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PoV Sayuri
Verwirrt zieht Daisuke die Stirn kraus und stützt seinen Kopf mit einer Hand ab.
Schon vor einer Weile hat seine Schicht geendet und er hat sich neben mich an die Bar gesetzt. Still hat er mir zugehört, während ich geflucht, geschimpft und ihm alles erzählt habe, was mir im Kopf herum geht.
Und das war eine ganze Menge...
Ich hätte nie gedacht, dass ich als eine von diesen Bitches ende, die dem Barmann einmal betrunken ihre ganze Lebensgeschichte erzählen würde.
Nun ja...oder einen Teil davon halt. Das meiste geht den Kerl hier nichts an.
"Also das verstehe ich jetzt nicht...", murmelt er und kratzt sich am Hinterkopf.
"Was gibt es da nicht zu verstehen!? Bist du schwer von Begriff?"
"Also...wenn dieser Hidan ganz offensichtlich Interesse an dir hat...Wo ist dann das Problem?"
Er checkt es nicht...
Seufzend schüttel ich den Kopf.
"Hidan hat an allem Interesse, das zwei Brüste und eine Muschi besitzt. Ich...bin ihm egal. Alle Frauen sind das. Er kümmert sich einen Scheiß um die Person, solange er seinen Spaß hat. Er ist ein eingebildeter, egoistischer, besitzergreifender Trottel. Das Problem ist jetzt, dass ich...ich glaube ich mag ihn. Ah, fuck! Wo ist mein Glas?"
Suchend lasse ich meinen Blick über den Tresen wandern, doch er ist leer.
"Ich habe es wegräumen lassen.", erklärt Daisuke ruhig, während er mich eingehend mustert.
"Du hast WAS!? Bist du etwa komplett durchgedreht!?", brülle ich wütend.
"Ich habe es wegräumen lassen.", wiederholt er ebenso ruhig wie gerade eben.
"DAS HABE ICH VERSTANDEN! Nur nicht wieso!? Warum tust du mir das an!?"
"Du brauchst keinen Alkohol mehr. Ich glaube das reicht vollkommen."
Mit verengten Augen funkel ich ihn wütend an.
"Hör gut zu, Bursche. Bisher hatte ich nichts gegen dich auszusetzen und deine Gesellschaft war wirklich gut zu ertragen aber niemand, ich wiederhole, niemand stellt sich zwischen mich und meinen Alkohol!", zische ich drohend.
Seufzend schüttelt Daisuke den Kopf und erhebt sich von seinem Hocker.
"Wie du meinst, meine Liebe. Ich bin müde und geh jetzt nach Hause. Du solltest dich lieber mit deinem Liebhaber aussprechen als hier mit Alkohol deine Einsamkeit zu ertränken. Bis dann."
Mit diesen Worten winkt mir der Barmann noch einmal kurz zu und verschwindet in den Menschenmassen um uns herum.
Ein paar Sekunden starre ich ihm nur verwirrt hinterher bevor ich mich wieder der Bar zu wende.
"Er ist nicht mein Liebhaber...", murmel ich leise zu mir selbst.
Die Arme verschränke ich auf der Platte vor mir und langsam lege ich meinen Kopf darauf ab.
"...und ich bin nicht einsam..."
Nein...
Ich war schon immer allein, doch nie einsam...
Und Hidan ist nicht mein Liebhaber. Er ist nichts weiter als irgendein Mann...
Seufzend schüttel ich den Kopf und drücke mein Gesicht fester an meine Arme.
Wem versuche ich eigentlich etwas vor zu machen?
Hidan hat schon vor langem aufgehört, nur irgendein Mann zu sein. Stattdessen hat er sich zu etwas entwickelt, dass nicht im geringsten mit irgendeiner meiner Bekanntschaften zu vergleichen ist.
Nicht einmal mit Ryo, von dem ich sicher war, dass ich ihn geliebt habe.
Nein... Hidan ist nochmal ein ganz anderes Level.
Ich brauche ihn...jede einzelne Zelle meines Körpers schreit nach diesem Kerl. Sogar mein Herz.
Verflucht.
Hidan geht es garantiert nicht wie mir.
Er kennt nur Lust, Verlangen und versucht sich mit dem Erfüllen dieser Bedürfnisse alle anderen Gefühle vom Hals zu halten. Das kann ich verstehen...nach dem was er durch gemacht hat.
Jashin-sama wieso quälst du mich so?
Wieso lässt du mich diesem Mann begegnen, der er nie so etwas ähnliches für mich empfinden wird, wie das was ich fühle?
PoV Hidan
Diese kleinen Bastarde!
Dreckige, kleine, Trottel!
Fest stampfe ich durch die Straßen des kleinen Dorfes, in dem Sasori, Deidara und Sayuri ihre Mission hatten...und ich bin stinksauer.
Die ersten beiden nämlich sind mir auf dem Herweg entgegen gekommen. Ohne meine Süße!
Sie haben sie hier gelassen!
Diese kleinen Pisser haben tatsächlich Sayuri in diesem stinkenden Kaff gelassen!
Ich glaub es nicht...
Egal ob sie es so wollte oder nicht: Sie hätten das Mädchen mitnehmen müssen. Sie hier allein zu lassen war nicht richtig und jetzt renne ich schon den ganzen Abend wie ein bekloppter hier durch und klapper jedes Gebäude ab, das irgendwie Alkohol verkauft.
Vor einem weiteren Haus bleibe ich stehen und betrete es schlecht gelaunt.
Wo ist sie?
Suchend lasse ich meinen Blick über den vollen Club schweifen, während der Bass der Musik in meinem Körper vibriert. An der Bar kann ich eine junge Frau ausmachen mit langen schwarzen Haaren. Sofort macht mein Herz einen Satz und ich atme tief durch.
Sayuri...
Sie unterhält sich intensiv mit einem braunhaarigen Mann und ich balle die Hände zu Fäusten.
Schmerzhaft sticht meine Brust und blinde Wut durchströmt mich.
Was bildet sich dieser Kerl ein, sich an meine Süße ran zu machen!?
Gerade will ich auf die beiden zu stürmen, da steht der Mann auf und bahnt sich einen Weg durch den Club.
Na warte...
Zügig folge ich ihm bis zu den Toiletten.
"Hey!", rufe ich sobald ich nach dem Braunhaarigen das Männerklo betreten habe und fragend mustert er mich mit schwarzen Augen.
"Kann ich dir helfen?", will er unschuldig wissen.
"Helfen? Oh ja klar kannst du das, du dämlicher Lackaffe!", brülle ich laut und gehe auf ihn zu.
Fest packe ich den Mann an seinem Hemd und drücke ihn an die geflieste Wand. Verwirrt liegt sein Blick auf mir, während ich ihn wütend anfunkel.
"Wenn du deine dreckigen, kleinen Finger nicht von meiner Süßen lässt, dann schlage ich dir deine scheiß Visage blutig, ist das klar!?"
Noch ein wenig fester drücke ich ihn an die Fliesen, um meine Drohung zu verstärken.
"Sag...bist du Hidan?", fragt er zögernd.
"Ja...", antworte ich langsam.
Woher kennt der Spast meinen Namen?
Ein kleines Grinsen schleicht sich auf die Lippen meines Gegenüber und seine Augen funkeln schelmisch.
Jashin-sama, macht mich der Kerl wütend!
"Was grinst du so blöd!?"
"Du solltest mit Sayuri reden...ich glaube sie vermisst dich."
Einige Male blinzel ich schnell hintereinander und betrachte den Mann vor mir verwirrt.
Muss ich das jetzt verstehen?
Wieso sagt er das?
Meine Wut weicht Verwirrung und ich versuche zu begreifen, was hier eigentlich gespielt wird.
"Könntest du mich jetzt freundlicherweise los lassen? Ich muss mal.", holt der Mann vor mir mich wieder zurück und ich nehme meine Finger von ihm.
Mit einem Danke und einem kurzen Zwinkern verschwindet der Braunhaarige in einer der Kabinen, während ich einfach nur mitten im Männerklo stehe. Kurz sehe ich mich um und entdecke einen kleinen, blauhaarigen Mann, der mich erschrocken anstarrt.
"Was gaffst du so!? Willst du auf's Maul!?", fahre ich ihn an und er macht sich schnell davon.
Oh Jashin-sama!
Was mach ich hier eigentlich?
Seufzend wende ich mich zum Gehen.
Sayuri...
Jetzt heißt es: Alles oder nichts.
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