43. Hit Me With Your Best Shot
. . .
Jay dreht sich um und sieht, wer ihn an die Schulter getippt hat. Natürlich war es die 'Anmelde-Dame', die Jay direkt angrinst. "Oh, Hallo!", sagt Jay dann nur, während er den Absinth verdaut. "...und wer ist das?", fragt sie dann, als sie abwertend zu Lzzy sieht. "Das ist eine Freundin, wir machen einiges zusammen, quasi eine Art Seelenverwandte." Sie wirkte nicht sehr erfreut, "Aha. Aber ich hatte recht. Ihr seid sicher keine Sozialschmarotzer, die nur Geld scheffeln wollen, ohne etwas dafür zu tun! Sooo, seht ihr wirklich nicht aus!" Dann muss Lzzy lachen, "Ha, erwischt!", platze es aus Lzzy heraus, "Tut mir leid, der Absinth..." Sie sieht zu Jay, der sichtlich amüsiert ist. Ein "Arschloch!", platzt aus ihr heraus. Sie hält sich den Mund zu, doch das bringt nichts; sie fängt sofort an zu lachen. Die Anmelde-Dame zieht die Stirn kraus, "Sie ist nicht oft los, kann das ein?", fragt sie Jay. Er grinst, "Ja, oder ich habe ihr den falschen Drink angedreht!" Inzwischen wippt Lzzy mit ihrem Kopf im Takt der Musik.
"Ich bin Jen, also Jennifer, aber alle nennen mich Jen!", sie reicht Jay die Hand und schaut ihm in die Augen. Heimlich stößt Lzzy ihren Ellenbogen in seine Seite. Dann beschließt Jay, sich nicht mit echten Namen vorzustellen, "Sehr erfreut! Im Hotel konnte ich das Namensschild nicht entdecken. Weder auf dem Tresen noch am Outfit!" Sie grinst ihn an, "Das ist auch so gedacht! Es muss ja nicht jeder wissen, wie ich heiße. Zumal alle Welt über Insta oder Facebook alles über dich erfahren kann." "Ge-Facebook-Stalkt!", lacht Jay, "Wir sind eh alle gläsern!" "Da ist was dran, ja", nickt sie.
Plötzlich mischt Lzzy sich ein, "Warum das hier alles, der Zettel, die Geheimniskrämerei?" Jen sieht sie ernst an, "Ist das nicht offensichtlich? Es werden die sozial Schwachen angezogen, die schnell beeinflussbar sind." "Das ist uns klar, aber aus welchem Grund? Also was läuft da im Hintergrund?", hakt Lzzy nach. Jen schaut abwechselnd von Lzzy, zu Jay, "Ihr seid auch was völlig anderes, als ich erwartet hatte. Ich wusste, dass ihr anders seid, aber ich denke, ich habe euch trotzdem unterschätzt." Jay antwortet lächelnd: "Man könnte sagen, erwarte das unerwartete..." Doch Lzzy gibt sich damit nicht zufrieden, "Also?" "Ich bin nur die 'Vorzimmer-Dame', aber ich bekomme mehr mit, als ihnen bewusst ist", stellt sie klar. "Ich konnte ein Gespräch belauschen, es hieß, sie haben ihn gefunden. Am 27. Juli ist es so weit, dann schnappt die Falle zu. Durch das Opfer sei das nächste Siegel gebrochen!", sie sieht zu Jay, wahrscheinlich um seine Reaktion abzuwarten.
Als er dann zu Lzzy schaut, da alle Alarmglocken schrillen, weiß sie, dass es etwas zu bedeuten hat. "Wir haben den 21., das heißt, wir haben sechs Tage!", sagt Jay zu Lzzy. "Sechs Tage, wofür?", fragt Jen. Sofort drehen sich beide zu ihr um und sehen sie an. Sie sind sich nicht sicher, was sie machen sollen. Sie werden Jen brauchen, um mehr Informationen zu bekommen, aber ist sie vertrauenswürdig? Doch sie können ihr wohl kaum erzählen, dass sie es hier womöglich mit Dämonen zu tun hat. Das würde sie wahrscheinlich nie glauben und schreiend weglaufen. Doch Jay kam eine Idee: "Es ist ein Kult, ein religiöser Kult, der auch vor menschlichen Opfern nicht haltmacht! Wir wollen sie aufhalten, doch sie sind sehr mächtig. Ohne Hilfe ist das kaum zu schaffen." Ihre Augen werden immer größer, bis Lzzy sich einschaltet: "Es kann auch falscher Alarm sein, wir müssen auf Nummer sicher gehen." "Verstehe ich das richtig? Ich soll also mehr in Erfahrung bringen?", fragt sie. "Das wäre eine große Hilfe, ja", nickt Jay ihr zu. "Euch ist klar, dass ich damit meinen Job riskiere?", sagt sie etwas aufgebracht. Dann beugt sie sich vor und sieht Jay tief in die Augen, "Dann sollte da für mich, aber auch richtig was bei rumkommen.", sie zwinkert ihm zu und leckt sich über die Lippen. "Äh...", Lzzy sieht einen sichtlich überforderten Jay neben sich und steht ihm zur Seite. "Für so was musst du auch an mir vorbei!", sie legt den Arm über seine Schulter und zieht ihn zu sich. "Oh, zu dritt?", Jen's Augen scheinen zu funkeln, "Dann nehme ich dich beim Wort!" Das hatte auch Lzzy nicht erwartet. Jay sieht erst zu Lzzy, bis sein Blick bei Jen haften bleibt: "Habe ich da auch ein Mitspracherecht?" Da schallt ihm ein "NEIN!" von beiden entgegen. Sie starren gegenseitig an, scheinen sich damit hoch zu stacheln.
Themawechsel, schnell, dachte Jay, "Können wir das vielleicht auf später verschieben?" Er sieht förmlich, wie das Feuer in ihren Augen lodert. Während Jen das Spiel mit dem Feuer liebt, scheint Lzzy ja fast schon eifersüchtig zu sein. Das wurde Jay in dem Moment erst klar. Sie starren sich noch einmal an, Jen grinst, bis Lzzy zu Jay sieht. "Also, können wir dann?", sagt er dann eher zu Jen. "Aber immer doch!", antwortet diese. "Hast du gesehen, wen sie damit gemeint haben könnten? Also, wer das Opfer sein könnte?", fragt Jay. Jen muss überlegen: "Ich denke, das wird der Termin davor gewesen sein. Wird noch in den Unterlagen stehen." "Kannst du daran kommen?", fragt Lzzy nach. "Na ja, das ist nicht mein Aufgabenbereich. Aaaaber, wir haben ja die Terminpläne, wer wann aus- oder eincheckt. Dort stehen auch die Termine der ein gemieteten Firmen, also auch die von 'Money for Nothing'!" "Ha!", bricht es aus Jay heraus, "Jackpot!" "Nicht so ganz", fährt sie fort, "Wir bekommen nur die aktuellen Termine. Doch das Ganze ist vielleicht zwei Wochen her!" "Scheiße!", fährt es erneut aus Jay raus. "Aaaaber, ich weiß, wo sie die Jahresplanungen archivieren!", grinst Jen. "Uuuund wir sind wieder im Spiel!", Lzzy sieht zwischen beiden Hin und Her, "Das macht euch Spaß, oder?" Beide grinsen, bis Jen wieder ernst wird: "Ich werde mich morgen bei euch melden, ich muss mal sehen, wie ich das mache." Jay beugt sich vor und nimmt Jen in den Arm. Sie genießt es förmlich, "Okay, alles klar. Wir danken dir!", sagt Jay schließlich.
Daraufhin tauschen sie ihre Handynummern. Doch nach dem offiziellen bestellt Jen noch eine Runde der 'Hausmarke', die Jay jedoch ablehnt. Er muss ja noch zurückfahren. "Dann bleibt mehr für mich", hört er Jen nur sagen. Lzzy hält sich auch zurück, da sie gemerkt hat, wie sehr ihr die Hausmarke 'bekommt'! Nachdem Jen immer mal wieder auf der Tanzfläche verschwindet, verabschieden sie sich nach ein paar Stunden. Jen bleibt noch da, doch Lzzy und Jay machen sich auf den Heimweg. Jay fährt, während Lzzy auf dem Beifahrersitz eingeschlafen ist.
Jetzt heißt es abwarten, was morgen passiert und ob sie sich melden wird.
. . .
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro