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7. November

Für die Mathestunde hat Morena digitale Arbeit vorbereitet. Die Schülerinnen und Schüler können individuell, ganz im eigenen Tempo an Aufgaben arbeiten, die sich den Leistungen entsprechend im Schwierigkeitsgrad anpassen. Die Kids haben Freude daran und beginnen, sich gegenseitig herauszufordern.

Es braucht so wenig, denkt sich Morena. Dann ruft sie Svenja zu sich. Sie setzen sich in den Vorbereitungsraum.

"Was weißt du, Svenja?"

"Nicht viel, Frau Di Agostino. Ich habe den Kontakt gesucht. Tanya hat am Anfang schnell reagiert; sie zeigte Freude daran, dass ich mich gemeldet habe. Wir haben uns über unsere Texte unterhalten. Sie schreibt echt gut. Jetzt aber, seit etwa vier Tagen - seit sie nicht mehr zur Schule kommt - meldet sie sich nicht mehr. Ich mache mir Sorgen."

"Was macht dir denn Sorgen? Könnte Tanya nicht auch einfach krank sein?"

"Nein. Ihre Texte sagen was anderes. Ich befürchte, Tanya könnte sich etwas antun. Ich habe Angst um sie. Was ist, wenn sie nicht mehr lebt?"

"Svenja, ich verstehe, dass du Angst hast. Aber male bitte nicht den Teufel an die Wand."

"Haben Sie schon ihre Bilder gesehen? Das ist krasser Scheiß - entschuldigen Sie bitte - das sind Bilder aus dem Jenseits. Tanya malt aus der Welt drüben."

Morena erinnert sich an den Text, den Tanya bei Rebecca geschrieben hat. Sie spürt eine Gänsehaut am ganzen Körper. "Svenja, wann hast du die Bilder gesehen?"

"Die sind online - zumindest einige davon. Darf ich es Ihnen zeigen? Ich brauche dazu mein Handy ..."

Morena betrachtet die Bilder und begreift schnell. Dieses Mädchen, Tanya Huber, scheint sich tatsächlich mit einem möglichen Leben nach dem Tod zu beschäftigen. Nichts Ungewöhnliches für eine Schülerin in ihrem Alter; doch in Zusammenhang mit den Absenzen, dem Mobbing, der alkoholsüchtigen Mutter und den Texten sind es Alarmzeichen genug, dass Morena mit Gabi und mit Frau Huber darüber reden will.

"Danke, Svenja, dass du mir das gezeigt hast. Ich werde mich mit Frau Suter und Tanyas Mutter darüber unterhalten. Wir werden Tanya helfen, das verspreche ich dir."

"Danke, Frau Di Agostino. - Nik hat schon recht, wenn er sagt, Sie seien der Hammer. Sie sind wirklich super; danke."

Morena schmunzelt, peinlich berührt. "Danke dir. Du und Nik - ihr seid ein tolles Paar. Jetzt sollten wir aber wieder arbeiten gehen."

***

Während der großen Pause ist Morena draußen. Sie hat Pausenaufsicht und sitzt mit ihrem Kaffee an einem sonnigen Plätzchen. Nik und Emir nähern sich, setzen sich neben sie.

Morena nimmt einen Schluck Kaffee und sieht die Jungs nicht an. "Ich weiß, dass ihr nicht an mir als Person interessiert seid; ich weiß auch, dass ihr mir keine Drogen anbieten wollt. Es gibt also einen anderen Grund dafür, dass ihr Mofa fahrenden Jünglinge euch schweigend neben die alte Lady setzt. Raus damit, oder ich hole die Carabinieri!" Erst jetzt grinst sie ihre erstaunten Schüler an.

"Frau Di Agostino", beginnt Emir schüchtern, "ich habe da was im Internet entdeckt, das Sie ..."

"Nicht hier, Eimer! Du hast etwas? Das müssen wir in Ruhe besprechen! Ich will Frau Durrer und Frau Suter dabei haben. Nach der Pause im Informatikraum - nur wir fünf."

"Geht klar, Frau Di Agostino!" Die Jungs grinsen und entfernen sich.

Später sitzen Gabi, Rebecca und Morena mit den zwei Jungs im Informatikraum. Emir hat die Seite bereits geöffnet. "Sehen Sie hier: Das sind die Schweinkramseiten, die der Kägi betreibt. Seine Adresse ist verschlüsselt, aber das Internet kennt keine Geheimnisse - nicht für mich." Emir strahlt seine Lehrerinnen an."

Die Lehrerinnen sind schockiert. "Wir haben ihn", freut sich Rebecca als erste. "DAS kann nicht mehr unter den Teppich gekehrt werden."

"Allerdings", teilt auch Morena ihre Freude, "das sind Straftaten. Nun haben wir endlich einen Beweis, dass Kägi Dreck am Stecken hat."

Nik und Emir freuen sich mit ihren Lehrerinnen und sind sichtlich stolz.

"Gut gemacht, Jungs", werden sie von Rebecca gelobt.

"Aber das beweist leider nicht, dass er unseren Mädchen nachstellt. Er handelt mit Kinderpornografie; übel, strafbar - aber das hilft unseren Mädchen nicht." Gabi ist niedergeschlagen.

"Da hast du recht. Doch das hier in Verbindung mit unseren Bildern und Texten müsste doch reichen, meinst du nicht?"

"Was ist, wenn jemand fragt, wie wir an die Daten gekommen sind? Emir?"

Der Schüler wird bleich. "Frau Durrer? Dann wird es übel für mich. Das wissen Sie. Das war illegal; dann habe ich richtig große Probleme."

"Seht ihr? Wir müssen sehr vorsichtig sein, wem wir was sagen. Emir, hast du auch Daten, die man legal erhalten kann?"

Nun lächelt der Junge wieder. "Ja, Frau Durrer, die habe ich. Sehen Sie hier - das kann man auf relativ einfache Art legal erfahren." Er zeigt den Lehrerinnen die digitalen Fußabdrücke der Pornoseiten, die auf Kägi registriert sind.

"Okay", gibt Gabi Suter zu, "das müsste zumindest für eine Überprüfung reichen. Ich werde mit einigen Mädchen sprechen und sie bitten, eine Aussage zu machen, wenn es so weit kommt."

"Danke, Jungs. Das habt ihr gut gemacht. Es ist noch nicht vorbei, aber wir sind auf gutem Weg."

Die Jungs verabschieden sich, die Lehrerinnen gehen wieder in ihre Klassenzimmer.

***

Die Hauseinfahrt ist mit hohem Gras überwuchert. Ein Auto steht unter einem kleinen Dach, doch offensichtlich ist es lange nicht mehr benutzt worden. Tanyas Fahrrad lehnt an der Wand, der Regen, der seit Tagen niedergeht, hat den Sattel aufgeweicht. Morena und Gabi nähern sich der Haustür und klingeln. Lange geschieht nichts; sie klingeln ein zweites Mal, dann hören sie Schritte.

Der Schlüssel wird gedreht, die Tür öffnet sich. Sofort schießt den Lehrerinnen ein übelriechender Schwall abgestandener Luft entgegen; Alkohol, Gekochtes und Erbrochenes vermischt mit Zigarettenrauch; im Hintergrund ist harte Rockmusik hörbar. Die Gestalt in der Türöffnung erinnert an eine Figur aus einem Horrorfilm, jedoch wirkt sie auf seltsame Art attraktiv, stolz.

"Wer sind Sie und was wollen Sie?", fragt Frau Huber leise.

"Wir sind Lehrerinnen von Tanya und wollen mit Ihnen reden, Frau Huber."

"Tanya ist krank." Barbara Huber will die Tür wieder schließen, doch Morena ist schneller. Sie hat einen Fuss dazwischen gestellt.

"Frau Huber, bitte! Es ist wichtig."

Wortlos öffnet die Frau ihre Haustür, starrt die zwei Fremden mit ihren müden Augen an; eine Mischung aus Angst und Abneigung. Gabi und Morena lassen sich in die Küche führen. Wider Erwarten treffen sie auf eine saubere und aufgeräumte Küche; kein Geschirr, das rumsteht, keine Krümel am Fußboden, keine Fettränder. Irgendwer sorgt für Ordnung, denkt sich Morena. Frau Huber setzt sich ihnen gegenüber, sie bietet ihnen nichts zu trinken an.

"Was wollen Sie?"

"Wir machen uns Sorgen um Tanya. Sie fehlt nun schon mehr als eine Woche. Wir möchten gerne wissen, wie es ihr geht und was ihr fehlt."

"Dazu kommen Sie extra her? Das hätten Sie mich auch am Telefon fragen können." Frau Huber wirkt abweisend.

"Das ist richtig", bestätigt Morena, "wenn Sie die Anrufe beantwortet hätten. Ich habe mehrmals versucht, sie zu erreichen."

"Ich war beschäftigt. Was macht Ihnen denn solche Sorgen?"

"Waren Sie mit Tanya beim Arzt?"

"Nein. Sie fühlt sich nicht wohl. Da muss man doch nicht gleich zum Arzt rennen. Das wird schon wieder besser."

"Wissen Sie, wie es Tanya in der Schule geht?"

"Sie erzählt nicht viel; nein, ich weiß es nicht. Macht sie Probleme?"

"Nein; im Gegenteil. Sie ist eine sehr gute Schülerin. Aber sie ist sehr verschlossen, als ob sie etwas stark beschäftige. Ich befürchte, ihr Unwohlsein hat damit zu tun, dass sie nicht mehr zur Schule kommen möchte."

Frau Huber knickt ein. Sie stützt den Kopf in die Hände. "Ich habe wenig Zeit für sie. Sie macht so viel für mich."

Gabi gibt Morena ein Zeichen, sie soll zu Tanya ins Zimmer gehen. Dann rückt sie näher an Frau Huber heran. Morena verlässt die Küche und folgt dem Flur bis zu Treppe, dann steigt sie hoch in den ersten Stock. Dort, wo die laute Musik herkommt, klopft sie kräftig an die Tür.

"Was willst du?", schreit Tanya und dreht die Musik leiser.

"Darf ich reinkommen?"

Die Musik geht aus. Eine Minute geschieht gar nichts. Dann öffnet sich die Tür. Tanya trägt ihre Malerklamotten; die Luft riecht nach Farbe und Verdünner, jedoch nicht abgestanden; ein Fenster ist einen Spalt geöffnet. Tanya steht ihrer Lehrerin gegenüber; sie starren sich wortlos an, als ob sie sich zum ersten Mal sähen.

"Sie habe ich nun nicht erwartet. Weiß meine Mutter, dass Sie hier sind."

"Nicht direkt, nein. Deine Mutter sitzt mit Frau Suter in der Küche und redet. Darf ich reinkommen?"

"Frau Suter? Redet mit meiner Mutter? Das könnte passen. Kommen Sie rein, aber fassen Sie nichts an - sie könnten sich schmutzig machen." Tanya lächelt und hält Morena die Tür auf.

Weil es keine Alternative gibt, setzt sich Morena auf die Bettkante. Tanya nimmt den mit Farbe bekleckerten Stuhl. "Was wollen Sie bei mir?"

"Ich will nach dir sehen. Du warst nun mehr als eine Woche krank, aber du wirkst ziemlich munter, wenn ich das mal so sagen darf."

"Ich hätte Sie intelligenter eingeschätzt, Frau Di Agostino. Sie werfen mir also vor, ich schwänze die Schule?" Demonstrativ verschränkt Tanya die Arme vor ihrer Brust.

Innerlich flucht Morena über ihre Tollpatschigkeit, aber sie realisiert auch erfreut, dass ihr hier eine intelligente und wache Teenagerin gegenübersitzt. "Nein, das habe ich nicht gemeint. Ich bin froh, dich einigermaßen gesund anzutreffen und möchte mich mit dir über den Grund deines Fehlens unterhalten."

"Was soll ich in der Schule?"

"Lernen? Einen Abschluss machen? Dich auf einen Beruf vorbereiten? Für ein Studium vielleicht?"

Tanya stösst Luft aus. "Studium, hein? Na klar! Haben Sie sich hier umgeschaut? Sieht das aus, als ob ich eine Wahl hätte?"

"Und wenn du sie hättest? Was würdest du tun?"

"Bücher schreiben. Bilder malen. Fotografieren lernen. Ich würde Literatur oder Kunst studieren, wenn ich könnte." Tanya schaut bei diesen Worten aus dem Fenster, dann dreht sie den Kopf und blickt Morena direkt an. "Doch ich bin an der Looser-Schule und meine Mutter hat nicht das Geld für ein Studium. Zudem muss ich ... egal, das ist nicht wichtig."

"Alles ist wichtig. Du musst für deine Mutter sorgen?"

"Fragen Sie Frau Suter; sie wird es merken. - Sie sollten nun wieder gehen, Frau Di Agostino."

"Wirst du morgen in die Schule kommen?"

"Es geht mir noch nicht gut. Kann ich am Montag wieder kommen?"

"Das sind dann zwei Wochen. Hast du ein Arztzeugnis? Besenberger wird danach fragen."

"Sowas habe ich nicht, nein. Können Sie nicht ein Auge zudrücken?"

"Nein, aber vielleicht gibt es einen Weg. Wie heißt denn dein Arzt?"

"Dr. Blumer, hier in Oberwil."

Morena steht auf, sieht sich einige Bilder an und geht dann zur Tür, die Tanya demonstrativ offenhält. "Tanya, pass auf dich auf. Du bist mir wichtig."

"Es war ein Fehler, herzukommen, Frau Di Agostino. Aber danke, dass Sie hier waren. Sie könnten verstehen. Sie hätte ich früher kennenlernen sollen. Gehen Sie - ich verspreche, dass ich wieder zur Schule komme. Am Montag." Tanya schiebt Morena aus dem Zimmer, wobei sie mit der Hand über ihre Schulter streicht. Dann schließt sie die Tür und dreht den Schlüssel um.

Morena braucht einen Moment um zu begreifen, was soeben geschehen ist. Traurig wendet sie sich der Treppe zu und steigt wieder hinab. In der Küche trifft sie auf eine weinende Frau Huber und eine tröstende Gabi.

***

An der abendlichen Sitzung sollen vor allem die Vorbereitungen für den Adventskalender, den öffentlichen Abend im Dezember besprochen werden. Doch weil die Polizei Druck gemacht hat, muss der Schulleiter, wider seinen Willen, über das Time-Out der Schülerin sprechen.

"Wir konnten einen Bauernhof finden, wo Enola arbeiten gehen wird. Sie wird auch dort wohnen und darf ihr Handy nicht mitnehmen. Ihr Time-Out dauert sicher drei Wochen und kann, wenn sie sich nicht anständig benimmt, auf sechs Wochen verlängert werden. Hat jemand Fragen dazu?"

"Ich hätte da eine Frage", meldet sich Stefan. "Ist der Vorfall im Wallis eingerechnet worden? Mir erscheinen drei Wochen etwas hart für eine Prügelei in der Freizeit."

Besenberger verschränkt die Hände wie eine ehemalige Bundeskanzlerin. "Ja, man hat auch die Vorfälle in der Schule und die Beteiligung am Unfall im Wallis mit einbezogen. Der Schulpsychologische Dienst hat es als sinnvoll betrachtet, dem Mädchen gleichzeitig ein Zeichen zu setzen und ihr aber auch die Möglichkeit zu geben, ihr Verhalten zu überdenken und zu verändern. Sie folgen damit dem Beispiel aus anderen Kantonen, Zürich oder St.Gallen, beispielsweise machen mit solchen Aktionen sehr gute Erfahrungen."

"Wie wird sichergestellt, dass sie auch etwas vom Schulstoff mitbekommt?"

"Das, liebe Rebecca, muss ihre Klassenlehrerin, also du, Morena, sicherstellen. Du kannst ihr die Aufgaben digital schicken, Morena. Enola darf einmal täglich unter Aufsicht an einen Computer. Sie hat auch einen Scanner zur Verfügung und kann ihre Resultate zurücksenden." Besenberger wirkt sichtlich zufrieden über diese Lösung.

Nach der Versammlung bleiben Gabi, Rebecca und Morena einfach sitzen. Ihr Schulleiter blickt sie fragend an.

"Wir haben Informationen über Kägi, Frank, die wir dir zeigen müssen." Morena öffnet eine Internetseite und dreht den Laptop ihrem Chef zu.

"Was ist denn das für Schweinkram? Was wollt ihr mir zeigen? Ich habe keine Zeit für solchen Mist."

Gabi stoppt ihn. "Oh doch, Frank, die hast du. Werner Kägi betreibt diese Seite. Hier - es steht im Impressum."

Nun wird der Schulleiter doch ruhig und betrachtet angewidert, was er zu sehen bekommt. "Wie habt ihr das entdeckt? - Besucht ihr solche Seiten oft?"

Rebecca verdreht die Augen und wendet sich ab. Morena fixiert Besenberger wütend. "Du kannst von Glück reden, wenn wir dir das nicht als Belästigung auslegen, werter Herr Chef. Dieser Mann da, der Bibliothekar der Gemeinde, betreibt eine Pornoseite im Internet. Du aber sagst, du hast ihn überprüfen lassen. Da stellt sich doch wohl die Frage, wieso du so etwas nicht entdeckt hast."

"Schon gut - das war ein Witz", versucht er sich zu retten.

"Ein schlechter. - Nun? Was sagst du dazu?"

"Ich gebe zu, das wirft ein sehr schlechtes Bild auf Kägi. Ich werde die Seite von Experten prüfen lassen. Wenn es sich nicht um Kinderpornografie oder Handlungen mit Tieren handelt, ist es, zugegeben, verwerflich, aber nicht illegal. Wir könnten dann nur versuchen, mit ihm darüber zu reden und ihn eventuell dazu bringen, sein Verhalten zu überdenken oder eine Therapie zu machen. Aber für eine Kündigung würde das nicht reichen."

"Du wirst den Gemeinderat also nicht informieren?", schaltet sich nun Rebecca in die Diskussion ein.

"Ich sehe keinen Grund dazu. Alles, was ihr mir bringt, sind immer wieder neue Beschuldigungen aber keine Beweise. Solange wir keine direkte Anklage haben, kann auch der Gemeinderat nichts tun. Sie könnten allerdings, wenn euch das beruhigt, den Vertrag nicht verlängern; das würden sie wahrscheinlich tun, wenn ich ihnen das mit der Seite hier berichte. Und nun entschuldigt mich, ich habe Termine."

Die drei Freundinnen nehmen den Laptop und steigen in den kleinen Aufenthaltsraum im Schulhaus. Dort nehmen sie drei Biere aus dem Kühlschrank und setzen sich auf die Couch.

"Es ist echt zum Davonrennen! Der wird gar nichts tun, das kann ich euch jetzt schon sagen. Zum Glück haben wir ihm die illegalen Seiten, die Emir gefunden hat, noch nicht gezeigt." Morena regt sich sichtlich auf, Schaum ihres Bieres tropft auf den Teppich.

"Ja, und dann diese schmierige Anmache! Ich hätte ihn erwürgen können", macht auch Rebecca ihrem Ärger Luft.

Nur Gabi nippelt ruhig an ihrem Bier. "Er ist aalglatt. Er verschweigt uns etwas, soviel ist sicher. Ich denke, deine Nerds müssen eventuell noch eine andere Person durchleuchten, Mori."

"Nicht dein Ernst! Du willst die Jungs auf Besenberger ansetzen? Ooh, das könnte übel werden."

"Ich bestelle uns bei Zalando schon mal drei schicke, orange Overalls ...", scherzt Rebecca. Die Freundinnen lachen. "Wie war es bei Tanya zuhause? Habt ihr was erfahren?"

Gabi ist sichtlich froh über den Themenwechsel. "Ja. Frau Huber ist Alkoholikerin. Sie kommt allein da nicht mehr raus - und sie weiß es. Wir müssen die KESB einschalten. Ich habe ihr das vorgeschlagen und sie hat mir erlaubt, den Kontakt herzustellen."

"Meinst du, die Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde ist die richtige Anlaufstelle dafür? - Werden die ihr nicht eher Tanya wegnehmen und sie in ein Heim stecken?"

"Das kann passieren, ja. Aber wir schalten die Behörde für die Mutter ein, nicht für die Tochter. Für Tanya gibt es ja keine Gefährdungsmeldung. Und an Stelle eines Heims könnte man eventuell eine andere Lösung für sie finden, zumindest für die Zeit, wo ihre Mutter in Therapie geht."

"Sie könnte vielleicht bei uns wohnen", schlägt Morena vor. "Wir haben ein großes Haus, sie hätte ihre Werkstatt, wo sie malen kann und unsere Kinder sind sehr umgänglich."

"Zudem könnte sie endlich auch an Gewicht zulegen, so gut wie dein Mann kocht", scherzt Rebecca. "Meinst du, Salvatore wäre damit einverstanden?"

"Wir sollten nichts überstürzen. Das klingt verlockend, aber ich muss erst mal den Kontakt mit der Behörde herstellen, danach wird es eine Abklärung geben und erst dann können Maßnahmen diskutiert werden. Das dauert mindestens bis Januar." Gabi wirkt leicht niedergeschlagen, traurig. "Mir tut Tanya leid. Sie macht eine sehr harte Zeit durch."

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