Gegen jede Vernunft
Hallo, meine Lieben :) Weiter geht's mit unserer Geschichte und wir starten auch wieder in eine neue Woche. Tja, wie schnell die Zeit vergeht ;) Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Weiterlesen und bin gespannt auf eure Feedbacks.
Liebe Grüße,
eure Hela
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Gegen jede Vernunft
Gleich am nächsten Tag setzte ich meinen Entschluss in die Tat um, doch anders als erwartet. Denn bevor ich einen Fuß in ein Haus voller Vampire setzte, beschloss ich auf neutralem Boden nochmal das Gespräch mit Carlisle zu suchen und was bot sich da besser an, als sein Arbeitsplatz? Das Krankenhaus hatte immerhin eine besondere Bedeutung, da wir uns dort zum ersten Mal begegnet waren und ich würde mich sicher wohler fühlen, wenn wir unter uns waren, anstatt bei unserem Gespräch von anderen Vampiren belauscht zu werden.
Als ich das Auto auf dem Parkplatz abstellte, lehnte ich mich in den Fahrersitz zurück und zögerte noch einen kurzen Moment. Elysia hatte mir vorhin noch einmal Mut zugesprochen und versichert, dass es die richtige Entscheidung sein würde. Ganz gleich, welche ich auch treffen sollte. Und obwohl ich wusste, dass es im Grunde gegen jede Vernunft verstieß, so wollte ich unbedingt nochmal mit Carlisle sprechen. Das war ich ihm schuldig, nachdem ich ihn gestern so gnadenlos aus dem Zimmer geworfen hatte.
In der Nacht hatte ich deshalb kaum ein Auge zugetan, denn ich musste immerzu an das denken, was gestern passiert war. Der Kuss von Carlisle und mir hatte mein Herz höher schlagen lassen, aber die Erkenntnis über sein Geheimnis hatte mich bis ins Mark erschüttert. Und doch musste ich zugeben, dass ich längst nicht mehr so schockiert darüber war, sondern einfach nur noch wissen wollte, ob ich mich in Carlisle getäuscht hatte oder Elysia wirklich mit allem recht behalten sollte.
Deshalb stieg ich nun aus dem Auto aus und spürte, wie der leichte Sprühregen auf mein Gesicht fiel, als ich einen Blick nach oben warf. Wieder einmal hatte sich eine dichte Wolkendecke über Forks zusammengezogen und eigentlich war es gar nicht mehr so überraschend, dass Carlisle und seine Familie sich ausgerechnet diese Stadt als Heimat ausgesucht hatten. Ein Ort, wo die Sonne nur selten herauskam, war im Grunde perfekt für eine Vampirfamilie, die sich unter den Menschen niederließ und ihr Geheimnis um jeden Preis verbergen wollte.
Mit entschlossenen Schritten marschierte ich auf das Krankenhaus zu, ehe ich die Eingangshalle betrat und spürte, wie mein Herzschlag sich vor Aufregung beschleunigte. Ich war nervös und angespannt, denn eigentlich wusste ich gar nicht, wie ich Carlisle gegenübertreten sollte und ich konnte nur hoffen, dass die Situation nicht eskalierte. Es gab wohl nur eine Möglichkeit, um das herauszufinden und deshalb ging ich zu der Schwester, die gerade ein Telefonat beendete und mir dann freundlich zulächelte.
,,Hallo. Was kann ich für Sie tun?"
,,Ähm, ich würde gerne mit Dr. Cullen sprechen, wenn es möglich ist.", sagte ich und sie nickte kurz, ehe sie erneut zum Telefon griff und kurz etwas in den Hörer murmelte, ehe sie wieder auflegte und dann auf den rechten Flügel deutete.
,,Einfach den Korridor runter und dann links. Wenn Sie Glück haben, befindet er sich gerade in seinem Büro."
,,Danke."
Mit einem knappen Nicken verabschiedete ich mich, doch die Schwester hatte sich bereits wieder ihrer Arbeit gewidmet und schenkte mir somit gar keine Beachtung mehr. Umso besser, da ich mich nun direkt auf den Weg zum Büro von Carlisle begab, wo ich ihn jetzt hoffentlich auch antreffen würde. Denn müsste ich warten, weil er gerade eine Behandlung bei einem Patienten durchführte, lief ich Gefahr, es mir doch noch anders zu überlegen und das Weite zu suchen.
Noch bevor ich um die Kurve bog, vernahm ich jedoch seine vertraute Stimme, die wieder so sanft und gütig klang, dass es mir einen Schauer über den ganzen Körper jagte. Jetzt hatte ich noch die Chance umzudrehen, denn wenn ich Carlisle erstmal gegenüberstand, gab es kein Zurück mehr und sicher würde ich wieder der enorm starken Anziehungskraft ausgesetzt sein, die jedes Mal von ihm ausging. Er strahlte immerhin etwas Einzigartiges aus und mein Herz sehnte sich wieder unglaublich stark nach ihm, weshalb ich mir einen Ruck gab und um die Ecke bog.
Sofort entdeckte ich Carlisle, der offenbar gerade mit einem Patienten sprach. Er reichte ihm etwas, das wie ein Rezept aussah und schüttelte kurz seine Hand, ehe er ihm ein freundliches Lächeln schenkte.
,,Alles Gute für Sie."
Der Patient bedankte sich und ging dann an mir vorbei, was zur Folge hatte, dass auch Carlisle mich jetzt sah. Oder aber er hatte schon längst den schnellen Schlag meines Herzens vernommen und bislang noch keinen Blick in meine Richtung gewagt. Doch jetzt trafen sich unsere Blicke und ich hielt kurz inne, um mich noch etwas sammeln zu können. Auch Carlisle rührte sich nicht von der Stelle, sah aber direkt zu mir rüber und mit zögerlichen Schritten ging ich nun auf ihn zu, bis ich vor ihm Halt machte und den blonden Vampir direkt vor mir unauffällig musterte.
Er wirkte etwas angespannt und ich glaubte fast, leichte Schatten unter seinen Augen zu erkennen. Eine Mischung aus Erleichterung und Unsicherheit spiegelte sich in seinen Augen wider, was mich leicht verwunderte. Zumal ich nie gedacht hätte, dass ein Vampir jemals unsicher sein könnte.
,,Alena.", brach Carlisle schließlich das Schweigen und ich versuchte, mir meine Anspannung nicht sonderlich stark anmerken zu lassen, wobei Carlisle sie sicher längst registriert hatte.
,,Kann ich mit dir sprechen?"
Er nickte. ,,Natürlich. Wir können in mein Büro gehen."
Carlisle deutete auf die offene Tür und ich nickte kaum merklich, ehe er mir den Vortritt ließ und ich zuerst den Raum betrat. Der Vampir folgte mir und schloss die Tür hinter uns, als ich mir gerade einen Eindruck von seinem täglichen Arbeitsplatz verschaffte.
Das Büro von Carlisle war nicht allzu groß, doch wirkte es recht freundlich und einladend, was sicher dazu dienen sollte, dass sich die Patienten hier wohlfühlten. Unzählige Bücher befanden sich in den Regalen an den Wänden, ein Schreibtisch mit Computer war vorhanden und ein Ölgemälde zierte seine Wand. Seltsamerweise kam es mir gar nicht so befremdlich vor zu wissen, dass hier jeden Tag ein Vampir seine Patienten empfing und sie behandelte, als wäre er ein ganz gewöhnlicher Arzt. Nur war Carlisle nicht gewöhnlich. Er war unsterblich und einzigartig. Zumindest in meinen Augen.
Ich spürte eindeutig seine Blicke auf mir, doch wollte Carlisle mir anscheinend Zeit geben, um mich an das neue Umfeld zu gewöhnen oder aber, er wusste einfach nicht, was er sagen sollte. Deshalb beschloss ich, einen Schritt auf ihn zuzumachen und wandte mich deshalb direkt an den blonden Arzt, der mich bislang schweigsam bei meiner Rauminspektion beobachtet hatte.
,,Du hast ein schönes Büro."
,,Danke.", erwiderte er und ich atmete tief durch, ehe ich zum Wesentlichen kam.
,,Zuerst einmal sollte ich mich wohl für mein Verhalten gestern entschuldigen."
Carlisle winkte ab. ,,Nein, Alena. Das musst du wirklich nicht."
,,Doch muss ich. Du wolltest mir ja nur deine Seite schildern, aber ich habe dir nicht die Chance dazu gegeben und dich viel zu schnell verurteilt. Das tut mir leid. Und ich...hatte keine Angst vor dir, Carlisle. Ich wusste einfach nicht...wie ich mit der ganzen Situation umgehen sollte."
Zwar wusste ich nicht warum es mir so wichtig war, aber ich wollte, dass Carlisle zumindest das wusste. Dass ich nicht eine Sekunde Angst vor ihm verspürt hatte, sondern nur restlos überfordert gewesen war. Immerhin hatte der gestrige Abend mich mächtig aus der Fassung gebracht und Carlisle nickte verständlich, blieb aber dennoch auf Abstand.
,,Das verstehe ich, Alena. Und deine Reaktion war ja nur verständlich. Es tut mir leid, dass es so weit gekommen ist und ich hätte dir früher die Wahrheit sagen sollen. Aber ich wollte wohl vermeiden, dass du mich so ansiehst wie gestern. Denn ich hatte befürchtet, dass du mich wahrscheinlich zum Teufel jagst, wenn du von meinem Geheimnis erfährst."
Seine Worte trafen mich härter, als er es wohl beabsichtigte. Meine gestrige Reaktion musste Carlisle schwer getroffen haben und ich sah wieder seinen gequälten Gesichtsausdruck vor mir, mit dem er mich gestern angesehen hatte. In diesem Moment musste er erkannt haben, dass er absolut machtlos war und hatte wohl geglaubt, dass ich überhaupt nichts mehr von ihm wissen wollte. Doch war ich ja nicht nur hier, um ihm das Gegenteil zu beweisen, sondern weil ich ja auch selbst ein Geheimnis hatte und gestern noch beschlossen hatte, dass Carlisle es erfahren sollte.
,,Tja, wo wir gerade bei Geheimnissen sind...da gibt es etwas, das du über mich wissen solltest, Carlisle. Ich bin...."
,,Eine Jägerin.", vollendete er meinen Satz bereits, was mich ihn perplex anstarren ließ und er nickte. ,,Das weiß ich bereits."
,,Woher?"
,,Nun, sagen wir einfach, dass ich schon genügend Erfahrung in diesem Leben habe, um deinesgleichen erkennen zu können. Auch wenn du ohne Zweifel momentan nicht sehr aktiv bist, wenn man von dem Quartett mal absieht, welches hier letztens sein Unwesen getrieben hat. Und es war ziemlich beeindruckend, wie du die ersten Zwei alleine ausgeschaltet hast. Ich wusste, dass du stark sein musst, aber ich muss zugeben, deine Fähigkeiten habe ich eindeutig unterschätzt."
Es hatte mir eindeutig die Sprache verschlagen, was mich irgendwie mächtig in Verlegenheit brachte. Denn da ich gegenüber Carlisle kein einziges Wort bezüglich meiner wahren Tätigkeiten verloren hatte, konnte es nur eine Erklärung für sein Wissen diesbezüglich geben.
,,Du hast mich beobachtet, oder?", schlussfolgerte ich und nun sah Carlisle leicht betreten zu Boden, als würde er sich dafür schämen.
,,Naja, du hast von Anfang an eine ziemlich große Faszination auf mich ausgeübt und das war der einzige Weg, wie ich dir immerhin ein bisschen nahe sein konnte, ohne dich gleich in die Flucht zu schlagen oder zu aufdringlich zu wirken."
,,Warst du deshalb auch so schnell zur Stelle, als Alex im Kampf verletzt wurde? Weil du uns beobachtet hast?", hakte ich nach, was Carlisle mir ebenfalls bestätigte.
,,Ja. Ich weiß, es klingt komisch, aber ich wollte sichergehen, dass du nicht erneut verletzt wirst. Deshalb bin ich euch gefolgt, um notfalls einschreiten zu können."
Einmal mehr schaffte Carlisle Cullen es, mich zu überraschen und das im positiven Sinne. Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass ihm so viel an mir lag, dass er mich unter allen Umständen beschützen wollte.
Zwar erklärte es, weshalb ich mich bei der Jagd so beobachtet gefühlt hatte, doch es berührte mich zutiefst, dass er mir schon die ganze Zeit so nahe gewesen war, ohne dass ich etwas davon bemerkt hatte.
Es hatte zur Folge, dass ich mich nur noch stärker zu ihm hingezogen fühlte und mein Herz sich noch mehr nach ihm sehnte, da es mir etwas klar machte.
Carlisle hatte wirklich die ganze Zeit über gewusst, was ich war und mir dennoch vertraut. Hatte mich aus dem Schatten heraus beobachtet, um mich notfalls vor Unheil zu bewahren und irgendwie war ich neugierig darauf, wie oft er mich wohl heimlich beobachtet hatte.
,,Hast du mich nur bei der Jagd beobachtet oder auch woanders?"
,,Wenn du geschlafen hast, manchmal. Vermutlich wäre es öfter vorgekommen, aber ich konnte dich nur heimlich besuchen, wenn dein Fenster offen war.", gestand er und ich musste seltsamerweise ein wenig lachen.
,,Hm, ärztliche Visite um Mitternacht. Also um meine Gesundheit brauche ich mir hoffentlich keine Sorgen machen."
Er rang sich ebenfalls zu einem Lächeln durch. ,,Nein, keine Angst. Die befindet sich in bester Verfassung."
Die Unbeschwertheit zwischen uns kehrte langsam zurück, was mich darin bestätigte, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, erneut mit Carlisle zu sprechen. Zwar gab es natürlich noch eine Menge zu klären, doch ich wusste schon einmal, dass mein Vertrauen zu ihm nach wie vor bestand. Unsere Verbindung musste daher ziemlich stark sein, wenn nicht einmal die Erkenntnis über unsere jeweiligen Geheimnisse etwas daran ändern konnte.
,,Meine Tante weiß auch, was du bist und sie wusste es die ganze Zeit über. Da stellt sich mir die Frage, hat sie es selbst rausgefunden oder hast du es ihr erzählt?"
,,Nun, sie hat mir irgendwann direkt die Frage gestellt, ob ich ein Vampir bin und ich habe es lediglich bestätigt. Aber sie muss es von Anfang an gewusst haben, da sie mich stets mit so einem Blick angesehen hat.", erklärte Carlisle und ich staunte nach wie vor nicht schlecht darüber, wie scharfsinnig Elysia im Grunde war.
,,Und da soll mein Bruder noch einmal sagen, Tante Elysia wäre naiv und zu gutgläubig. Er würde sich wundern."
Alex war zwar ein sehr guter Jäger, doch seine Menschenkenntnis ließ manchmal sehr zu wünschen übrig. Aber das lag wohl daran, dass er viel zu misstrauisch und distanziert gegenüber fremden Personen war und selbst bei Elysia hatte er sich ja nicht anders verhalten, obwohl sie unsere Tante war.
Allerdings rückten meine Gedanken diesbezüglich nun in den Hintergrund, als Carlisle auf einmal langsam ein paar Schritte auf mich zu machte und nur noch eine geringe Distanz zwischen uns verblieb, als er inne hielt und mich direkt ansah. Seine makellose Schönheit drohte, mir mal wieder den Atem zu rauben und ich könnte ihn wahrscheinlich stundenlang ansehen, da ich nie genug von diesem Anblick bekommen würde.
Zögerlich, wohl zweifelnd ob ich es zulassen würde, griff er nach meiner rechten Hand und verschränkte sie ein wenig mit seiner, wobei die Kälte mich ein wenig erschaudern ließ. Doch ließ ich ihn gewähren und sah erwartungsvoll zu ihm auf, da ich mich fragte, was jetzt wohl folgen würde.
Der Blick von Carlisle ruhte ausnahmslos auf mir und ich glaubte fast, einen kleinen Hoffnungsschimmer in seinen gold-braunen Augen aufblitzen zu sehen, da ich mich dem Annäherungsversuch nicht widersetzte und ihn zuließ.
,,Alena, ich weiß, dass unsere Leben im Grunde nicht zusammenpassen und wir uns womöglich eigentlich hassen sollten, aber ich würde dich wirklich gerne weiterhin sehen und ich habe ernst gemeint, was ich gestern gesagt habe. Ich möchte dir meine Familie vorstellen und dir zeigen, wie wir leben. Es ist mir wichtig, dass du erkennst, wie wir wirklich sind und wenn du mich lässt, gebe ich dir einen kleinen Einblick in unser Leben."
Die Art, wie er diese Worte aussprach, mit solch einer Ruhe und Besonnenheit, versetzte meinem Körper eine Gänsehaut und auch ich wollte nichts mehr, als ihn unbedingt wiederzusehen. Zwar war mir klar, dass ich als Jägerin nicht so denken sollte, aber es war mit inzwischen gleich, dass Carlisle ein Vampir war. Ich wollte alles über ihn wissen.
Wie er lebte, wie seine Familie war, wie er überhaupt ein Vampir geworden war und alles, was er gerne in seiner Freizeit tat. Einfach alles interessierte mich und ich wollte mich voll und ganz darauf einlassen, weil ich mich Carlisle näher fühlte als jemals zuvor. Und deswegen umspielte nun auch ein kleines Lächeln der Vorfreude meine Lippen und ich gab ein Nicken der Zustimmung von mir.
,,Ja, ich würde...deine Familie gerne kennenlernen. Bis jetzt hab ich ja nur Edward flüchtig gesehen und von Bella erfahren, dass er sozusagen dein Sohn ist. Und diese...hübsche junge Blondine. Gehört sie auch dazu?"
Carlisle schmunzelte. ,,Ja. Das war Rosalie. Ich habe sie und Edward verwandelt, als sie fast gestorben wären und wir sind dann als Familie zusammengeblieben."
,,Was hat Bella mit der ganzen Sache zu tun?", fragte ich, da mir die mysteriöse Unterhaltung von ihr und Edward wieder in den Sinn kam.
,,Sie und Edward fangen wohl ein wenig an, sich anzunähern. Als sie letztens im Krankenhaus war, hat er sie vor einem Van gerettet und dabei fast unser Geheimnis preisgegeben. Rosalie war deswegen ziemlich aufgebracht und ist deshalb hier im Krankenhaus aufgekreuzt."
,,Ich verstehe."
In der Tat war es wohl eine ziemlich verzwickte Situation gewesen und jetzt verstand ich auch, was Bella damit gemeint hatte, dass sie von Edward die Wahrheit wissen wollte. Und so, wie ich sie einschätzte, würde sie sicher nicht locker lassen, bis sie wusste, was Sache war. Aber das war eine Sache zwischen ihr und Edward, wo ich mich keineswegs einmischen würde und es war seine Entscheidung, ob er Bella aufklären oder sie im Dunkeln lassen wollte.
Carlisle schien zumindest ziemlich erleichtert über meine Entscheidung zu sein, dass ich mich auf seinen Vorschlag einlassen wollte. Denn er drückte meine Hand leicht und ich war unendlich froh darüber, dass der gestrige Abend nun endgültig der Vergangenheit angehörte. Vielleicht war das ja wirklich ein Zeichen dafür, dass unsere Begegnung kein Zufall war und ich beschloss, dass meine Instinkte als Jägerin hinten anstehen mussten, da ich zunehmend neugierig auf das Leben von den Cullens war.
Ein seltsames Piepen durchbrach die Stille zwischen Carlisle und mir, als er widerwillig meine Hand losließ und stattdessen ein kleines dunkles Gerät hervorzog. Er seufzte und warf mir dann einen entschuldigenden Blick zu.
,,Ich fürchte, die Pflicht ruft. Tut mir leid, aber ich muss zu einem Patienten."
,,Schon gut. Leben retten geht eindeutig vor.", meinte ich und Carlisle lächelte mir freundlich zu, wobei sein sanfter Blick mir einmal mehr unter meine Haut ging.
,,Wenn du möchtest, kannst du morgen bei uns vorbeikommen. Dann bereite ich die anderen schon mal darauf vor, dass wir Gesellschaft bekommen."
,,Klingt gut."
,,Soll ich dich noch rausbringen?", fragte er, doch ich winkte dankend ab.
,,Nicht nötig. Den Weg finde ich schon. Kümmere dich lieber um deinen Patienten."
Obwohl ich ihm ansehen konnte, dass er am liebsten geblieben wäre, so nahm Carlisle seinen Job dennoch ziemlich ernst und verließ sein Büro schließlich, wobei ich ihm noch kurz nachsah. Dann entschloss ich mich dazu, ebenfalls den Rückweg anzutreten, denn Elysia saß zu Hause sicher schon auf heißen Kohlen, da sie bestimmt wissen wollte, wie das Gespräch zwischen Carlisle und mir gelaufen war.
Es war ja sogar besser gewesen als erhofft, was mir wirklich die Hoffnung gab, dass wir auf einem guten Weg waren, alle Differenzen beilegen zu können. Denn wenn seine Familie nur halb so nett war wie Carlisle und keinerlei Bedrohung für die Menschen hier in Forks darstellte, sah ich auch keinen Grund darin, die Cullens durch meine Pflichten als Jägerin unschädlich zu machen. Zumal ich mir einer Sache bereits jetzt sicher war: Carlisle würde ich niemals etwas antun können!
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