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Dass sie jetzt auf einmal zu fünft reisten, war zwar anfangs nicht geplant gewesen, doch Kevin fand die Begleitung von Izzi, Rumathra, Basti und Zinus irgendwie lustig. Auser Basti war jeder von ihnen verpeilt, jeder auf seine Weise und Kevin glaubte, dass sich Basti wie in einem Kindergarten vorkommen musste. Vielleicht auch wie in einer Grundschulklasse oder eher einer psychatrischen Einrichtung und er selbst gab den Betreuer.
Izzi war stiller geworden und gab sich einfach nur Mühe, sich nicht selbst in Gefahr zu bringen, während Rumathra fast schon sorglos umherspazierte und Basti hatte es aufgeben, ihn vor Monstern oder Schluchten zu warnen. Basti ging ein kleines Stück vor ihnen, er musste schließlich den Weg vorgeben. Allerdings drehte er sich ständig um, vor allem weil Kevin ihm immer wieder die flache Hand gegen die Eisenrüstung schlug.
"Kevin, ich schlag zurück", murrte Basti irgendwann genervt, woraufhin Kevin noch zweimal zuschlug, es aber ließ, sobald Basti den Bogen spannte und auf ihn richtete.
Izzi hielt ebenfalls nun etwas mehr Abstand zu Basti. So ganz traute er dem Frieden nicht, noch weniger als er Tim und Stegi über den Weg getraut hatte, nachden sie gemordet hatten. Immerhin war es auch hier halbwegs sicher, solange weder Basti noch Kevin plötzlich zum Feind wurde.
"Izz, Vorsicht! Creeper über dir", rief Zinus ihm zu, wie erstarrt blieb Izzi stehen und richtete den Blick auf das zischende grüne Mistvieh auf einem Felsvorspung.
"Izzi, weg da", Basti tötete den Creeper mit zwei Pfeilen, während Izzi eilig Abstand uu dem Felsen aufbaute und sich etwas verlegen räusperte.
Basti war nicht ganz sicher, wie es funktioniert hatte, aber schließkich erreichten sie das Netherportal. Auf dem Weg hierher hatte er mehrfach geglaubt, dass sie auf keinen Fall alle ankommen würden. Wie überlebten die ganzen Chaoten sonst eigentlich? Um die sicher irgendwohin zu eskortieren, brauchte man eindeutig mehr kompetente Leute! Kevin war ihm keine wirklich große Hilfe, er zog ihn auf, machte den ein oder anderen dämlichen Witz und war immer wieder aus dem Sichtfeld verschwunden, sodass sie auf ihn warten mussten.
Wenn sie aber hier schon Probleme hatten, wie sollte das in der Unterwelt dann zum Erfolg führen? Er hätte sich einfach allein rausschleichen sollen! Zu dritt waren Izzi, Rumathra und Kevin - Zinus brachte sich deutlich seltener in Gefahr und handelte viel umsichtiger als die drei - mindestens genauso hilflos wie Trymacs und Exsl, dabei hatte er gehofft, dass das niemand toppen könnte.
Rumathra hingegen stellte sich etwas blöder, als er eigentlich war. Das hatte er sich angewöhnt, denn so hielt ihn niemand für irgendwie bedrohlich und wenn er etwas falsch machte, ärgerte sich niemand darüber, dass er es eigentlich können sollte. Es lebte sich so einfach sehr entspannt und am Anfang hatte er gedacht, dass diese Reise niemals so lustig werden könnte.
Ein bisschen bemitleidete er Basti, denn der gab sich wirklich Mühe und sie verdankten es ihm, dass sie hier lebend ankamen, aber die Blödeleien gingen weiter. An den meisten Missgeschicken war allerdings Kevin Schuld, dann musste man auch erwähnen! Der hampelte die ganze Zeit herum, war schon mehrfach fast an Monstern gestorben oder in Schluchten gefallen - nur knapp hatte sein Wassereimer ihm das Leben gerettet.
Sobald sie im Nether waren, wurde es etwas ruhiger. Basti war wirklich froh darüber, so langsam strengte ihn die Reise ziemlich an. Es hätte so viel einfacher sein können, wenn er alleine losgezogen wäre, aber Kevin hatte es ja mitbekommen und die anderen einladen müssen. Er hatte nichts gegen die anderen, doch sie hatten es eilig, die nächstgelegene Festung musste komplett gesichert werden, bevor der ganze Rest eintraf. Er sollte sich glücklich schätzen, dass er sich das völlige Chaos ersparen konnte! Veni hatte noch deutlich mehr Chaoten und auch Idioten, die hergebracht werden sollten!
"Wir gehen da links runter, da müsste die Festung dann irgendwo sein."
Sie folgten Basti einen steilen Weg abwärts, bis sie in der Ferne die dunklen Pfeiler einer Netherfestung ausmachen konnten. Izzi erinnerte sich daran, dass er hier af der anderen Seite des Gebäudes auf Rewis Truppe gestoßen war und im Zuge dessen auch Stegi getroffen hatte. Im Endeffekt war er froh, sich damals nicht dazu bereiterklärt hatte, bei ihnen zu bleiben, denn mit dem was Rewi getan hatte, wollte er nichts zu tun haben!
Umso näher sie dem Festungsgebäude kamen, umso unwohler gühlten sie sich oder ging es nur Izzi so? Er hatte den Eindruck, dass sie alle langsamer geworden waren, das musste einen Grund haben.
"Wir bauen uns in den Türmen hoch?", fragte Kevin zur Sicherheit nach und Basti nickte nur. Er hatte sich schon in den Turm reingegraben, damit es von außen nicht so auffiel und die anderen folgten ihm eilig. Izzi baute sich direkt neben Zinus schrittweise nach oben. "Warst du hier schonmal in einer Festung?"
Zinus nickte. "Ja, ich glaube Jay ist bei der Aktion gestorben", er lächelte verlegen und zuckte mit den Schultern. Der Verlust schien ihn nicht sonderlich traurig gestimmt zu haben oder er war schon gut darüber hinweg gekommen. Izzi kannte Jay so oder so nicht besonders gut und er hätte auch nicht damit gerechnet, dass der noch am Leben war. Er hatte ja auch nicht damit gerechnet, dass er selbst so lange leben konnte. Daran waren hauptsächlichbdie anderen Schuld, wenn man das überhaupt so nennen konnte. Er warf ja froh darüber, dass man ihn half, wenn es ihn auch überraschte, wie nett alle zu ihm waren. Selbst die, die sonst am meisten Schaden anrichteten und viele Leute töteten, ließen ihn in Ruhe und halfen sogar.
Alpha und Beule hatten die Nächte mit Mühe und Not überstanden, es war jeden Tag aufs Neue knapp, dass sie es irgendwie schafften, genug Heilung zu arrangieren und sich irgendwie über Wasser zu halten.
"Stein, hast du das gehört?" Beule war stehengeblieben vor Schreck, als der laute Knall die Welt um sie herum erschüttert hatte.
"Der Vulkan! Er bricht aus", quiekte Alphastein in gewohnt hoher Tonlage und rannte in den Deckung. Selbst bis zu ihrer Position waren die nach oben gedrückten Lavamassen erkennbar, die hinter den tiefschwarzen Aschewolken glühend schimmerten. Gesteinsbrocken wurden kilometerhoch in die Luft katapultiert, ehe sie mit irrsinniger Geschwindigkeit wieder gen Boden rasten udn Alpha und Beule in die Flucht trieben. Sie mussten hier weg! So weit weg wie nur irgendwie möglich, bevor sie doch noch in den Einschlagsradius der Felsebrocken kamen!
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