Fesseln des Tigers
[Dieser OS wurde inspiriert durch das Lied Wallah Wallah von Remo D'Souza-Ishaan Khan-Siddharth Nigam-Jannat Zubair]
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Es war geschafft und der Krieg gewonnen. Khaleed Amin, oberster Söldner des Königs Armee, stand vor der versammelten Mannschaft und verkündete den Sieg. Mit braunen Augen und leicht üppigen Lippen sah er die Meute vor sich an, die sich vor Freude kaum beherrschen konnte. Seine leicht langen schwarzen Haare waren unter einem Tuch versteckt, welches ihn vor der brütend heißen Sonne schützte und seiner kräftigen Statur mehr Maskulinität verlieh.
Durch das Jubeln, Trinken und Schießen mit den Waffen wurde das leise Flüstern eines Mannes übertönt, welcher sich ein Ziel für diesen Abend gesetzt hatte. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung, welche mit den musikalischen Gesänge der freizügig gekleideten Frauen weiter angeheizt wurde. Inmitten der orientalischen Klänge erregte eine kleine Gestalt die Aufmerksamkeit Khaleeds, welcher sofort ein Auge auf diese warf.
Er erkannte, dass es ein Mann war und bewunderte dessen Schönheit. Volle Lippen, die die Farbe einer reifen Kirche besaßen, ließen ihn verträumt seufzen, denn ein bestimmtes Bild schlich sich vor seinem geistigen Auge, welches er liebend gerne umsetzen würde. Doch waren die Lippen nicht das einzig Sündige an dem Mann, denn seine von Kajal umrahmten braunen Augen waren die eines ungezähmten Tigers. Fein gezupfte dichte Augenbrauen passten perfekt zu den braunen schulterlangen Haaren, bei denen der Söldner wusste, dass es eine perfekte Menge war um gut hineingreifen zu können. Am meisten erregte Khaleed die Kleidung, denn diese war den Tänzerinnen ähnlich, doch in schwarz gehalten und machte ihn dadurch besonders, gab ihm einen gewissen Status.
Wie du wohl gezähmt aussiehst, Schönheit?, fragte sich Khaleed. Das wollte der Söldner herausfinden, also begann er zum Takt der Klänge zu singen und zu tanzen. Animierte seine Männer dazu mitzumachen, näherte sich bei jedem Ton und Schritt dem unbekannten Schönling. Umwarb ihn mit all seinen Küsten, nahm jeden Schwung an, den der Andere vorgab und ehrte all seine Bewegungen. Khaleed beanspruchte bei jeder Bewegung seinen Tanzpartner für sich, fasste ihn mit jeder Gelegenheit an sittlichen Stellen an, sodass der Andere merkte, dass Khaleed Interesse besaß. Seine Männer feierten seine Initiative und unterstützten ihn, wo sie nur konnten.
Die Feier war im vollem Gange, als Khaleed plötzlich etwas kaltes an seinem linken Handgelenk spürte. Als er zu diesem sah, lächelte ihn eine eiserne Fessel in Form einer Handschelle an, die Khaleed ungläubig zu der Schönheit vor sich blicken ließ. Dieser sah ihn nur aus zornigen Augen an, zerrte ihn unauffällig mit sich aus der feiernden Meute, die von der prekären Lage ihres stärksten Mannes nichts mitbekam.
Khaleed wurde von dem Fremden in sein eigenes Zelt geführt und dort auf das vorhandene Bett geschubst. Bisher hatte der Söldner keinen Ton von sich gegeben, da er die Lage in Ruhe betrachtete und bereits einige Pläne in seinem Kopf schmiedete, wie er den Fremden kampfunfähig machen konnte. Doch eine Sache leuchtete dem Söldner nicht ein, warum wurde er in sein eigenes Zelt gebracht, wo all seine Waffen vorhanden waren und er jeden Winkel kannte? Ist das eine Falle?
"Khaleed Amin", sprach der sündig schöne Mann vor ihm mit leicht hoher Stimme und streifte sich mit genervten Blick die Haare aus dem Gesicht. "Wer bist du?", fragte er ohne Umschweife, denn egal wie hübsch er seinen Gegenüber fand, würde Khaleed sich nicht selbst verlieren. "Ich kann vieles für dich sein", wurde die Frage des Söldners nur vage beantwortet, was diesem nicht besonders gefiel. "Was könntest du sein?"
"Dein Mann", flüsterte der Braunhaarige, der mit sinnlich schwingenden Hüften zu Khaleed schritt. "Den brauche ich nicht, sonst hätte ich den Antrag des Prinzen vor Wochen angenommen", entgegnete der kalt. "Deswegen bin ich hier, denn mich hat die Ablehnung sehr verletzt. Jahrelang kämpfe ich um deine Aufmerksamkeit, welche ich nie erhalten habe und war stets auf all die eifersüchtig, die die Nächte und deine Nähe genießen durften. Ich war wütend, sehr wütend und dann kam mir die Idee, dich an mich zu binden und war davon überzeugt, dass du nicht ablehnen könntest. Doch was hast du getan? Genau, du hast mich abgewiesen und wofür? Damit du dein Söldnerleben weiterführen und mehrere Liebschaften halten kannst."
Khaleed verschlug es zum ersten Mal in seinem Leben die Sprache. Er konnte nicht fassen, dass Prinz Malik in Frauenkleidung aufgebracht vor ihm stand und seiner Wut freien Lauf ließ. Wahnsinn, dachte er und, ohne zu zögern, ging der Söldner auf seine Knie und verbeugte sich tief vor dem Prinzen, so wie es Brauch in ihrer Kultur war.
"Mein Prinz, bitte verlasst mein Zelt, ehe euch einer erkennt und sich unangenehme Gerüchte über euch verbreiten", durchbrach Khaleed die Stille, die sich zwischen ihnen gelegt hatte. "Verrate mir, wieso du mich nicht willst." Ich werde nicht ohne eine Antwort gehen.
"Weil ich Euch nicht verdiene und Euch nur beschmutzen würde. Ihr verdient einen Adligen eures Standes, der ein Leben lang an Eurer Seite sein wird." Der Prinz konnte die Worte nicht fassen. Er macht sich Sorgen um meinen Stand und meine Zukunft? "Du bist ein Idiot, Khaleed. Entscheide nicht alleine für uns beide, sondern lasse mich ebenfalls daran teilhaben", flüsterte Malik, kniete sich vor seinen Söldner und hob seinen Kopf an.
Beide sahen sich tief in die Augen, sprachen kein Wort mehr miteinander und ließen die elektrische Stimmung zwischen sprechen. Langsam kamen sie sich näher und Khaleed musste sich beherrschen nicht sofort über seinen Tiger herzufallen und ihn in die Knie zu zwingen, ihn zu bändigen und seinen Platz unter sich aufzuzeigen.
"Wenn du mich jetzt küsst, Khaleed Amin, dann wirst du auf ewig an mich gefesselt sein", sprach der Prinz die sündigen Worte aus, die der Angesprochene mit Freuden annahm und ihr beider restliches Leben mit einem Kuss vereinte.
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