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Kinder der Verdammnis

Hallo, meine Lieben :) So, bezüglich Twilight verabschiede ich mich mit diesem neuen Kapitel schon mal ins Wochenende, bevor es Montag wie gewohnt weitergeht. Heute darf unsere Alena mal zeigen, was sie kann und ich wünsche euch viel Spaß beim Weiterlesen ;) Ein erholsames Wochenende euch allen!

Liebe Grüße,
eure Hela

                                                                                              ~~~

                                                                                               12

                                                                         Kinder der Verdammnis

Es war später Nachmittag, als es auf einmal an unserer Haustür klingelte. Da Elysia gerade einen Obstsalat machte, eilte ich zur Tür und öffnete sie, wo, zu meiner Überraschung, Charlie Swan stand und mir höflich zunickte. Verblüfft blieb ich im Türrahmen stehen und fragte mich, was den Vater von Bella zu uns führte.
,,Chief Swan! Was machen Sie denn hier?"
Er räusperte sich. ,,Tja, die Pflicht führt mich her. Ich wollte Sie lediglich darüber informieren, dass es noch einen Tierangriff gab. Diesmal zwei junge Frauen als Opfer und es war ziemlich nahe am Stadtzentrum. Ich hatte gehofft, Sie könnten uns dabei helfen, das Tier zu finden und unschädlich zu machen. Sonst fürchte ich, könnte es bald in der Stadt Amok laufen."
Ich hatte Mühe nicht nach hinten umzukippen, denn mit so einem schnellen Folgemord hatte ich nicht gerechnet. Für gewöhnlich ließen Vampire ein wenig Abstand verstreichen, bevor sie über ihre neue Beute herfielen, doch diese wollten es anscheinend wirklich drauf anlegen erwischt zu werden. Verdammt nochmal. Die gönnten mir aber auch wirklich keinen Neuanfang.
,,Ähm, sicher. Ich werde mir am besten eine Strategie zurechtlegen und dann Kontakt mit Ihrem Revier aufnehmen. Es könnte schon mal nicht schaden, wenn Sie vorübergehend eine Ausgangssperre verhängen. So ist das Risiko geringer, dass noch jemand dem Tier zum Opfer fällt.", sagte ich und Charlie wirkte ungemein erleichtert.
,,Danke, Alena. Hier ist die Nummer von meiner Dienststelle. Rufen Sie einfach an, sobald Sie einen Plan haben."
Ich nahm die Karte und nickte zustimmend. ,,Werde ich."
,,Bis dann."
Charlie verabschiedete sich mit einem Nicken und lief dann rüber zu seinem Haus, während ich die Tür schloss und einen tiefen Atemzug nahm. Ich würde schnell handeln müssen, wenn ich einen weiteren Angriff verhindern wollte und das bedeutete, dass ich noch heute auf die Jagd gehen musste. Es würde zwar nicht leicht werden, aber mir blieb keine andere Wahl. Ich musste den Sprung ins kalte Wasser wagen, ganz egal, wie viele Vampire letztendlich meine Gegner waren.
Elysia, die zum Glück nichts von meinem Gespräch mit Charlie mitbekommen hatte, da aus ihrem Küchenradio laut ABBA klang, stellte dies nun aus und sah neugierig um die Ecke.
,,Wer war das, Schätzchen?"
,,Charlie Swan. Wollte nur nochmal darauf hinweisen, dass man das Haus abends besser nicht verlassen sollte.", sagte ich schnell und meine Tante schüttelte dramatisch den Kopf.
,,Wirklich schlimm, was da passiert ist. Ich hoffe, sie können das Tier bald finden, das für die Angriffe verantwortlich ist. Wenn man die Chance hat etwas dagegen zu unternehmen, sollte man nicht zögern."
Für den Bruchteil einer Sekunde warf Elysia mir einen seltsamen Blick zu, den ich nicht ganz deuten konnte. Dann entschloss ich mich dazu, es einfach zu ignorieren und deutete vielsagend nach oben.
,,Ich...werde noch ein bisschen nach oben gehen. Meine Zeichnung ist noch nicht ganz fertig."
,,Ist gut."
Elysia nahm es hin und ich eilte die Treppe nach oben, um mich in mein Zimmer zurückzuziehen. Ich musste mich immerhin auf eine spontane Jagd vorbereiten und das konnte ziemlich heikel werden. Man bekam es nicht oft allein mit einem Pack von Kindern der Verdammnis zu tun, wie ich Vampire manchmal bezeichnete. Denn meiner Meinung nach, waren sie im Grunde verlorene Seelen, die irgendwann einmal eine Entscheidung getroffen haben mussten oder denen etwas Schlimmes widerfahren war. Zu Monstern machte sie das jedoch nicht, auch wenn manche von ihnen wirklich angriffslustig sein konnten.

Zum Glück lag mein letztes Kampftraining nicht allzu lange zurück, weshalb ich noch relativ gut in Form war. Und sobald es zum Kampf kam, würden meine Instinkte ohnehin die Führung übernehmen und mich durch das Gefecht führen. Das war der Vorteil an den Jägern, die von Geburt an mit den Fähigkeiten ausgestattet waren. Ihre Instinkte waren sehr viel ausgeprägter als diejenigen, denen die Kräfte mit dem Serum von Van Helsing verliehen worden waren.
Schon jetzt stand mein Körper unter enormer Anspannung, da ich wusste, was mich erwartete und Vampire waren keine leichten Gegner. Liebend gern würde ich auf ein Rendezvous in der Finsternis verzichten, aber die bissigen Jäger wollten wohl unbedingt auf dem Scheiterhaufen landen. Und obwohl sie vorsätzlich gemordet hatten, konnte und wollte ich sie nicht hassen. Zumal mir der Gedanke überhaupt nicht gefiel, wieder jemanden töten zu müssen.
Ich ging zum Kleiderschrank, öffnete die Türen und kramte meine spezielle schwarze Reisetasche von ganz hinten hervor, die ich anschließend öffnete. Darin befand sich meine schwarz Kampfmontur, bestehend aus schwarzer Hose, schwarzem Top und ebenso schwarzer Jacke, die aus Kunstleder bestand, damit man sich besser darin bewegen konnte, an den Armen aber zusätzlich verstärkt war, damit man nicht so schnell gebissen werden konnte. Auch die schwarzen Boots waren darin versteckt und kurz betrachtete ich das Outfit mit gemischten Gefühlen. Warum zwang mich das Schicksal nur immer zu solchen Dingen?
Schnell stellte ich die Tasche aufs Bett und warf einen prüfenden Blick auf die Uhr. Es war 17.30 Uhr und viel Zeit würde mir nicht mehr bleiben, bis die Sonne unterging. Zwar ging ich davon aus, dass sich der Großteil der Bewohner an die Ausgangssperre halten würde, doch ein paar Ausnahmen gab es immer und genau auf die würden es die Vampire dann abgesehen haben. Was auch immer mich erwartete, es könnte ziemlich heiter werden.
Elysia würde ich sagen, dass ich mich aufgrund von Kopfschmerzen nach dem Abendessen zurückziehen würde, zu welchem sie mich sicher gleich rufen würde. Aus dem Fenster von hier konnte ich verschwinden. Es war zwar im Obergeschoss, aber so einen Sprung hatte ich schon öfters hinter mir und durch meine Fähigkeiten würde er kein großes Problem für mich darstellen.
Ich huschte rüber ins Badezimmer und warf einen Blick in den Spiegel, um mir nur schon einmal die Haare etwas zurückzubinden, damit sie mir bei der Jagd nicht im Gesicht herum hingen. Es war eine schlichte Flechtfrisur und sah gar nicht mal schlecht aus, aber ich ging ja auch nicht auf eine Party oder dergleichen. Das taten normale Menschen am Wochenende, wenn sie das Leben in vollen Zügen genossen und sich über nichts Sorgen machen mussten. Tja, die hatten ja auch nicht mein Leben voller Schattenseiten.
Als ich gerade fertig war, rief Elysia mich zum Abendessen runter. Noch einmal sah ich meinem Spiegelbild entgegen und wider Willen, wappnete ich mich innerlich für das bevorstehende Abenteuer. So würde es vermutlich mein Bruder bezeichnen, der ja in jeder Jagd ein Highlight sah und sich mächtig ins Zeug warf, um möglichst viele Vampire unschädlich zu machen. Ich hingegen, wünschte mir einfach nur inneren Frieden und die Chance, das alles endlich hinter mir lassen zu können. Aber zumindest heute würde ich mich wieder einmal meiner Berufung beugen und ein paar Vampiren den Kopf abschlagen müssen.

Nach dem Abendessen hatte ich mich, ganz wie geplant, mit Kopfschmerzen zurückgezogen und Elysia gesagt, dass sie heute nicht mehr mit mir rechnen sollte. Zwar war sie etwas besorgt gewesen, hatte aber zum Glück keine weiteren Fragen gestellt und mir lediglich gesagt, ich sollte ihr Bescheid geben, wenn ich etwas brauchte. Und schon eine halbe Stunde später, stahl ich mich in kompletter Kampfmontur aus dem Fenster und landete, zu meiner Erleichterung, recht sanft auf dem Boden vor unserem Haus, sodass ich kein Aufsehen erregte.
Ein Blick zum Horizont genügte um zu erkennen, dass der Sonnenuntergang bereits in der Endphase war und schon bald würden die Vampire aus ihren Verstecken gekrochen kommen. Am Tag konnten sie unmöglich über die Menschen herfallen, denn ihre schimmernde Haut würde sie verraten und deshalb waren sie die Jäger der Nacht. In der Sonne verbrennen taten sie nicht, wie es sonst oft in Büchern oder Filmen dargestellt wurde. Keine Ahnung, wer sich das mal ausgedacht hatte, aber in meiner Welt lief es nun einmal anders ab.
Mit entschlossenen Schritten machte ich mich auf den Weg in die Innenstadt. Natürlich hätte ich auch das Auto nehmen können, doch Elysia würde es mitkriegen, wenn ich die Garage öffnen und den Motor starten würde. Zumal Charlie Swan meinen Vorschlag mit der Ausgangssperre bereits in die Tat umgesetzt hatte und er als mein Nachbar sicher auch ein ausgezeichnetes Gehör besaß. Deshalb nahm ich den langen Fußmarsch in Kauf, unterdessen ich mir bereits eine Strategie zurechtlegte.
Ein Überraschungsangriff würde die beste Möglichkeit sein, um die Vampire zu überrumpeln. Die meisten Unsterblichen rechneten nicht mit Jägern in ihrem Umfeld, obwohl in den letzten Jahrzehnten unsere Anzahl stark zugenommen hatte. Aber so war es auch auf der gegnerischen Seite, denn wie viele Vampire wir auch vernichteten, es schienen einfach nicht weniger zu werden.
Die Abenddämmerung begleitete mich, bis die Sonne schließlich ganz hinter dem Horizont verschwand und den Himmel über mir somit in die Finsternis der Nacht hüllte. Meine Hoffnung lag darin, möglichst schnell die Vampire ausfindig machen zu können, um es kurz und schmerzlos hinter mich zu bringen. Auch für die Vampire hoffte ich, dass es schnell ging, denn ich stand nicht so auf Folter und langsame Tötungsdelikte, wie manch andere Jäger. Die genossen es mitunter, ihre unsterblichen Opfer leiden zu sehen.
Die Innenstand erschien vor mir und obwohl Forks nur eine beschauliche Kleinstadt war, mochte ich es hier. Oder vermutlich genau deswegen, weil hier nicht so viel Trubel herrschte wie in den Großstädten und man sich hier eigentlich sehr gut zurückziehen konnte. Jetzt musste ich nur noch darauf bauen, dass die Vampire auch schön artig waren und sich auch wirklich aus ihrem Versteck wagten. Dass man eine Ausgangssperre über die Stadt verhängt hatte, war sicher auch an ihnen nicht vorbeigegangen und daher bestand auch die Möglichkeit, dass sie sich für ein paar Tage zurückzogen, um die Menschen in Sicherheit zu wiegen. Dennoch hoffte ich, dass dies jetzt nicht der Fall sein würde.

Es war so unnatürlich still hier, dass Forks an diesem Abend wie eine Geisterstadt wirkte, der man sämtliches Leben ausgehaucht hatte. Keine Menschenseele war zu erblicken, was mich staunend feststellen ließ, dass sich die Bewohner hier wohl besser an polizeiliche Anordnungen hielten, wie es sonst meistens der Fall war.
Aber die Stille hatte auch Vorteile, denn somit würde kein auffälliges Geräusch an mir vorbeigehen und das machte es mir erheblich leichter, die Vampire finden zu können. Wachsam ging ich durch die Straßen und blickte vor allem in die Nebengassen, da sich Vampire gerne dorthin zurückzogen, um ihre Beute unentdeckt töten zu können. Zumal ihnen die Gassen hervorragende Fluchtmöglichkeiten boten, ohne die Aufmerksamkeit von anderen zu erregen.
Ich wollte mir gerade schon den südlichen Teil erstmal vorknöpfen, als ich auf einmal ein verdächtiges Poltern ganz in der Nähe vernahm. Zuerst dachte ich, es hätte nur jemand seine Mülltonne laut zugeknallt, doch dann erklang ein panischer Schrei und das war mein Stichwort.
Schnell, aber dennoch leise, eilte ich in die entsprechende Richtung und wurde auch schon im nächsten Moment fündig, als ich eine junge Frau sah, die in einem Hinterhof mit dem Rücken zu einer Steinmauer gedrängt wurde und zwei düstere Gestalten, die sich vor ihr bedrohlich aufbauten und langsam anpirschten wie Geparde an eine Gazelle.
,,Glück für uns, dass sich dieser kleine Happen heimlich davongestohlen hat. Die Ausgangssperre würde es uns sonst ziemlich erschweren.", hauchte der Mann genüsslich, dessen braune Haare leicht gewellt waren und ihm bis zur Schulter reichten. Selbst von hinten konnte ich erkennen, dass er seinen Kleidungsstil zwar der modernen Zeit angepasst, aber dennoch ein wenig altmodischen Charme mit beibehalten hatte. Ich schätzte ihn auf vielleicht ca. 200 Jahre, ebenso wie seine blonde Gefährtin. Die war gertenschlank, elegant gekleidet und die Perfektion schlechthin, was aber alle Vampire gemeinsam hatten.
Ihre außergewöhnliche Schönheit wirkte beinahe hypnotisierend auf die Menschen, was sie zu einer enorm tödlichen Falle machte. Denn kaum jemand würde vermuten, dass sich hinter dieser unbeschreiblich schönen Fassade, ein eiskalter Killer verbergen könnte. Und gerade das machte Vampire ja so ungeheuer gefährlich.
Die Vampirlady schnurrte ihrem Gefährten mit zuckersüßer Stimme entgegen. ,,Bringen wir es lieber schnell hinter uns. Ihre Schreie erregen sonst nur zu viel Aufmerksamkeit. Schlimm genug, dass wir uns so weit in die Stadt wagen müssen. Machen wir diesem zarten Menschlein den Gar aus und verschwinden dann."
Okay, sie war eindeutig in Angriffslaune und wollte sich wohl noch ein Häppchen für unterwegs genehmigen, aber nicht mit mir. Leise schlich ich mich von hinten an und zum Glück waren die Zwei so sehr auf das zierliche Mädchen fixiert, dass sie mir gar keine Beachtung schenkte. Gerade, als der männliche Vampir die Zähne blitzen ließ und zum Sprung ansetzte, verpasste ich ihm von hinten einen Tritt und beförderte ihn somit gegen die Steinmauer. Seine Gefährtin fuhr mit einem Knurren herum, doch auch sie trat ich zur Seite und stellte mich dann schützend vor das Mädchen, während ich meine Schultern etwas straffte und darauf wartete, dass die Zwei sich wieder aufgerappelt hatten.

https://youtu.be/CuUefy9bT9U

Relativ schnell waren sie wieder auf den Beinen, aber Vampire besaßen ja ohnehin eine rasante Geschwindigkeit, und funkelten mich wütend an, weil ich ihnen den Spaß verdorben hatte. Oh, ja. Die waren jetzt mächtig angefressen. Mit einem flüchtigen Blick über die Schulter, ohne meine beiden Gegner aus den Augen zu lassen, sprach ich zu dem jungen Mädchen, das am ganzen Körper zitterte und kreidebleich geworden war.
,,Lauf!", befahl ich ihr und sofort kam sie der Aufforderung nach, indem sie aus dem Hinterhof lief und ich blieb mit den Vampiren alleine zurück. Aber es war ohnehin besser, dass sie nicht sah, wie ich die Zwei einen Kopf kürzer machte, da dies kein schöner Anblick werden würde. ,,Tut mir leid, euch das Abenddinner zu versauen, aber legt euch gefälligst mit jemandem in eurer Größe an.", sagte ich an die Vampire gewandt, als der Mann mich belustigt anblickte.
,,Sieh an. Da will wohl jemand spontan auf die Speisekarte. Du hättest weglaufen sollen als du noch die Chance dazu hattest."
Seine Gefährtin fauchte. ,,Klappe, Ricky. Sie ist eine verdammte Jägerin."
Hey, was sagte man dazu. Die Vampirlady kannte meinesgleichen wohl bereits und das machte die ganze Situation schon ein ganzes Stück einfacher. Denn richtig grausam war es meist, wenn ich meinen künftigen Opfern erstmal erklären musste, mit wem sie es überhaupt zu tun hatten. Das zog die ganze Angelegenheit dann nur unnötig in die Länge.
Ich schenkte den Vampiren ein freundlich aufgesetztes Lächeln. ,,Oh, gut. Ihr wisst also Bescheid. Das erspart uns den überflüssigen Teil der Kennenlernphase. Wir sollten es lieber schnell hinter uns bringen, umso schmerzloser wird es für euch."
,,Du hast wohl vergessen, dass wir in der Überzahl sind.", schnurrte mir der männliche Vampir, der wohl Ricky hieß, entgegen, doch zuckte ich nur mit den Schultern.
,,Das hat mich noch nie abgeschreckt. Ich würde ja auch lieber einen gemütlichen Abend zu Hause verbringen, aber ihr musstet ja unbedingt in meiner Stadt auf Beutezug gehen. Deshalb bleibt mir leider nichts anderes übrig, als euch ins Jenseits zu befördern."
,,Was meinst du, Amanda? Foltern wir sie erst oder reißen wir ihr gleich den Kopf ab?", meinte Ricky an seine Gefährtin, die jedoch eindeutig klüger war als er.
,,Je schneller desto besser. Meistens kommen diese Jäger nicht allein und ihre Verstärkung könnte schon in der Nähe sein. Außerdem wirkt sie recht zierlich, das dürfte uns den Vorgang erleichtern."
Tja, wieder einmal kam mir mein zierlicher Körperbau und meine schlanke Figur zugute, weil die Vampire mich dadurch maßgeblich unterschätzten. Doch ihnen würde gleich etwas blühen, wenn ich erstmal mit ihnen fertig war.

Und dann ging das Duo auch schon auf mich los, denn die nahmen das wörtlich mit dem schnell. Nur war ich zu ihrem Pech darauf vorbereitet und als Amanda sich auf mich stürzen wollte, verpasste ich ihr so einen heftigen Tritt in die Magengrube, dass sie im hohen Bogen zurückflog und mit dem Rücken gegen die Hauswand vom Gebäude krachte. Das erzeugte einen krachenden Laut, doch darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen.
Denn Ricky war jetzt richtig sauer und ein tiefes Knurren entwich seiner Kehle, als er auch schon die Zähne fletschte und zum Sprung ansetzte. Aber diesmal ging ich in die Offensive, rannte auf ihn zu und packte seinen linken Arm, dessen Hand ich mit einem einzigen gezielten Schlag abtrennte. Der Vampir brüllte auf und ging kurz in die Knie, was es mir möglich machte, mich auf Amanda zu konzentrieren, die sich von ihrem Flug in die Hauswand wieder erholt hatte.
Ihre blutroten Augen funkelten vor Zorn und Rachgier, doch einschüchtern tat mich das nicht. Denn jetzt hieß es wirklich „Kämpf oder Stirb", da man allein gegen zwei Vampire schnell und zielstrebig handeln musste, wenn man nicht draufgehen wollte. Das Adrenalin schoss mir durch die Venen, mein Herz raste und die Stärke meiner Jägerkräfte pulsierte in meinen Adern. Was für ein Vorteil, dass Jäger fast die gleiche Stärke wie Vampire besaßen, sonst hätten wir wohl kaum den Hauch einer Chance gegen sie.
Amanda rannte auf mich zu, warf sich gegen mich und wollte mich an der Steinmauer zermalmen, doch ich befreite mich aus ihrem Griff, schwang mich stattdessen über ihren Kopf und riss ihr dabei den rechten Arm ab, was sie vor Schmerz aufkreischen ließ. Als ich wieder auf dem Boden stand, trat ich ihr ins Rückgrat, wodurch sie selbst frontal gegen die Mauer gestoßen wurde und kaum, dass ich sie mir vom Hals geschafft hatte, stürzte sich Ricky auf mich.
Auch mit einer Hand weniger war er nicht weniger gefährlich, aber ich stellte fest, dass er nicht so viel Kraft besaß wie Amanda, weshalb sie eindeutig älter sein musste als er. Vermutlich hatte sie ihn sogar erschaffen und die Bindung zwischen ihnen war besonders intensiv. Das bedeutete, wenn ich ihn zuerst tötete, würde Amanda vor Rachgier toben und das würde sie unvorsichtig und impulsiv handeln lassen. Eine bessere Chance bekam ich nicht.
Ricky packte mich und ehe ich mich versah, warf er mich im hohen Bogen gegen die naheliegende Hauswand, gegen die ich mit meiner linken Körperseite knallte. Wäre ich ein Mensch, hätte mich dieser Aufprall entweder augenblicklich um das Bewusstsein gebracht und mir mehrere Knochen zertrümmert, oder mich gleich komplett erledigt. Zwar verspürte ich durchaus einen Schmerz, aber ich schaffte es, ihn zu ignorieren und wartete nur auf den weiteren Angriff von Ricky.

Naiv, wie er in meinen Augen war, stürmte er wieder auf mich zu, doch ich tat es ihm gleich, sprang und landete auf seinen Schultern, als ich auch schon seinen Kopf umfasste. Ricky wehrte sich mit Händen und Füßen, da er um keinen Preis den Kopf verlieren wollte, aber er war zu stürmisch und nicht darauf vorbereitet, sich mit einer Jägerin anzulegen. Deshalb dauerte es nicht lange, bis ich ein reißendes Geräusch vernahm und der Kopf von seinen Schultern abgetrennt wurde, als ich ihn von mir warf und der Rest des Körpers augenblicklich unter mir erschlaffte. Mit meinen Füßen landete ich wieder sicher auf dem Boden des Hinterhofes und sah zu Ricky, den ich gerade geköpft hatte. Schnell zückte ich ein Feuerzeug und warf es auf seine Überreste, was ein höllisches Flammenmeer erzeugte und Amanda kreischte vor Wut und Verzweiflung auf.
,,NEIN! RICKY!"
Ihr Gefährte brannte, nichts würde ihn jetzt noch retten können und wenn Amanda schon vorher sauer auf mich war, dann war ihre Wut jetzt tödlich und sie fauchte mir rachsüchtig entgegen.
,,Dafür wirst du büßen!"
,,Ihr hättet einfach nicht in meine Stadt kommen sollen. Sei froh, dass ich euch schnell töte und es nicht qualvoll in die Länge ziehe.", erwiderte ich, woraufhin ihre dunkelroten Augen förmlich glühten.
,,Dein Schicksal ist besiegelt, Jägerin. Selbst wenn ich dich nicht töte, werden es meine Freunde tun und die werden sich bestimmt freuen, eine Jägerin wie dich zu erledigen."
Auf ihr Geschwafel ging ich überhaupt nicht ein. ,,Träum weiter, Schätzchen. Bringen wir es lieber zu Ende."
Wie durch ein Wunder hörte die blonde Vampirlady sogar auf mich und fauchte laut auf, ehe sie auf mich zu rannte. Ich sprang über sie hinweg und, wie auch Ricky zuvor, packte ich ihren Kopf. Doch diesmal schwang ich mich nicht auf ihre Schultern, sondern riss sie einfach mit mir und wir krachten gegen die Steinmauer, wogegen ich ihren Kopf mit großem Kraftaufwand schmetterte. Dadurch war sie kurz benommen und ich nutzte das aus, um sie ebenfalls einen Kopf kürzer zu machen und auch ihr Körper ging dann reglos zu Boden. Ich zog das zweite Feuerzeug aus meiner Tasche, warf es auf ihren Leichnam und sah dabei zu, wie sie und Ricky verbrannten.
Erst dann atmete ich auf und spürte, wie ein Schmerz meine linke Körperseite durchzog, mit der Ricky mich gegen die Hauswand geschleudert hatte. Doch das war es wert gewesen, denn das Vampir-Duo war tot und die Stadt somit wieder sicher. Allerdings wusste ich nicht, ob ich den Worten von Amanda Glauben schenken sollte. Wenn sie die Wahrheit gesagt hatte, waren dann vielleicht noch andere Vampire in der Stadt? Oder hatte sie nur geblufft?
Tja, von ihr würde ich das garantiert nicht mehr erfahren und ich musste warten, bis ihre Körper bis zum letzten Stück verbrannt waren, damit ich die Spuren beseitigen konnte. Das junge Mädchen, welchem ich vorhin zur Flucht verholfen hatte, stand sicher unter Schock, aber außer, dass zwei Fremde sie vermutlich hatten töten wollen, würde sie nichts erzählen können. Denn die Menschen glaubten nicht an Vampire und meiner Meinung nach, war das auch besser so.
Denn wenn man erstmal von der anderen Welt erfuhr und, dass sie wirklich existent war, würde man kein normales Leben mehr führen können. Stand man erstmal mittendrin, gab es kein Zurück mehr und beim Anblick der brennenden Vampire stieg in mir der Verdacht auf, dass ich meinem Schicksal als Jägerin wohl niemals ganz entkommen würde.

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