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Spark schien inzwischen wirklich der einzig Vernüninftige hier zu sein, der es nicht auf Krieg absah.
Max hatte inzwischen auch begriffen, dass der Typ da vorn in der Stadtmitte neben Herrn Bergmann dieser Typ mit der blauen Kapuze sein musste, vor dem Rewi ihn gewarnt hatte. Er verstand auch den Hintergrund dieser Warnung, aber in dieser Welt hatte sich Max von Rewi abgewendet. Er konnte dnicht nachvollziehen, weshalb Rewinside teils so drastische Maßnahmen ergriff und Sparks richterlichen Urteilsspruch überging, obwohl er ihn doch selbst auf seinen Posten berufen hatte.
Verwirrt beobachtete er, wie sich mehrere Leute aus der hinteren Reihe ganz langsam zu ihnen hinüberbewegten und sich hinter Spark aufstellten. Wieso taten sie das? Er konnte es sich nur so erklären, dass auch sie einen Krieg umgehen wollten und hier bei Spark ihre Überlebenschancen am höchsten sahen, da Spark als neutraler Richter hoffentlich gar nicht erst unter Beschuss geraten würde.
"Ich sterbe schon nicht, Rewi, mach dir bloß Sorgen um mich."
Max kannte die Vergangenheit, in der Rewi bereits einmal von Veni gejagt worden war und konnte deshalb nachvollziehen, warum Rewi den Abstand zwischen ihnen vergrößerte, aber in seiner Rolle als König ließ es ihn lächerlich schwach wirken.
Spark hingegen wusste um den Ernst der Situation, sah die angespannte Haltung und den angestrengten Gesichtsausdruck aller Stadtbewohner. Jeder einzelne fürchtete um sein Leben, jeder rechnete mit dem Ausbruch eines Kampfes, niemand vermochte zu sagen, wann es so weit war. Sicher hingegen war sich Spark, dass der Kampf stattfinden würde.
"Wenn du den Königstitel niederlegst und für Neuwahlen sorgst, lassen wir dich in Ruhe", fuhr Veni fort und sekundenlang war kein Geräusch zu hören, niemand wagte eine Antwort zu geben, selbst Rewi musste sich ersteinmal sammeln und nachdenken, was er nun sagen wollte.
Sparks Aufmerksamkeit galt mehr Rewis Handlangern, die den Kreis um Kedos, Bergmann und Veni immer enger zogen. Um jeden Preis wollten sie verhindern, dass ihr König hier starb.
"Wieso sollte ich? Wieso sollte ich mein rechtmäßiges Amt niederlegen und es irgendeinem dahergelaufenen Dorftrottel überlassen?"
An dieser Stelle bewies Rewi ein weiteres mal glanzvoll, dass sich seine diplomatischen Fähigkeiten in Grenzen hielten und er das Reden lieber einem anderen überlassen sollte. Das sprach Spark selbstredend nicht laut aus, Ironie passte nicht zu ihm.
Hinter ihm flüsterte Max so leise, dass nur e rund Rumathra es hören konnten: "Rewi sollte vorsichtiger sein. Der bringt uns alle um."
"Es könnte dir das Leben retten." Fraglich ob man sich bei Venis drohgeladenem Verhalten sich überhaupt über Rewis Inkompetenz beschweren konnte.
"Du bist größenwahnsinnig! Du stehst umgeben von potentiellen Feinden mitten in der Stadt und tust so, als könntest du uns etwas anhaben, ohne Absicherung." Sogar unter dem Helm Rewis konnte Spark die rote Gesichtsfärbung erkennen, die als Zeichen unermesslicher Wut Sebastians Züge schmückte.
Vorsorglich trat nun auch Spark einige Schritte zurück und drehte den Koof zu beiden Seiten. Selbst Veni war nicht dumm genug eine so große Masse an Leutenneinfach anzugreifen, ohne irgendeine Formnder Absicherung hinter sich zu wissen. Etwas oder jemanden musste er in der Hinterhand haben und da Tim und Stegi schon seit einiger Zeit fehlten und nie wieder mit Izzi zurückgekehrt waren, fiel es Spark nicht schwer, auf ihre Namen zu schließen.
Rumathra hinter ihm sah sich hektisch um und Spark deutete auf sein eigenes Haus, in dem es einen Fluchttunnel gab, den sie bei Not nutzen würden. So wirklich eilig dorthin zu kommen hatte er es aber noch nicht. Er sah sich selbst nicht als eines der Primärziele, rechnete also damit, dass auch nach Kriegsausbruch genügend Zeit zur geordneten Flucht verbleiben würde.
"Du kannst das hier nicht gewinnen, Rewi, dein eigenes Volk will dir ja nichtmal helfen. Sag uns, wo Rotpilz, Selbstgespraech und Debitor sind und verlasse die Stadt mit deinen Leuten auf der Stelle."
An einen Sieg Rewis glaubten so oder so nur noch wenige. Obwohl der Kampf noch gar nicht begonnen hatte, stand der Sieger aus Soarks Perspektive bereits fest. Er fragte sich nur, wie viele Menschen heute ihr Leben lassen würden, bevor sie sich alle auf den selben Sieger verständigt hatten.
Unge beobachtete die Diskussion argwöhnisch von der Seite, sah gern mit an, wie Rewis Macht schwand, aber er hasste es, dass dieser Schwund aufgrund von Venis und Bergmanns Erscheinen so rasch von Statten ging. Warum musstem die auch überall ihre Finger im Spiel haben?! Kurzzeituf hatte er gehofft, dass Basti Tim einfach töten würde, sobald der zum Zwecke des scheinbaren Friedensgespräches bei ihnen auftauchte, aber wieder einmal musste er diese Hoffnung begraben.
Auch Rewis erstaunlich ausgeklügelte Falle scheiterte an mangelnder Loyalität der Stadtbewohner und Bergmanns seltsamen Netzwerk aus gegenüber positiv gestimmten Idioten.
Debitor und Castcrafter gehörten nach neuesten Erkenntnissen zu diesem Idiotenhaufen, der nicht begriff, welche Gefahr Bergi darstellte, so unschuldig er auch tat.
Wie gewohnt reagierte Rewi aggressiv auf Venis unverschämte Forderungen, Unge aber sah auch eine Chance darin. Wurde Rewi vertrieben, würde er die Stadt vermutlich auch verlassen müssen, denn so viel Hass wie Rewi bereits auf sich und seine Regierung hatte kommen lassen, wurde Bergi am Ende noch als Befreier von einem grausamen Herrscher angesehen und vielleicht sogar selbst König.
Ein Attentat während des Kampfes klang für ihn nicht lohnenswert, er erwartete, dass Tim solch einen Schritt nie gewagt hätte, ohne eine Methode zur Absicherung ihres Vorhabens entwickelt zu haben. Sollte etwas schiefgehen, wat seine eigene Armee zu weit weg, um noch rechtzeitig eingreifen zu können, zumal er nichteinmal exakt sagen konnte, wo sie sich gerade aufhielt. Aufgrund der Hektik in der Stadt war keine Zeit geblieben, sich großartig um auswertige Angelegenheiten zu kümmern.
Nicht weit von ihm entfernt nahe der Stadtmauer wurde die obere Schicht Erde entfernt, Rotpilz Kopf kam zum Vorschein und er starrte einen Moment lang in die gehetzten Augen. Dann zuckte er bei Rewis wütendem Geschrei zusammen und war mit der Aufmerksamkeit sofort wieder bei ihm, nahn war, wie er befahl, man solle Schmockyyy - den Verräter - aus dem Verkehr ziehen.
Simon sah wie erstarrt mit an, wie Rotpilz aus dem Loch kletterte, sich wie ein Reh von Wölfen in die Ecke gedrängt umsah, loslaufen wollte, aber keine Richtung wusste.
Ein ohrenbetäubender Knall zeriss die Luft, ein zweiter aus einer anderen Richtung folgte und Steinsplitter prasselten auf ihn ein.
Sich umdrehend entdeckte Simon McExpert und Stegi als Übeltäter, die sich ihn ignorierend einen Weg in die Stadt bahnten.
Der Kampf hatte also begonnen.
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