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Er hatte es wirklich geschafft! Er hatte die Stadt eingenommen und da sohne jegliche Komplikationen. Henkenbergen und Rotpilz waren die Unglücklichen gewesen, die Brian und Space sofort ermordet hatten, wenig später war auch Askation gefunden und getötet worden.
Die Entführung hatte laut Beni auch einwandfrei funktioniert, Dner verhielt sich bisher ruhig und eigentlich konnte jetzt wirklich nichts mehr schiefgehen! Sein Plan war wasserdicht, alles schien abgesichert und seine Leute waren nach wie vor vollzählig!
Ihr Techniker schien von den meisten noch nichteinmal als Mitglied ihrer Vereinigung enttarnt worden zu sein, was ihm noch mehr Möglichkeiten lieferte. Jo war wirklich eine Bereicherung für ihr Team, auch wenn andere ihm nicht so sehr vertrauten. Aufgrunddessen - er wollte ja auch auf seine Kameraden hören und Rücksicht nehmen - hatte er Jo einfach nochmal zusätzlichvgedroht und diesem eingeschärft, dass ein Verrat an Unge seine letzte Handlung sein würde. Abgesehen von Fallen und Technim hatte ihnen Josef absolut nichts engegenzusetzen und so hatte dieser die Drohung nur nickend zur Kenntnis genommen und Simon war sicher, dass er ihnen keine Probleme bereiten würde.
Überhaupt war das einzig seltsame, was in letzter Zeit geschenen war, das Verschwinden von Odinakajesus, über dessen Verbleib niemand etwas wusste und wenn Unge ganz ehrlich war, konnte er diesen Verlust verschmerzen und wollte seine Zeit nicht dafür opfern, Claus zu suchen.
Nun war es Zeit, auf Bergis Rückkehr zu warten und als dieser tatsächlich ankam, konnte er ein Grinsen unmöglich unterdrücken. Es machte ihn glücklich, dass es funktionierte und dass er Leute gefunden hatte, die ihn unterstützten. Allein als Gott zu regieren hatte ihm auch viel Freude bereitet, sogar selbst mit einem einzigen Teampartner um sein Leben zu kämpfen hatte er geliebt, aber das hier war um einiges besser.
Saphirian befand sich inzwischen ebenfalls sehr nah an der Stadt und beobachtete das Geschehen aus dem Unterholz, gehüllt kleine Blasen, ansonsten aber vollkommen unsichtbar. Was gleich geschehen würde, wollte er sich einerseits nicht entgegen lassen, andererseits wurmte es ihn, dass nicht er es war, der Bergmann töten würde.
So wie es aussah herrschte Unge nun als König über die Stadt und hatte sich für bevorstehende Kämpfe Unterstützung geholt. Nichtsahnend schlich sich Bergi mit einer ganzen Menschengruppe an ihm vorbei, niemand bemerkte ihn, ganz wie er erwartet hatte.
Während sie sich einen Weg über die Mauer bauten, kletterte Saphirian auf einen Baum, von dem aus auch er Einblick in die Stadtmitte hatte und mitansah wie Simons Trupp aus der Burg kam, sobald Die Bergmanngruppe ein Stück in Richtung Stadtzentrum gelaufen war.
Was dann geschah, wirkte seltsam auf ihn, beinahe unwirklich. Gegen seine Erwartungen stürzte sich niemand ins Gefecht, stattdessen begannen sie sich zu unterhalten.
Der Spielemeister hatte sich definitiv etwas anderes erhofft!
"Herr Bergmann, wir warten schon die ganze Zeit auf dich, wo warst du denn solange?" Simon wollte es richtig auskosten, seine Machtposition so errichtet zu haben. Nun stand Bergi vor ihm, neben ihm Kedos, Izzi, Selbstgespraech, Spark und Trymacs. Wieso lebte der eigentlich noch? Er hatte ja nichts gegen Max, aber er war einfach lost und das wusste er auch selbst, also wie hatte er es geschafft, vor allem am Anfang allein zu überleben?
Spott und Hohn spiegelten seine nächsten Worte wieder, als er Bergi fragte, ob dieser denn Essen hatte finden können. Für wen? Für die Stadtbevölkerung, die jetzt doch deutlich geschrumpft war? Er konnte es ja einfach Unge schenken, da hätte er sucherlich nichts dagegen!
"Wo sind die anderen, Unge?" Die Frage kam ihn irgendwie bekannt vor, er würde ihm einfach die gleiche Antwort geben, wie er sie Dner gegeben hatte.
"Die anderen? Weg, sie wollten nicht in der Stadt bleiben, jetzt sind sie nicht mehr hier", erwiderte Simon unberührt. Vielleicht war weg nicht das richtige Wort für die Toten, die sie hinterlassen hatten, doch die anderen konnten sich ja denken was sie wollten. Konnte ihnen völlig egal sein, die da vorne würden eh nicht mehr lange leben. "Aber darum geht es auch nicht, Bergmann."
"Worum dann? Wir wollten das Kriegsbeil begraben, hast du das vergessen?" Nein! Er selbst hatte das nie gewollt, doch weil McExpert eingeschritten war und Bergi beschützt hatte, hatte er Bergmann nicht schon lange umgebracht. Wie kam er auf die irrsinnige Vorstellung, er hätte vergessen, war in der Welt von Suro und in Donnerhölle geschehen war? Niemals würde er es vergessen und vergeben garantiert auch nicht! Für diese Taten gab es keine Vergebung!
"Du wolltest es begraben, Bergi. Ich werde es begraben, nachdem ich dich begraben habe, nicht eher."
"Das ist doch sinnlos, Unge. Was bringt es dir, wenn du mich jetzt umbringst?"
Er hatte wirklich Mühe, ein Lachen zu unterdrücken. Waren denn alle hiet so schwer von Begriff? Die Hilflosigkeit in Bergis Stimme amüsierte ihn, es belustigte ihn, dass er immer noch an seinem Friedenswunsch hing, der nie in Erfüllung gehen konnte. Zu jeder Zeit würde es jemanden geben, der aggressiv darauf wartete, jemanden umbringen zu können, um daraus Profit zu schlagen.
"Es bringt mir Genugtuung, wenn ich dich töten kann, Bergi, weshalb sonst sollte ich so etwas tun?" In seinem Fall eben psyschicher Profit. Bergis Tod rettete ihm den Tag, es machte ihn einfach glücklich, ohne dass er jetzt wie ein Psychopath rüberkommen wollte.
"Also Unge, du erhebst Anspruch auf das Amt als König?"
Es war das erste mal in dieser Welt, dass Spark ihn direkt ansprach und Simon verstand nicht, wieso der sich jetzt hier einmischte. Was ging es ihn an? Absolut nichts! Dennoch nickte Simon knapp, würdigte Spark dabei keines Blickes. Als Richter war er Rewi schon ein Dorn im Auge gewesen und in einer von Unge regierten Stadt erhielt Spark sicher keinen hohen Posten! Der übte ihm viel zu viel Einfluss auf andere aus.
Beni stand inzwischen neben ihm, hatte unauffällig versucht, Unge den Erfolg ihrer Mission mitzuteilen. Sie hatten Kati an einen geheimen Ort bringen können, wo Vice nun auf sie aufpasste und sie gefangen hielt.
Felix hatte sich in eines der Häuser begeben, behielt die Konstellation im Auge und er vermutete, dass Unge Kati tatsächlich in seiner gewalt hatte, was er nicht beweisen konnte. Dennoch hatte Dner den Entschluss gefasst, dass er nicht in der Stadt bleiben würde, denn er wollte Hilfe holen. Er hatte Hoffnung, dass er Veni dazu übereden konnte, Kati zu befreien!
"Wieso willst du ihn überhaupt umbringen? Der ist voll nett zu allen und hat nichts gemacht, Ungemon." Was wusste Max denn schon und warum musste jetzt jeder seinen Senf dazugeben?! Max hatte nicht die geringste Ahnung, was zwischen ihm und Bergi vorgefallen war.
Dennoch würde sich Unge seine überaus gute Laune nicht verderben lassen, sondern einfach weiter die Situation genießen.
"Und wieso sind die beiden tot?" Trymacs stand nun vor Rotpilz und Henke, ehe er weiterlief. "Hast du eigentlich Rumathra gesehen, Ungemon?"
Nein, natürlich nicht und es interessierte ihn auch nicht die Bohne, wo Rumathra abgeblieben war.
"Was weiß ich, wo Rumathra ist, ist mir auch egal!" Er verdrehte die Augen.
"Kannst uns ja suchen helfen." Nein, konnte er nicht, denn er hatte zu tun! Er musste noch Bergi aus dem Weg räumen, de rnoch immer in der Gegen rumstand, sowieso keinen Ausweg besaß und genauso verwirrt war wie Unge selbst. Trymacs begriff ja überhaupt nicht, was hier lso war und wie gefährlich die gesamte Situation nicht nur für Kedos und Bergmann, sondern auch für ihn eigentlich war!
"Ich habe hier zu tun, du kannst ihn ja mit Spark suchen gehen." Er würde Max wneigstens eine Chance lassen, er konnte ja nichts für seine eigene Dummheit und Unge hatte nichts persönlich gegen ihn. Sollte das aber nicht fruchten oder ihn zu lange dauern, dann würde er ihn eben auch umbringen, beziehungsweise umbringen lassen.
Die Diskussion zog sich noch etwas, bis Unge endgültig die Nase voll hatte und Max klipp und klar erklärte, dass er sich aus der Stadt verziehen und Spark am besten mitnehmen sollte.
Statt genau das zu tun, mischte sich Spark ein, ließ sich sagen, welche Leichen Unge hinterlassen hatte und Max identifizierte die Leichen.
Der Schmerz in Bergis Gesicht, der bei Nennung der Namen aufkam, ließ Unges Grinsen wieder etwas breiter werden und ihn für einen Moment den Unmut über Max vergessen.
Henkenbergen und Rotpilz waren also tot? Damit konnte er leben und viel interessanter war sowieso, wer noch umgekommen war, denn Felix und Henke waren zwar störend gewesen, aber nicht so relevant für seine Pläne.
Saphirian war sich auch bewusst, dass Dner noch immer am Leben war, denn er hatte ihn in einem Haus gesehen, beobachtete nun, wie Felix sch aus der Stadt schlich, was auch immer er vorhatte, der Spielemeister hatte keine Zeit, ihn zu verfolgen. Unges Diskussion mit Max und Bergmann war bei Weitem wichtiger und hatte höchste Priorität.
Dner hatte die Stadt bald hinter sich gelassen, die ersten hundert Blöcke hatte er in Sprint zurückgelegt und weitere hundert war er so schnell gelaufen wie er konnte und erst als er sicher war, dass er unbemerkt war, beziehungsweise ihn niemand verfolgte, wurden seine hektischen Schritte langsamer. Er war außer Atem, seine Muskeln schmerzten und es brannte Durst in seiner Kehle, aber er war durchweg erleichtert, dass er es geschafft hatte, der Stadt zu entkommen. Nun galt es, sich zu beeilen und alsbald Hilfe zu finden, denn wenn sein Verschwinden ans Licht kam, wäre Kati in höchster Gefahr. Dabei hatte er sich geschworen, dass er sie beschützen würde und jederzeit sein Leben für Ihres gab! Hätte es etwas gebracht, wenn er Unge diesen Deal vorgeschlagen hätte?
Felix Gedanken drifteten einen Moment zu den anderen in der Stadt ab und er dachte an Rotpilz, dessen Leiche noch immer in der Stadtmitte lag. Ehrlich war er, wenn er sagte, dass er Unges Rachewunsch unterschätzt hatte.
Egal jetzt! Er musste weiter, er musste Veni irgendwie finden oder Basti oder vielleicht auch Stegi! Stegi wäre perfekt, der würde ihm ganz sicher helfen! 'Stegi ist der Beste!'
Ziellos irrte er auf der Insel herum, wollte sie nicht verlassen und entfernte sich nie zu weit von der Stadt, blieb nur immer weit genug weg, um unentdeckt zu bleiben. Niemand wusste, wo die ganzen PVP-Leute hingegangen waren, er kannte auch niemanden, der es wissen könnte. Außer Bergi und Kedos natürlich, doch mit ihnen war ein Gespräch derzeit unmöglich, sie schwebten in noch größerer Gefahr als Kati und Dners einzige Hoffnung auf deren Überleben lag in Sparks diplomatischen Geschick.
Er erreichte einen kleinen Fluss, trank von dem kalten Wasser und füllte seine Wasserbehälter wieder bis zum Rand auf, auch wenn ihn das zusätzliche Gewicht ein wenig ausbremste. Da er nicht vorraussagen konnte, wie lange seine Reise dauerte, ging er auf Nummer sicher und nahm so viel er tragen konnte.
Es fühlte sich, als käme er überhaupt nicht voran, obwohl er beständig weiterlief. Keiner zeigte sich, er fand niemanden, der auch nur ansatzweise hilfreich sein könnte. Genaugenommen fand er niemanden udn wo er sonst diese Ruhe geschätzt und dem Gott gedankt hätte, der ihm Feinde vom Leib hielt, fluchte er jetzt leise vor sich hin. Allein konnte er Kati nicht retten und ungesehen zurück in die Stadt zu kommen war ein unmögliches Unterfangen, solange Unge in der Stadt war und außerdem wusste Felix nixchts über die aktuelle Situation innerhalb der Stadtmauern. Vielleicht war die ganze Gruppe um Spark und Bergmann längst tot oder es lebten nur noch einzelen. Vielleicht aber hielten die Verhnadlungen, wenn man das merkwürdige Diskutieren so nennen konnte, noch immer an und drehten sich wie Uhrzeiger im Kreis.
"Man, hier muss doch irgendwer sein, der mir helfen kann! Irgendwer!" Verzweifelt seufzte er, kam un zum dritten mal am selben Fluss vorbei und kletterte auf einen Baum, um etwas mehr Übersicht zu haben, ehe er wieder herunterstieg und seinen Weg fortsetzte.
"Felix?"
Er machte vor Schreck einen Satz zur Seite und richtete die Spitze seines Schwertes in Richtung der Stimme. "Palle? Bist du das!?" Due Frage erübrigte sich, als er den Kürbiskopf unter dem Helm hervoluken sah, neben ihm stand O-Saft und lächelte ihn freundlich an.
"Was machst du hier? Bist du allein?", wollte Patrick von ihm wissen und es klang, als wäre er ehrlich verwirrt, ihn allein anzutreffen. Felix selbst wäre es auch lieber, wenn er jetzt sagen könnte, er wäre nicht allein, sondern Takaishii, Kati, Beule und Alpha wäre noch immer bei ihm, doch von keinem wusste er den momentanen Aufenthaltsort. Beule und Alphastein waren seit ihrer Ankunft in der Stadt nicht mehr aufgetaucht, Kati wurde entführt und Takaishii hatte er auch schon länger nicht mehr gesehen. Ob Unge ihn ermordet hatte?
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