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☾𖤓.𖥔 ݁ ˖☾𖤓
ᴊᴀɴɢ ᴅᴀᴇsʜɪᴍ | ,,Schreibst du mir später, wie es war?", frage ich leise und ziehe den anderen derweil etwas umständlich in meine Arme, bevor ich ihn endgültig auf das Date mit Jiho schicke. Woobin nickt schnell. ,,Du mir aber auch.", entgegnet er und wirft einen vielsagenden Blick in die Richtung des Blumenstraußes, den ich für Eunwoo gekauft habe. Ich weiß nicht, ob er sich darüber freuen wird, aber es wird zumindest etwas Farbe in sein Apartment bringen.
Es sind schon ein paar Tage vergangen, seit Eunwoo und ich uns gesehen haben und obwohl wir ein wenig miteinander gesprochen haben, bin ich nervös, ihn jetzt wieder zu sehen. Ich fand seine Reaktion auf Chungaes Worte wirklich unangemessen und obwohl er es verstanden zu haben scheint, steht ihm seine Sturheit etwas im Weg...
Noch bevor ich überhaupt das so neue und moderne Apartment richtig betreten kann, wird mein Gesicht von Eunwoos Händen umrahmt und seine Lippen landen ungebremst und mit etwas zu viel Wucht auf den meinen. Überrumpelt versuche ich nach Luft zu schnappen und gleichzeitig den Blumenstrauß nicht fallen zu lassen, während ich meinen Körper bremse um nicht allzu weit nach hinten zu stolpern. Doch von Letzterem hält Eunwoo mich sowieso ab, zieht mich nahe an sich und löst den Kuss, kurz nachdem ich ihm zu erwidern beginne. Er lehnt seine Stirn an meine, atmet schwer gegen meine Lippen und lächelt, bevor er mich nochmals küsst. Sanft und leicht, wie ein kleiner Schmatzer und ohne viel Schnick Schnack. ,,Ist alles gut?", hauche ich verdutzt. Ich hätte nicht damit gerechnet, so von ihm überfallen zu werden. ,,Ja.", brummt er leise. ,Ich–", er löst seine Griffe und tritt einen Schritt zurück, ,,Es ist wohl mit mir durchgegangen." Er zuckt leicht mit den Schultern und lässt mich trotz seiner gespielten Gleichgültigkeit erröten. ,,Hast du eine Vase?", hauche ich leise und hebe den Strauß symbolisch an. ,,Vielleicht ein großes Glas.", murmelt er und huscht tatsächlich gleich weiter in die Küche. Ich muss schmunzeln, streife mir die Schuhe ab und folge ihm in das Innere des mir fremden Apartments. Es ist schön, wenn auch noch sehr leer. ,,Bist du dabei den Tisch aufzubauen?", frage ich und deute auf den angrenzenden Wohnraum, dessen dunkelgrüne Couch ein richtiger Eye–Catcher ist. ,,Ne, der liegt zum spaß auf dem Kopf.", brummt Eunwoo kopfschüttelnd, zieht schlussendlich eine Karaffe aus einem offenen Regal und zuckt gleichgültig mit den Schultern. ,,Sehr witzig." ,,Genau wie deine Frage.", sagt er und nimmt mir den Strauß Blumen aus den Händen. ,,Findest du sie schön." ,,Hätte ruhig etwas kleiner sein können. Der Esstisch ist nicht besonders groß.", murmelt er, öffnet seinen Mund aber gleich nochmals, als er mich ansieht, ,,Aber ja, sie sind schön." Er schiebt seine freie Hand in meine Haare, verwuschelt meine gut gestylten Haare und lächelt doch tatsächlich vorsichtig. ,,Hast du gut ausgesucht." Eunwoo drückt mir einen kleinen Kuss auf die Schläfe und schiebt mich näher zu dem beinahe fertigen Tisch – geradewegs auf die Couch. ,,Lass mich das eben fertig machen.", murmelt er eher sich selbst als mir zu und damit huscht mein Blick von ihm weg, durch den Raum. Ich mag es wirklich sehr gerne hier. Trotz der kalten Jahreszeit wirkt es warm und gemütlich und obwohl Eunwoo bisher nur das nötigste zu besitzen scheint, ist es wohnlich und irgendwie auch persönlich. ,,Ist das Loft hoch genug?", frage ich, als meine Augen der schmalen Treppe folgen. ,,Ich kann gut aufrecht stehen.", nickt er, ,,Das Bett da hoch zu bekommen war trotzdem nicht ohne." Daran ist kein Zweifel! Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie anstrengend es gewesen sein muss.
,,Und?", brummt Eunwoo, stemmt sich in die Höhe und dreht daraufhin den Tisch mit solch einer Leichtigkeit, dass ich ungläubig blinzle. ,,U–Und?" ,,Na ob du nochmal mit Chungae gesprochen hast!" ,,Na hör mal, wie soll ich denn wissen was du von mir willst.", verdrehe ich sofort die Augen und lehne mich vorsichtig zurück und ziehe meine Beine in einen Schneidersitz. ,,Hab ich.", nicke ich dann knapp und fange mir einen giftigen Blick meines Gegenübers ein. ,,Hast du?!" ,,Ehrlich gesagt habe ich mich für dein Verhalten entschuldigt.", sage ich schnell, ,,Und ihm dann erklärt, dass ich nicht mit ihm auf ein Date gehen würde." ,,Besser ist's.", nickt er und lässt mich unzufrieden seufzen. Er soll sowas nicht sagen, schon gar nicht wenn wir beide nicht mal offiziell daten. ,,Was, mh?" ,,Sag das nicht so.", schüttle ich den Kopf, während er sich neben mich fallen lässt. ,,Warum? Ich finde es besser, dass ihr nicht–" ,,Eunwoo!", werfe ich scharf ein und hebe eine Hand an, um ihn zum Schweigen zu bringen. Ich schüttle den Kopf. ,,Eunwoo, wenn du ihn – und auch mich – nochmal so angehst, verzeihe ich dir nicht so schnell. Du kannst nicht so ausrasten, wenn er mich ganz lieb und anständig nach einem Date fragt." Seine Augen kneifen sich zusammen, da habe ich gerade mal zum ersten Mal meinen Mund geöffnet, doch er bleibt für einen Moment ganz still, drückt meine Hand nur nach unten und verschränkt unsere Finger miteinander. ,,War unnötig, ich weiß.", nuschelt er leise, schaut dabei sogar von mir weg und zieht mich doch etwas näher zu sich. Wortlos nicke ich, lehne mich kurz an ihn und rutsche dann noch etwas näher.
,,Hast du dir schon überlegt, was du machen willst?", fragt Eunwoo nach einem eigentlich ganz schönen Moment der Stille und geht damit auf eine meiner letzten Nachrichten ein. Ich meinte, dass ich gerne etwas mit ihm unternehmen würde. ,,Ich habe ans Kino gedacht.", erkläre ich leise, blinzle zu ihm auf und schiebe mich schon kurz darauf auf seinen Schoß, um mich fest an ihn zu drücken. Augenblicklich schiebt er seine Arme um mich, schiebt meinen Kopf in seine Halsbeuge und lässt mich sein Nicken spüren. ,,Lass uns Karten holen.", murmelt er leise, küsst meine Halsbeuge und tätschelt sanft meinen Rücken. Ich muss lächeln. Ich glaube kaum, dass er ein besonders großer Fan vom Kino ist und trotzdem hat er nicht einen Moment lang gezögert. Auch ich küsse seine zarte Haut ganz sanft. ,,Lass uns erstmal gucken, was alles so läuft.", nuschle ich, werde aber vorerst nur noch enger an den muskulösen Körper gedrückt. Er seufzt zufrieden auf und nimmt einen tiefen Atemzug, ehe er vorsichtig sein Handy aus seiner Hosentasche zieht. Mein Herz schlägt fröhlich auf und vorsichtig lächelnd hebe ich meinen Kopf an.
Ich freue mich sogar noch etwas mehr, als wir tatsächlich zusammen auf die Straße treten – Händchen haltend. Vorsichtig werfe ich einen Blick auf unsere verbundenen Hände und muss ein Lächeln unterdrücken. Ich würde gerne offen zeigen, wie sehr mich diese liebe Geste freut und befürchte doch, dass ihn das verschrecken könnte. Er hat ganz unbekümmert meine Hand ergriffen, als wir im Aufzug standen und er meine Stirn geküsst hat, und sie einfach nicht losgelassen. Ich glaube eher unbewusst. Und deswegen will ich ihn nicht darauf aufmerksam machen. Ich will nicht, dass er meine Hand loslässt.
„Wollen wir zu Fuß?", frage ich, kurz bevor wir mein Auto passieren und sehe kurz in den klaren Himmel auf. „Ja, ist ja nicht so weit weg.", nickt er schnell, sieht selbst kurz hoch und dann für nur einen Augenblick zu meinem Auto. Zufrieden nicke ich, drücke seine Hand vorsichtig etwas fester und lehne meinen Kopf kurz an seinen Arm, ehe wir den Weg meist schweigend fortsetzen.
Wir sind bei weitem nicht alleine in dem Saal des Thrillers und doch sind nicht allzu viele Leute mit uns in diesen Räumlichkeiten. Zufrieden betrachte ich den Pärchensitz, den wir reserviert haben und stelle unsere Getränke ab, während Eunwoo mit den Snacks folgt. „Auf welche Seite willst du?", fragt er, während ich mich bereits auf den Sitz fallen lassen. Leise seufzend setzt auch er sich, streicht sich die Haare zurück und streift sich wie von dem Personal erklärt die Schuhe ab. Ich tue es ihn gleich, ziehe gleich meine Beine an meinen Oberkörper heran und wende mich dem Größeren zu. „Glaubst du, der Film wird gut?" „Bestimmt", nickt er, stellt die Popcorntüte zwischen seine Beine und beginnt zu essen, bevor der Vorspann beginnt. Einen Moment lang sitze ich einfach neben ihn, bevor ich meinen Kopf auf seine Schulter lege und selbst immer mal wieder nach dem Popcorn greife. „Schläfst du heute bei mir?", fragt er leise, kaum verdunkelt sich der Saal und dreht seinen Kopf zu mir. Seine weichen Lippen streifen meine Stirn, bevor er sie tatsächlich küsst. „Willst du das denn?" Er nickt leicht. „Dann muss ich aber noch ein paar Sachen holen...", wispere ich leise. Eigentlich hatte ich nämlich genau das nicht geplant, wollte mich auch nicht gleich wieder so von ihm um den Finger winkeln lassen und doch kann ich mir gerade nichts besseres vorstellen, als wieder mal in seinen Armen einzuschlafen.
Verneinend schüttelt er den Kopf. „Wir besorgen dir gleich irgendwo eine Zahnbürste. Das reicht.", erklärt er leise, tätschelt vorsichtig mein Bein und greift dann fest nach meinem Oberschenkel. „Eunwoo–" „Was? Willst du meine Klamotten nicht anziehen?" Ich schüttle den Kopf. „Darum geht es nicht", druckse ich leise. „Sondern?", brummt er ebenso bedeckt. „Glaubst du es ist vernünftig?" „Dass du bei mir schläfst?", hinterfragt er, setzt sich – einen fragenden Laut von sich gebend – etwas auf, um mich vernünftig ansehen zu können. „Was für eine blöde Frage.", verdreht er die Augen, „Wenn wir sowieso Zeit miteinander verbringen, kannst du auch bei mir schlafen. Das macht dann auch keinen Unterschied mehr." „Ja da hast du recht.", nicke ich schnell, „Ich meine bloß, dass ich das Gefühl habe, wir machen immer wieder den selben Fehler... Schlafen beieinander und gehen wieder im Streit auseinander." „Dann machen wir es diesmal eben anders.", flüstert er, lehnt sich zurück und schluckt so schwer, dass ich es mehr als deutlich hören kann. Ein schlechtes Gewissen kommt in mir auf. Ich wollte ihn nicht so abspeisen – und auch wenn ich das eigentlich nicht getan habe, fühlt es sich so an. Ich presse meine Lippen aufeinander, schlinge einen Arm um seinen Torso und drücke ihm einen kleinen Schmatzer auf die Wange. „Ja, lass es uns diesmal anders machen.", nicke ich schnell, „Nebenan ist gleich eine Drogerie, lass uns auf den Rückweg schnell da hin." Er lächelt leicht.
„Danke.", wispert er hauchzart und eigentlich höre ich es kaum – alleine aber die Vermutung, dass es ihm tatsächlich etwas bedeutet, dass ich bei ihm schlafe, erwärmt mein Herz. Auch ich muss lächeln.
Der Film ist schrecklich spannend und so unvorhersehbar, dass ich selbst noch beim Abspann kein Wort aus dem Mund bekomme. Bewegen tue ich mich auch erst, als Eunwoo mich hochzieht und mein Oberteil richtet. „Wenn die davon keinen zweiten Teil raushauen, weiß ich auch nicht...", murmle ich ihm entgegen, lasse mich ein wenig näher an seinen Körper ziehen und fokussiere seine glitzernden Augen. Sie sind wirklich schön. „Wenn es passiert, erfahren wir schon davon.", nickt er leicht, umfasst meine Hand und führt mich langsam aus dem Kinosaal heraus. „Zahnbürste?" – „Und dann nach Hause.", nickt er zufrieden, verschränkt dann doch tatsächlich wieder unsere Finger miteinander und sorgt damit gleich dafür, dass ich doch breit zu lächeln beginne. „Hör auf damit.", brummt er aber gleich und schnalzt seufzend mit der Zunge. „Aber ich mag es, wenn du–" „Trotzdem.", schüttelt er den Kopf und doch komme ich seinen Worten nicht nach, löse meine Hand auch erst von der seinen, als ich mir eine Zahnbürste aussuche. Eunwoo selbst bleibt dicht hinter mir stehen, legt seine Hände kurz an meine Taille und lässt mich seinen Atem in meinen Nacken spüren.
Auch der kleine Einkauf ist schnell erledigt und als auf dem Rückweg die Wolken brechen, beginnen wir zu rennen und überbrücken die letzten Meter in Windeseile. Ich bin vollkommen außer Atem, werde aber von Eunwoo gleich weiter in den Aufzug gezogen. „Lass mich doch kurz atmen." – „Das kannst du auch oben.", schüttelt er den Kopf, drückt seinen Etagenknopf und gleich darauf den, der die Tür schließt. Er sieht leicht müde und erschöpft aus, als er sich kurz an die Aufzugswand anlehnt und die Augen schließt. Kaum betreten wir aber sein Apartment, setzt er wieder seine unantastbare Maske auf. Er nimmt mir die Jacke ab, deutet auf meine leicht durchnässte Hose und murmelt mir zu, ich solle sie ausziehen und mir etwas aus seinem Kleiderschrank nehmen. „Willst du dir nicht auch etwas anderes anziehen?", frage ich. „Mh–hm und dann hilfst du mir nh Lichterkette über meinem Bett aufzuhängen.", nickt er schnell, hängt auch seine Jacke auf und folgt mir die schmale Treppe nach oben. Die Decke ist tatsächlich gerade hoch genug, dass er bequem aufrecht stehen kann. Er zieht eine der Schranktüren auf und macht eine einladende Geste, während er sich auf die Matratze fallen lässt. „Du bist müde, oder?", frage ich leise, lasse meine Hose auf den Boden fallen und hänge sie gleich darauf über das Geländer. Ich setze mich neben ihn, noch bevor ich meine – von dem Regen – ganz kalten Beine wieder in Stoff hülle. Seine warmen Händen schmiegen sich an diese, ziehen mich näher an ihn. „Ja. 'War den ganzen Tag unterwegs und habe was in der Wohnung gemacht. Irgendwie ist das doch ganz schön anstrengend." „Dann machst du dich gleich bettfertig und ich kümmere mich um die Lichterkette.", schlage ich vor, lege eine Hand in seine weichen Haare und fahre mit meinem anderen Zeigefinger über seinen Nasenrücken, ehe ich die gesamte Hand auf seiner Brust ablege. „Und dann machst du es falsch..." „Dann sag mir, wie du es haben möchtest.", zucke ich mit den Schultern, „Ich glaube, das bekomme ich hin."
– Doch er sagt gar nichts mehr. Nicht in diesem Moment. Stattdessen dreht er uns beide auf die Seite, versteckt seinen Kopf an meiner Brust und schlingt seine Arme fest um meinen Torso. Mein Herz schmilzt dahin. Mit einem leichten Lächeln drücke ich meine Nase in seinen Haarschopf und lege meine Arme ebenfalls fest um ihn.
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