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☾𖤓.𖥔 ݁ ˖☾𖤓
ᴊᴀɴɢ ᴅᴀᴇsʜɪᴍ | „Der Vorverkauf lief bereits sehr gut, aber auch jetzt sind die Verkäufe deutlich besser als gedacht." Mein Team grinst mich mehr als zufrieden an und deutet auf die Statistiken, die live die Verkäufe unserer neuen Produktreihe anzeigen. Eine vollständige Skincare–Routine in Zusammenarbeit mit einer der aufblühenden Boybands. Ich selbst habe erst zwei mal persönlich mit ihnen gesprochen, bevor wir uns heute für die PR–Aktion getroffen haben. Ihre Fans haben selbst mich vollkommen aufgewühlt und ich habe mich gar nicht wohl dabei gefühlt, die Eröffnungsrede zu halten. Ich fand das ganze Gekreische und die unnötige ständige Aufregung schrecklich anstrengend. Und doch – „Es war wohl eine gute Idee mit ihnen zusammen zu arbeiten.", nicke ich zufrieden und kann mir ein ehrlich Lächeln abgewinnen. Die letzten paar Tage waren wirklich so anstrengend, dass mir das kaum möglich ist – und während den meisten nach dem heutigen Tag wahrscheinlich eine große Last von den Schultern fällt, wird die meine nur durch eine neue ersetzt.
Übermorgen heiraten Hayoon und Kwangsun.
Übermorgen werden Eunwoo und ich uns wiedersehen.
Noch einen Moment lang bleibe ich bei meinem Team, rühre das georderte Catering aber nicht an. Ich habe gesagt, sie sollen zusammen feiern und haben den Tag eher ruhiger angehen lassen, nachdem die neuen Produkte online gegangen sind. Ich selbst und mein engster Kreis waren natürlich noch mehr eingespannt und seit wir auf dem Rückweg des Events waren, wünsche ich mir nichts mehr, als nach Hause zu gegen. Ich will ins Bett. Und trotzdem nehme ich dankend das Glas Wasser an, welches Woobin mir überreicht und dann neben mir Platz nimmt. Auch er trägt ein durchaus zufriedenes Lächeln auf den Lippen, tätschelt meinen Oberschenkel und deutet auf seinen Teller. „Magst du nichts essen?", fragt er leise nach. „Ich glaube, ich bekomme nichts herunter.", wispere ich leise und reibe kurz über meine müden Augen, in der Hoffnung das Make-up damit nicht zu verschmieren. „Du solltest aber zumindest ein wenig was nehmen, denkst du nicht? Du hast nur gefrühstückt, nicht wahr?" „Ja, aber–" Woobin schüttelt den Kopf, schiebt seinen Teller ein wenig zurück und steht leicht lächelnd auf. „Ich hole dir was.", sagt er schnell.
– Ich bin dankbar, dass er sich so um mich kümmert, aber ich tue mich tatsächlich schwer ein paar Bissen herunterzubekommen. Ich bin sogar froh, als sich meine Mitarbeiter langsam nacheinander verabschieden und damit meinen miserablen Zustand nicht mehr beobachten müssen. Ich glaube kaum, dass sie es bemerkt haben, aber es beruhigt mich trotzdem, alleine mit Woobin zu sein. Und das weiß er auch, setzt sich gleich laut seufzend vor mich auf den Tisch und beäugt mich kopfschüttelnd. „Soll ich das hier aufräumen und du fährst schon mal nach Hause?" „Nein, wenn dann helfe ich dir.", sage ich schnell und stemme mich in die Höhe. Kurz sehe ich durch die Glastür zu Toto herüber, der schon die ganze Zeit auf dem Flur auf seinem dicken Kissen liegt. Eine Decke bedeckt ihn und so wie es scheint, döst er vor sich hin.
„Können wir uns morgen treffen?", frage ich hoffnungsvoll, als wir uns auf den Parkplatz voneinander verabschieden. Ich tätschle vorsichtig Totos Kopf und lasse ihn seine feuchte Nase gegen meine Handfläche drücken. „Wenn du möchtest, können wir zusammen spazieren und danach brunchen gehen.", schlägt er gleich vor und lässt mich lächelnd nicken. „Ich schreibe dir morgen früh.", grinst er und beginnt selbst seinen Hund zu kraulen, der sich so in den Armen seines Herrchens wohl besonders wohl zu fühlen scheint. Augenblicklich schließt er seine Augen und bringt mich damit dazu, mich nun wirklich kichernd zu verabschieden.
– Die beiden sind mir wirklich sehr ans Herz gewachsen!
Der Verkehr ist schrecklich und so brauche ich fast vierzig Minuten nach Hause. Das ein oder andere Schimpfwort ist meinen Lippen entflohen, doch als ich die Tür zu meinem Apartment entsperre, fühle ich mich mit einem Mal tiefenentspannt. Der saubere Duft von Putzmittel wird von zwei brennenden Duftkerzen übertönt, die meine Haushaltshilfe Miss Choi angezündet hat. Sie hatte heute Geburtstag und hat meine kleine Aufmerksamkeit – ein Strauß Blumen und ein paar Pralinen – dankend angenommen und mir einem halben Paragrafen zum Dank geschrieben. Sie ist wirklich ein herzensguter Mensch. Ich stelle meine Tasche ab, entledige mich von der dicken Straßenkleidung und schleiche durch den Wohnraum geradewegs in mein Ankleidezimmer. Ich will mich schnell umziehen, mir etwas zutrinken holen und dann tatsächlich direkt ins Bett fallen.
Ich schlafe lang, tief und fest. Ich bekomme meine Augen kaum auf, als ich von dem Vibrieren meines Handys geweckt werde. Es ist kein Wecker sondern ein eingehender Anruf Woobins. Und nach einem kurzen Blick auf die Uhrzeit realisiere ich, dass ich um und bei elf Stunden geschlafen haben muss. Verdammt! „Hyung–" „Du Schlafmütze.", schnaubt er belustigt, „Ich habe dich schon drei mal angerufen." „Tut mir leid. Ich habe absolut nichts mitbekommen.", brumme ich leise, setze mich ächzend auf und blinzle etwas unbeholfen hin und her. „Keine Sorge, alles gut. Ich bin schon eine kurze Runde mit Toto gegangen, aber wenn du magst können wir uns um zwölf Uhr treffen. Dann wird aus unserem Brunch eben eher ein Lunch." „Du bist mir nicht böse?", frage ich leise. „Warum das denn, mh? Wir haben gestern keine Uhrzeit abgemacht und ich habe dir gesagt du sollst dich ausruhen!" „Ja... aber–" Er schneidet mir das Wort ab. „Kein aber. Also zwölf Uhr?" „Zwölf Uhr.", nicke ich leise und schlage meine Bettdecke zur Seite. Elf Uhr haben wir schon fast.
„Bist du aufgeregt wegen morgen?", fragt Woobin neugierig, kaum hake ich mich auf der Straße bei ihm ein. „Ich finde es immer noch blöd, dass du nicht dabei bist.", entgegne ich und weiche seiner Frage damit etwas aus. „Du weißt, dass ich da nicht hingehöre.", schüttelt Woobin den Kopf. Obwohl Jiho es ihm angeboten hat, hat er freundlich abgelehnt. Er meinte, ich gehöre nicht so zu Jiho wie ich zu Eunwoo und würde sich etwas Fehl am Platz fühlen, was ich verstehe und trotzdem finde ich es traurig. „Und jetzt rück mit der Sprache raus.", bittet er und drückt mir gleich dabei Totos Leine in die Hand. Der Pudel bahnt sich aufgeregt und fröhlich einen Weg durch die Menschenmenge und scheint ganz genau zu wissen, wo es zum Hundepark lang geht. „Ich habe richtig Angst.", murmle ich leise, aber ehrlich und schlucke laut. „Vor Eunwoo?" „Ja.", nicke ich schnell, „Ich glaube, er hat richtig gelitten und gleichzeitig hoffe ich, dass es was gebracht hat." „Ich habe ihm letztens mit Jiho was zu essen gebracht und er sah zwar sehr fertig aus, aber–" „Warum hast du nichts davon gesagt?!", murre ich beinahe entsetzt und schüttle verständnislos den Kopf. Sonst erzählen wir uns doch auch jede noch so kleine Kleinigkeit! „Weil er mich darum gebeten hat meine Klappe vor dir zu halten." „Ja das klingt nach ihm...", gebe ich zu. „Was ich sagen wollte; aber er schien zufriedener und auch etwas ausgeglichener. Nicht so angespannt, weißt du? Er hat sogar etwas Smalltalk mit uns gehalten." „Oh.", mache ich überrascht und muss doch leicht grinsen, „Denkst du, er wird sich freuen, mich zu sehen?" „Ich würde fast darauf wetten, dass ihr beide zu heulen anfangt.", kichert er leise und obwohl ich es ihm gleich tue, glaube ich, dass er zumindest halbwegs recht haben wird. Zumindest ich werde sicherlich weinen oder Tränen in den Augen haben! „Und weißt du schon, was du anziehen wirst?" „Der Anzug für die Zeremonie steht schon, aber ich weiß noch nicht, was ich für die Party anziehen soll.", erkläre ich. Ich finde es eigentlich ganz cool und innovativ, dass um zwei separate Outfits gebeten wurde, richtig verstehen tue ich es aber nicht unbedingt. Aber irgendwie passt es zu Hayoon. Laut der Einladung wollen sie die formelle Zeremonie und die spaßige Party voneinander trennen und uns die Möglichkeit geben in einen neuen Outfit die Nacht lang zu glänzen.
Wie eigentlich jedes Mal enden Toto und ich auf der Wiese – ich kümmere mich nicht darum, dass der Rüde meine Kleidung etwas verschmutzt und bin völlig aus der Puste, als ich mich neben Woobin auf die Bank fallen lasse. „Jedes Mal wenn wir hier sind, benimmst du dich auch wie ein Hund." „Blödmann.", schüttle ich den Kopf und klopfe zwischen mich und Woobin auf die Bank, damit Toto zwischen uns Platz nehmen kann. Er fokussiert aber bloß den Ball in meinen Händen und sieht erst mich und dann sein Herrchen beinahe auffordernd an. „Er hat deutlich bessere Ausdauer als du.", lacht mein mittlerweile so guter Freund und macht sich diesmal selbst daran, seinen Hund zu entertainen. Grinsend beobachte ich die beiden, ziehe meine Beine an meinen Oberkörper heran und lege meinen Kopf auf meine Knie.
– Nicht nur ich benehme mich wie ein Hund sondern auch er, doch es ist zuckersüß.
Kaum hat sich Toto zu seiner Zufriedenheit verausgabt, machen wir uns auf den Weg, ein hundefreundliches Restaurant zu finden. Mein Magen knurrt, bevor ich überhaupt Platz nehmen kann und umso glücklicher bin ich über den schnellen Service. „Mhhh das sieht so gut aus.", grinse ich zufrieden und lecke mir über die Lippen, als der süßlich-scharfe Geruch in meine Nase steigt. „Oh ja.", grinst Woobin, stellt auch Toto einen kleinen Snack und etwas Wasser auf den Boden und nickt mir dann schnell zu, damit wir ohne große Worte zu essen beginnen können.
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