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Inzwischen war der Vulkanausbruch vorbei und alles was davon übrig geblieben war, waren riesige Krater und ein grauer Schleier auf jeder Pflanze, die noch stand. Weiter im Innland war ein Großteil des Waldes bis auf die Wurzeln abgebrannt und es war unheimlich still um sie herum.
Ganz vereinzelt erhoben sich Monster aus der puren stinkenden Asche, aber sie zerfielen, sobald der erste Sonnenstrahl sie traf.
Selbst Alpha und Beule waren an diesem morgen seltsam leise, redeten nur untereinander und ihr Ton blieb ein unsicheres Flüstern.
Veto und Xray war das ganz recht. Das laute Rungeschreie in hundepfeifenähnlicher Stimmlage ging ihnen beiden auf die Nerven, sie hatten es nur nicht gesagt, da es so oder so keinen Effekt haben würde.
Dner betrachtete die zwei Gruselgestalten vor sich. Der mit Flügeln sorach weniger als der Maskierte, doch die Ruhe war Felix noch unheimlicher. Während der mit Maske sie immerhin nicht umbringen wollte, glaubte er aus den Worten Vetos immer Andeutungen herauszuhören.
"Im Moment ist es ungefährlich." Aber wie lange blieb es so.
"X meint, er hat erstmal genug Menschen getötet." Aber wie stand es mit ihm selbst? Wollte er mehr Morde begehen?
Egal was er sagte, Dner interpretierte in fast jede Aussage eine böse Absicht und umso mehr er sich da hineinsteigerte, umso unsicherer fühlte er sich in seiner Haut.
Trymacs schien die seltsame Aura nicht zu bemerken oder es störte ihn überhaupt nicht und Alpha und Beule verhielten sich zwar anders als sonst, aber das erklärte er sich mit den Folgen des Vulkanausbruchs.
Xray war das ganze schon vor einer Weile aufgefallen, aber wenn Vetos pure Anwesenheit für Ruhe sorgte, würde er ganz sicher nichts tun, um das zu ändern. Aus seiner Sicht war es nicht sehr wahrscheinlich, dass Norman plötzlich Leute töten wollte, es sei denn, ihm riss irgendwann der Geduldsfaden. Das könnte Johannes gut nachvollziehen, das kam schon mal vor und immerhin würde es nicht er sein, den es dann traf.
Vielleicht würde es Trymacs sein? Seine merkwürdigen Fragen stießen nicht unbedingt auf Begeisterung, allerdings sorgte er wenigstens dafür, dass sie was zu Lachen hatten.
"Max, wo warst du überhaupt?", wollte Felix von diesem wissen, denn für kurze Zeit hatten sie ihn gar nicht mehr gesehen. Er war verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt.
"Da waren so seltsame schwarze Gestalten, ich bin weggelaufen, dann hat Stegi unter mir abgebaut und ich bin runter gefallen, wir sind zu dritt wieder hoch und ich habe mich verzogen", erklärte dieser leichtfertig, Xray zog die Augenbrauen zusammen.
"Wer war der dritte?", Beule sprang um sie herum, er und Alpha waren sofort aufgeregt.
"GLP glaube ich, irgendwer mit so einer weißen Maske eben."
"Und was für Kreaturen willst du gesehen haben?" Wenigstens war Vetos Interesse auch geweckt, Xray gefielen nur die Gründe nicht so besonders.
"So schwarze zweibeinige Wilde, die die Bäume hochrennen. Ich habe mich eingegraben."
Xray lachte kurz und schüttelte den Kopf. Trymacs war schon seltsam, aber er erklärte sich bereit, ihnen den Weg zu zeigen.
Saphirian beobachtete mehr als zufrieden, wie Basti starb. Um Space trauerte er nicht, er fand es nur schade, dass Veni aus der ganzen Situation heil rausgekommen war.
Außerdem war er gar nicht begeistert, dass Basti ihn aus dieser Entfernung hatte treffen können! Was sollte diese lächerliche Aktion überhaupt?! Hätte er nicht einfach weiter sinnlos auf Fynix einschlagen und sang und klanglos sterben können? Natürlich nicht, der Idiot musste noch ein Zeichen setzen.
Augenrollend wandte Saphirian sich ab, er wollte nicht zugeben, wie sehr er sich erschrocken hatte und dass es ihn beinahe in die Schlucht geworfen hätte. Ein solches Zeichen der Schwäche erlaubte sich der Spielemeister nie!
Dennoch dachte er darüber nach, seine Pläne abzuändern, denn scheinbar unterschätzte er seine Gegner doch. Er war davon ausgegangen, dass diese Operation ohne Unfälle von Statten ging, aber Space hatte es nicht überlebt.
Phil stellte sich neben ihn, fragte aber nicht nach, ob es ihm gut ging, auch das erwartete Saphirian nicht. Sie arbeiteten schließlich nicht zusammen, weil sie sich mochten, sondern weil sich ihre Ziele deckten.
Beni war ebenfalls bei ihnen und Saphirian dachte manchmal wirklich, dass die beiden ihn irgendwann umbrachten, er musste sie unbedingt mehr von sich abhängig machen. Die beiden durften nicht auf dumme Gedanken kommen, das könnte sienen Tod bedeuten!
Er wandte den Blick ab, von Brian entdeckt zu werden, war sicher nichts positives für ihn und deshalb eilte er davon. Er wollte bei der letzten wirklich großen Gruppe vorbeischauen und sehen, ob Bergi noch am Leben war.
Stegi und Manu sahen sich noch etwas um, aber als sie Trymacs noch immer nicht auffanden, erweiterten sie die Suche. Entweder Max war den Monstern, die Stegi schon gern unter die Lupe nehmen würde, zu nahe gekommen oder einfach nur weggerannt. Letzteres erschien Stegi aber irgendwie nicht logisch, denn Max zog sich sonst immer nur dann zurück, wenn es ganz hart an der Grenze oder schon zu spät war.
Er baute sich gerade nach oben, in der Ferne entdeckte er tatsächlich eine wabernde schwarze Aschemasse, welche sich langsam umher bewegte. Sie hielten sich unter den Bäumen, sobald eine der Kreaturen unter dem Blätterdach hervorlugte, fiel sie in sich zusammen und es blieb nichts weiter als ein kleiner Haufen grauer Asche übrig.
"Manu, da drüben", Stegi sprang nach unten und fing sich mit Wasser ab, ehe er zielstrebig in Richtung der Monster lief.
Manuel folgte ihm mit etwas Abstand, als sie näher kamen, sahen sie auch, dass sich jemand von der anderen Seite näherte.
"Trymacs", murmelte Stegi amüsiert, hinter Trymacs tauchte zu seiner Überraschung Norman auf, ihm folgte Xray. Bis dahin erschien es schon seltsam, aber Alphasteins graues Gesicht machte wirklich alles perfekt. Eiterbeule - ihm war immer noch unklar, wie dieser Name entstanden war und er wollte es ganz sicher nicht wissen - und Dner rundeten das Gesamtbild ab.
Auch Manuel war irritiert von der Konstellation. "Was…machen die da?"
Stegi zuckte grinsend mit den Schultern und ging einfach auf sie zu. Felix würde schon dafür sorgen, dass sich alle vertrugen, er war ja sonst auch hellauf begeistert von ihm, ganz egal in welcher Welt sie sich befanden.
"Stegi!", Felix lief in ihre Richtung, breit grinsend und sich seiner Umwelt scheinbar nicht wirklich bewusst.
"Pass auf die Dinger auf!", rief Trymacs ihm noch zu, dann griffen die ersten Arme nach Dner.
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