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Mooo starrte einen Moment auf die fünf Leute am oberen Rand eines Berges, die einen Moment stehenblieben und ihn musterten. Nur einen sah er richtig deutlich und stünde dieser nicht so weit vorn, hätte er die anderen gar nicht wahrgenommen.
Er war gerade vom Angeln am nahen Fluss zurückgekommen, mehr als zufrieden mit seiner Ausbeute, als die Sonne langsam unterging und er hatte nicht damit gerechnet, dass ihm jemand begegnete. Ihre Base lag abgelegen im hohen Norden der Westinsel, wo es keine anderen Gebäude gab, wohl aber ein Portal in die Unterwelt, das auch zu ihrem Notfallplan werden konnte. Mal abgesehne von ihnen hatte eigentlich niemand einen Grund, sich hier aufzuhalten, denn in der kargen Felslandschaft gab es auch nicht viel zu holen.
Der ganz vorn sprang in großen Sprüngen nach unten, scheinbar ohne sich dabei zu verletzen, was Mooo verwirrt betrachtete. Als ein zweuter aber mit einer Enderperle vor dem ersten landete und er Veni erkannte, schaltete sein Gehirn endlich.
Sofort drehte er sich um und sprintete in über einen Hügel und dann hinab in den Felsenkessel, aber bevor er diesen erreichte, trafen ihn zwei Pfeile.
Vor Schmerz und Schreck aufschreiend verschlang er einen goldnene Apfel und rief dann in aller Lautstärke Rewi, Gamerstime und Nero.
"Weg! Runter in den Bunker! Die sind hier, die sind hier! Das sind fünf Leute!"
Rewi sah ihn verwirrt an. "Wer denn?"
"Veni und so! Die sind alle hier! Die ganzen übrigen Schwitzer. Bast, Stegi, McExpert! Wir müssen weg, die wollen uns umbringen!" Mooo stürmte in die Hütte, schlug die Tür hinter sich zu und nahm alles, was er für wertvoll hielt, aus den Kisten.
Rewi fragte nicht weiter und Gtime öffnete schon die Tür zu seinem Bunker, scheuchte die anderen sofort dort hinein, dann durch eine Falltür einen labgen weg steil nach unten. Nero baute hektisch alles mit dem vorbereiteten Steinen zu, sodass es aussah, als sei hier nie etwas gewesen, während Mooo alles aus den Kisten nahm und diese abbaute. Als sie alle unten waren, ließ Gamerstime die Leitern verschwinden und baute auch ihren Abstieg nach unten komplett zu.
Nun befanden sie sich zu viert in einer kleinen Kammer, verharrten geräuchlos, obwohl Rewi am liebsten lautstark geflucht hätte. Wie hatten sie diese Idioten finden können und dann auch noch so schnell? Ihr Versteck war ihnen so narrensicher vorgekommen, aber zwei mal hatte man sie scheinbar problemlos aufgefunden und das nervte ihn so sehr! Dann waren es auch noch ausgerechnet diese elenden, nervigen Schwitzer! Wer sollte es denn auch sonst sein!?
Logischerweise gab er ein gutes Ziel ab, die mochten ihn nicht und außerhalb der Stadt als Vertriebener war er - er hasste es, das zuzugeben - leichte Beute.
Später musste er sich wirklich bei Gtime bedanken, auf den er nicht hatte hören wollen, als dieser zum Aufbruch getrieben hatte. Ihm war klar gewesen, dass sie gefunden würden und Rewi Schuld daran, dass sie geblieben waren. Nun hing ihr Überleben von Kevins Versteck ab, er verdankte ihm also in jedem Falle sein Leben.
"Sie sind über uns in der Hüte", flüsterte Kevin. Ganz leise und gedämpft durch die massiven Schichten Stein hörten sie eine einzelne Stimme, sonst nichts.
"Wir könnten weiter runter oder uns weggraben", schlug Mooo ebenso leise vor, aber Rewi schüttelte emergisch den Kopf, auch Kevin lehnte den Vorschlag ab. Sie durften kein einziges Geräusch verursachen, solange sie nicht hundertprozentig sicher waren, dass die oben sie nicht hörten, denn das würde ihren Tod bedeuten. Gegen die Schwitzer konnten sie unmöglich gewinnen, sie würden vollkommen überrant werden.
Für den Notfall warf Kevin jedem von ihnen Unsichtbarkeitstränke zu, damit sie im Zweifel sich getrennt nach oben bauen und dann unsichtbar abhauen konnten.
"Es sind nur vier Schwitzer da, wer war der fünfte, Mooo?", wollte Rewi flüsternd wissen.
"Ich glaube Papaplatte."
Der war in der Tat unfähig, zumindest im Vergleich zum Rest, aber sie konnten ihn nicht von den anderen abkapseln und töten, da sie nichteinmal in die Nähe der Gruppe kamen, ohne sich in Lebensgefahr zu begeben, also verwarf Rewi jeden solchen Gedanken sofort wieder.
"Ruhe!", murmelte Kevin dann, als sie es in der Ferne graben hörten. Sie schienen aktiv nach ihnen zu suchen und so schnell nicht aufgeben zu wollen, weshalb sie alle die Luft anhielten. Stumm betete Kevin zu Gemba, er möge ihnen seinen Schutz gewähren und sie diesen Tag überleben lassen.
Rewi hatte keine Ahnung, wie lange die da oben noch gruben, aber irgendwann war es still, es hatte aufgehört und niemand hatte sie gefunden.
Erleichtert atmete er aus und wollte beginnen, sich nach oben zu graben, doch Kevin hielt ihn zurück und riet ihm, noch einige Zeit zu warten, bis sie sicherer waren, dass sie niemand mehr erwartete. Wenn sie zu schnell auftauchten und noch einer von der Truppe in der Nähe war, hätten sie sich gar nicht erst verstecken brauchen.
Sie warteten eine ganze Weile, ehe Gtime beschloss, dass sie jetzt nach oben gehen würden, weil er es für unwahrscheinlich hielt, dass sie so lange warteten. Zwar war Rewi nach wie vor der eigentlich Anführer der Gruppe, aber seine letzten Entscheidungen hatten nicht wirklich zum Wohl der Gruppe beigetragen, sodass er Kevin einfach die Entscheidung überließ. Anscheinend war Kevin der bessere Taktiker von ihnen beiden und er musste das aktzeptieren und das würde er, solange er sah, dass Gtimes Anweisungen der Vernunft dienlich blieben.
"Die sind da bestimt nicht mehr", murmelte Nero, es schien, als wolle er sich selbst davon überzeugen.
Als sie die Oberfläche erreichten, war ihr Haus vollkommen auseinandergenommen, rundherum tiefe Gräben durch die Erde und das Gestein gepflügt.
Tatsächlich waren sie allein, Venis gesamtes Team hatte die Gegend verlassen oder sich zumimdest so weit entfernt, dass sie nicht auf Anhieb zu sehen waren.
"Rewi? Sollen wir mal auf die Berge klettern und nachsehen, ob die noch irgendwo sind?"
"Viel zu gefährlich, Kevin", erwiderte Rewi, doch Kevin legt die Rüstung ab und eine Sekunde später wurde er unsichtbar.
Neben ihm verschwand auch Mooo unter dem Mantel der Unsichtbarkeit und sie schlichen gemeinsam den Hang nach oben, um einen Überblick üner die gesamte Region zu erhalten.
Vor ihnen ertreckten sich Wälder und sie sahen, wo sie entlanggegangen waren, als sie nach einem geschützten Ort suchten. Eine Weile beobachteten sie regungslos die Berge, die Wälder und den Bach, dann drohte die Wirkung ihres Tranks nachzulassen und sie kehrten zu Nero und Rewi zurück. "Sie sind weg. Es besteht vorerst keine Gefahr mehr für uns."
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