55. Thunder Road
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Weihnachten steht vor der Tür. Doch niemandem war zum Feiern zumute. Es häuften sich die Meldungen über die Pest-Infizierten, inzwischen ist die Zahl auf neun gestiegen. Gerettet werden konnte noch keiner. Drei liegen im Krankenhaus, die anderen sechs sind bereits verstorben. Interessant ist auch, dass es sich nur im näheren Umkreis befindet. In den nächsten größeren Städten ist kein einziger Pest-Fall gemeldet worden.
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24. Dezember. Jay hat den Weihnachtsbaum geschmückt, doch Lzzy nimmt das kaum zur Kenntnis. Alles läuft an ihr vorbei, sie ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Er will einen Tisch im Restaurant reservieren, "Wollen wir zum Italiener? Die haben noch einen Tisch frei." Doch sie sagt nur: "Keinen Hunger!" Geschenke hat sie keine besorgt, sie igelt sich inzwischen nur noch ein. Jay kann nicht zu ihr durchdringen.
Tagein, tagaus, sitzt sie in ihrem Arbeitszimmer. Sie haben es wie eine Operations-Zentrale eingerichtet. Es hängen Bilder an der Wand, von Agash, Bilwis, sogar von Succubi. Kleine Nadeln stecken in den Bildern, an denen rote Faden befestigt sind. Gespannt von Jägers Obduktionen, zum Keruzungsdämon, bis zu Money For Nothing. Doch alle Fäden laufen bei Agash zusammen, sogar die Pest und das siebte Siegel. Sie ist sich sicher, dass am 27. im Krankenhaus etwas passieren wird. Dort will Agash das Siegel brechen und die vier Reiter befreien, da ist sie sich sicher. Sie steht vor der Wand und schaut von Bild zu Bild, als es an der Tür klopft. "Was ist?" Da öffnet Jay die Tür: "Na ja, heute ist der 24. Dezember. Ich dachte, wir essen zusammen und schauen fern, oder so?" Jay will gerade einen Schritt in das Zimmer setzen, da fährt Lzzy ihn an, "Wage es nicht, einen Schritt in dieses Zimmer zu setzen! Das sind meine Untersuchungen, du nimmst hier nichts weg, oder bringst Unordnung hier rein." Jay starrt sie einen Moment lang an, das geht jetzt schon Wochen so. Sie lebt fast nur noch in diesem Zimmer, schläft kaum und isst fast nichts. Ihre Haut ist kreidebleich und die Augenringe hängen förmlich bis in die Kniekehlen. Also lässt Jay seinen Kopf fallen und schließt die Tür langsam.
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Es ist schwer für ihn damit umzugehen, sie haben soviel zusammen durchgestanden. Er kann ja verstehen, dass sie sich so verschließt. Ihre ganze Vergangenheit, der Tod ihrer Eltern und Agash mitten drin. Das würde an niemanden spurlos vorbeigehen. Doch es ist Weihnachten, wenigstens diesen einen Tag.
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Er setzt sich alleine auf die Couch und greift zu seinem Handy. Dann öffnet er die Nachrichten und schreibt Asri:
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J: Wie ist es bei euch da oben?
Feiert ihr dort auch den Heiligabend?
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Es dauert nicht lange, da wackelt die Couch und sie sitzt neben ihm. "Alter, kannst du das lassen? Du hättest auch einfach eine Nachricht schreiben können." Asri sieht ihn an, "Tut mir leid. Gewohnheit!". Jay schüttelt den Kopf, wie oft ist das schon passiert. Wie oft hat er sich schon deswegen erschreckt. Auf einmal steht sie, von einer Sekunde auf die andere, neben dir. In diesem Fall sitzt sie sogar. "Wir feiern nicht.", immerhin beantwortet sie die Frage aus der Nachricht. "Hab ich mir irgendwie gedacht!" Sie sieht Jay an, wie er alleine auf der Couch sitzt, "Lzzy?" "In Arbeitszimmer!", Jay deutet nach hinten. "Schon wieder?" Doch er zieht seine Schultern hoch. Sogar Asri hat inzwischen gelernt, was Gefühle sind und wie sie, sie deuten kann. Sie sieht wie Lzzys Verhalten Jay zusetzt, dass er nach und nach, immer mehr in Resignation verfällt. "Es wird besser werden, irgendwann zieht ihr wieder die weißen Blüten der Gänseblümchen aus und wünscht euch belanglose Dinge.", jedoch hat sie das mit dem Humor noch nicht ganz verstanden. Doch Jay muss trotzdem grinsen: "Interessante Wortwahl, aber ich weiß, was du meinst, danke!" Asri dreht sich nur nach vorne, ohne eine Miene zu verziehen. "Ich weiß echt nicht mehr, was ich machen soll. Es hat sich so viel geändert, sie war so glücklich. Aber je näher wir dem 27. kommen, desto mehr zog sie sich zurück.", er schüttelt den Kopf, dann sieht er zu Asri. "Sie ist wieder die kalte, verbitterte Person, wie ich sie kennenlernte, und ich kann nichts, wirklich gar nichts dagegen tun. Inzwischen darf ich nicht mal ihre Zentrale betreten, geschweige denn was anfassen. Ich bin nur froh, dass sie mich noch zu den Fällen mitnimmt." Asri überlegt eine Zeit, bevor sie antwortet: "Ich habe mir sagen lassen, die Liebe zwischen zwei Menschen lebt von den schönen Augenblicken. Aber sie wächst durch die schwierigen Zeiten!". Jay sieht sie an, "...und das von dir?" Asri sieht ihn ausdruckslos an. "Na dann hoffen wir mal, dass die schwierigen Zeiten bald vorbei sind. Auch wenn ich langsam Zweifel habe, irgendwas wird in drei Tagen passieren...
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Die restlichen Feiertage verliefen ähnlich trostlos, es lag eine Spannung in der Luft, dass sie fast zu platzen drohte. Jay versucht Lzzy zu helfen, wo er nur kann, wenn sie ihn denn lässt. Doch die Anspannung konnte man ihr ansehen.
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27 Dezember. Dann kam der Tag des Krankenhaus-Besuchs. Jay soll mit, auch wenn er zuerst die Befürchtung hatte, dass sie ihn dabei auch außen vor lässt. Lzzy hat eine Tasche gepackt, drückt Jay noch einen von Ellies Hexenbeutel in die Hand, "Zum Schutz, so kannst du nicht von einem Dämon übernommen werden." Jay nickt nur knapp und kann einen Blick in ihre Tasche werfen. Die Harpe, Eisen- und Silberklingen, alle möglichen Hexenbeutel, sogar einen Revolver mit wahrscheinlich Silberkugeln, kann er erkennen. Doch als sie sieht, wie Jay in die Tasche schaut, macht sie diese schnell zu. Nichts darf man aus ihrer Tasche nehmen, früher waren sie ein Team, sie haben alles zusammen gemacht, was ist nur daraus geworden?
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Sie machen sich auf den Weg, während der Fahrt spricht keiner von ihnen. Keiner sagt auch nur ein Wort. Jay hat nicht mal das Autoradio eingeschaltet, das macht er sonst immer. Wahrscheinlich hat er nur Angst, dass gerade dann -Highway To Hell- läuft. Aber so kommen sie schneller voran und es treffen Krüger und Fassbender pünktlich im Krankenhaus ein.
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Sie werden bereits erwartet. Der Klinikchef, Herr Brugger begrüßt sie, ist ein wenig überrascht, warum Lzzy eine Reisetasche dabei hat. Dann geleitet er sie in den sechsten abgesperrten Stock, in einen gesonderten Raum. Dort liegen zwei eingepackte weiße Kittel, oder sowas. Es scheint ein Umkleideraum für die Angestellten zu sein. "Bitte ziehen Sie sich hier um. Ihre Tasche..", er beäugt sie erneut ein wenig skeptisch, "...können sie in einen Spind packen. Es ist nicht gestattet, etwas mit in den Quarantäne-Bereich zu nehmen. Wie sie wissen, ist die Pest hochgradig ansteckend! Daher liegen dort die Ganzkörperanzüge für sie." Jay sieht, wie Panik in Lzzy hochstieg, ihre ganze Planung dahin, wie soll sie sich so wehren? "Ich gebe meiner Chefärztin Bescheid, sie erwartet sie dann hinter der Tür.", Brugger deutet auf die Tür der anderen Seite. Dann verabschiedet er sich und lässt du beiden alleine zurück.
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Jay sieht Lzzy an, während sie fast schon panisch in der Tasche wühlt. Sie nimmt die Harpe heraus und ein paar Hexenbeutel. "Du hast deinen noch?", sie sieht Jay mit großen Augen an. "Lzzy, natürlich..." "Gut.", dann legt sie alles fein säuberlich neben sich auf die Bank. Während Jay seinen Anzug auspackt. "Ich denke, das könnte schwierig werden!" Lzzy sieht ihn mit zusammengekniffenen Augen an. "Was meinst du?" "Also, da kannst du nichts anderes drunter anziehen, außer Unterwäsche. Dafür sind die zu eng!". "Scheiße... Dann klemme ich mit der Harpe halt in den Slip oder BH." "Aber wie willst du daran kommen, wenn es schnell gehen muss?" "Dann reiße ich mir halt den ganzen Anzug vom Leib!" Jay muss grinsen: "Auch wenn das eine durchaus interessante Vorstellung ist, denke ich nicht, dass das schnell genug gehen würde." Es steigen ihr Tränen in die Augen: "JAY WAS, WAS SOLL ICH DEN MACHEN?" Er war erschrocken, als es so aus ihr herausbricht. Er geht auf sie zu und legt beide Hände auf ihre Schultern, "Das weiß ich auch nicht. Ich weiß nicht, was hier passiert und was uns erwartet. Es gibt immer Sachen, auf die man sich nicht vorbereiten kann. Aber ich bin da, ich bin immer da!". Er greift in seine Hosentasche und holt sein Handy heraus: "Da wir aber alle Möglichkeiten nutzen sollten, die uns jetzt noch bleiben, haben wir noch jemanden in der Hinterhand." Er beginnt zu tippen:
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J: Wir sind jetzt im Krankenhaus, ich weiß, dass du nicht eingreifen wirst oder darfst. Aber halte ein Auge auf uns, ich weiß nicht, wer uns sonst zur Seite stehen kann.
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Jay sieht sich um, komisch. Dann klingelt sein Handy.
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A: Ich verstehe, werde alles Mögliche tun.
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Etwas verwundert liest Jay die Nachricht. "Ich denke Asri wird ein Auge auf uns haben. Auch wenn ich eher damit gerechnet habe, dass sie nach dieser Nachricht direkt neben uns steht! "Na, da bin ich aber beruhigt!", gibt Lzzy gewohnt sarkastisch zu Protokoll. Dann ziehen sie sich aus, während sich beide in Unterwäsche gegenüberstehen. Sie steckt die Harpe hinter ihren Rücken, durch einen Pistolen-Holster, den sie um die Brust legt. "Revolver vorne, Harpe hinten, das passt doch!", grinst sie dann plötzlich. Jay sagt nichts, er wagt es nicht einmal, die Tasche anzufassen. Dann steigen sie in die Anzüge und holen tief Luft. Lzzy verstaut die Tasche in einem Spind und sie machen sich auf den Weg zur besagten Tür.
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Sie klopfen zweimal, da wird die Tür auch schon geöffnet. Ein junger Mann in einem ähnlichen Anzug öffnet ihnen die Tür: "Krüger und Fassbender?" "Na ja, ich denke nicht, dass sie hier in der Quarantäne viele andere Besucher haben, oder erwarten sie noch mehr Besuch?", fragt Lzzy leicht angesäuert. "Touche", zwinkert er ihr zu, "Folgen sie mir bitte!". Sie begleiten den Mann, der sie den Gang entlang führt. Links und rechts von ihnen können sie durch große Fenster in die Patientenzimmer sehen. Man sieht Patienten in ihren Betten liegen. Einer setzt sich auf, krümmend vor Husten und mit blutigem Auswurf. Abgemagert, flach, atmend und schwankend, ein grausames Bild. Fast wirkt es, als ob sie sich ihrem Schicksal ergeben haben. Völlig allein, einsam und verlassen vegetieren sie vor sich hin. "Konnten sie inzwischen jemanden retten?", fragt Jay nach. "Leider nicht, es ist wie verhext, mit dem heutigen Stand der Medizin sollte das kein Problem sein. Doch alles, was wir versuchen, schlägt fehl. Aber Frau Webber, unsere Chefärztin, erwartet sie bereits, sie wird ihnen alles Weitere erklären können.
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Sie erreichen am Kopf des Ganges, der junge Mann öffnet eine schwere Metall-Tür. Dann durchqueren sie die Tür und erreichen eine Art Behandlungsraum, der junge Mann deutet auf die Frau, die mit dem Rücken zu ihnen steht. Sie sieht auf eine Wand, an der die Akten der Patienten aushängen. Neben ihr stehen zwei Arzthelfer in den Ecken. Sie scheinen Proben zu untersuchen, zumindest haben sie Pipetten und Reagenzgläser vor sich stehen. "Frau Krüger und Herr Fassbender sind da", sagt der Mann, der sie dann herführt. Die Frau, offensichtlich Dr. Webber, hebt die Hand. Scheinbar war das sein Zeichen, er verlässt den Raum und schließt die Tür, die sofort einschnappt. "Keine Panik, sie verriegelt automatisch", sagt Webber. "Wissen sie, ich habe schon sehr viel gesehen. Doch es ist sehr komisch, es hilft gar nichts, keine Antibiotika, keine Infusionen, nichts. Es wirkt fast so, als ob diese Fälle gezielt ausgewählt werden." Lzzy und Jay stehen nebeneinander, während Lzzy die Frau in ihrem Ganzkörperanzug beobachtet. Betrachtet Jay die beiden Helfer, die ungeachtet vom Gespräch einfach weiterarbeiten. Mit ihren Gummihandschuhen und den Anzügen hat das alles etwas Surreales. Doch Webber redet unbeirrt weiter: "Auch komisch ist es mit der Ansteckung; ich würde fast behaupten, dass die ersten Patienten Kontakt zu anderen Personen hatten. Doch wie ein Wunder hat sich nie jemand angesteckt! Das alles kann doch kein Zufall sein!". Die beiden sehen sich an, warum erzählt sie das alles der Wand, sie starren noch immer auf ihren Rücken. "Somit könnte man meinen, diese ganze Quarantäne wäre sinnlos." Sie greift zum Reißverschluss ihres Anzugs. Da packt Lzzy, Jay am Arm. Sie glaubt, die Stimme schon einmal gehört zu haben.
Webber zieht den Reißverschluss runter, greift zur Kapuze und zieht diese herunter. Lzzy und Jay bleiben wie versteinert stehen. Webbers langen, blonden Haare, fallen über ihre Schultern. Sie streift den Anzug ab, ihrer muss größer sein, sie ist darunter vollständig bekleidet. Es kommt ein schwarzes Top und eine hautenge schwarze Hose zum Vorschein. Kein Wunder, dass das unter den Anzug passt, wenn alles so eng anliegt. "Deswegen schenke ich mir das ganze Kostümieren!" Sie lacht plötzlich, doch es ist ein Lachen, das beiden das Blut in ihren Adern gefrieren lässt.
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Dann dreht sie sich um und fängt sofort an zu sprechen:
"Ego sum filia naturae.Cum osculatione lunae."
Bei Lzzy schrillen sofort die Alarmglocken und sie beginnt sich den Anzug vom Leib zu reißen, während Webber immer näher an sie herantritt. Da bemerkt auch Jay, dass sie n eine Falle getappt sind.
"Da mihi vocem liberatam."
"Das ist Ahash!", schreit Lzzy, Jay entgegen. Er will sofort auf sie zustürmen, doch dann wird er von den zwei Arzthelfern zurückgehalten. Sie verschränken seine Arme hinter dem Rücken, er hat keine Chance zu entkommen. Auf Agash Stirn, beginnt das dritte Auge zu leuchten. Lzzy hat ihren Anzug bereits fast ausgezogen und greift nach hinten zur Harpe. Doch Agash ist schneller, sie greift ihr Handgelenk, kurz bevor sie den Griff der Harpe erreicht.
"Remitte vim meam."
Sie macht unentwegt weiter. Lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen.
Fiam invicta."
Damit war Agash fertig. Zieht Lzzy an ihrem Handgelenk herum und legt den anderen Arm um ihren Hals, "Eigentlich solltest du dankbar sein. Ich habe gerade den Fluch von dir genommen." Lzzy versucht, mit beiden Händen den Arm von ihrem Hals zu reißen, jedoch ohne Erfolg. Lzzy und Jay stehen sich gegenüber, festgehalten und schachmatt gesetzt. "Ich habe gerade den Fluch von dir genommen. Doch ich habe mir gedacht, dass du meine Warnung ignorieren würdest, deswegen habe ich nachgeholfen." Jay versucht sich loszureißen, "Was soll das heißen?", schreit er Agash an. "Nun, ich habe sie verflucht. Zur Sicherheit, dass sie uns nicht in die Quere kommt. Scheinbar nicht zu Unrecht!", sie lacht hämisch. Lzzy sieht Jay an und antwortet mit erstickter Stimme: "Ich kenne die Formel, es ist ein Aufhebungs-Ritual. Sie hat recht!" Agash grinst Jay an, "Ich habe ihr damit das Pech genommen! Kam euch nie in den Sinn, dass es kein Zufall sein konnte, dass ihr die Siegel nie schützen konntet?". Sie starren sich an, was sie auch versucht hätten; sie hatten nie wirklich eine Chance. "...und was wird dann das hier!", ruft Jay, der noch immer versucht, aus den Griffen der Arzthelfer zu entkommen. "Ist das nicht offensichtlich?" Er sieht sie mit großen Augen an. "Das letzte Siegel! Der Geiz!", in dem Moment zieht Agash den Arm noch fester um Lzzys Gurgel.
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Da wird Jay alles klar.
Lzzys Geiz, sie hortet alles in ihrer Operations-Zentrale; er durfte sie nie betreten, nichts anfassen. Sie behielt alles für sich, er hatte auch jetzt keine Waffe bei sich, war das der Preis? Doch so einfach ist es nicht, "Selbst wenn, bekommst du ihre Seele nicht, solange sie dir nicht ihr Einverständnis gibt!" "In der Tat!", sagt Agash, die dann einem der Arzthelfer zunickt. Daraufhin reißt sie sich die Kapuze vom Kopf und eine lachende Succubi, kommt zum Vorschein. Auch Lzzy versucht sich immer wieder loszureißen. Agash zieht ihren Arm immer fester zu, dass ihr die Luft wegbleibt und sie die Augen verdreht. Dann greift Agash mit der anderen Hand zum Revolver und zieht ihn aus dem Holster. "Ich habe da einen Plan." Sie nimmt den Revolver und wirft ihn zu Succubi rüber. Dann lässt sie Lzzy wieder mehr Luft zum Atmen und verringert den Druck.
Als Lzzy wieder zu sich kommt, fängt Succubi den Revolver und sieht sie, wie sie ihn Jay an die Stirn hält. "NEEEIN!", schreit sie. Doch Agash lacht nur: "Wie ich das sehe, hast du nur eine Wahl. Du musst eine Entscheidung treffen. Entweder dein Gefährte stirbt, oder wir lassen ihn am Leben. Nur für den Preis deiner Seele!" Lzzy laufen die Tränen die Wangen hinunter. "Lzzy, nein. Nicht, lass dich nicht erpressen." Succubi zieht den Hahn des Revolvers zurück. "Also?", fragt Agash. Doch Lzzy schluchzt, immer mehr Tränen fließen. "Lzzy, das kannst du nicht machen, dann würden sie die Reiter frei lassen.", auch Jays Tränen sammeln sich in den Augen, bis sie durch ein Blinzeln die Wangen hinunterlaufen. Succubi schiebt den Zeigefinger auf den Abzug, "Ich werde dich immer lieben, aber das ist eine Wahl, die du nicht treffen darfst! Lieber sterbe ich, als ohne dich zu Leben!" Lzzy sieht Jay mit roten Augen unter Tränen an. Mit tränenerstickter Stimme sieht sie Jay in die Augen, "Es... Es tut mir leid. Ich liebe dich..." "WAS? LZZY, NEIN!", ruft er ihr entgegen.
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Doch Lzzy sieht hoch zu Agash und flüstert ihr zu, "Ich tausche meine Seele, gegen sein Leben!". Agash lacht, greift zur Harpe, ihr lila Auge auf der Stirn beginnt zu leuchten. Sie fügt Lzzy einen kleinen Schnitt am Hals zu. Jay schreit, "NEEEEIN!", doch es ist zu spät. Eine weiße, leuchtende, zu schweben scheinende Flüssigkeit tritt heraus. Agash fängt sie in einem Fläschchen ein. Dann lässt er Lzzy fallen, sie stürzt auf den Boden, ohne eine kleinste Regung. Jay sieht sie fallen, wie sie auf den Boden trifft und regungslos liegen bleibt. "Nein, wie konntet ihr..." Als sie Jay loslassen, fällt er tränenüberströmt auf die Knie. Succubi tritt zu Lzzy und richtet die Waffe auf sie, spannt den Hahn.
Doch plötzlich spüren sie einen Luftzug und sehen, wie jemand aus dem Nichts erscheint, der sich über Lzzy beugt. Da drückt Succubi ab, ein Knall hallt durch den Raum. Jay stockt der Atem. Als der Rauch aus dem Revolver sich verzogen hat, bemerkte sie, dass Lzzy verschwunden ist. Wer oder was auch immer es war, das Lzzy mitgenommen hat, es fehlt jede Spur von ihnen. Alle sehen sich fragend an. Keiner weiß, was das gerade war. Dann fällt Succubis Blick auf Jay, "Was machen wir mit ihm?" Agash sieht, wie Jay auf dem Boden kauert; er hat gerade alles verloren, nichts hat noch Bedeutung für ihn. "Lasst ihn hier. Ich habe mein Wort gegeben!" Dann verschwinden Agash und die Dämonen. Jay bleibt alleine zurück.
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Als Agash den Parkplatz erreicht, zieht sie die 7 Seelen-Fläschchen hervor und zerschlägt sie vor sich auf dem Boden. Dann spricht sie:
"Conjuncti sumus, unum sumus."
Sie sieht in den Himmel, schwarze Wolken ziehen auf, bis dich der ganze Himmel verdunkelt. Regen setzt ein, immer stärker, bis er die Straßen in Bäche verwandelt. Donner ist zu hören, dass der Boden bebt und Blitze schlagen in die Erde. Am Horizont knallt ein riesiger Blitz durch den Himmel. Die Eruption ist noch kilometerweit zu spüren, als er auf der Erde einschlägt. Man spürt das in weiter Entfernung, dass etwas eingeschlagen ist.
"Es ist vollbracht!", lächelt Agash.
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Ein paar Wochen später. Jay sitzt in seiner Wohnung, der Fernseher läuft. Er hat versucht, herauszufinden, was mit Lzzy passiert sein könnte. Wer sie mitgenommen haben kann. Was jetzt passieren wird, doch er ist nicht fündig geworden. Er sitzt resignierend auf der Couch, als plötzlich das Handy klingelt:
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Eine neue Nachricht.
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Jay öffnet diese, sie ist von Asri:
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Wir müssen reden, sofort!
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THE END
...SO FAR
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