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Die erste Eruption zerriss die unheimliche Stille, die sich am Morgen über die Welt gelegt hatte. Kein einziger Vogel zwitscherte, kein Wind wehte und selbst ihre Stimmen hörten sich gedämpft an. Etwas unheimliches ging hier vor sich, etwas, was nicht mehr weit sein konnte. Mit jeder verstreichenden Sekunde rückte es näher, unaufhaltsam wie der eigene Tod, aber längst vorher spürbar.
Die Dunkelheit der Asche umfing sie urplötzlich, was vorher hellgrau herabgerieselt war, versperrte ihnen nun als dichte Wand die Sicht
Er sah zu seinen zwei Teamkameraden, die auch nicht wirklich wussten, wie sie jetzt vorgehen sollten. Jomaro hatte überlegt, ob er mit Paluten und Odinaka nicht einfach Brian suchen und sich diesem wieder anschließen sollte. Dort war es sicherer als hier zu dritt umherzurennen, umso größer die Gruppe, umso sicherer konnten sie sich bewegen. Auf der anderen Seite waren Brian und Co. vielleicht nicht so wirklich für Paluten und Odin geeignet, von denen hatte jedenfalls niemand geäußert, dass sie sich mit irgendwem treffen wollten. Für jetzt blieb er also einfach bei den beiden und sie rannten gemeunsam vom Vulkan weg, obwohl sie kaum etwas erkennen konnten.
Es krachte noch nehrere Male, aus der Ferne sahen sie das schwache Leuchten des brennenden Waldes und sie hatten keine Chance, zur Stadt zu gelangen. Darüber hatten sie sich unterhalten, bevor die ersten Aschewolken aufgetaucht waren. Nun kam diese Richtung gar nicht mehr in Frage, die Stadt oder der Ort, wo sie ungefähr liegen sollte, lagen näher am Vulkan als ihre derzeitige Position. Sie zogen sich in Richtung Westen zurück.
"Auf die andere Insel!?"
"Nein, runter!"
"Wieso nicht rüber?"
"Weil wir auf dem Wasser den Steinen nicht ausweichen können!", erwiderte Palle hektisch, während er immer wieder nch oben sah. Selbst an Land war es schwer, nicht getroffen zu werden, jeder bon ihnen bekam absplitterndes Gestein um die Ohren geschleudert.
"Da hinten ist irgendwer, da sind viele!", teilte ihenn Jomaro eindringlich und bemüht leise mit, aber selbst wenn sie eine andere Richtung einschlagen wollten, die Flammenwände, die immer schneller an sie heranzukommen schienen, drängten sie auf die große Gruppe zu. Schemenhafte Umrisse und panische Stimmen zeigten ihnen, wie viele dort herumirrten und wie gefährlich es sein konnte, wenn sie mit ihnen zusammenstießen.
Sie umkurvten mehr oder weniger geschickt bereits eingeschlagene Felsen und versuchten die Monster zu ignorieren, die in der Dunkelheit spawnten. Das wichtigste war, dass sie vorwärts kamen und keinesfalls stehen blieben.
Noch immer hagelte es Felsen, auch als sie die Gruppe erreichten, die scheinbar zielsicher ihren Weg bahnte. Dicht an einem desonteressierten Veni vorbeilaufend folgten sie dem Strom einfach.
Zwar entfernten sie sich so nicht mehr auf dem kürzesten Weg vom brennenden Berg entfernten, heftete er sich an Bergis Fersen, der ziemlich zielgerichtet Veni folgte. Was auch immer sie vorhatten, es störte niemanden, dass drei Neue dazugekommen waren und wenn doch, dann waren die Probleme von umhergeschleuderten Felsen in Elefantengröße und der brennende Wald Grund genug, jegliche Diskussionen auf einen anderen Zeitpunkt zu verlegen.
Mit Schrecken sah Palle, wie Askation förmlich von den Flammen verschluckt wurde, aus denen er nie wieder auftauchte und er spürte die wallende Hitze hinter sich. Wenn er sich nicht beeilte, würde es ihm genauso ergehen, seine Eisenrüstung auf seiner Haut, er hatte das Bedürfnis, sie auf der Stelle abzulegen. Sie brachte im Moment nur zusätzliches Gewichr und unsagbare Hitze, der er kaum standhalten konnte. Dennoch behielt er sie an, er hatte weder die Zeit sue abzulegen, noch genug Material um sich später eine neue anzufertigen, die er doch so dringend brauchte. Außer in gerade dieser Situation war die Rüstung unverzichtbar, sei es für den Kampf oder um seinen Aufprall zu dämpfen.
Als die ersten Brocken über ihre Köpfe hinweggeschossen wurden, waren Stegi und Tim gerade mal am Fuß des Vulkans angekommen und hinter ihnen türmten sich Lavamassen auf. Langsam aber unaufhatsam rollten sie den Bergn hinab, rissen am Fuß die hohen Bäume einfach um und das gesamte Holz ging in Flammen auf. Sie konnten hören, wie sich die Lava durch die Gesteine fraß und beständig näherrückte, während sie mit Speedtränken versuchten, irgendwie Abstand zur Lava herzustellen.
"Tim neben dir!", rief Stegi, als neben Tims Füßen die rissige Steindecke endgültig aufbrach und neue Lava nach oben sprudelte. Mehr durch Glück gelang Tim der rettende Sprung auf eine größere Steinplattform. Die auf der er soeben noch gestanden hatte, wurde von den Lavaströmen vom Boden abgelöst und wie eine Luftmatratze davongetragen, brach aber ständig in kleinere Teile.
Inzwischen floss links und rechts von ihnen Lava, ihr schmaler Weg wurde immer knapper, hinter ihnen knackte es und weitere Steinplatten lösten sich. Vor ihnen vereinten sich die breiten Flüsse glühendheißen Gesteins zu einem einzigen und versperrten ihnen jegliche Fluchtmöglichkeiten. Zum Überspringen waren sie zu breit, die Steine und Bretter, die sie als Drittsteine hätten nutzen können, würden der Lava niemals lange genug standhalten und Netherrack brannte sofort.
"Stegi? Ideen?", fragte Tim so ruhig wie es in seiner Situation möglich war und trat einen Schritt vom Rand der Platform zurück.
Stegi zuckte mit den Schultern, nahm seinen Eimer Wasser und goss ihn aus. Statt aber wie sonst Lava im Nu zu Obsidian abzukühlen, verdampfte sein gesamtes Wasser innerhalb einer Sekunde.
"Ähm nein. Hast du eine Enderperle?", wollte Stegi wissen, er selbst besaß keine mehr.
Tim nickte, warf ihm eine Enderperle zu und Stegi nahm sie sofort dankend. "Okay, los rüber", Stegi warf die Perle und kam knapp hinter der Lava auf, rannte dann sofort weiter. Nach ein paar Schritten blieb er stehen, drehte sich um und sah zu Tim. Dieser stand noch immer auf der Plattform, sah ihn leicht lächelnd an. Er machte keinerlei Anstalten sich zu bewegen und erst jetzt biel Stegi auf, dass Tim keine Perle in der Hand hielt.
"Tim..."
"Stegi…ich bin tot", bei seinen Worten lächelte Tim noch etwas mehr. Die Lava stieg an und ihm brach der Boden langsam unter den Füßen weg.
"Tim…wieso hast du, wieso hast du sie mir gegeben?" Stegi hatte geglaubt, die beide besäßen eine. Sie beide würden sich retten können.
Jetzt gab es diese Hoffnung nicht mehr, Tim hatte keine Möglichkeit mehr, sich zu retten, das wussten sie beide. Es hatte so selbstverständlich gewirkt, wie Tim ihm die Perle in die Hand gedrückt hatte und Stegi hatte gar nicht darüber nachgedacht, dass es Tims letzte sein könnte.
"Pass auf Dner und Izzi auf, Stegi. Und hau endlich ab, sonst war das hier umsonst", erwiderte Tim nur.
Noch bevor Tim in der Lava versank, musste Strgi den Blick abwenden. Er konnte den Tod seines besten Freundes nicht mit ansehen, also drehte er sich weg und rannte, wie Tim es ihm gesagt hatte, weiter von der Lava weg. Diese Chance durfte er nicht vergeben, nicht nachdem Tim sein Leben dafür geopfert hatte, dass er sich selbst retten konnte. Eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg aus Stegis Auge die Wange hinab und sie verschwand unter seiner Rüstung.
Sein neues Ziel bestand nur darin, irgendwie Izzi und Dner zu finden. Wenn er schon nicht mehr mit Tim gemeinsam arbeiten konnte, musste er sie auf Tims Wunsch wenigstens allein beschützen, wie Tim es sich gewünscht hatte!
Zumal die Gefahr längst nicht gebannt war. Um ihn herum brannte der Wald, hinter ihm floss die Lava und es regnete Asche und Gestein. Wie sollte er sich jetzt zurechtfinden? Er konnte sich weder an der Landschwaft noch an der Sonne orientieren, alles verschwamm in der grauen Masse. Es stank nach vebrannter Erde und Holz, das Brechen von Felsen und deren Aufschlag auf dem Boden übertönte alles andere und es fühlte sich an wie in einem Trancezustand. Geräusche kamen nur gedämpft bei ihm an, ihm fehlte die Luft zum Atmen und Asche und Rauch versperrten ihm weitgehend die Sicht. Stegi taumelte einen kleinen Hügel herunter, dann wurde er plötzlich am Arm gepackt. Es klirrte als ihrer beider Rüstung zusammenstieß, er fühlte einen Ruck und folgte dem Unbekannten ganz automatisch. Sekunden später verlor er den Boden ganz unter den Füßen und fiel.
Sie hatten es nicht mehr weit geschafft, bis der Vulkan ausgebrochen war. Aus der Ferne hatten sie ganz kurz Tim und Stegi gesehen, dann hatte Space auch schon die Lava immer rasanter ansteigen sehen und hektisch den Rückzug ausgerufen. War Brian der einzige, der in diese Aktion ein wirklich lächerliches Geschehen und enorma Zeitverschwendung sah? Vermutlich jetzt nicht mehr! Inzwischen war ihnen allen klar, dass sie sich den Besuch beim Vulkan lieber hätten sparen sollen!
"Ja wohin jetzt?"
"Nach Nordosten aufs Meer!", erwiderte Pumi, er hörte sich irgendeie genervt an. Fynix, Space und Brian hielten sich lieber zurück, bevor Pumi noch in die Luft ging, und sie folgten ihm alle.
Zum Zeitpunkt der ersten großen Eruption konnten sie das Meer schon sehen und das ließ sie recht zuversichtlich weitergehen! Sie würden das irgendwie hinbekommen!
Saphirian hatte nicht ganz so viel Wucht erwartet, mit der der Vulkan ausbrach, aber es sollte ihm ganz recht sein. Auch dieses mal war es ihm gelungen, ein paar Informationen zu sammeln, dafür hatte er Beni eingespannt. Den hielt er für kompetent genug, um diese Aufgabe zu bewältigen, aber für unwichtig genug, um einen Verlust wegstecken zu können.
Aus großer Distanz beobachtete er Basti, der in merkwürdiger Konstellation in Richtung des Netherportals voranging. Ihm war klar, dass Basti seinen Namen inzwischen kannte und er ihm nicht mehr ohne Weiteres begegben sollte, aber dies war in seinem Plan auch gar nicht vorgesehen. Um Basti konnte er sich auch noch später kümmern, wenn alles andere erledigt war.
Wie er es geahnt hatt, wollte sich die Stadt in den Nether zurückziehen, sobald es brenzlig wurde und Saphirian musste zugeben, dass das keine schlechte Idee war. Allerdings war die Idee ebenso gut wie vorhersehbar und er dementsprechend auf genau diesen Fall längst vorbereitet!
Eine Schande war es nur, dass er darauf setzen musste, dass Rewi zur richtigen Zeit auftauchte und seinen Job nicht vermasselte. Ansonsten würde es zumindest zu kleinen Planänderungen kommen müssen, nachdem Rewi seinen Fehler mit dem Leben bezahlt hatte.
Auch als die Fünfergruppe im Portal verschwunden war, verließ Saphirian seine Position nicht, sondern wartete kurz ab. Er musste erst sicherstellen, dass niemand mehr nachkam und er ungestört arbeiten konnte.
Als auch nach einigen Minuten niemand in Sicht war, näherte er sich dem Portal und begann alles nach seinen Wünschen umzugestalten, bevor er sich schleunigst aus dem Staub machte. Hinter sich hörte er, dass das Spiel beginnen konnte. Der Vulkan hatte soeben den Startschuss gegeben! "Möge der bessere gewinnen."
Die Nacht folgte der durch Ascheregen herbeigeführten Dunkelheit, doch die Feuer leuchteten noch immer hell und das Glühend er Lava war selbst hier zu sehen. Er war wahrscheinlich noch nie so froh über seinen wirklich miserablen Orientierungssinn gewesen, wie in diesem Moment. Er hatte sogar Anschluss an eine ganz neue Gruppe gefunden und ein sehr seltener Fall war eingetreten. Er, Felix von der Laden, war der mit Abstand normalste der gesamten Gruppe! Gut, einige der Mitglieder hatte er vorher gekannt und auch mit ihnen kooperiert, aber es waren drei Neulinge dazugekommen. Bei zweien war er sich ziemlich sicher, dass die noch Ärger machen würden und Trymacs war einfach er selbst. Er würde Ärger versuchen, ohne es zu wollen und sie vermutlich alle durch ein Versehne umbringen! Dabei war es doch sonst Felix selbst, der an solchen Desastern die Schuld hatte, das behauoteten jedenfalls andere oft.
Viel unheimlicher als Alphas plötzliches Rumgeschreie oder Trymacs seltsame Anwandlungen aber waren noch immer Xray und Veto, so hatten sich due beiden vorgestellt. Einer von ihnen hatte sigar Flügel, mit denen er augenscheinlich keinen einzigen Meter fliegen konnte und der andere erinnerte ihn jedes mal, wenn er lachte, an den Joker. Vielleicht bildetete er sich das aber auch nur ein und wurde langsam paranoid.
"Also ich muss dann trotzdem mal auf die andere Insel", warf Felix ein, Trymacs sah ihn nur an, als hätte er einen Teufel heraufbeschworen.
"Also nach dem Ausbruch. Jetzt gehe ich nicht", hängte er deshalb dran und sah aus der Ferne einzelne Flammensäulen brennenden Holzes kippen. Jetzt die Insel erneut zu wechseln grenzte ja an Selbstmord und so selbstsicher, dass er sich selbst zutraute das da zu überleben, war er keinesfalls. Er wusste um seine eigenen Fähigkeiten und was er besser gar nicht erst probieren sollte.
Veto konnte beim besten Willen nicht sagen, was ihn dazu geritten hatte, diesem Chaostrupp auch nur eine Sekunde lang zu folgen. Trymacs war unheimlich langsam und stellte Fragen, auf die ein normaler Mensch unmöglich kommen konnte! Alpha und Beule schienen die gesamte Aufmerksamkeit auf sich ziehen zu wollen, so sehr brüllten sie herum und er hatte mehr das Gefühl, ihm würden die Ohren abfallen. Er musste dringend eine Möglichkeit finden, sich mit X gemeinsam von der Gruppe so schnell er konnte zu entfernen!
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