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Der Tag zog sich unerträglich und du hast das Gefühl, dass du wohl niemals Schulende haben würdest.
Nachdem endlich das Heldentraining abgeschlossen ist und ihr euch umziehen sollt, atmest du erleichtert aus und trottest zur Umkleide. Heute schienen die Schüler aus deiner Klasse noch nerviger als sonst und du bist ihnen noch mehr aus dem Weg gegangen.
„Was machst du heute (l/n)?", Shiozaki sieht dich fragend an, du hebst deine Augenbraue und während du dein Hemd zuknöpfst, hebt sich dein Blick ein wenig.
„Ich werde gleich zur Mathenachhilfe gehen.", schwach lächelst du sie an, verlässt dann aber bevor jemand was drauf sagen kann, mit schnellen Schritten, den Raum.
„Mathenachhilfe? Sie steht doch auf einer glatten 2?"
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Du läufst schnell durch den Schulgang, viele Schüler sind nicht mehr zu sehen, da die meisten wahrscheinlich wieder in ihren Dorms sind, trotzdem sind noch einige Gruppen im Flur. Manche unterhalten sich einfach über den Unterricht, andere tratschen über die neuesten Infos des Tages und wieder andere schwiegen sich einfach bloß an.
Du öffnest vorsichtig die Tür, zu deinem Erstaunen ist niemand in der Nachhilfe, nicht einmal der Nachhilfe Lehrer, du ziehst zwar die Augenbrauen zusammen, setzt dich aber ohne etwas zu hinterfragen auf einen Platz in der vordersten Reihe.
Während du noch einmal überliest, was genau du denn nicht verstehst, bis dir klar wird, dass du es eigentlich verstehst, nur dein Gehirn nicht in der Lage ist es zu verarbeiten, summst du leise vor dich hin. Dein Puls ist immer noch auf 180 und du hast das Gefühl, einfach bloß heulen zu wollen.
„Tut mir leid wegen der Verspätung, mein Training gi-", die Vertraute Stimme stoppt, sobald er von seinem Ärmel hochschaut und dich sieht. Du blickst ebenso auf, in deinen Augen ist deutlich der Frust zu sehen und dein Puls steigt um bestimmt 20 Schläge. Katsuki hat leicht feuchtes Haar und seinen stillen Gesichtsausdruck drauf, seine Augen werden von runden Brillengläsern geziert, weswegen du deinen Kopf ein wenig schief legst.
„Du bist nicht die Person die ich erwartet habe.", er weitet seine Augen, nimmt sich dann aber einen Stuhl und setzt sich dir gegenüber.
„Ich kann auch gehen, ich kann verstehen, wenn du mir keine Nachhilfe geben willst.", du bist schon dabei deine Sachen wieder einzupacken, wirst aber von ihm aufgehalten.
„Ich geb' dir Nachhilfe. Schließlich werde ich dafür bezahlt.", er atmet einmal tief durch, bevor er seine Brille richtet und dich fragend ansieht.
„Was verstehst du nicht, du bist doch gut genug in Mathe?", er zieht deine Mathezeichnungen ein wenig vor und starrt auf das unleserliche Gekritzel. Kurz schließt er seine Augen, bevor er laut aufatmet und dich durch dringlich ansieht. „Ich kann verstehen, wenn du ein wenig durch den Wind bist, ich hätte das nicht so kalt formulieren sol-"
„Katsuki hör auf! Ich werde das schon überleben. Ich bin hier, weil meine Mathestunde heute ein Reinfall war und ich das Thema gerne verstehen möchte. Das ausgerechnet du der Nachhilfelehrer bist, ist jetzt natürlich nicht so prickelnd, aber du scheinst es ja zu können.", du atmest schwer auf, dein Puls ist nun noch höher und dein Gesicht muss knallrot sein.
„I-Ich wollte mich nur noch ein mal entschuldigen, es liegt wirklich nicht an dir..."
„Bist du hier um mir dein Mitleid zu schenken oder um mir Mathe zu erklären?", gereizt röten sich deine Augen und du atmest laut auf.
„Ich bin hier um dir Mathe zu erklären, aber ich weiß, dass du Mathe kannst. Was bei dir nicht funktioniert ist dein Kopf, du musst den klar bekommen, dass reicht aus um Mathe zu können.", zornig steht er auf und drückt wütend seine Stirn gegen deine. Du schnaubst hörbar aus, lässt dich dann aber wieder in deinen Stuhl fallen und lehnst dich nach hinten. Deinen Bleistift wirfst du auf Katsuki, dieser prallt einfach an seiner Brust ab und er sieht dich entgeistert an.
„Hast du mir gerade deinen Stift gegen meine Uniform geworfen?!", er hebt empört seine Augenbraue, du beißt dir auf deine Lippe und siehst genervt nach links, deine Finger tippen rasend schnell auf der Tischkante und du schnalzt mit der Zunge. Katsuki lacht leise auf, mit seiner Hand nimmt er deine und bringt deinen Puls sofort dazu zu sinken. Verwundert verstummst du und siehst auf eure Finger. Du kannst sofort spüren wie deine Wangen heiß werden und deine Augen feucht, du willst deine Hand wegziehen, doch der blondhaarige hält sie fest in deinem Griff.
„B-Bitte...ich möchte bloß Mathe verstehen.", du spürst wie eine Träne deine Wange entlang läuft, drehst deinen Kopf aber rasend schnell zur Seite, so das er kaum die Chance hat sie zu sehen.
„Du kannst Mathe, das brauchst du nicht verstehen. Was du brauchst ist einen klaren Kopf und dafür musst du dir Zeit nehmen.", er sieht dich durch dringlich an, sein Blick bohrt sich durch deine Haut und du merkst wie dein Herzschlag sich beschleunigt. Seine Hand löst sich von dir, dein Blick ist immer noch starr aus dem Fenster gerichtet und der aschblonde kann erkennen, dass du schmollend die Oberlippe nach oben gezogen hast.
Du kannst hören wie er den Stuhl nach hinten schiebt, wendest deinen Blick aber nicht von der Glasscheibe ab. Einige Sekunden sieht er dein Profil einfach bloß an, bevor er ausatmet und sich hinter deinen Stuhl stellt. Seine Hände legen sich auf deiner Schulter ab und kneift einige male in diese hinein, sofort lockern sich deine Muskeln und du lehnst deinen Kopf an seinen Bauch an.
„Es- Es tut mir so leid, Baby.", da war er, der Moment der deine Fäden reißen lässt, du kannst die Tränen nicht zurück halten und ohne Rücksicht auf dein MakeUp oder sein Hemd, krallst du dich in dieses und weinst, leise, aber voller Trauer und Emotionen.
„Ich wünschte, dass wir was werden könnten, wirklich ich wünsche es mir so sehr...", seine Hand legt sich an deinen Hinterkopf und er krault dir sanft durch die Haare.
„W-Wieso", deine Nägel krallen sich in die Haut seines Bauches und dein leises weinen wird ein unerträgliches Drücken in deiner Brust, dein Puls rast unerträglich und sorgt dafür, dass das Blut in deinem Körper unkontrolliert jede Stelle kochend heiß macht.
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