38
PoV Sayuri
Blinzelnd öffne ich die Augen und versuche herauszufinden wo ich bin. Um mich herum ist alles dunkel und das einzige was ich wahrnehme ist die weiche Matratze auf der ich liege und die Decke über mir. Wie bin ich in's Bett gekommen?
Seufzend setze ich mich auf und ich spüre deutlich, wie die Decke meinen Körper hinunter rutscht.
Ein wenig zu deutlich...
SCHEIßE WIESO BIN ICH NACKT, VERDAMMT NOCH MAL!?
Leise fluchend bedecke ich meine entblößte Brust, obwohl mich bei der Dunkelheit eh niemand sehen kann, und spähe weiter in das finstere Zimmer.
Eigentlich wollte ich mir ja Deidara schnappen, um die anderen Mitglieder von Hidan und mir abzubringen...
Hab ich das etwa geschafft? Verdammt hab ich mit Barbie geschlafen!? Irgendwie gefällt mir diese Vorstellung nicht wirklich und ich schüttel schnell den Kopf, um diesen Gedanken zu verdrängen.
Ein Arm schlingt sich von vorn um meine Taille und drückt mich zurück auf die Matratze. Erschrocken schnappe ich nach Luft und höre das Rascheln der Bettdecke neben mir.
"Hab ich dich erschreckt, Süße?", raunt eine dunkle Stimme in mein Ohr und warmer Atem streift meine Haut.
Erleichtert atme ich aus.
"Hidan."
"Wer denn sonst?", fragt er leise lachend und zieht mich an seinen Körper.
"Was weiß ich...", murmel ich und schmiege mich an die warme Brust des Jashinisten.
"Als ob ich dich irgendeinem von diesen Trotteln überlassen würde. Du gehörst mir."
"Verdammter Mist, ich bin nicht dein Eigentum. Baka.", antworte ich murrend obwohl mein Herz bei Hidan's Worten sofort ein wenig schneller schlägt und ich dämlich vor mich hin grinse wie ein verliebtes Schulmädchen.
Das hat bisher auch noch kein Mann geschafft...
Nicht mein Exfreund und auch kein anderer der Männer, mit denen ich in meinem bisherigen Leben Sex hatte. Egal ob Jashinist oder nicht. Bei keinem habe ich mich so wohl und geborgen gefühlt und bei keinem hätte dieser eine Satz mich so glücklich gemacht.
Du gehörst mir.
Seufzend verlagert Hidan sein Gewicht und rutscht unruhig im Bett hin und her.
"Was ist los? Schlaf einfach.", bemerke ich.
"Ich kann nicht..."
"Und wieso?"
Eine Weile lang ist es still und ich warte auf eine Antwort.
"Ich kann nicht schlafen, wenn jemand neben mir liegt.", gesteht Hidan schließlich leise, fast schon ein wenig peinlich berührt.
"Ernsthaft?", frage ich und ziehe ungläubig eine Augenbraue hoch, was der Mann neben mir durch die Dunkelheit eh nicht sehen kann.
"Ja, verdammt. Hab ich doch grad gesagt.", antwortet der Grauhaarige genervt und man kann an seinem Tonfall förmlich hören, wie er die Augen verdreht.
Dieses Bild zaubert mir ein kleines Grinsen auf die Lippen.
"Lachst du mich gerade aus?", kommt es von dem Jashinisten und ich schüttel schnell den Kopf an seiner Brust.
"Quatsch..."
"Doch tust du."
"Nein."
"Doch."
"Nein."
"Tust du doch."
"Verdammt, Hidan halt die Fresse ich lach dich nicht aus!", fahre ich den Mann an, der mich daraufhin leicht auf die Stirn küsst.
"Na dann..."
Ein paar Sekunden ist es wieder still bevor ich erneut ein Gespräch anfange.
"Hidan..."
"Hmm?"
"Wieso schläfst du nicht? Hast du etwa Angst, dass man dich im Schlaf erdrosselt? Brauchst du nicht, Süßer. Du bist unsterblich, weißt du?"
"Haha sehr lustig...nicht. Ich schlafe nicht...nicht neben Frauen."
"Aha...Frauen sind also nur zum Spaß haben da oder was?", bemerke ich.
"Ich gebe es ja offen zu. Frauen sind für mich...Spielzeug. Sie sind nett anzusehen, klasse zum Zeitvertreib und wenn sie die Klappe halten ganz gut zu ertragen. Ich habe Frauen noch nie mit Respekt behandelt aber es hat sich auch noch nie eine Frau meinen Respekt verdient."
Seufzend schüttel ich den Kopf. Irgendwie habe ich nichts anderes erwartet. Das ist so was von typisch für dieses muskelbepackte, arrogante Arschloch neben mir.
"Du kannst nicht einschlafen, richtig?"
"Jup."
"Dann erzähl mir was.", fordere ich.
Hidan schnaubt belustigt neben mir.
"Und was willst du hören, Baby?"
Ja...was will ich hören? Mir eigentlich ziemlich egal. Das einzige was mich wirklich interessiert ist Hidan's Vergangenheit. Ich würde gern mehr über den Mann erfahren, mit dem ich meine freie Zeit verbringe. Nach kurzem Überlegen stelle ich ihm meine Frage.
"Wie bist du zum Jashinismus gekommen?"
"Oh scheiße. Du willst doch nicht wirklich meine langweilige Lebensgeschichte hören oder?"
"Doch.", bestehe ich ernst und Hidan seufzt tief.
"Das ist eine verfickt lange Geschichte und ziemlich öde..."
"Ich hab Zeit.", lasse ich ihn wissen und kuschel mich noch ein wenig mehr an seinen Körper.
"Von mir aus. Aber ich habe dich gewarnt: Es ist öde. Also...wo fange ich an? Mal schaun... Eigentlich stamme ich aus Yu-Gakure. Ein kleines Kaff zwischen den großen Ländern aber trotzdem waren die meisten Bewohner Shinobi. Irgendwann hat man dann beschlossen, dass das Ninja-Dasein nicht wirklich lohnend ist und man hat Yu in ein Touristenzentrum umgebaut...lächerlich. Als Kind wollte ich immer schon kämpfen. Ich war schon immer in alle möglichen Konflikte verstrickt und habe Ärger gemacht, wo ich nur konnte."
Kurz lacht Hidan neben mir bevor er erneut leise seufzt.
"Sie war ganz anders..."
Von wem redet der Kerl? Seine Stimme klingt auf einmal bedrückt und ziemlich ernst.
"Sie?", frage ich vorsichtig.
"Meine kleine Schwester, Shizuka. Ich habe sie geliebt...mehr als irgendjemand sonst damals. Sie war der absolut wunderbarste Mensch, den ich kannte. Sie war immer nett und so unschuldig...sie konnte keiner Fliege etwas zu leide tun. Komplett anders als ich. Ich war schon immer ein Problemkind. Ich bin wie gesagt von einen Ärger in den nächsten gerutscht und habe überall Probleme gemacht. Ich habe gestohlen, mich andauernd geprügelt oder allen möglichen anderen Scheiß gebaut. Und es hat mir gefallen. Shizuka...sie war das Licht und ich die Dunkelheit. Wir waren wie Yin und Yang. Ich war unhöflich, sie nett. Ich war frech, sie brav. Ich war stark...sie schwach. Shizuka hatte von Geburt an einen schweren Herzfehler und konnte kaum etwas tun. Ich habe geschwören, sie zu beschützen. Vor allem und jedem. Sie war meine Königin..."
Einen Moment lang ist er still und ich höre nur seinen ruhigen Atem. Ich wusste gar nicht, dass Hidan eine Schwester hat und so wie es sich anhört kann ich mir vorstellen, dass das kaum einer weiß. Ich frage mich nur, weshalb er so traurig klingt.
"Und dann? Was ist mit Shizuka?", will ich von ihm wissen.
"Wie gesagt: Shizuka war krank. Sehr. Ihr Körper schwach, genau wie ihr Herz. Es passierte innerhalb weniger Wochen. Ihr Zustand verschlimmerte sich plötzlich. Sie konnte nicht mehr laufen, nicht mehr ohne Schmerzen atmen. Die wenigen übrigen Shinobi und auch die anderen Bewohner aus meinem Dorf haben sich geweigert ihr zu helfen. Gute Mediziner hatten wir nicht und um Hilfe wollten sie nicht bei den anderen Dörfern bitten. Nur wegen eines kleinen Mädchens... Ich habe gebetet. Tag und Nacht, jede Minute, jede Sekunde über zu allen möglichen Göttern. Zu allen, die ich kannte. Zu Kami, Nagami, Sabaru, Hikarya, Kagera und was weiß ich noch alles. Nichts half...und Shizuka ging es immer schlechter. Sie starb...und ließ mich allein zurück. Ohne das Licht, ohne meine Sonne fiel ich in die Dunkelheit. Sie war das Einzige, was mich zusammengehalten hat. Ich fiel auseinander, ich zerbrach... und die Shinobi habe ich büßen lassen dafür, dass sie meine Schwester sterben liesen. Ich habe sie getöteten, einen nach dem anderen. Langsam und qualvoll, so wie sie meine Schwester sterben liesen. Ich habe ihnen gezeigt wie es ist, um Hilfe zu betteln und sie nicht zu bekommen. Danach habe ich Yu verlassen. Ich hatte die Schnauze voll von diesem seelenlosen Ort. Ziellos bin ich herumgeirrt und habe einen Sinn in meinem Leben gesucht. Dann kam Jashin-sama... Seine Anhänger fanden mich, erfuhren was ich getan hatte und nahmen mich in ihre Reihen auf. Durch die Gebete zu Jashin-sama habe ich einen Sinn in meinem Leben gefunden. Vielleicht hätte er meine Schwester retten können, hätte ich früher an ihn geglaubt. Tja...Ich werde es nie erfahren."
Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich hatte nicht geahnt, dass Hidan so etwas erlebt hat. Das mit seiner Schwester tut mir leid auch, wenn ich nicht wirklich weiß wie es ist, jemand Nahestehenden zu verlieren. Ich war noch sehr jung als meine Eltern starben und erinnere mich kaum an sie. Es muss hart für Hidan gewesen sein.
"Das wusste ich nicht...", murmel ich leise.
Kurz lacht der Jashinist neben mir auf und drückt mich enger an sich.
"Das wusste niemand, Baby. Du bist die erste, der ich das erzähle und ich weiß auch genau wieso."
"Wieso?", frage ich.
"Na weil ich mich beschwere und jammer und mich damit anhöre wie ein verficktes Weichei.", scherzt Hidan lachend.
Da ist er wieder...der Mann den ich kenne. Mit seinen Späßen und Sprüchen.
Irgendwie kommt mir das vor wie zwei Seiten der selben Münze...
"Schon gut... ich erzähle niemandem, dass du deine Eier verloren hast."
Hey Leute :D
Ich wieder *welch Überraschung*
Wie schon einmal angekündigt habe ich mir die Vergangenheit von Hidan ausgedacht, da im Anime nicht wirklich was über ihn erzählt wird. Ich hoffe ihr seid mit meiner Wahl zufrieden. Ich habe das gewählt, da es seine Abneigung gegen sein Dorf, seinen Übertritt zum Jashinismus, seine lockere und ein wenig plumpe Einstellung und (wie ich finde und auch noch weiter erklären werde) sein Verhalten gegenüber Frauen erklärt.
Euch wünsche ich viel Spaß beim weiteren lesen und lasst doch ein Kommi da, was ihr von meiner Idee haltet ;) Wäre nice.
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