, schnürrt es die Kehle zu. Ein unglaublich lautes Fiepen ertönt in meinen empfindlichen Ohren, bringt mein Trommelfell zum Platzen, dennoch spüre ich das warme Blut nicht über meine Haut rinnen. Ein schmerzhafter innerer Sog zieht an meinem Bewusstsein, reißt mich aus dieser schmerzhaften Gestalt in eine betäubende, kühle Dunkelheit.

Auf einen Schlag werde ich wieder in die Realität zurück gerissen und atme tief die kühle Nachtluft um mich herum ein, als wäre ich aus einer dunklen Wasseroberfläche aufgetaucht. Mein Herz schlägt wie imer ruhig und gemächlich in meiner Brust. Von dem Schmerz zuvor ist nichts mehr zu spüren, als wäre er nur Einbildung und nie echt gewesen.

Erschöpft und gleichzeitig seltsam erholt, als wäre ich wieder geboren wurden, hocke ich mich auf meine Knie, stämme mich schießlich auf. Mein Körper ragt augenblicklich über die mittlerweile klein scheinenden Farne und Gräser hinaus.

Rutiniert greife ich nach den schwarzen Kleidungsstücken, merke dabei jedoch, dass ich einige Löcher in den Stoff gerissen habe. Ich atme genervt aus, streife dennoch das Shirt über meinen Oberkörper und die lange, lockere Hose über meine Beine um meine Blöße zu bedecken. Schließlich richte ich meinen Blick wieder auf und starre erneut auf die Wohnlandschaft.

Ich weiß selbst nicht, was ich mir jetzt erwarte...dennoch sind mir seine Worte noch deutlich im Klaren...

„Wenn ich verschwinden sollte, muss du mich finden und dein Shirt zurück holen! So viel wirst du ja schlecht haben!".

So absurd es auch klingen mag...dieses dämliche Shirt ist das Einzige, was uns noch irgendwie zusammen hält...der Fakt, dass er es noch bei sich hat...das ist der Rest, das Übrige, der letzte, dünne Faden, der uns und unsere Welten verbindet. Wenn er mir dieses Shirt wieder überreicht hat, wars das...!

Ich muss auflachen, schüttel dabei mit meinem Kopf und merke wie meine Augen zu brennen beginnen. Ich presse schnell die Lider aufeinander, verweile einige Sekunden so bis das Brennen verschwunden ist und ich wieder normal und unverschleiert sehen kann. Ich richte meinen Blick wieder auf die schmalen Fußwege und aspaltierten Straßen, die zwischen den Wohnblöcken hervorgehen.

Ich wollte nicht, dass dieser Moment jemals kommen würde...ich wollte es einfach nur herauszögern...ich wollte diesen dünnen Faden behalten, aber das kann ich ihm nicht antun...

Traurigkeit und Leere überkommen mich abermals wie so oft, während mein Blick unwissend einfach nur starr gerichtet nach vorn bleibt. Ich erwache erst aus meiner Starre, als ich auf einmal eine Bewegung im Augenwinkel und hinter den Wohnblöcken hervorkommen sehen kann.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ich ihn treffen würde war so gering...zu gering. Er meinte er würde in einem Cafe arbeiten...wieso sollte er also hier um diese Uhrzeit auftauchen...insgeheim hatte ich sogar gehofft, dass er bereits im Bett liegend, irgendwo in diesen unzähligen Wohnungen schlafend würde...und dennoch überkam mich eine Euphorie und Freude, als ich sein Gesicht erkannte.

Ich rannte los, geradewegs aus dem Gestrüpp, ungezügelt und ungehemmt. Der Drang in mir war zu groß, als das ich ihn dämmen konnte. Meine nackten Füßen verließen das gemähte Gras und kamen auf den Beton, als ich stockte.

Was wenn er mich tatsächlich nicht widererkannt...und es vielleicht auch nicht wollte...ich sollte ihn vielleicht tatsächlich einfach in Ruhe lassen...ich hatte ihn bereits einmal aus seinem Leben gerissen und körperlich gequält...und jetzt...

Ehe ich auch nur weiter denken konnte, blicke ich wie automatisch auf und auf seine Gestalt. Meine Augen fahren über seine humpelnde Gestalt, einige Meter von mir aus entfernt. Seine Beine stecken in einer langen, blauen Jeans. An seinem linken Fuß hängt eine Schiene über dem Stoff und stützt den verletzten Fuß. Ein schwarzes, viel zu großes, runter gekommenes, bereits ausgeblichenes Shirt umschmiegt seinen Oberkörper und lässt ihn deutlich kleiner wirken, als er eigentlich ist. Ich bekomme den Drang ihn an mich zu drücken und unter mir zu vergraben, versuche mich jedoch zusammen zu reißen. In seiner linken Hand hält er eine silbern, glänzende Krücke, auf die er sich abstützt. Selbst von hier aus kann ich die vernarbten Fingerkuppen erkennen, mit denen er den Griff umfasst.

Mein Blick fährt weiter nach oben. Seine schwarzen Haare sind deutlich länger und lockiger als zuvor, verdecken einen Großteil seines Gesichts, können dennoch die unzähligen, kleinen Narben auf seiner Haut nicht verdecken, als hätten mehrere Splitter in seiner Haut gesteckt...

Ungläubig, geschockt und mit geweiteten Augen starre ich ihn an, bis mein Blick wie automatisch den seinen finden. Sein Kopf richtet sich etwas auf, seine Lippen öffnen sich geschockt und er flüstert etwas vor sich hin. Mein Blick liegt auf seinen Lippen...ich verstehe, was er flüstert und will es dennoch nicht wahr haben...

Die Zeit scheint still zu stehen und sich nur in Zeitlupe zu bewegen...geschockt lässt seine Linke den Griff los, worauf die Krücke auf den Boden fällt und dumpf und unglaublich laut auf dem Beton aufkommt. Er setzt einen Schritt vor den anderen, tritt auf seinen verletzten Fuß, welcher in der Schiene steckt und zuckt bei jedem Tritt zusammen, kommt dennoch unbarmherzig und unter Schmerzen weiter auf mich zu.

Ich kann mich schließlich nicht mehr bändigen. Mein Herz schlägt einen Marathon in meiner Brust und durchhämmert meinen Brustkorb, als ich so schnell wie möglich auf ihn zu renne, meinen Blick dabei starr auf ihn gerichtet. Ich greife augenblicklich nach ihm, als ich in seiner Reichweite bin, ziehe ihn fest an meine Brust und lege meine Arme um ihn. Ich drücke ihn unabsichtlich etwas nach unten, sodass ich meinen Kopf auf ihm ablegen kann und presse meine Augen aufeinander. Sein warmer Atem brennt an meiner Brust und ich kann etwas Nasses an dem Stoff spüren, bis er ebenso fest seine Arme um mich legt und sich an mich drückt. Wie ein Mantra verlässt immer wieder nur das eine Wort meine trockenen Lippen und versinkt in der Nacht...

„Taehyung-...Taehyung-...Taehyung...-Taehyung...-".

Ein leises Schluchzen kommt über seine Lippen, bis er schließlich stottert: „I-ich h-hab e-ewi-g ge-war-tet...w-wie-so...".

Ich unterbreche seine Worte indem ich nur mit dem Kopf schüttel, was er augenblicklich spürt. Er krallt seine Fingernägel in meinen Rücken, während heiße Tränen über meine Augenlider rinnen, so sehr ich auch versuche diese anzuhalten. Ich schaffe es einfach nicht. Mein Körper reagiert wie von allein...traurig und froh zugleich, als hätte ich etwas lang verschollened wiedererlangt...

Einmal in meinem Leben seitdem, scheint die Zeit auch auf meiner Seite zu sein. Sie zieht sich hin wie Kaugummi, bleibt fast schon stehen und lässt uns einfach nur mitten in der Nacht so verweilen.

Die Nacht liegt um uns, schützt uns gewissermaßen, kann jedoch nicht die hellen Straßenlaternen besiegen.

Für Außenstehende wird es ein mehr als seltsames Bild ergeben...ein Schwarzhaariger mit löchrigem Shirt, dreckigen Sachen und zerzausten, langen Haaren der einen Gleichgroßen nach unten drückt, mit Schiene und zahlreichen Narben auf dem Körper...Aber das ist mir egal...sowas von egal...

Ich vergrabe mein Gesicht in seinen dunklen Strähnen, atme seinen unverkömmlichen Eigengeruch gepaart mit dem von Sandelholz tief in meine Lungen und kann meine Augen nicht dazu bringen zu stoppen.

Ich hab keine Ahnung wie lang wir so verweilen...bis sich Taehyung schließlich leise flüsternd zu Wort meldet und sich als Erstes beruhigt haben scheint.

„Ich hab doch gesagt, dass ich dich weder vergessen, noch verlassen werde wie die anderen...ich werde bei dir bleiben, jeden Tag. Und wenn es auch nur für 3 Stunden ist...!".

Das zittrige Einatmen kann ich nicht verhindern, weshalb ich meine Atmung einfach über seinen Körper eindämme und mein Gesicht an ihn presse....

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4 Jahre später starb Jungkook. Taehyung lag richtig mit seiner Vermutung, dass er durch den Wolfskörper, welchen er zu oft annahm, schneller alterte. Er wurde nur 25 Jahre.

Taehyung war bis zu diesem Zeitpunkt bei ihm geblieben und wartete jede Nacht auf den Schwarzhaarigen, bis er schließlich irgendwann nicht mehr wiederkehrte. Er behielt das Shirt bis zum Ende und trug es selbst dann noch, als es völlig durchlöchert, abgetragen und schon längst nicht mehr Schwarz war, sondern eher einem silbrigem-grau glich...

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[ The End]

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