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Verloren? Er? Wie hatte das passieren können?
Im Nachhinein betrachtet waren seine Chancen generell recht schlecht gewesen, wenn er sich die Bevölkerung der Stadt so ansah. Die meisten gehörten irgendwie zu Rewi oder hatten mehr Verbindungen zu eben diesem, als zu Unge. Floglich war das Ergebnis durch aus den Erwartungen entsprechend, dennoch bedauerte er diese Niederlage. Offen zugeben konnte er das selbstredend nicht, das würde seinem Ruf schaden.
Vor allem ärgert ihn, dass Rewi nun Posten vergeben konnte und als erstes erlangte Gamerstime natürlich den Posten als Berater des neuen Königs.
Er hätte wirklich andere Personen im Sinn gehabt, die ihm treu gewesen wären und seine Position hätten festigen können. Mit Kevin aber wusste er nich recht, wo ran er war, denn dieser glaubte seines Wissens nach an einen Gott und war somit keinen irdischen Mächten verpflichtet.
"Der oberste Richter wird Spark. Es ist seine Aufgabe, neutral über die Belange der Bürger zu entscheiden und Strafen zu bestimmen, die für Vergehen gegen die Regeln der Stadt zu vergeben sind."
Von welchen Regeln sprach Rewi? Hatte er schon irgendwelche Pläne, seine Macht auszubauen?
Nun, gegen Spark als Richter hatte er jedenfalls nichts einzuwenden, da dieser neutral gegenüber so gut wie jedem war und für ihn zumindest keine Gefahr im Sinne von Angriffen darstellte. Trotzdem brauchte er Spark irgendwie auf seiner Seite, denn Spark besaß Macht, die nicht nur aufgrund seiner neuen Position entstand. Sie rührte mehr von dem Ruf her, denn sich SparkOfPhoenix aufgenaut hatte.
"Bergmann wird Vermittler für die Stadt. Er wird die Verhandlungsgespräche für Bündnisse führen, nachdem er sich mit mir abgesprochen hat. Allerdings, da diese Aufgabe gefährlich ist, darf er zu den Verhandlungsgesprächen nicht allein gehen. Stegi wird die Aufgabe übernehmen, Bergmann zu den Verhandlungen zu begleiten und sicherzustellen, dass Bergi unbeschadet zurückkehrt."
Bergmann als Vermittler!? So ein Schwachsinn! Bergmann musste sterben und nicht irgendwie für den Stadtfrieden verantwortlich sein. Und schon gar nicht sollte er mit seinen, Unges, Leuten die Verhandlungen dürfen, ob sie überhaupt in die Staft durften! Andererseits war Bergi gutherzig und leicht zu täuschen, zumal er die Identitäten seiner Anhänger nicht kennen sollte.
Danach wurde noch festgelegt, dass Rotpilz die Wege und Gemeinschaftshäuser der Stadt bauen sollte, Debitor und Castcrafter eine fallengespickte Stadtmauer errichten würden und Josef sich um das Tor der Stadt kümmerte.
Er selbst erhielt wie erwartet keine Aufgabe, was er nicht wirklich bedauerte. Er brauchte so oder so Zeit, um seine eigenen Belange zu organisieren.
"Wohin, wohin!?", rief Kevin orientierungslos und als er Basti kurz hinter dem Riesnevogel auftauchen sah, spurtete er zwischen die Krallen hindurch und folgte ihm in einen engen Gang. "Hoch. Raus hier", Basti grub nach oben und Kevin baute hinter ihnen zu, um nicht länger im Sichtfeld ihres Feindes zu sein.
Dennoch hörte er Sekunden später erneut Stein zerbersten und knapp vor seinem Gesicht stoppte die Schwinge. "Schneller, Basti! Los!"
"Ja, schneller geht nicht, Kevin, bau zu! Hast du das Zeug aus der Kiste?"
"Ja, hab ich!", erwiderte Kevin, den Basti vor kurzem noch durch die Gegend gescheucht und zum Kisten leeren verdonnert hatte, während er selbst die Ablenkung des Tieres übenommen hatte.
Die Kisten waren von den Angriffen des Vogelviehs freigelgt worden und sie hatten wenigstens den Loot mitnehmen wollen. Der Boss aber schien nicht schwächer zu werden, weshalb sie entschieden hatten, die Flucht zu ergreifen.
"Ich bin oben, komm hoch!" Basti gatte den Weg bis zur Erdoberfläche freigegraben und - selbstverständlich war die gesamte Welt in die tiefe Dunkelheit gehüllt und überall krochen Monster hervor - hatte die Höhle verlassen.
Kevin sprang hektisch hinterher und hörte, dass sich der Vogel durch die Erde grub und bald ebenfalls die Oberfläche erreichen würde. Bis dahin wollte wenogstems Kevin seinen Hintern möglichst weit weg von diesem Ort geschafft haben!
"Da lang."
Ohne zu überlegen, folgte Kevin Basti in Richtung einer Wüste.
"Bist du sicher, dass wir da hingehen sollten?" Die Monster wurden immer zahlreicher und ein ganzes Stück hinter ihnen schwang sich das Vogelvieh in die Lüfte. Sie sollten sich definitiv beeilen.
"Da vorne ist wer. Da rennen Leute. Komm, lass uns das Vieh da zu denen locken, dann können die das töten", schlug Kevin grinsend vor, der keine Ahnung hatte, wer das da vorn sein könnte. Dementsprechend wenig Mitleid hatte er mit ihnen und Basti änderte die Richtung zumindest nicht, sondern steuerte auf die Gruppe zu.
"Das ist Fabo!", rief Kevin lachend, sobald er Fabos Skin erkannte und dieser drehte sich zu ihnen um.
"Wir haben euch was mitgebracht!", Kevin rannte grinsend weiter und beobachtete, wie sich Fabos Blick auf den Vogel richtete, bevor die ganze Gruppe in Bewegung geriet. Einige flüchteten, während der Rest auf die Kreatur schoss, wie auch Basti und Kevin es nun wieder taten. Sie mussten die Helfendden ja nicht auch noch allein kämpfen lassen, das sah sogar Kevin ein, wenn auch widerwillig.
"Schmocko, naaa, was macht ihr?", wollte Basti wissen, der soeben erst gesehen hatte, wer sich noch so in Fabos Gegenwart aufhielt.
"Weg! Die locken den Riesenvogel her!", befahl Dner, der überhaupt keine Intentionen hatte, sich in diesen Kampf einzumischen, solange Kati nicht in Sicherheit war.
Zumindest Kati und Takaishii folgten ihm eilig, Jomaro war irgendwie schon eine Weile weg und niemand hatte mitbekommen, wann und wohin er verschwunden war. Fabo, Schmockyyy, Alpha und Beule hingegen begannen, auf das Monster zu schießen.
Wenn sie ihr Leben riskieren wollten, sollten sie das eben tun! Dner hingegen wollte weder, dass das Vieh in seine Nähe gelangte, noch dass Kati noch mehr gefährlichen Menschen über den Weg lief und am Ende doch noch starb.
"Was ist das?", hörte er Kati fragen, die mit genügend Abstand zum Kampf stehen geblieben war und betrachtete das vogelähnliche Etwas am Nachthimmel. Der Bauch des Tieres glühte rötlich, der Rest des schuppigen Körpers glänzte dunkellila im fahlen Mondlicht, während die Flügel ebenfalls eher rötlich schimmerten und von Federn bedeckt waren.
"Keine Ahnung. Wahrscheinlich einer dieser Bossgegner aus den Dungeons." Takaishii war nicht begeistert davon, hier stehen zu bleiben und sich das Ganze anzusehen. Jetzt war doch der perfekte Zeitpunkt, sich aus dieser Gruppe zu entfernen und alle gefährlichen Leute loszuwerden. Das mussten die anderen doch auch sehen, oder?
Seufzend wartete er und auch Dner schoss nun doch noch auf den Vogel, der weite Kreise zog und so auch in ihre Reichweite kam.
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