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☾𖤓.𖥔 ݁ ˖☾𖤓
ʏᴜɴ ᴇᴜɴᴡᴏᴏ | Seine Tränen sind verebbt, doch in dem spärlichen Licht erkenne ich deutlich, wie glasig seine Augen noch immer sind. Er hockt auf meinem Schoß, ist so nah bei mir, dass ich seinen seichten Atem in meinem Gesicht spüren kann. ,,Wenn du mich so verabscheust, warum lässt du das hier dann zu?“, haucht er leise und schluckt schwer, ,,Warum haben wir uns geküsst?“ Und natürlich habe ich meine Antwort darauf. Keine, die ich ihm sagen wollen würde. ,,Warum schlafen wir in einem Bett?“, fragt Daeshim leise. Seine Stimme zittert und erschrocken japst er nach Luft, als ich meine Griffe um seine Taille und Oberschenkel verstärke. ,,Eunwoo…“, haucht er leise, lehnt sich müde nach vorne und stemmt seinen Kopf auf meine Schulter. Er atmet schwer, seine Lippen streifen meine Haut und mit einem Augenblick fällt es mir unfassbar schwer, ihn nicht so fest an mich zu drücken, dass kein Staubkorn mehr zwischen uns passt. ,,Hm?“, mache ich leise und schlucke schwer. ,,Warum?“, wispert er. ,,Du fragst zu oft nach irgendwelchen Gründen.“ ,,Weil ich gerne alles verstehen möchte.“ Ich nicke leicht. ,,Aber ich verstehe es selbst nicht.“, murmle ich ihm wahrheitsgemäß entgegen. Schiebe meine Hand über seine Wirbelsäule bis hin zu seinem Nacken. Ich übe leichten Druck aus, bringe ihn zum Keuchen und sorge dafür, dass er seine Lippen ohne mich zu küssen an meinen Hals drückt. Lange bleibt er still, drückt sich nur immer wieder müde von neu an mich und lässt mich die Zeit vergessen. Meine Müdigkeit ist nicht verschwunden, doch steht sie gerade nicht an erster Stelle. Und als er dann doch seinen Kopf wieder anhebt und mich ansieht, schweigt er weiter. Nur vorsichtig lehnt er seine Stirn an meine, schließt seine Augen und schluckt schwer. Ich betrachte seinen dunklen Wimpern, schließe meine Augen selbst und versuche weiter ruhig zu atmen. Ich will ihn küssen. Schon wieder. Und auch seine Hand schiebt sich in meinen Nacken. ,,Daeshim…“, hauche ich leise, lehne mich so weit vor, dass sich unsere Nasenspitzen berühren und er atmet nervös gegen meine Lippen. ,,Du hast getrunken.“, wispert er dann aber schwer schluckend. ,,Ich bin nicht mal angetrunken.“, lasse ich ihn schnell wissen, übe mehr Druck auf seinen Nacken aus. ,,Sicher?“ ,,Mh–hm.“, nicke ich und scheine damit das Geschehen der nächsten Minuten beschlossen haben.
Liebevoll und doch so zart legt Daeshim seine Lippen auf meine. Sie sind warm und leicht feucht, üben angenehmen Druck auf die meinen aus und lassen mich meine Augen schließen. Nun drücke auch ich ihn wieder an mich, fahre mit meiner Hand über seinen Oberschenkel und hoch zu seinen Bauch und seiner Brust. Er wimmert leise – und meine Hand huscht zurück zu seinem Bein. Seine Arme schlingen sich enger um meinen Hals, er neigt seinen Kopf. Er atmet schwer, als sich unsere Lippen kurz voneinander trennen und ich muss es ihm gleich tun, nur um mich gleich wieder mit ihm zu verbinden. Ohne es unterdrücken zu können, stupse ich meine Zunge sanft gegen seine Lippen und als hätte er nur darauf gewartet, öffnet er seinen Mund und drückt sich mir entgegen. Unsere Zunge tanzen miteinander. Ich versinke in der Wärme seiner Küsse, spüre ein starkes Kribbeln in meinem Bauch und kann nicht klar denken, als er seine Hand zwischen die Haare an meinen Hinterkopf schiebt. Das hier ist mehr als sonst. Mehr Intimität zwischen uns, mehr Lust in meinen Körper. Es bedeutet mehr. Ich schiebe meine Hände zurück an seine Taille, drücke ihn fest nach unten auf meinen Schoß. Zittrig atmet er aus, lehnt seinen Kopf kurz zurück und schaut mich mit glasigen Augen an. Schweigend schiebt er eine Hand auf meine Wange. Er greift fester nach meinen Haaren, streicht dafür aber ganz sanft über meinen Wangenknochen und kurz darauf meinen Kiefer entlang. Seine Lippen zittern vor Aufregung, als ich über die meinen lecke und ich kann nicht anders, als sanft zu lächeln. ,,Küsst du mich nochmal?“, haucht er bittend. ,,Würdest du ihn auch danach fragen?“, überkommt es meine Lippen, bevor ich überhaupt daran denken kann, diese Worte auszusprechen. ,,Ihn?... Wen?“, wispert er leise, beinahe tonlos und lehnt sich zurück. Sein Daumen rollt über meine Unterlippe, während er seine Augenbrauen zusammenzieht. Er denkt nach. ,,Woobin?“, wispert er, ,,I–Ich würde doch nicht meinen Assistenten–“ ,,Ich rede von Chungae!“ Meine Stimme ist wieder lauter – ungewollt – und lässt ihn zusammenzucken. Er zieht seine Schultern zusammen. ,,Er– Er will doch was von dir!“, murmle ich leiser aber nicht weniger ausdrucksvoll, ,,Seine Hände sind immer an deinem Körper. Selbst im Pool. Beide male. Draußen–“ ,,Wir sind Bekannte.“, haucht er leise und schüttelt den Kopf. Er zieht seine Augenbrauen erneut zusammen, verstärkt die Berührung meiner Wange. ,,Warum benimmt er sich dann so?“ ,,Das… Das hat er schon immer.“, zuckt er unschlüssig mit den Schultern und versucht sich zusammenzureißen, um seine Lippen nicht zu stark zittern zu lassen. ,,Ich will ihn nicht küssen.“, schüttelt er dann den Kopf und lehnt sich bestimmt etwas vor, ,,Ihn nicht.“ ,,Aber mich?“, frage ich leise, was ihn sofort nicken lässt. Eine Geste, die mich überrascht. Nicht, weil er zustimmt, sondern weil er es sogleich tut. ,,Obwohl ich dir wehtue?“ ,,Hör auf damit.“, haucht er leise, nickt dennoch auf meine Frage hin und legt seinen Kopf erneut auf meiner Schulter ab. ,,Küss mich.“, bittet Daeshim dann. Ich bekomme das Gefühl, er ist derjenige, der getrunken hat, kann aber doch nicht anders als zu nicken und stürze uns vorsichtig um. Ich gebe mir Mühe, ihn nicht allzu unsanft auf die Matratze zu stürzen und er nutzt gleich die Chance, um seine Beine erneut um mein Becken zu schlingen. Wie von selbst finden unsere Lippen zueinander. Ein Gefühl, welches ich viel zu sehr genieße.
Leises Schmatzen und schweres Atmen füllt den Raum. Hin und wieder raschelt der Stoff der wenigen Kleidung oder der der Bettwäsche und mit der Zeit beginnen meinen Lippen zu prickeln. Doch ich will nicht aufhören. Nicht jetzt.
Vorsichtig drückt Daeshim mich auf die Seite, legt ein Bein auf die meinen und sucht nach meiner Hand, die er nur vorsichtig von seinem Rücken nach unten schiebt. Meine Augen weiten sich. ,,Daeshim–“, wispere ich leise, da drückt er sie auch schon seltsam bestimmt auf seinen Hintern. ,,Daeshim du hast auch sicher nichts getrunken?“ ,,Ich will nicht, dass das aufhört.“, wispert er gegen meine Lippen, ,,Hör nicht auf, so gut zu mir zu sein.“ Seine Stirn lehnt sich an meine und noch während ich meine Hand unter seinen Oberschenkel ziehe, um ihn an mich zu drücken, schließt er seine Augen. Die Wärme seines Körpers gefällt mir so sehr, dass ich gar nicht mehr will, dass er mich loslässt. Mein Schweigen lässt ihn schwer schlucken, doch jegliche Worte bleiben mir in meinem Hals stecken. Ich kann ihm das nicht versprechen. Nicht, wenn mich immer wieder Wellen des Hasses heimsuchen. Nicht, wenn ich ihm die Schuld zuweisen will. Für einen Moment lehnt er sich nach vorne, schmiegt seine Lippen mit einem Schmatzen für bloß den Bruchteil einer Sekunde auf meine und zieht seinen Kopf dann vorsichtig ein. ,,Nicht doch.“, bitte ich leise, lege meine Hand unter sein Kinn und küsse ihn erneut. Seine Lippen fühlen sich so schrecklich gut an. Es ist wieder nur ein kleiner Schmatzer. Eine Geste die ausreicht, um mein Herz zum flattern zu bringen. Eine eigentlich so schöne Reaktion, die doch etwas Übelkeit in mir aufkommen lässt.
Eigentlich ist das hier so falsch…
Und doch kann ich nicht anders, als ihn weiter fest an mich zu halten, ziehe die Decke über uns und streichle sanft über sein Bein, während er sich nach und nach zu entspannen scheint. ,,Ich lass dich nicht los.“, flüstere ich leise in sein Ohr. ,,Versprochen?“ ,,Versprochen.“, nicke ich leicht, lasse ihn seinen Kopf auf meine Brust lehnen und fahre über einen Hintern hoch zu seinem Rücken und wieder zurück. Er atmet leise gegen meinen bedeckten Oberkörper und scheint schon eher im Land der Träume zu sein, als ich.
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Angespannt sehe ich dabei zu, wie Chungae sich über Daeshim beugt, der auf der Liege neben mir liegt und genauso wie ich eine Detoxmaske auf der Haut hat. Nur ein paar der noch sichtbaren Wunden sind freigelassen. Vorsichtig umgreift er den Arm des Kleineren. ,,Hey.“, grinst er ihn nun an und wartet, bis er seine Augen aufschlägt, ,,Hey, bleibt ihr noch zum Mittagessen?“ Daeshim blinzelt zu mir herüber und nickt dann schnell. ,,Wir wollten erst gegen 16 Uhr fahren.“ Das haben wir heute Morgen abgemacht. ,,Ist gut.“, nickt Chungae schnell, ,,Ich habe fürs Dessert Kuchen besorgt – davon könnt ihr auch gerne was mit nach Hause nehmen. Ich glaube ich habe bei der Bestellung etwas übertrieben.“ ,,Danke.“, lächelt Daeshim. Und jetzt verpiss dich wieder! Gott, ich könnte aggressiv werden, wenn ich ihn sehe! Ich schließe meine Augen, drehe meinen Kopf zur Seite und versuche meinen Kiefer zu entspannen. Es kann nicht gesund sein, ihn immerzu so anzuspannen.
Kaum kehrt die Ruhe zurück in den Raum, drehe ich meinen Kopf zurück zu Daeshim und blicke ihm geradewegs in die Augen. Ich schlucke schwer. Wir haben nicht über gestern gesprochen. Stattdessen haben wir selbst nach den aufwachen noch weiter gekuschelt. Beinahe eine Stunde, während wir den Fernseher angemacht und wieder geschwiegen haben. Ich hatte nicht das Bedürfnis darüber zu reden und ich denke, ihm geht es ähnlich. Und auch jetzt bleibt er einen langen Moment lang einfach stumm. ,,Können wir uns gleich einen Snack holen?“, fragt er leise und presst seine rostigen Lippen aufeinander. Ich nicke sachte. Soll er essen wann er will. Vor allem, weil unser Frühstück recht knapp ausgefallen ist. Heute wollte ich tatsächlich auch schwimmen gehen.
Allzu lange dauert es nicht mehr, bis uns die Maske abgewaschen wird und unsere Behandlung beendet wird. Kaum stehen wir vor der Tür, knurrt Daeshims Magen und er selbst geht voran Richtung Restaurant. Ich lege lediglich meine Hand in seinen Nacken und folge ihm. ,,Hast du großen Hunger?“ ,,Nur etwas.“, schüttelt er den Kopf, geht nach vorne ans Buffet und bedient sich an den stets ausgelegten Snacks. Ich selbst fülle mir ein Glas mit kaltem Wasser. ,,Wo willst du dich hinsetzen?“, fragt Daeshim leise und sieht sich in den leeren Räumlichkeiten um. Mit einem einfachen Nicken deute ich an die hintere Wand und laufe vor ihm weg an den Platz direkt am Fenster. Statt sich neben mich zu setzen, nimmt er neben mir Platz und rückt dabei so nah an mich, dass sein Bein das meine berührt. Seine Augen blicken müde in mein Gesicht und noch ehe sein Kopf zur Seite auf meine Schulter fällt. ,,Daeshim–“ ,,Bitte.“, haucht er leise, ,,Ich bin so müde.“ ,,Du hast unruhig geschlafen.“, nicke ich leicht, ,,Aber du solltest dich nicht so in der Öffentlichkeit an mich lehnen.“ Doch er zuckt lediglich mit den Schultern und ergreift eines der Häppchen. ,,Ist doch egal.“, wispert er dann leise, doch ich sehe das ganz und gar nicht so. Ich drücke meine Schulter in die Höhe, hoffe damit die Sache erledigt zu haben. Selbst wenn wir immerzu zusammen gesehen werden, müssen wir uns ja nicht gleich so zeigen. Er seufzt leise, blickt mich kurz mit einem für mich undefinierbaren Blick an und dreht sich leicht zur Seite, sodass er nun seinen Rücken an mich lehnen kann. Gleichzeitig stellt er seine Beine vor sich auf dem Polster ab und lehnt seinen Kopf zur Seite an die Rücklehne des Polsters. Ich unterdrücke ein schweres Seufzen – ziehe dann doch schnell an seinen Arm und drehe ihn wieder zu mir. ,,Benimm dich nicht wie ein bockiges Kind.“, murmle ich ihm zu. ,,Ich bin nur müde.“, schüttelt er den Kopf, sieht mich mit seinen rosig glühenden Wangen an und lehnt sich dann doch wieder nach hinten, statt an meine Schulter. ,,Wir können spazieren gehen. Vielleicht weckt dich die frische Luft etwas auf.“, erkläre ich in gedeckter Stimmlage und hebe den Teller mit den Häppchen vor seinen Mund. Ich will keine halbe Ewigkeit hier fest sitzen. ,,Können wir machen.“, nickt er leicht.
– Und so schiebt der Kleinere seine Mütze schon wenig später etwas tiefer in sein Gesicht, als wir die ersten Schritte in die Richtung des dichten Waldes machen. Eine der Angestellten hat uns empfohlen auf den ausgeschilderten Wegen zu bleiben und uns am besten für eine der Routen zu entscheiden, statt wahllos durch die Gegend zu irren. Sie ist wohl sehr besorgt darüber, dass wir uns verlaufen könnten.
,,Morgen gehe ich wieder ins Büro.“ – ,,Dachte ich mir schon.“, speise ich ihn nickend ab und fahre kurz durch meine Haare, ehe ich die Kappe wieder auf meinen Kopf setze. Ich habe meine Haare nicht gemacht und lege wenig Wert darauf, sie in diesem Zustand zu präsentieren.
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