mallow
~ 03. November 1977 ~
SIRIUS' POV:
Für die Party war nach etwa einer Stunde endlich alles vorbereitet. Alle Sofas waren an die Wände geschoben, das Buffett aufgestellt, die Bar aufgefüllt, und auch die Dekoration war im gesamten Raum verteilt. „Endlich sind wir hier fertig! Ich hätte mir das niemals so anstrengend vorgestellt!", klagte Marlene. „Wir haben ja jetzt noch eine Stunde Zeit, um uns auszuruhen, bis die Party losgeht.", beruhigte ich sie. Marls schmiss sich auf eines der Sofas, und ließ den Kopf in den Nacken fallen. „Zum Glück! Ich wüsste nämlich nicht, wie ich die Party sonst überleben würde.", antwortete sie mir. Zusammen mit Mary ließ ich mich ebenfalls auf das Sofa fallen. Sie rechts, und ich links neben Marlene. Die anderen entschieden sich für das andere Sofa und diverse Sessel. So saßen wir, während wir auf James warteten. Nach einer Zeit, die sich wie eine Ewigkeit angefühlt hatte, kam er schließlich aus Lilys Zimmer spaziert: Ein breites Grinsen war auf seinem Gesicht. „Leute! Lily wird zu Sirius' Party kommen! Zwar nicht den ganzen Abend, aber sie hat versprochen zumindest kurz aus ihrer Höhle zu kriechen.", freute er sich. „Das ist fantastisch! Wir müssen es nur schaffen, dass Marls und Lily nicht so viel miteinander zu tun haben. Es sei denn", richtete ich mich jetzt an Marlene, „ihr hattet vor euch noch vor der Party zu vertragen."
Als Antwort erhielt ich ein Kopfschütteln von ihr, und zusätzlich ergänzte sie noch: „Das war nicht der Plan. Lily hat schließlich gesagt, dass sie keine Zeit mit mir verbringen will, woraus ich schließe, dass sie auch keine Lust hat, sich mit mir zu vertragen.", erwiderte sie enttäuscht. „Marls, mach dir keine Sorgen. Das wird schon wieder. Ihr müsst euch schließlich nicht heute wieder versöhnen." Tröstend legte ich einen Arm um meine beste Freundin. „Wenn Lily noch nicht bereit dazu ist, wartest du halt, bis sie es ist." Diese Worte hatte ich in letzter Zeit schon so unfassbar oft zu Marlene gesagt, aber bei jedem Mal wurde ich nur noch zuversichtlicher, dass es die Wahrheit war. Nichts und Niemand konnte die jahrelange Freundschaft zwischen den beiden Gryffindor-Mädchen zerstören. „Wir haben nur noch vierzig Minuten, bis die ersten Gäste kommen. Ich denke langsam sollten wir uns umziehen gehen.", erinnerte uns jetzt Dorcas. „Finde ich auch! Werfen wir uns so richtig in Schale!", stimmt auch Marlene schon deutlich zuversichtlicher zu. Die Mädchen standen also auf, und marschierte vermutlich zu ihrem Schlafsaal. Auch die Jungs und ich machten uns auf den Weg zu unserem, da wir zu meiner Party nicht im verschwitztem T-Shirt und abgewetzter Jeans erscheinen wollten. James hatte beschlossen sich mit uns umzuziehen, um sich meinen modischen Rat einzuholen. Von meinen Freunden hatte ich mit Abstand am meisten Ahnung von Mode und dem ganzen Kram, weswegen sie sich ab und an mal einen Tipp von mir holten.
Es gingen etwa fünfundzwanzig Minuten fürs Umziehen und Stylen drauf, weshalb wir noch eine Viertelstunde Zeit hatten, als wir die Location der Feier erneut erreichten. Die Mädchen waren noch nicht da, aber sie brauchten auch sicher noch etwas Zeit. James beschloss die Musikanlage schon einmal anzumachen, um zu überprüfen, ob sie auch wirklich ihren Job machte. Diesen Test konnten wir zum Glück als bestanden abtun, und als auch der Altersring an der Bar und die magische Discokugel einwandfrei funktionierten, konnten wir die Vorbereitungen als beendet erklären. „So, jetzt fehlen nur noch die Gäste! Dann kann die Party auch schon losgehen.", erkannte ich. Und kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen kamen auch schon die Mädchen zusammen mit ein paar weiteren Gryffindors durch das offenstehende Portraitloch geklettert. „Hallo Allerseits!", grüßte Lilian Temple (eine Gryffindor aus dem 6. Jahr) alle Anwesenden. „Willkommen zur besten Party des Jahres!", grinste ich selbstsicher. „Na klar!", lachte sie, „Hier, ist dein Geschenk. Sofie, Naya, Claire und ich haben zusammengelegt." Stolz überreichte sie mir ein unförmiges Geschenk, welches aussah, als wurde es von einem dreijährigen Kind eingepackt. Die Rede war übrigens von Sofie Sheel, Nadya Bricket und Jade O'Connor. Alle drei waren zusammen mit Lilian im sechsten Jahrgang und sehr nett.
Die vier waren so ziemlich die einzigen (wenn man von den Mädchen aus meiner Freundesgruppe und den Jüngeren absah) Mädchen aus ganz Hogwarts mit denen ich noch nie was hatte, worüber ich auch sehr froh war. Man brauchte schließlich immer noch ein paar weibliche Ansprechpartner, die einen nicht anschmachteten. Denn ehrlicherweise hatte ich mir in diesem Schuljahr vorgenommen, weniger Frauenherzen zu brechen, und mich mehr auf Quidditch und meinen (ja ihr hört richtig!) Abschluss zu konzentrieren. Sirius Black höchstpersönlich wollte sich tatsächlich auf seinen Abschluss fokussieren. Denn unbedeutende One-Night-Stands waren fast so kompliziert wie echte Gefühle. Die Mädels, mit denen ich was hatte, haben mich danach noch mehrere Monate lang verfolgt und belästigt, obwohl ich ihnen klargemacht hatte, dass die Nacht nichts bedeute und sie mich danach bitte in Ruhe lassen sollten. Doch die meisten von ihnen waren zu dämlich, um das zu verstehen, weswegen ich den ständigen Partnerwechsel letztendlich gelassen hatte. Generell war ich nahezu beziehungsunfähig. Eine richtige monogame Beziehung (die länger als zwei Wochen dauerte) hatte ich nie gehabt.
Das Geschenk, was die vier Mädchen mir mitgebracht hatten, legte ich auf einen naheliegenden Stehtisch. Ich beschloss es später in Ruhe auszupacken. Als nächstes kam Marlene auf mich zu, und zog mich in eine Umarmung. „Alles Gute zum Geburtstag nochmal! Unser Geschenk hast du ja schon heute Morgen bekommen. Wir haben aber trotzdem noch eine Flasche Feuerwhiskey mitgebracht.", teilte mir Marlene mit, während ich die Geste erwiderte. „Danke Leute!", sagte ich, „Kommt doch rein. Ihr seid so ziemlich die Ersten." Begeistert betraten die acht Mädchen den Partyraum. „Was ist das?", wollte Jade erstaunt wissen. „Das", ich zeigte auf den Fußboden vor der Bar, „ist ein Altersring. Alle die jünger als 16 sind, kommen nicht an den Alkohol ran. An der Bar gibt es nur alkoholische Getränke, die anderen stehen frei zugänglich auf dem Buffettisch.", erklärte ich. Jade nickte zustimmend, hakte aber noch nach: „Seid wann so vernünftig Sirius?" Lachend schüttelte ich den Kopf: „Das war Lilys Voraussetzung den Raum hier benutzen zu dürfen." Fragend ließ sie den Blick schweifen. „Wo ist Lily eigentlich?" Noch bevor ich die Situation erklären konnte, erhob Marls die Stimme: „Sie will später erst kommen. Große, laute Partys mit vielen Menschen sind nicht so ihr Ding." Mit einem einfachen „Aha" quittierte Jade die Antwort, und damit war das Thema dann auch beendet.
Nach und nach trudelten immer mehr meiner eingeladenen Gäste ein. Mit einer gesamten Quidditchmannschaft, dem ganzen siebten Jahrgang Hogwarts' und ein paar Freunden aus den unteren Jahrgängen quillte der Gemeinschaftsraum von James und Lily praktisch über. Okay, der gesamte siebte Jahrgang war nicht eingeladen. Humblecat und ihre aufgetakelten Freundinnen zum Beispiel nicht (obwohl ich mir absolut nicht sicher war, ob sie nicht trotzdem kommen würden). Aber auch bei den Todessern in Spee hatte ich mir nicht die Mühe gemacht, Einladungen zu verschicken. Obwohl es mit denen eh nur Stress gegeben hätte. Allgemein hatte ich nichts gegen Slytherins (mein Bruder zum Beispiel war einer), aber da in den momentanen Kriegszeiten viele von ihnen zu den Todessern gewechselt hatten, wusste man nicht, wem man trauen konnte. Die Musikanlage, auf der Patrick Gray die neusten Platten auflegte, lief auch Hochtouren und auch das Buffett und die Bar wurden schon eröffnet.
„Hey Sirius!", hörte ich eine bekannte Stimme hinter mir, „Soll ich dir was zu trinken mitbringen?" Es war Marlene, die in der Warteschlange zur Theke stand. „Gerne ein Bier für mich.", antwortete ich. Kurz darauf kam meine beste Freundin mit zwei Gläsern zurück. „Hier.", sagte sie, während sie mir das eine Bier reichte. Langsam füllte sich auch die Tanzfläche und einige Paare oder auch Gruppen bewegten sich rhythmisch zu ABBA's Durchbruch ‚Dancing Queen'. Ich nahm einen Schluck meines Getränks und plötzlich nahm ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr. Es war Lily, die aus ihrem Zimmer herauskam. Zielsicher steuerte sie auf mich und Marlene zu. „Herzlichen Glückwunsch Sirius!", gratulierte sie mir. Lächelnd bedankte ich mich, als sie mir noch etwas Schokolade überreichte. Marlene, die neben mir stand, übersah sie dabei gekonnt. Entspannt schlenderte sie zur Bar herüber, an der auch schon James auf sie wartete. Sie vertieften sich in ein angeregtes Gespräch, währenddessen ich mich wieder Marls zuwandte. „Sie hat mich nicht mal angesehen.", stellte diese bedrückt fest. „Weißt du was? Ich schnappe mir jetzt Lily und befehle ihr, mit dir zu reden.", beschloss ich.
Noch bevor Marls etwas dagegen einwenden konnte, eilte ich auch schon los. Ich erreichte Lily, schnappte mir ihren Arm, und zog sie mit mir in eine ruhigerer Ecke. „Hey Black! Lass mich los!", protestierte sie. „Erst wenn du aufhörst rumzuschreien, als würde ich dich kidnappen!" „Aber du hast mich gekidnappt!" „Habe ich nicht. Und jetzt hör mir zu!", ermahnte ich sie. „Was soll das Black?", motzte sie, während sie ihren Arm von meiner Hand befreite. „Erstens: Hör auf mich Black zu nennen. Du bist schließlich mit meinen zwei besten Freunden befreundet, weshalb du praktisch auch mit mir befreundet bist, und mich Sirius nennen solltest. Und zweitens: Ich habe gesagt, HÖR MIR ZU!" „Na dann, leg mal los.", seufzte sie. „Also, ich zwinge dich dazu, dich mit Marlene zu vertragen. Die Arme ist komplett durch den Wind wegen eures Streites!", erklärte ich. „Und warum kommt sie nicht zu mir, um das zu klären? Warum musst du das machen, SIRIUS?", fragte sie spöttisch. „Du bist doch immer vor ihr weggerannt, als sie mit dir reden wollte.", zischte ich. Lily runzelte die Stirn. „Wann wollte sie denn mit mir reden? Davon habe ich nichts mitbekommen." Stöhnend fuhr ich mir durch die Haare. „Ist das jetzt nicht egal? Komm mit und rede mit ihr! Jeder sieht, wie fertig euch dieser Streit macht! Und du kannst mir nicht erzählen, dass es dir mit der Situation gut geht!", machte ich ihr klar. „Na schön! Aber wenn das schiefgeht, bist du Schuld!", rief sie über ihre Schulter, denn sie hatte sich bereits auf den Weg zu Lily gemacht.
Ich beschloss mich zu James zu gesellen, da er allein in der Ecke stand, nachdem ich ihm Lily gestohlen hatte. Peter und Frank hüpften, schon leicht angeschwipst, auf der Tanzfläche herum, und Remus saß auf einem der Sofas und war eingenickt. Gestern war Vollmond, und er war deswegen entsprechend geschafft. Ich hatte ihm gesagt, dass er nicht zur Party kommen müsse, aber er hatte darauf bestanden. Auch die Mädchen tanzten ausgelassen auf dem Parkett. „Na Prongsie? Wie geht's, wie steht's?", erkundigte ich mich. „Du hast mir einfach Lily weggenommen! Wir hatten gerade ein wirklich tiefgründiges Gespräch über die ethnische Vertretbarkeit von Tieren in wissenschaftlichen Experimenten!", grinste er. „James mein Bruder! Seit wann kannst du dich denn so gebildet ausdrücken?" „Lils hat eben einen guten Einfluss auf mich!", rechtfertigte er sich lachend. „Ich habe es übrigens geschafft, Lily zu überzeugen, das mit Marls zu klären. Sie ist sofort losgegangen, nachdem sie erfahren hat, dass es Marlene mit dem Streit echt dreckig geht.", erklärte ich. Erstaunt blickte James zu Marlene und Lily, die an einem Stehtisch standen, und sich angeregt, jedoch friedlich unterhielten.
Gerade sah es aus, als wären sie fertig mit „sich vertragen", als Lily Marlene auch schon in eine leidenschaftliche Umarmung zog. „Ich glaube wir können jetzt hingehen.", vermutete James. Ich nickte, und zusammen legten wir die kurze Strecke zu den Mädchen zurück. Auch die anderen kamen von der Tanzfläche und Alice sprang vor Freude in die Luft. „Endlich! Das war ja kaum auszuhalten, wie ihr euch ignoriert habt! Endlich kann Lily uns beim Essen wieder anmeckern, dass wir zu spät zum Unterricht kommen!" „Und dann kann Marls sich endlich wieder eine extra Toastscheibe nehmen, um Lily zu provozieren!", lachte ich. Kopfschüttelten betrachteten die beiden besten Freundinnen uns, und brachen dann in lautstarkes Gelächter aus. „Lasst uns jetzt endlich tanzen gehen!", schlug Dorcas begeistert vor. „Okay, aber vorher muss ich noch meine vorbereitete Geburtstagsrede halten!", verkündete ich.
Ich kletterte also auf den Wohnzimmertisch und verstärkte meine Stimme mit einem Sonorus-Zauber und dann begann ich auch schon meine Ansprache: „Liebe Gäste! Willkommen zu der besten Party des Jahres!" Die Jungs und Mädchen am Fuße des Tisches jubelten und ich fuhr fort: „Heute werdet ihr grenzenlosen Spaß erleben! Denn Sirius Black wird nur einmal im Leben 18 und das muss gebürtig gefeiert werden! Also: LASST DIE PARTY BEGINNEN!" Erneut wurde applaudiert und gejubelt, und Patrick legte eine Platte von Queen auf: News of the world. Ich hatte mir zwar die Platte von David Bowie gewünscht, aber mit der neusten von Queen war ich mehr als zufrieden. Gerade erklangen die ersten Takte von We will rock you als ich auch schon auf das Tanzparkett gezerrt wurde.
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2177 Wörter
Ich hoffe euch hat das neue Kapitel gefallen 😊
Ich habe schon so viele Ideen für neue Kapitel, und werde sie alle demnächst umsetzten. Alle die ich nicht einbauen kann, werden wahrscheinlich in OneShots verpackt. Ich denke bald wird auch der erste erscheinen.
KAPITELFRAGE: Was ist eure Lieblingsjahreszeit? 🌺☀️🍁❄️
Meine ist zu 100% Frühling🌸
Es erwacht das Leben in der Natur, und das mag ich sehr gerne.
~ Stay tuned and look forward ~
-Jeanette😊
P.S: Thank you so much for 750 Reads!! 🎉🎉🎉
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