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31. Dezember

Carla Picci wuselt nervös durch das ganze Haus; mal rumort es oben, mal im Keller, dann wieder in der ehemaligen Garage der Feuerwehr. Sie freut sich darüber, dass Morena den Oberstufenschülerinnen und Schülern erlaubt hat, im Feuerwehrmagazin eine Silvesterparty zu veranstalten.

Auch ihre jüngeren Geschwister sind nervös. Riccardo futtert immer wieder Chips und Süßigkeiten weg, die seine kleine Schwester Giovanna und Carla hinstellen. "Hör auf damit", mahnt ihn die Älteste, "das ist nicht für dich; das ist für unsere Gäste. Hilf Babbo lieber in der Küche!" Doch sie alle wissen, dass die Küche Sperrzone ist. Nicht einmal ihre Mutter darf da rein. Salvatore hat sie für sich und seine Kochkünste großräumig abgesperrt; inklusive Wohnzimmer mit Esstisch und Terrasse als erweiterten Kühlraum.

Die Familie hat sich auf Sizilien sehr gut erholen können; es war vergleichsweise warm und unerwartet trocken. Carla und ihre Mutter sind sogar im Meer schwimmen gegangen, doch das Wasser war sehr kalt. Zusammen haben sie die antiken Tempel bei Agrigento besichtigt, was vor allem Carla sehr imponiert hat; sie interessiert sich für Geschichte. Am liebsten würde sie nun das Magazin wie einen antiken Tempel einrichten. Morena schmunzelt, als sie sich hinter ihre Tochter stellt und sie auf der Leiter stützt; Carla bringt Girlanden an.

"Freust du dich?"

"Mamma! Aber sicher. Endlich ist mal was los hier! Danke, dass ich auch noch einige Freunde aus meiner Klasse einladen durfte. Sie werden alle kommen, haben sie geschrieben."

"Das ist gut! Wenn dein Vater noch lange kocht, brauchen wir viele Leute, um das alles schaffen zu können." Sie wendet den Blick sorgenvoll in Richtung Küche.

"Ach was - Babbo ist Italiener! Er kann nicht anders als kochen; für ihn hat es immer zu wenig. Das wissen wir doch schon. Lass ihn kochen, dann geht er uns mit der Deko nicht auf die Nerven."

Für Morena ist die ausgelassene Stimmung noch etwas fremd. Seit sie wieder hier sind, ist die Erinnerung an die schlimmen Ereignisse kurz von Weihnachten wieder hochgekommen. Doch die Ablenkung wird auch ihr gut tun. Es haben sich auch einige Erwachsene angemeldet, unter ihnen sogar einige Lehrpersonen aus der Schule. Silas Marders Harley steht auf einem Podest hinter der Bar, mit Scheinwerfern und filigranen LED-Lichterketten beleuchtet. Morena lächelt, als sie an ihre Kolleginnen und Kollegen aus der Schule denkt. Sie hätte es nicht besser treffen können; ein solches Team von Freunden stärkt und motiviert.

"Mamma? Es ist alles bereit. Wollen wir einen Test machen?" Carla holt ihre Mutter aus den Gedanken zurück.

"Aber sicher, meine Große. Gib Strom!"

Die Decke der gewaltigen Halle glitzert; überall sind kleine Lichter in Netzen oder Girlanden angebracht, es funkelt und leuchtet wie ein Sternenhimmel. Es gibt drei verschiedene Sitzecken: eine rustikale, eine flauschige und eine poppige. Neben der Bar steht das Buffet, auf welchem die Leckereien aus Papas Küche aufgestellt werden. Drei lange Tische mit Bänken sind fröhlich-festlich gedeckt. Carlas Soundanlage aus ihrem Zimmer sorgt für die musikalische Unterhaltung, gekoppelt an ihren Laptop. Sie strahlt. "Fotos!"

Morena macht Fotos ihrer Kinder, einige mit der sichtlich stolzen Carla uns zum Schluss machen sie ein Selfie von sich allen, unter der drehenden Disco-Spiegelkugel. Heimlich schießen sie auch ein Bild von Salvatore, mit Kochschürze am Herd.

Eine Ecke des Raumes ist mit vielen Kerzen geschmückt. Ein Kranz aus Blumen umrahmt ein Foto von Tanya. Das Arrangement steht auf einem Korpus, der mit einem schwarzen Tuch abgedeckt wurde. Hinter dem Kranz hängt ein Bild, welches Tanya gemalt hat. Frau Huber hat es Morena geschenkt, zum Dank für alles. Es zeigt einen blauen Schmetterling, der über eine unendliche Wiese fliegt. Auf dem Korpus steht auch ein kleines Sparschwein, das mit den Worten "Spende für die Hilfe für Jugendliche" beschriftet ist. Das war Carlas Idee; sie will das gesammelte Geld der Jugendhilfe spenden.

***

Zum ersten Mal seit vor Weihnachten treffen sich viele Schülerinnen und Schüler wieder. Viele von ihnen freuen sich, auch ihre Lehrpersonen einmal in einem anderen Rahmen zu treffen. Selbst einige Eltern sind gekommen, Mütter aus der Tea-Time im Dezember; Frau Huber hat die Einladung ebenfalls angenommen. Im Januar wird sie ihre Kur antreten.

Die Stimmung ist gut, jedoch nicht ausgelassen. Im Hintergrund schwingt noch immer der Schock über Tanyas Tod mit. Viele Gespräche drehen sich darum, wie die Jugendlichen während den Festtagen damit umgegangen sind. Frau Huber diskutiert mit einigen von ihnen, zeigt ihnen Fotos aus einem Album, das sie mitgebracht hat.

Salvatore serviert seine Leckereien und erntet sehr viel Lob dafür. Da niemand tanzen mag, hat man noch einen zusätzlichen Tisch in die Mitte der Halle gestellt. Alle diskutieren, essen und berichten aus den Ferien oder von Erlebnissen davor. Beim Ausgang hat Carla eine alte Schiefertafel, welche ihre Mutter einst aus einem abbruchreifen Schulhaus hat mitgehen lassen, aufgestellt. Mit Kreide können alle ihre Wünsche oder Ziele für das neue Jahr aufschreiben. Die Tafel ist bereits nahezu vollgeschrieben.

"Frau Di Agostino? Haben Sie einen Moment Zeit?" Svenja und Nik stehen am Tisch, Morena unterbricht ihr Gespräch mit Silas, der ihr vom Motorradfahren vorschwärmt.

"Aber sicher. Worum geht es?"

"Wir haben eine Idee und möchten das gerne mit Ihnen besprechen."

Sie setzen sich in der rustikalen Ecke auf die Ohrensessel und die Couch.

"Wir haben das Bild dort, das von Tanya, gesehen und fragen uns, ob es wohl noch mehr davon gibt."

"Ja. Eine ganze Menge sogar. Tanya hat die alle in ihrem Atelier gelagert; ich war schon einmal da. Dort stehen Dutzende Bilder; warum?"

"Nun, wir dachten, vielleicht könnten wir eine kleine Gedenkfeier organisieren; irgendwann im Januar. Es gab doch keine öffentliche Beerdigung und viele von uns Jugendlichen würden sich so etwas wünschen. Da dachten wir, wir könnten es mit einer Ausstellung ihrer Werke und Texte verbinden. An der Schule; in der Aula oder so. Was meinen Sie dazu?"

Morena spürt, dass die Idee den Jugendlichen sehr wichtig ist. "Ich werde das mit meinen Kolleginnen und Kollegen besprechen. Persönlich finde ich es eine sehr schöne Idee. Vor allem der Gedanke mit der Ausstellung gefällt mir sehr. Natürlich muss auch Frau Huber einverstanden sein, aber ich denke, das wird kein Problem sein."

"Wir finden es schön, dass sie auch hier ist. Ich konnte lange mit ihr reden." Niks Gesichtsausdruck verrät Dankbarkeit.

"Darf ich dir auch etwas zeigen, Svenja?"

Die Blondine zieht die Augenbrauen hoch und schaut Morena neugierig an. Die Lehrerin zieht hinter dem Korpus ein Bild hervor, ein Blatt Papier aus dem Drucker. Es ist das Bild, welches Tanya mit KI generiert hat. Morena hält es Svenja hin.

"Das sind wir zwei!", stammelt sie nur und blickt Morena dabei an. Ihre Augen werden feucht. "Darf ich das behalten?"

"Nein. Das ist meines; aber ich werde dir eine Kopie davon machen. Ich wollte nur, dass du siehst, wie wichtig wir ihr waren.

"Darf ich?" Svenja breitet die Arme aus. Morena nickt und die Blondine fällt ihr um den Hals. "Danke!", flüstert sie Morena ins Ohr. "Danke für alles! Das bedeutet mir sehr viel."

"Und das mit der Ausstellung besprechen wir nach den Ferien, in Ordnung?" Morena legt das Bild wieder weg.

"Ja, danke." Nik nimmt seine Freundin am Arm und schlendert mit ihr zum Tisch der Jugendlichen zurück.

"Du bist eine sonderbare Heilige, Principessa." Grinsend hält Salvatore Morena ein Glas Prosecco hin, welches sie dankbar entgegen nimmt.

"Du aber auch. Sieh nur: Die Feier gefällt allen, auch ohne ausgelassenes Tanzen und ohne Lärm. Das Jahr gemeinsam friedlich ausklingen lassen - wir sollten eine Tradition daraus machen; jedes Jahr. Salute."

Kurz vor Mitternacht ziehen sie alle ihre Jacken an. Draußen, an der Wyna, steht eine Feuerschale, in welcher Salvatore bereits ein mächtiges Feuer entflammt hat. Alle Gäste haben einen persönlichen Wunsch auf einen kleinen Zettel geschrieben; etwas, das nicht auf der Schiefertafel steht. Diese Zettel werden nun im Feuer über den Jahreswechsel getragen.

Salvatore wollte zuerst kleine Schiffchen mit Kerzen die Wyna hinunter schicken, doch Carla hat sich aus Umweltgedanken dagegen gewehrt und für die Einäscherung der Wünsche und Gedanken plädiert. Als die Kirchenglocke zu Mitternacht schlägt, stoßen alle miteinander an; mit Sirup, mit alkoholfreiem Prosecco oder mit dem, was sie eben grad im Glas haben.

Sie wünschen sich gegenseitig ein gutes und frohes Neuse Jahr - doch vor allem wünschen sie Tanya Friede und Erfüllung, egal wo immer sie auch sei.

Gegen drei Uhr sind die letzten Gäste gegangen. Salvatore hat die kleinen zwei bereits zu Bett gebracht, Morena versucht noch Carla aufzuwecken, die auf einem riesigen Sitzkissen eingeschlafen ist.

"Lass sie doch schlafen. Sie ist im Haus, der Raum ist geheizt; sie ist zuhause. Soll sie doch hier schlafen, wenn sie das will."

"Du hast recht. Lassen wir sie hier." Morena nimmt eine dünne Decke und legt sie über ihre schlafende Tochter. "Es ist lange her, dass wir eine solche Party gefeiert haben. Und obwohl es gleichzeitig auch eine kleine Gedenkfeier für Tanya war, finde ich, es war ein schöner Abend. Vielen Dank, Salva, dass du das alles mitmachst und unterstützt."

"Das ist doch selbstverständlich, Principessa. Wir leben zusammen, dann teilen wir vieles. Ich fand den Abend auch sehr schön. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass ich es in meiner Firma hinbekäme, einen solch friedlichen Abend mit meinen Mitarbeitenden zu veranstalten."

"Du schaffst das bestimmt. Gib dir noch etwas Zeit. Du bist erst seit einem halben Jahr CEO. Veränderung braucht Zeit."

"Sagt die, die immer alles sofort erledigt haben möchte. Noch etwas Wein?"

Morena gähnt. "Nein; lass uns schlafen gehen. Aufräumen können wir morgen."

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