Das Ultimatum
Hallo, meine Lieben :) So, es geht wieder weiter und es wird dramatisch. Bin gespannt, was ihr zu dem neuen Kapitel sagt und freue mich daher auf eure Feedbacks. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Weiterlesen und einen tollen Wochenstart ;)
Liebe Grüße,
eure Hela
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Das Ultimatum
Kurz nacheinander erreichten Alex und ich das Haus von Elysia. Mein Bruder war so überstürzt abgerauscht, dass ich mächtig Mühe gehabt hatte, ihm überhaupt folgen zu können. Noch immer saß mir der Schreck in den Gliedern, weil alles wie eine Bombe hochgeflogen war und auch die Ereignisse in Phoenix waren so einschneidend, dass sie mich noch eine ganze Weile verfolgen würden.
Aber jetzt musste ich erstmal versuchen, Alex zu beruhigen und das würde nicht leicht werden. Die ganze Zeit hatte ich versucht ihn anzurufen, doch er hatte es eiskalt ignoriert und ich hatte die ganze Nacht durchfahren müssen, wobei ich nur eine kurze Tankpause hatte machen können. Anscheinend war mein Bruder so wütend, dass er die gewaltige Strecke in gefühlter Lichtgeschwindigkeit zurückgelegt hatte und zum Glück hatte ich ihn schlussendlich wieder eingeholt.
Nun hielt ich den Wagen an, öffnete die Tür und hechtete geradezu aus dem Auto, als Alex schon die Haustür erreichte und diese aufschloss.
,,Alex, warte!", rief ich aus, während er schon reinlief und ich folgte ihm, als er zum ersten Mal seit der unfreiwilligen Offenbarung meines Geheimnisses ein Wort mit mir wechselte oder es mir vielmehr an den Kopf warf, indem wir ins Haus platzten und die Tür krachend hinter uns ins Schloss fiel.
,,Wie kannst du es wagen, mir derart in den Rücken zu fallen?", fauchte er mich an und fuhr dann wutentbrannt zu mir herum, wobei er fast schon wie ein angriffslustiges Raubtier wirkte, das jeden Moment über seine Beute herfiel.
,,Alex, bitte beruhige dich."
Er schnaubte argwöhnisch. ,,Mich beruhigen? Ist dir überhaupt klar, was du getan hast?"
So wütend hatte ich Alex noch nie erlebt. Er stand mir nun im Wohnzimmer gegenüber, funkelte mich zornig an und vermutlich würde er mir nur zu gerne die Leviten lesen. Seine Brust bebte förmlich, er war am ganzen Körper angespannt und ich wusste, dass mir ein gewaltiges Donnerwetter bevorstand. Doch bevor ich etwas zu meiner Verteidigung äußern konnte, kam unsere Tante auf einmal die Treppe herunter. Kein Wunder. Das laute Geschrei meines Bruders hatte sie ohne Zweifel angelockt.
,,Was ist denn hier los?", wollte sie wissen, woraufhin Alex mit zusammengebissenen Zähnen knurrte.
,,Gar nichts, Elysia. Nur eine kleine Auseinandersetzung."
,,Mag sein, aber das ist immer noch mein Haus. Also, was geht hier vor sich?"
Elysia verschränkte die Arme vor der Brust und sah zwischen uns her. Wenn unsere Tante nicht wäre, würde Alex bestimmt die Nerven verlieren und ich spürte, dass dieser Streit anders sein würde als all die Auseinandersetzungen, die wir bislang durchlebt hatten.
,,Alena und ich haben eine Meinungsverschiedenheit, das soll nicht deine Sorge sein.", versuchte Alex nun Elysia zu beschwichtigen, doch ich wollte keine Beschönigungen mehr und nur noch die Wahrheit.
,,Du brauchst es nicht zu beschönigen, Alex. Sie weiß Bescheid."
Alex sah misstrauisch zu Elysia. ,,Worüber?"
,,Über alles."
Vor Wut wurde mein Bruder kreidebleich. ,,Das wird ja immer besser. Schlimm genug, dass du mich und den ganzen Orden verrätst, du vertraust unser Geheimnis auch noch einer Zivilistin an.", warf er mir an den Kopf, als unsere Tante ihn in die Schranken wies.
,,Hey, erstens bin ich keine Zivilistin und zweitens hat Alena mir gar nichts verraten, denn ich wusste von Anfang an, was ihr beide seid."
,,Es ist nicht so wie du denkst, Alex und ich kann alles erklären.", versuchte ich auf ihn einzureden, was Alex nur auflachen ließ.
,,Oh, na auf die Erklärung bin ich wirklich gespannt, Alena. Du schleppst mich hierher in diese trostlose Einöde, nötigst mich dazu, den Schein von einem normalen Leben aufzubauen, während du verdammte Heuchlerin dich mit einem Pack Vampire anfreundest."
,,So war das nicht. Die ganze Sache ist kompliziert, aber die Cullens sind keine Bedrohung. Weder für uns, noch für sonst irgendjemanden.", erwiderte ich, wobei ich wirklich bemüht darum war, möglichst ruhig zu bleiben und somit den Wutpegel wieder nach unten zu drücken, doch mein Bruder war außer sich vor Zorn.
,,Sie sind verdammte Blutsauger!"
Alex' Hass auf Vampire war grenzenlos. Noch nie hatte ich ihn so außer Kontrolle erlebt, doch waren seine Worte auch wie ein schneidendes Messer, das mir mehrere Schnitte zufügte. Natürlich konnte ich verstehen, dass er nicht begeistert war, aber so einen Ausbruch hatte ich nun wirklich nicht erwartet. Ich hatte Alex eindeutig unterschätzt, weshalb ich versuchte, ihm klarzumachen, dass von den Cullens keinerlei Gefahr ausging.
,,Die sich von Tierblut ernähren, Alex. Sie leben friedlich unter den Menschen und haben auch nicht vor, das zu ändern. Ich habe einen Waffenstillstand mit ihnen ausgehandelt.", erklärte ich, was ihm Worte des Sarkasmus entlockte.
,,Oh, na wenn das so ist, vergesse ich die ganze Sache doch gleich wieder. Was fällt dir eigentlich ein, solch ein Risiko einzugehen? Bist du wirklich so naiv und geblendet oder soll das eine neue Taktik sein, Schwester?", zischte er spöttisch, was mich schon fast an den Rand der Verzweiflung trieb.
,,Alex, hör mir bitte zu."
Er fiel mir ins Wort. ,,Gar nichts werde ich. Aber du wirst mir jetzt sagen, wie du es wagen kannst, den Kodex zu brechen und dieses Pack von Mördern zu verschonen."
,,Sie sind keine Mörder.", entfuhr es mir nun empört, doch mein Bruder hatte keine Spur Verständnis für meine Situation.
,,Warum, Alena? Warum hast du den Clan nicht vernichtet oder wenigstens den Anführer? Diesen Arzt hättest du doch locker kalt machen können, also warum hast du es nicht getan? Sag mir, warum?"
,,Weil ich ihn liebe!", platzte es nun aus mir heraus, wobei mir einzelne Tränen der Verzweiflung in die Augen traten. ,,Ich liebe ihn, Alex."
Elysia beobachtete uns verunsichert, als ich meinem Bruder mein größtes Geheimnis offenbarte. Die Liebe zu Carlisle war im Grunde verboten, doch ich konnte meine Gefühle nicht leugnen und wollte es auch gar nicht. Ich liebte diesen Vampir mehr als mein eigenes Leben und hätte es ohnehin nicht ewig vor meinem Bruder geheim halten können.
Dieser schwieg für einen kurzen Moment, aber wohl eher aus Erschütterung. Denn sein Zorn wich der Fassungslosigkeit, während er mich ansah, als hätte ich ihm soeben ein Schwerverbrechen gestanden. Gut, es kam dem in den Augen von Alex wahrscheinlich schon gefährlich nah.
,,Das ist nicht dein Ernst.", sagte er schließlich, doch ich nickte entschlossen.
,,Doch, das ist es. Carlisle ist ein Vampir, ja. Aber er würde niemals irgendjemanden verletzen oder töten. Ich kenne ihn und er ist viel zu gutmütig, um einer Seele Leid zufügen zu können."
Alex schüttelte den Kopf. ,,Du hast den Verstand verloren."
,,Ganz und gar nicht. Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich nicht mehr abtrünnig und Carlisle versteht mich auf eine Weise, wie es niemand sonst tut.", widersprach ich energisch, als mein Bruder vor Wut auf einmal gegen die Wand schlug.
,,Er ist ein Vampir, Alena! Was glaubst du denn, würde solch eine Beziehung nach sich ziehen, hm? Ihr könntet niemals richtig zusammen sein, weil euch eine gemeinsame Zukunft verwehrt bleiben würde. Eine Jägerin und ein Vampir sind zwei Dinge, die nicht zusammenpassen und das wird auch immer so bleiben. Er ist ein Raubtier, ein gnadenloses Monster und du bist seine Beute."
,,Carlisle ist nicht das Monster, Alex. Du bist es."
Die Worte waren so schnell über meine Lippen gekommen, dass ich es gar nicht hatte verhindern können. Aber es war die Wahrheit. Seit unserer Ankunft in Forks hatte sich der Graben zwischen meinem Bruder und mir immer weiter aufgetan und nun waren wir an einem Punkt angelangt, an dem die Distanz schier unüberwindbar wurde. Doch wie wütend Alex auch war, ich konnte nicht länger die Tatsachen ignorieren.
Carlisle würde niemals jemanden für seine Entscheidungen verurteilen, sondern hatte mit jedem Mitgefühl. Deshalb hatte ich ja am Anfang auch überhaupt nicht glauben können, dass er ein Vampir war. Weil er einfach zu menschlich wirkte und durch seine selbstlose Art hatte er binnen kurzer Zeit mein Herz für sich gewinnen können.
Alex war nun ganz ruhig geworden, doch genau das ließ mich eine angespannte Körperhaltung einnehmen. Wirkte mein Bruder doch geradezu wie ein Pulverfass, das nur auf die Zündung zur Explosion wartete.
,,So, glaubst du das wirklich, ja?", meinte er und ich nickte voller Überzeugung.
,,Das tue ich. Seit unsere Eltern tot sind, bist du doch nur noch eine rachsüchtige Killermaschine und blind für das Gute in anderen geworden. Du kennst nur noch die Jagd und die Dunkelheit, welche sie mit sich bringt. Ich weiß, du willst die betreffenden Vampire zur Rechenschaft ziehen, aber was du tust...hat nichts mehr mit Gerechtigkeit zu tun, Alex."
Er ging langsam auf mich zu und baute sich bedrohlich vor mir auf. ,,Du willst Gerechtigkeit? Die kannst du kriegen. Was glaubst du, wie schnell Henry mir einen Trupp Jäger nach Forks schickt, wenn er erfährt, dass hier ein Vampir-Clan sein Unwesen treibt?", sagte er mit todbringender Ruhe, woraufhin Elysia nach Luft schnappte.
,,Alex, wage es ja nicht..."
,,Halt dich da raus, Elysia.", brachte er sie zum Schweigen und starrte mich mit seinen Blicken geradezu nieder. ,,Ich werde dir sagen, wie deine kostbare Gerechtigkeit aussieht, Alena. Und zwar indem ich dir, trotz deines erbärmlichen Versagens, die Wahl lasse."
,,Welche Wahl?", brachte ich zögerlich hervor, als mein Bruder mich vor ein unglaubliches Ultimatum stellte.
,,Es gibt jetzt genau zwei Möglichkeiten. Entweder, du rennst nicht länger dieser törichten Illusion von einem Neuanfang nach, sondern akzeptierst endlich dein Schicksal und kehrst dieser elenden Stadt für immer den Rücken, oder..."
Mir gefiel sein Tonfall nicht. ,,Oder was?"
,,Ich werde die Cullens vernichten. Schlachte sie ab, einen nach dem anderen und lasse dich seelenruhig dabei zusehen. Deinen Arzt hebe ich mir bis zum Schluss auf, damit es dir auch besonders lange im Gedächtnis bleibt und du etwas aus dieser Lektion lernst. Du siehst also, es liegt ganz bei dir."
Mein Herz stockte und ich war bis ins Mark erschüttert, da seine Worte mich erstarren ließen und regelrecht betäubten. Was Alex da von mir verlangte, das war nicht nur erbarmungslos, sondern auch unvorstellbar. Er verwendete meine Gefühle für Carlisle gegen mich, weil er wohl herausfinden wollte, wie weit ich für diesen Vampir und seine Familie gehen würde. Allein der Gedanke, den Cullens könnte etwas zustoßen, zog mir den Boden unter den Füßen weg, aber auch das Ultimatum meines Bruders war ein Schlag ins Gesicht. Wie Todfeinde standen wir uns nun gegenüber, während Alex mich seelenruhig dabei beobachtete, wie ich aufgrund seiner Forderung mit mir rang.
,,Hast du eine Ahnung, was du da von mir verlangst, Alex? Wenn ich gehe, dann wird es mir das Herz brechen und seins ebenso.", sagte ich betroffen, doch er zuckte nur mit den Schultern und sein Gesicht blieb vollkommen ausdruckslos. Er hatte keinen Funken von Mitleid für mich über.
,,Nicht mein Problem. Wir alle müssen Opfer bringen, Alena und wenn du darauf bestehst hier zu bleiben, dann jage ich deinen geliebten Clan eben zur Hölle. Sei lieber dankbar, dass ich dir überhaupt die Chance gebe, sie zu verschonen. Aber der Preis dafür ist eben, dass du Forks verlässt und nie wieder zurückkehrst. Deine Entscheidung."
Elysia war vollkommen entsetzt. ,,Das kannst du nicht machen. Sie ist immer noch deine Schwester!"
,,Die ganz offenbar vergessen hat, auf wessen Seite sie steht. Außerdem geht dich das gar nichts an, denn was mich betrifft, gehörst du nicht zur Familie. Blutsverwandtschaft hin oder her. Wer sich wissentlich mit Vampiren einlässt, ist keinen Deut besser als die Blutsauger.", zischte Alex ihr entgegen, woraufhin Elysia endgültig der Geduldsfaden riss.
,,Das reicht! Raus aus meinem Haus und zwar sofort!"
,,Oh, keine Sorge. Ich werde umgehend meine Sachen packen, aber vorher muss Alena noch eine Entscheidung treffen. Was soll es sein, Schwesterherz: Trennungsschmerz oder Scheiterhaufen?"
Alex sah abwartend zu mir und ich hatte das Gefühl, als würde mein Herz bei jedem einzelnen seiner Worte zerbrechen. Die Situation war aussichtslos, denn gegen meinen Bruder konnte ich unmöglich gewinnen. Wenn ich sein Ultimatum ausschlug und mich dagegen entschied, dann würden binnen weniger Stunden genügend Jäger in Forks aufkreuzen, um eine ganze Horde von Vampiren zu vernichten und ich würde auf keinen Fall das Leben der Cullens aufs Spiel setzen. Auch, wenn das bedeutete, dass ich Forks und somit auch Carlisle zurücklassen musste.
Mit Tränen in den Augen, fügte ich mich schließlich meinem Schicksal und gestand mir meine eigene Kapitulation ein. ,,Gut, du hast gewonnen."
Elysia warf mir einen schockierten Blick zu. ,,Alena, nein."
,,Ich werde Forks verlassen und du verschonst Carlisle und seine Familie. Der Rat wird nichts von ihrer Existenz erfahren.", brachte ich hervor und Alex nickte.
,,Du hast mein Wort."
Ich nahm noch einen tiefen Atemzug, dann besiegelte ich unseren herzlosen und unbarmherzigen Deal. ,,Dann hast du meins. Aber gib mir wenigstens noch die Chance, mich zu verabschieden. So kann ich sicherstellen, dass niemand von ihnen nach mir suchen wird."
,,Tu, was auch immer nötig ist. Nur tu es jetzt, damit wir dieses Kaff so schnell wie möglich verlassen können. Ich packe dann mal meine Sachen."
Alex ließ Elysia und mich stehen, während er die Treppe hochging und sich daran machte, die Abreise vorzubereiten. Nachdem er den Raum verlassen hatte, stand ich kurz vor einem Zusammenbruch, musste mich aber zusammenreißen. Denn der schlimmste Teil stand mir noch bevor und das war der Abschied von Carlisle und seiner Familie. Unvermeidlich, dass es mir endgültig das Herz brechen würde, aber ihre Sicherheit war wichtiger. Und die musste ich um jeden Preis garantieren, auch wenn es mir unendliches Leid bescheren würde.
Elysia versuchte verzweifelt, mich davon abzuhalten und umfasste meine Schultern, wobei sie mich eindringlich ansah. ,,Alena, das darfst du nicht tun."
,,Es ist die einzige Möglichkeit, um die Cullens zu schützen. Alex würde sie ohne zu zögern vernichten und das kann ich nicht zulassen. Einen Kampf gegen die Jäger würden sie nicht überleben, deshalb muss ich gehen.", erklärte ich, doch Elysia wusste um die Konsequenzen.
,,Wenn du diesen Weg gehst, wirst du alles verlieren. Du wirst ihn verlieren."
Mir liefen einzelne Tränen über die Wangen ,,Aber er wäre sicher. Zusammen mit seiner Familie. Wie egoistisch wäre ich, wenn ich mein Leben über das seine stellen würde? Es tut mir leid, Elysia. Doch ich werde nichts tun, was Carlisle und die anderen gefährdet. Und wenn es mir die Verdammnis und ewiges Leid beschert, dann möge es so sein.", kam es mir über die Lippen, woraufhin sie ihre Hände langsam sinken ließ.
,,Und wie willst du ihm klarmachen, dass du einfach verschwindest? Was willst du ihm sagen?"
,,Alles, was nötig ist, damit er mich vergisst."
,,Er ist unsterblich, Alena. Er wird dich nie vergessen können.", versuchte sie mir klarzumachen, doch würde Carlisle gar nichts anderes übrig bleiben.
,,Dann muss er einen Weg finden. Wahrscheinlich ist es ohnehin besser so. Denn in einem Punkt hat Alex recht: Carlisle und ich hätten niemals eine Zukunft haben können."
Das war mir nun unweigerlich klar geworden. An meinen Gefühlen änderte das zwar nichts und ich war mir ziemlich sicher, dass ich Carlisle für den Rest meines Lebens lieben würde, doch musste ich ihm nun das Gegenteil klarmachen. War dies doch der einzige Weg, um ihn dazu bringen zu können, mich gehen zu lassen und mir nicht zu folgen.
Elysia sah mich niedergeschlagen an, als ich widerwillig das Haus verließ und zum Wagen zurückging. Nach der Monsterstrecke von Phoenix nach Forks war ich eigentlich nicht darauf erpicht, gleich wieder hinters Steuer zu gehen, aber je eher ich es hinter mich brachte, desto besser. Ich setzte mich ins Auto und in dem Moment ging eine Nachricht auf meinem Handy ein, die ich öffnete.
Sind wieder in Forks angekommen. Alles ist reibungslos verlaufen und Bella wird in wenigen Tagen entlassen. Bitte melde dich, wie das Gespräch mit deinem Bruder verlaufen ist. Wenn du meine Hilfe benötigst, werde ich da sein, Alena. Zusammen sind wir stark. Ich liebe dich.
Carlisle
Die letzten Worte verschwammen bereits vor meinen Augen, als die Tränen endgültig aus mir herausbrachen und ich mein Handy neben mir auf den Beifahrersitz legte. Ich schluchzte verzweifelt auf und mein ganzer Körper wehrte sich gegen den Entschluss, mich dem Ultimatum meines Bruders zu beugen. Es war, als würde ich innerlich Höllenqualen leiden, doch mir blieb keine andere Wahl.
Hätte Alex uns in Phoenix nicht unterbrochen, hätte ich Carlisle meine Gefühle gestanden und nun musste ich ihm ins Gesicht lügen. Dabei hatte er das wirklich nicht verdient, aber immerhin wären er und seine Familie in Sicherheit, sobald Alex und ich Forks verlassen hatten. Sie sollten in Frieden leben können und das ging nur, wenn es keine Jäger mehr in Forks gab.
Die Begegnung mit Carlisle war das Beste, was mir jemals passiert war und auch, wenn wir nie eine Zukunft haben würden, so würde ich jeden einzelnen Moment mit ihm in Erinnerung behalten. Denn Ultimatum hin oder her, eine Sache konnte Alex mir nicht nehmen und das war meine unendlich tiefe Liebe zu diesem Vampir, der mehr Mensch war, als mein Bruder jemals sein könnte. Carlisle würde für immer mein Herz gehören, auch wenn ich heute meins und auch seines brechen musste.
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