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☾𖤓.𖥔 ݁ ˖☾𖤓
ʏᴜɴ ᴇᴜɴᴡᴏᴏ | Ich kann nicht anders, als Daeshims Handgelenk zu umgreifen und ihn mit mir zu ziehen. Ich will seine schwachen Körper an meinen spüren und mich überlegen fühlen. Kaum vor dem Sofa umgreife ich ihn und fahre mit meiner anderen Hand zu seiner Brust. Erneut pumpt sein Herz kräftig und unruhig, er presst Luft zwischen seine Nasenflügeln hervor und japst erschrocken nach Luft, als ich uns beide in das Polster drücke. Er fällt rücklings darauf und ich gleich über ihn, ehe ich uns beide umreiße, ihn zwischen meine Beine ziehe und fest zwischen diese einklemme. Er zischt leise, beißt sich aber auf die Unterlippe und drückt sich bloß unsicher von mir weg. Er atmet hektisch, schluckt schwer und lässt mich seine Angst beinahe riechen. Seine rechte Hand stützt sich überraschend kräftig gegen mein nacktes Bein, doch bringt ihm auch das nicht besonders viel. ,,Untersteh dich!“, zische ich Daeshim ausdrücklich ins Ohr und es reicht, dass ich meine Hand kurz zu seinem Hals gleiten lassen, um all seine Bemühungen erschlaffen zu lassen. ,,Was s–soll das?“, wispert er heiser, bäumt sich erneut für einen Augenblick gegen mich und zieht seinen Körper dann so zusammen, dass ich meine Beine noch enger an ihn drücken muss, um ihn wieder richtig festhalten zu können. Seine Unterlippe zittert und schmunzelnd lege ich meine Hand nun gänzlich an seinen Hals. Ich drücke nicht zu, übe keinen Druck aus. Trotzdem verschnellert sich sein Herzschlag. ,,Lass mich bitte–“ ,,Schh…“, unterbreche ich ihn leise, schließe meinen Arm enger um seinen Torso und lehne meinen Kopf etwas nach vorne. Würde ich ihn etwas neigen, würden meinen Lippen sein Ohr streifen. Seine Wimpern flattern nervös, seine Unterlippe erzittert erneut – dann presst er seine Lippen schlagartig aufeinander. In seinen Augen stehen Tränen. Es dauert kaum noch, bis sie so weit über seine Wasserlinie herausstehen, bis sie darüber rollen und eine Träne gleich zu meiner Fingerkuppe rollt. Ich strecke ihn auf seiner Wange aus, sehe fasziniert dabei zu, wie die kleine Perle auf meinem Finger zerspringt und kann diesmal dem Bedürfnis kaum widerstehen, die Flüssigkeit zwischen meinen Fingern zu verreiben. ,,Bitte–“, er schnappt nach Luft, ,,Tu mir nicht weh.“ Wieder lösen sich Tränen aus seinen Augen, rauschen über seine Wangen. Sie sind größer. Voller.
Und ich nehme sie erneut auf, betrachte die Träne einen Moment lang und schiebe mir meinen mit der salzig benetzten Flüssigkeit zwischen meinen Lippen. Ich muss ein schelmisches Grinsen unterdrücken, ziehe ihn stattdessen seitlich auf und näher an mich heran. Mit einer sanften Geste drücke ich seinen Kopf an meine Brust, lasse sein leises Schluchzen verebbt und spüre doch, wie immer mehr Tränen aus einen Augen rauschen und auf meinen nackten Oberkörper treffen. Seine schlanken Finger schieben sich seitlich an meine Rippen und für einen Moment drückt er sich doch tatsächlich so stark an sich, als wäre ich sein einziger Halt. Mir stockt der Atem. Dann grinse ich weiter vor mich hin. Daeshims Atem ist zittrig und laut, er scheint hin und her gerissen und nicht zu wissen, wie genau er sich verhalten soll – aber immerhin wehrt er sich nicht mehr und schon bald habe ich das Gefühl, sein Körper erschlafft auf dem meinen. Sein Körper wird schwerer und sein Griff schwächer. Ich lenke meinen Blick von dem Fernseher zurück auf den Mann, dessen offenstehender Mund einen leichten Luftzug auf meinen Körper strömen lässt. ,,Daeshim!“, murre ich, stoße meine Schulter in die Höhe und bringe seinen Kopf damit zum ruckeln. Er reagiert nicht. Ich drücke ihn vorsichtig von mir herunter, drücke seine Wangen zusammen. Seine roten Lippen trennen sich voneinander, glänzen leicht und scheinen die rote Nase und seine glühenden Wangen zu komplimentieren.
Ich mahle meine Kiefer aufeinander, hebe meine flache Hand an und will diese auf seine Wange niederschnellen lassen.
Doch ich stocke, gefriere in meinen Bewegungen und stemme mich stattdessen in die Höhe. Daeshims Körper fällt schlaff zur Seite, während ich mich wieder in die Küche bewege. Beinahe eine Stunde schon gart der Tofu in der scharfen Sauce und so langsam sollte ich den Rest des Essens zubereiten. Auch wenn ich mir sicher bin, dass ich den schlafenden Mann kaum noch wachbekommen werde.
– Er wacht nämlich nicht mal auf, als ich mich mit dem Essen neben ihn setze, seinen Körper ein wenig zur Seite schiebe und den Fernseher ein bisschen lauter stelle. Und doch komme ich nicht drum herum, immer mal wieder zu dem Schlafenden herüberzublicken. Er sieht überraschend friedlich aus – was in meiner Nähe nicht oft der Fall ist. Meiner Meinung nach sollte das auch nicht unbedingt so sein. Ich schlage leicht gegen seine Wange, stopfe mir einen vollen Löffel zwischen die Kiefer und widerhole meine Geste. Er murrt kopfschüttelnd, schiebt meine Hand leicht weg und drückt sein Gesicht in die Kissen. ,,Daeshim!“, zische ich, ,,Essen!“ ,,Mhh…“, murrt er tatsächlich aber trotzdem schlage ich ihn erneut leicht. ,,Daeshim!“, seufze ich, schiebe meine Hand in seine Haare und ziehe seinen Kopf nach hinten. ,,Eunwoo…“, wispert er leise, schlägt seine Augen aber immer noch nicht gänzlich auf. Seufzend lehne ich mich zurück, hebe seinen Kopf an und lasse ihn wieder fallen.
Er schnappt nach Luft, japst sogar auf.
Und dann – mit einem Mal – sitzt er kerzengerade, reibt sich die Augen und reißt sie dann wieder auf. ,,Was–“ ,,Essen.“, murre ich und deute auf die Küche. ,,Übrigens hat die Waschmaschine gepiept.“
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Ich kann gar nicht so recht beschreiben, warum ich es tue und doch wandle ich um kurz halb zwölf schlaftrunken rüber in Daeshims Schlafzimmer. Ich spüre eine unangenehme Unruhe in mir drinnen, kann nicht schlafen und habe mich die letzte halbe Stunde lediglich unruhig hin und her gewälzt, bis ich mich dazu entschlossen habe, den Kleineren aufzusuchen. Er liegt nur halb von der Decke bedeckt mit dem Rücken zur Tür. Halb auf dem Bauch. Seufzend ziehe ich die Tür hinter mir zu, schließe sie sogar und setze mich auf das Bett. Sein Zimmer ist mal wieder von den Lichtern der Stadt erhellt und so erkenne ich deutlich, wie sein Gesicht zuckt, als ich mich über ihn beuge. ,,Daeshim…“, säusle ich leise, schiebe eine Hand über den Stoff des Pullovers an seiner Seite, ehe ich meine Hand unter diesen schiebe und seine warme Haut ertaste. Er zuckt zusammen, zieht erschrocken die Luft ein und würde sich in die Höhe drücken, wenn ich nicht dagegen wirken würde. ,,Bleib liegen!“, zische ich leise, schiebe meine Hand zu seinem Bauch und übe noch etwas mehr Druck auf ihn aus. ,,Eunwoo!–“, stockt er, nimmt ein tiefen Atemzug und dreht sich müde etwas näher zu mir. ,,Was–“, er grummelt leise, ,,Was machst du hier?“ ,,Ist egal.“, murre ich leise, drehe ihn gänzlich auf den Rücken und dann auf die andere Seite. ,,Lass mich los–“ ,,Halt die Klappe!“, zische ich ihm sofort ins Ohr, kneife in seine Haut und muss grinsen als ich sein leises Fiepen vernehme. ,,Sei leise und schlaf weiter.“, sage ich dann aber noch etwas sanfter, schiebe meinen anderen Arm unter seinen Kopf und meine Finger in seine Haare. ,,Warum bist du hier?“, haucht er aber erneut, zieht die Decke über uns und seinen Körper etwas zusammen. Ohne zu antworten schließe ich meine Augen, drücke meine Fingernägel in seine Haut und lausche seinem erstickten Wimmern. ,,Eunwoo, du tust mir–“ ,,Schh–“ Meine Hand fährt sanft durch seine Haare, tätschelt ihn beinahe beruhigend, während ich meine Nägel der anderen Hand noch tiefer in sein Fleisch strecke und langsam über seine Haut ratsche. ,,Mhh– Eunwoo–“ Ich drücke ihn enger an mich, widerhole den leisen Laut und kratze ein letztes mal ganz fest und qualvoll langsam über seine empfindliche Seite. Er zuckt zusammen, will von mir zurück weichen und gibt ein leises Wimmern von sich, ehe ich meinen Griff löse und den schmalen Jungen von mir weg stoße.
So kann ich doch tatsächlich gleich viel besser einschlafen.
– Nur einmal wache ich auf als Daeshim leise grummelnd zur Seite rollt und sich an mich drückt. Er schiebt eines seiner Beine auf meines, schiebt einen Arm auf meinen Torso und drückt sein Gesicht an meinen Rücken. Zwar habe ich seufzend seine Hand von meinem Körper geschoben, sie aber ignoriert, als er sich erneut an mich gedrückt hat. Genau deswegen werde ich am Morgen noch immer von ihm umschlungen wach und blinzle leicht müde, als ich die Helligkeit des Zimmers vernehme. Von der warmen Decke bedeckt drehe ich mich in Daeshims Arm und schiebe ihn damit leicht von mir. Ich werfe einen Blick auf den blondierten Haarschopf, der leicht verstrubbelt aussieht, sehe in sein sanft aufgeplustertes Gesicht. Seine Augen sind angeschwollen, seine Nase leicht rund und die plumpen Lippen stehen voneinander ab. Einer meiner ersten Gedanken gilt seiner Schönheit. Seiner Perfektion. Eine kleine Welle Gräuel steigt in mir auf – eine Welle, die in flachem Gewässer abebbt, als ich selbst noch ein Stück zurückrücke. Sein Griff löst sich und ich schiebe meinen Körper an dem Headboard in die Höhe. Ein blöder Idiot ist er, mehr nicht! Er hat es nicht mal verdient, dass ich mich aufrege! Er ist ein Nichtsnutz und viel zu schwach – das macht seinen ersten positiven Eindruck wieder wett.
Einen Augenblick lang bleibe ich noch hier sitzen, sehe aus den Fenster und kurz zu Daeshim, drücke mich dann aber in die Höhe und laufe zurück in mein eigenes Schlafzimmer. Gerne würde ich direkt ins Fitnessstudio gehen, nehme mir aber vor zu warten, bis Daeshim wach ist. Wenn er noch schläft kann ich mir nicht sicher sein, dass er wirklich hier bleibt. Eigentlich sollte ich ihn auch nicht alleine lassen, wenn man bedenkt, dass er nun schon zwei mal bewusstlos war. Seinen Eltern würde das nicht gefallen…
Tja, wenn er zu lange schläft werde ich ihn eben wecken müssen!
Und tatsächlich habe ich eine dreiviertel Stunde meine Sportkleidung am Körper und will gerade nach den Wangen des Jüngeren greifen, da schlägt er die Augen auf und sieht mich – scheinbar hellwach – an. Schmunzelnd quetsche ich seine Wangen dennoch zusammen, drücke ich nach unten in die Kissen und beuge mich über ihn. ,,Schick mir deinen Standort.“, murmle ich leise, ,,Ich gehe ins Gym und wehe du verpisst dich von hier!“ ,,Ich könnte doch zumindest–“, beginnt er nuschelnd, doch ich schüttle schnell den Kopf. ,,Nein.“, speise ich ihn schulterzuckend ab und lasse seinen Kopf mit einem Stoß zurück in die Kissen fallen. ,,Ich werde circa zwei Stunden weg sein – wenn ich wieder komme solltest du angezogen sein.“, lasse ich ihn noch wissen, nehme einen Atemzug und lasse meinen Blick über seinen halb bedeckten Körper wandern. Ich widerstehe dem Drang mich neben ihn zu setzen. Einen Moment lang möchte ich meine Hand an seinen immerzu so weichen aussehenden Oberschenkel legen, widerstehe aber auch diesem Bedürfnis. ,,Wir gehen in die Stadt.“ – ,,Wie schön gleich euch beide zusammen anzutreffen!“
,,Mutter!“, schreckt Daeshim auf und zieht erschrocken die Decke enger an seinen Körper. Auch ich bin erschrocken, als ich die Frau hinter mir stehen spüre, setze aber augenblicklich ein Lächeln auf und verbeuge mich noch während ich mich zu ihr umdrehe. ,,Miss.“ Ich nicke ihr nochmals zu. ,,Wie immer schon früh munter.“, nickt sie mir zu und wirft einen Blick aus den Fenster heraus. ,,In die Stadt wollt ihr also?“, fragt sie, läuft ein paar Schritte um das Bett herum und stellt sich an dessen Fußende. ,,Ja.“, nickt Daeshim leicht. Seine Stimme ist leise und wirkt leicht verunsichert. ,,Ist gut. Bleibt nicht zu lange weg. Daeshim, dein Vater und ich würde heute Abend gerne mit dir essen gehen.“ ,,Und er hat auch sicher Zeit?“, murmelt der Kleinere, schlägt die Decke zur Seite und stemmt sich auf wackeligen Beinen in die Höhe. ,,Er ist sogar schon in der Stadt, Liebling. Ich schicke dir später deine Stylistin vorbei.“ ,,Für die Presse also.“, murmelt er für seine Mutter kaum hörbar und schiebt sich an mir vorbei ins Badezimmer. ,,Neun Uhr ja?“, ruft sie ihm entgegen und läuft zurück zu mir, ,,Es freut mich, dass ihr euch so gut miteinander verstehen.“ Ich nicke. ,,Möchten Sie einen Kaffee?“ ,,Nicht doch.“, winkt Sie ab und dreht an ihrem funkelnden Ohrring, während sie einen weiteren Blick durch das Zimmer schweifen lässt, ,,Ich bin zum Brunch verabredet.“ – Und damit verschwindet sie auch schon wieder und lässt mich den Kopf leicht schütteln. Manchmal werde ich nicht schlau aus dieser Dame. Aus dieser Familie.
,,Haben wir uns verstanden?“, frage ich, als ich die Tür zum Bad aufreiße und den Jüngeren wie so oft zu erschrecken scheine. Kurz glaube ich, er sei verwirrt, dann nickt er aber. ,,Und ich kann wirklich nicht eben raus und–“ ,,Ich sagte doch bereits nein, nicht wahr?“, zische ich und muss gerade mal einen einzigen Schritt auf ihn zu treten, da hebt er abwehrend seine Hände. Seine Augen weiten sich. ,,Ja! Ja… Alle gut, ich– ich kümmere mich einfach darum, dass der Schlüsselcode irgendwie anders geändert wird…“, murmelt er schnell.
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