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☾𖤓.𖥔 ݁ ˖☾𖤓
ᴊᴀɴɢ ᴅᴀᴇsʜɪᴍ | Wir haben den Tag noch sinnvoll genutzt, haben einen langen und ausgiebigen Spaziergang auf uns genommen und eine Kunstausstellung besucht. Es war schön, doch noch schöner ist es, wieder in Eunwoos Armen zu liegen. Ich liege zwischen seinen Beinen unter einer Decke, lege meine Kopf von neu an seine Brust und lausche der leiser Musik mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Eunwoo selbst hat eine Hand in meine Haare gebettet, krault mich leicht und lässt mich die Augen schließen. „Es ist so schön mit dir.", hauche ich leise, kann kaum glauben, dass ich diese Worte tatsächlich ausspreche. Ich habe ihn wirklich gehasst und jetzt glaube ich kaum, dass das Wort Liebe für ihn ausreicht. Die Wochen ohne ihn waren schrecklich. Umso schöner finde ich es nun hier. Mit ihm. Bei ihm. „Ich kann kaum glauben, dass ich die Zeit ohne dich aushalten konnte.", wispert er in mein Ohr, schiebt seine Arme fest um meinen Torso und zaubert eine Gänsehaut über meinen Körper. Mein Lächeln wird breiter. „Dafür ist es jetzt umso besser. Zwischen uns und allgemein." Er nickt schnell, spitzt seine Lippen an meiner Schläfe und sieht mich mit einem so zufriedenen Ausdruck an. Dann aber räuspert er sich leicht. „Es ist gerade vielleicht unpassend–" „Seit wann interessieren dich passenden Momente, mh?" Er nickt. „Auch wieder wahr.", stimmt er mir zu, „Ich wollte dir nur für gestern danken, weißt du?" „Was genau meinst du?", frage ich leise und setze mich etwas auf. Augenblicklich zieht er mich auf seinen Schoß und streicht über meinen Rücken. „Es hat mich erleichtert, dass du doch recht gut mit Siwoo verstanden hast." „Warum denn auch nicht?", hake ich nach und schüttle leicht verständnislos den Kopf. Es gibt kein Grund mich nicht gut mit ihm zu verstehen. Doch er schüttelt ebenfalls verschmitzt lächelnd den Kopf. „Er hatte Angst, du könntest nachtragend sein." „Ich weiß doch, dass nicht er sondern du das Arschloch warst.", schüttle sich ich den Kopf. „Sowas in der Art hat er auch gesagt.", seufzt mein Gegenüber und lässt mich kichern. Ich lege Hände vorsichtig in seinen Nacken, stupse mit meiner Nasenspitze gegen seine und lächle ihn leicht an. „Ich finde eure Beziehung zueinander ein wenig seltsam.", gestehe ich, „Aber ich mag ihn." „Und dich stört es nicht, dass ihr weiterhin befreundet seid?", fragt er weiter nach und zieht mich etwas enger an sich. Ich verstehe die Frage nicht besonders, kann sie aber trotzdem verneinen. „Warum das denn?" Ich schüttle den Kopf. „Ich gehe davon aus, dass ihr jetzt nichts weiter als befreundet seid. Solange ich keinen Grund habe, dir – oder euch – zu misstrauen, tue ich das auch nicht." Beinahe erleichtert nickt er, tätschelt meinen Oberschenkel und zieht an dem Stoff. „Ich hatte befürchtet–" „Es gibt nichts zu befürchten.", schüttle ich den, „Und jetzt hör auf dir Gedanken darüber zu machen. Wenn du willst, kann ich sogar mit Siwoo einen Kaffee trinken gehen oder–" Eunwoo schüttelt den Kopf und schmunzelt leicht. „Du musst das natürlich nicht machen.", verdeutlicht er und zupft gleich nochmals an meiner Hose. „Soll ich sie ausziehen?", schmunzle ich kopfschüttelnd, was er aber mit einem starken nicken quittiert. „Ich mag es, deine Beine zu berühren." „Manchmal bist du ein Idiot.", lache ich, öffne dennoch den Knopf der Hose und ziehe sie schwerfällig von meinem Körper. Unter der Decke macht es für mich kaum einen Unterschied, doch er scheint sich tatsächlich zu freuen. Grinsend packt er nach meinen Oberschenkeln, zieht mich breitbeinig auf seinen Schoß und lässt seine Fingerspitzen über meine Beine tänzeln. „Warum magst du es, mh?", frage ich leise und lege meinen Kopf vorsichtig auf seiner Schulter ab. „Sie sind so schön warm und weich.", brummt er, „Und ich mag es, dir so nah zu sein." Ich nicke. Nackte Haut – auch ohne sexuelle Aktivität – ist eine gewisse Intimität, die man zu schätzen wissen sollte. Ich würde nicht mit jedem so da sitzen. Ich vertraue Eunwoo – das tue ich mittlerweile wirklich.
„Du bist ruhiger geworden.", stelle ich fest. „Ich rede nicht weniger als sonst.", widerspricht er mir dennoch, doch das meine ich gar nicht. Ich schüttle den Kopf, kneife leicht in seine Wange. „Ich meine.... Dein Gemüt. Ich merke, dass du nicht mehr so angespannt bist." „Und ich merke, dass du anhänglicher bist.", brummt er kopfschüttelnd und will damit bewusst meiner Aussage aus dem Weg gehen. Ich seufze leise auf und muss trotzdem weiter lächeln. „Aber du magst es.", zucke ich mit den Schultern, küsse seine Wange und lehne mich wieder an ihn. Wenn er nicht über meine Feststellung reden will, ist mir das auch recht. Ich habe habe zwar das Bedürfnis über seine emotionale Reise zu sprechen, aber vielleicht sollten wir tatsächlich einfach die Zeit gerade miteinander genießen. „Tue ich.", murmelt er, drückt mich von neu an seinen Körper und hebt gleich darauf meinen Kopf wieder etwas an, damit ich ihn ansehen muss. „Tu mir das nie wieder an, hast du verstanden? Wenn du dich nochmal so verpissen willst, dann lasse ich dich nicht so einfach gehen." „Ich mache das nie wieder.", nuschle ich leise, meine es aber auch so. Es hat wehgetan und mich täglich begleitet. Nickend streicht er über meinen Arm, lässt mich meinen Kopf wieder an seine Schulter legen und lehnt sich etwas weiter zurück.
„Haben deine Eltern nach meiner Kündigung mit dir gesprochen?" Stumm schüttle ich den Kopf. „Warum?", frage ich dann leise. Ich selbst habe mich schon gefragt, warum ich nichts davon mitbekommen habe und bin beinahe davon ausgegangen, dass er doch nicht wieder zur Polizei gegangen ist. „Ich habe sie darum gebeten, es dir nicht zu erzählen, aber war mir unsicher, ob das die richtige Entscheidung war." Er seufzt leise. „Ich hatte bloß Angst, dass du dir Sorgen machen könntest?" „Inwiefern das denn?", runzle ich die Stirn. „Ich habe nur ein paar Tage nachdem du bei mir warst, meine Kündigung abgegeben. Da stand es noch nicht fest, dass ich wieder zurück kann." „Du hast einfach so gekündigt?!", sage ich entsetzt, will mich aufsetzten und werde doch von ihm nach weiter unten gedrückt. „Du– Du bist ja wirklich völlig durchgeknallt. Ohne Absicherung und–" „Ich habe doch wieder einen Job.", will er mich beruhigen, doch ich schüttle den Kopf. „Das ist verrückt!", seufze ich und drücke mich noch fester an ihn. „Aber als deine Eltern hier waren haben sie mir versichert, mich zu unterstützen bis es klappt." „Du bist trotzdem verrückt.", flüstere ich dann und schließe unsicher meine Augen. Denn ich spüre ein altbekanntes Brennen in ihnen. Ich weiß nicht warum, aber mich stört es schrecklich, dass meine Eltern anscheinend in der Stadt waren und sich doch nicht bei mir gemeldet haben. Sie haben ihn gesehen und mich nicht. Sie haben sich um ihn gekümmert und mich nicht mal gefragt, wie es mir geht. Ich spanne meinen Kiefer an, kneife meine Augen zusammen und kann doch nicht verhindern, dass eine Träne aus ihnen rollt. Sie bleibt natürlich nicht unbemerkt – ich spüre Eunwoos Blick auf mir. „Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie mich ignorieren.", hauche ich ehrlich, doch der schüttelt den Kopf. „Nein, das glaube ich nicht...", murmelt er, klingt aber wenig überzeugt. „Sie sind schon bizarr.", gibt er dann zu, „Aber sie lieben dich trotzdem über alles. Du bist ihr einziges Kind, du bist ihr Schatz." „Nein, das stimmt nicht.", wispere ich kopfschüttelnd. Ich bin zwar ihr einziges Kind, aber noch lange kein Schatz für sie. Manchmal glaube ich, ich sei das Mittel zum Zweck – als wäre ich nur da, um ihr ganzes Vermächtnis zu verwalten, wenn sie mal nicht mehr sind. „Sie scheinen sich kaum für mich zu interessieren." „Hör auf sowas zu sagen.", schüttelt Eunwoo merkbar den Kopf und streicht über meine feuchte Wange. „Sie lieben dich." „Aber sie können es nicht vernünftig zeigen. Und dann kümmern sie sich so sehr um dich! – das soll natürlich kein Vorwurf sein. Ich bin froh dass sie sich um dich sorgen und für dich da sind, aber ich wünschte– ich wünschte–..." „Ich verstehe schon.", flüstert er, küsst meine Stirn und drückt mich enger an sich. „Vielleicht solltest du nochmal mit ihnen sprechen.", schlägt er dann vor. „Ich weiß nicht." Sie sind Personen, mit denen man nicht einfach so sprechen kann... Ich öffne schwer atmend meine Augen und sehe leicht verschwommen zu Eunwoo auf. Wieder streicht er über meine Wangen, rollt seine Daumen nahe an meinen Augen entlang und wischt die Nässe der Tränen an der Decke ab. „Überleg es dir. Ich habe gelernt, dass das Reden über Probleme zwar schwer sein kann, aber trotzdem ist es hilfreich." „Hör auf so zu reden.", hickse ich vor Tränen und muss doch leicht lachen. „Ist es nicht attraktiv, wenn man über Gefühle redet?" „Doch, ist es, aber es ist ungewohnt.", wispere ich ehrlich und spitze doch sogleich meine Lippen, um einen Kuss von ihm zu bekommen. Ein kleiner Schmatzer. Eine liebevolle Geste. „Tut mir leid, dass ich einfach so losheule." – doch er schüttelt den Kopf. „Besser bei mir als alleine – Ich tröste dich immerhin." „Du wirst noch ganz sentimental.", schmunzle ich, bin aber sehr dankbar dafür. Nicht nur, dass er mich schnell wieder zum Lachen bringt sondern auch, dass er tatsächlich immer noch für mich da ist, mich in seinen Armen wiegt und sich um meine Gefühle kümmert.
Kaum sind meine wenigen Tränen aber wieder verebbt und meine Gemüt hat sich beruhigt, werde ich von Eunwoo auf die Füße gezogen und langsam in die Richtung der Küchenzeile geschoben. „Hast du schon Hunger?", fragt er, als er den Kühlschrank öffnet. „Nur ein bisschen.", zucke ich mit den Schultern, „Willst du schon kochen?" „Ne, ich habe dich hier her gebracht, damit wir zusammen ein paar Mandelas ausmalen können." „Blödmann.", verdrehe ich die Augen, trete leicht gegen sein Bein und fange mir damit einen herausfordernden Blick ein. Er kneift in meine Haut, bevor er mich auf den Küchenschrank gleich neben die Spüle setzt und mir eine Packung Tomaten in die Hände drückt. „Wasch die schon mal." „Was willst du denn machen?", frage ich leise und ziehe ihn kurz zu mir, um mir einen Kuss einzuhandeln. „Darfst du entscheiden.", zuckt er mit den Schultern, „Ich kann uns nen Salat zusammenwürfeln oder Pasta machen." „Nen Salat kann ich mir auch selbst machen.", schmunzle ich. „Also Pasta?" Ich nicke schnell, stelle endlich das Wasser ein und beginne die Tomaten zu waschen. „Aber ich will nur eine kleine Portion." „Mh-hm.", brummt er zustimmend und lässt mich die folgende halbe – wenn nicht sogar dreiviertel – Stunde mehr zugucken als mithelfen. Ich darf höchstens mal rühren oder etwas kleinschneiden. Stören tut mich das aber nicht. Ich genieße es, mich endlich wieder von Eunwoo bekochen zu lassen, betrachte ihn ausgiebig dabei und muss beinahe breit lächeln, als er mich abschmecken lässt.
„Du grinst schon die ganze Zeit so blöd vor dich hin.", stellt Eunwoo fest, als er mich an den Tisch verfrachtet, den ich gerade noch eingedeckt habe, und wuschelt vorsichtig durch meine Haare. „Soll ich dir nochmal sagen, wie schön ich es finde, wieder bei dir zu sein?" „Nein.", schüttelt der Mann gleich den Kopf und nimmt kurz darauf neben mir Platz. „Hätte ja auch was anderes sein können.", zuckt er mit den Schultern und schiebt seine Hand auf meinen Oberschenkel, während er zu essen beginnt. Ich nicke lediglich, schiebe meine Hand kurz auf seine und tue es ihm gleich. „Denkst du, ich kann die Nacht nochmal bei dir schlafen?", frage ich leise nuschelnd und beuge mich leicht zu ihm herüber. Leicht nickend hebt er sein Wasserglas an und nimmt einen Schluck, bevor er mir auch verbal antwortet. „Ich muss aber um sechs Uhr anfangen." – „Oh Gott und dann kannst du mir ein Bild in Uniform schicken.", grinse ich breit und sogar noch stärker, als sich ein Bild vor meinem Inneren Auge bildet. Eunwoo schnipst dagegen entsetzt gegen meine Stirn und schiebt gleich etwas er Pasta zwischen meine Lippen. „Hör auf so einen Blödsinn zu reden! Sonst lasse ich dich doch nicht hier schlafen–" „Ist gut.", nicke ich. Den roten Schimmer auf seinen Wangen zu sehen reicht mir vollkommen aus. „Ich sage Jiyoung Bescheid, dass ich noch eine Nacht hier verbringe.", schmunzle ich und beuge mich trotz noch immer vollem Mund vor, um seine Wange zu küssen.
☾𖤓.𖥔 ݁ ˖☾𖤓
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