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Epilog: Sunless

Prolog des Epiloges

Dunkelheit, die sich in gefühlter Unendlichkeit, über diese Stadt erstreckt. Gehalten in einer innigen Umarmung, gleich der einer Mutter, die ihr Neugeborenes behutsam umschließt. Wahre Liebe findet sich nur im Glanz der ausgebreiteten Finsternis. Selten hat mich eine Nacht so in ihren Bann gezogen, wie sie es heute zu tun pflegt. Der Kirchturm dieses kleinen Vorortes, dient als perfekter Ort, um sich einen gewissen Showdown in aller Seelenruhe zu Gemüte zu führen. Meine Füße baumeln von der Kante des Turmes und wie ein lebendiger Gargoyl, wache ich über die sich darbietenden Szenerie. Ich denke, dass es besser ist, Sleepless zu verschweigen, weshalb sein Partner ihm in seinem Kampf nicht unterstützen wird. Er braucht sich dennoch nicht zu sorgen, denn sollte etwas Unvorhergesehenes geschehen, schreite ich ein.

Der Kampf zwischen Sleepless und dem Auftragsmörder Nox ist einer, welcher intensiver nicht sein könnte. Da kollidieren mörderische Universen und entfesseln einen aus purer Mordlust bestehenden Zwei-Mann-Krieg. Die Wogen aus reinem Blutdurst und kaltem Kalkül sind elektrisierend für mich. Geballte ekstatische Gefühlsflutwellen, ersetzen die Distanz durch den düsteren Wunsch mitzumischen. Nur schwerlich gelingt es mir, mich zurückzuhalten und den Kampf lediglich als Zuschauer zu genießen.

Einauge. Dein Fanatismus Sleepless gegenüber, ist echt krank", brummt Asmodis dröhnende Stimme in meinem Innersten. Nicht einmal seine Worte können mir diesen überwältigenden Moment zerstören. Autsch. Nox begeht einen fatalen Fehler. Sleepless sein Blut ins Gesicht zu spucken, ist nicht die schlauste Idee gewesen. Nun gut. Fairerweise ist anzumerken, dass er das, was daraus resultieren wird, nicht hätte vorhersehen können. Der heterochrome Serienmörder legt seinen Kopf schief und beginnt fast schon hysterisch zu lachen. In diesem Zustand, ist er selbst für mich unberechenbar. Nun ist es Nox, der einstecken muss. Wenn dieser Auftragsmörder nur gewusst hätte, worauf er sich da eingelassen hat.
„Los Sleepless! Erhelle die Nacht!", feuere ich ihn an, wohl wissend, dass er dies nicht zu hören vermag.
Total krank...", kommentiert mein innerer Dämon. Mein Grinsen hält den gesamten Kampf über an, denn obgleich Sleepless seinen Wahnzustand erreicht hat, hält sich Nox verdammt gut. Ich glaube, dass kein anderer dem Schlaflosen solange standgehalten hätte. Okay. Nun gut, ich vielleicht. Und dieser falsche Gott. Aber sonst wird die Auswahl echt dünne. Mein Lächeln erstirbt. Dann unterläuft Sleepless ein fataler Fehler. Er zeigt seinem Feind, was er vorhat, indem der Mörder die gelbflüssige Lähmungsflüssigkeit hervorholt und geradewegs auf Nox zustürmt. „Das war's.", seufze ich und mache mich bereit einzuschreiten, indem ich mein Handy hervorhole. Wie erwartet entwaffnet Nox den Schlaflosen und injiziert selbigem das Gift. Sleepless klappt augenblicklich wie ein nasser Sack zusammen.

„Das war echt nicht schlau, Großer", grummel ich und bestätige wichtige Angaben. Das müsste reichen, um Sleepy aus der Scheiße zu boxen. Erst einmal passiert nichts weiter, als das mein Partner von seinem Kontrahenten neben eine Steckdose platziert wird. Fast schon zärtlich. Er will ihn leiden lassen. Nox verzichtet auf einen schnellen Tod. Das nenne ich mal Ehre unter fast ebenbürtigen Mördern. Sleepless hätte vermutlich selbiges für ihn getan. Alles andere wäre unwürdig. Bevor Nox das Ende meines werten Schlaflosen einläuten kann, bekommt er einen Anruf. Ein leichtes Schmunzeln schleicht sich auf meine Lippen. Mal reinlauschen.
„Dämon? Leih mir mal bitte dein sagenumwobenes Hörvermögen", fordere ich Asmodi auf. Ein Raunen gleitet durch meine Seele, dann bin ich in der Lage, aus weitester Entfernung und durch Wände hindurch, eine gewünschte Person deutlichst belauschen zu können.
"Rechtsanwaltskanzlei Radek", begrüßt Nox den Anrufer mit genervter Stimme.
"Hier auch. Der Geschäftspartner hat die Anzahlung zurück buchen lassen", lässt die Person am anderen Ende der Leitung verlauten.
"Wie bitte? Wann?", abgrundtiefes Missfallen und Zorn spiegelt sich im Gesicht des Auftragsmörders wieder.
"Vor etwa 5 Minuten. Die online Kontoüberwachung hat es mir grade eben gemeldet"
"Merke dir für die Zukunft, dass ich keinen Auftrag mehr annehmen werde, der aus deinem Empfehlungskreis kommt. So etwas Unprofessionelles und Dummes ist mir noch nicht untergekommen. Du kannst dem Geschäftspartner mitteilen, dass ich ihm einen Besuch abstatten werde", sagt Nox finster und legt auf, ohne auf die Erwiderung seines Geschäftspartners zu warten. Ich muss schallend auflachen, als Nox den Schauplatz des Zwei-Mann-Krieges verlässt. Mein Auftritt als strahlender Held der Szene. Grinsend teleportiere ich mich vor die Tür des Schlachtfeldes und öffne diese.

Sunless Epilog

Langsam öffnen sich meine Augen. Bin benommen. Brauche einige Momente, um meine Gedanken zu sammeln. Da tritt ein blonder Kopf mit Augenklappe und breitem Grinsen über mein Blickfeld.
„Ein...auge...?", krächze ich matt hervor. Mein ganzer Körper ist taub, doch er lässt sich bewegen. Gefühle der inneren Befreiung überkommen mich.
„Gott sei Dank", stoße ich erleichtert hervor und atme mehrmals tief durch.
„Willkommen zurück, Champ. Scheint wohl ein ziemlich heftiger Kampf gewesen zu sein. War leider zu spät, um dir beizustehen. Ich konnte euch beide da lediglich nach dem Kampf erst rausholen", bemerkt der Einäugige und klopft mir vorsichtig auf die Schulter. Der Kampf. Scheiße. Meine zweifelsohne entgleisende Miene richtig deutend, fügt Einauge rasch:" Keine Sorge. Sunny geht es gut. Sie wird, laut unserem medizinischen Team, noch mindestens eine Woche außer Gefecht sein. Aber sie ist außer Gefahr. Doch was noch wichtiger ist, was ist passiert?", hinzu. Erzähle ihm sämtliche Einzelheiten des Kampfes. Zumindest denke ich, dass mir alle Einzelheiten des Kampfes noch geläufig sind. Einiges wirkt wie ein vom Rausch erzeugter Traum. Berichte von Nox. Wie wir uns gegenseitig verprügelt haben. Den unerwarteten Anruf am Ende des Kampfes. Dieses unwahrscheinlich geile Gefühl, als ich sein Blutgeschmack im Mund gehabt habe. Bekomme eine wohlige Gänsehaut bei dem Gedanken. Hätte tatsächlich nichts dagegen, noch einen Schluck zu nehmen. Als ich ende, legt Einauge seine Stirn in nachdenkliche Falten.

„Klingt nach einem echt gefährlichen Typ. Sorry, dass ich nicht dabei gewesen bin. Habe mich um ein anderweitiges Problem kümmern müssen", entschuldigt er sich und schließt kurz sein verbliebenes Auge. Verkrampft seine Hand auf meiner Schulter. Drückt sie zusammen. Kurzer, nicht erwähnenswerter Schmerz. Wirkt schuldbewusst auf mich. Lächele kurz.
„Scheiß drauf. Nächstes Mal töte ich ihn. War eine gute Übung, um zu sehen, was Nox drauf hat. Werde dieses Mal auf ihn vorbereitet sein", erwidere ich zuversichtlich und lasse meine verschiedenfarbigen Augen durch den Raum gleiten. Spärlich eingerichtet. Ein hölzener Esstisch. Zwei braune Stühle, die mittels Sitzfläche, umgekehrt von der Tischkante hängen, sodass deren Lehnen gen Boden zeigen. Nachttischschränkchen direkt neben mir. Lediglich einige dreckige Verbände befinden sich darauf. Karge, gelbliche Steinwände, die einen Boden aus steril wirkendem Krankenhaus-Türkis umgeben.

„Ist wirklich nicht einladend, der Ort", kommentiere ich meinen Aufenthaltsraum. Einauge öffnet sein Auge und verzieht seine stoppelige Bartfresse zu einem schiefen Grinsen.
„Undankbarer Wichser", gibt er zurück. Boxt mir unangenehm und, möchte wetten gezielt, gegen die verletzte Rippe. Keuche zähneknirschend. Danach muss ich lachen. Er auch. Nach einigen Augenblicken, schaut mich Einauge ein wenig ernster an.
„Du erwähntest einen Anruf, kurz bevor Nox dich töten wollte. Hast du eine Ahnung, was es damit auf sich gehabt haben könnte?", fragt er mich unvermittelt. Gebe ein langgezogenes „Hm" von mir.
„Kann mich nur daran erinnern, dass er wütend gewesen ist über das, was ihm gesagt wurde. Daraufhin ist er abgehauen", antworte ich wahrheitsgemäß. Hätte schwören können, für einen Moment ein kurzes undefinierbares Lächeln auf Einauges Gesicht zu erkennen.

„Interessant. Um was es da wohl gegangen sein mag?", überlegt mein Partner laut und geht einige Schritte durch das Krankenzimmer. Blicke ihn, ohne zu blinzeln, hinterher. Habe ein unangenehmes Gefühl, dass hier etwas nicht in Ordnung ist. Da ist noch etwas. Eine schwache Erinnerung. Flackernder Gedankenfetzen. Als Nox gegangen ist. Meine Augen sich vor Erschöpfung geschlossen haben. Die Person, die im fast gleichen Augenblick den Kampfort betreten hat, als Nox gegangen ist. Einauge. Neue Art von Gänsehaut. Unangenehm. Widerlich. Fragen stapeln sich in nicht greifbare Höhe.
„Ich habe genau den selben Gedanken", beginnt Lars in meinem Kopf. Werde hellhörig. Antworte ihm in Gedanken, dass er weitersprechen soll.
„Ist es nicht eigenartig, dass Einauge die ganze Zeit anwesend war, als die Suche nach Sunny in vollem Gang war, doch kurz vor dem Zusammentreffen mit Nox keine Zeit mehr fand? Hat er nicht ein wenig zu übertrieben reagiert, als Nox' Name überhaupt erst zum ersten Mal aus dem Mund von dieser Honey fiel? Das ist untypisch für ihn. Und mutet es nicht verdammt eigenartig an, dass Einauge nur einige Sekunden, nachdem Nox ging, aufgetaucht ist, um euch da rauszuholen? Wir wissen über ihn, dass er sich teleportieren kann. Was also ist..."
„... wenn er die ganze Zeit vom Kampf wusste und den exakten Zeitpunkt abgewartet hat?", beende ich Lars' Gedankengang mit meiner inneren Stimme.
„Genau" Einauge schreitet noch immer im Krankenzimmer umher. Blickt mich ab und an lächelnd an.
„Doch was hätte er davon?"
„Das ist die Frage", antwortet Lars besorgt. Jede Sekunde, die ich mich dieser Überlegungen hingebe, fühlt sich kalt und falsch an. Dennoch würde das einiges viel zu gut erklären.

„Was ist denn los, Sleepless? Du wirkst so nachdenklich? Ist dir noch etwas eingefallen?", fragt mich Einauge, der mit einem Mal direkt neben mir steht. Auf mich herabschauend, wirkt er unheimlich. Nicht die coole Art von unheimlich, wie ungelöste Mysterien. Eher die widerliche „Er-Hintergeht-Mich-Die-Ganze-Zeit"-unheimlich. Richte mich gerade auf und lasse meinen Blick nicht eine Sekunde von meinem Partner abweichen.
„Jetzt wo du das sagst. Du hast mich doch aus dem Gebiet geholt. ‚Leider zu spät', wie du sagtest", beginne ich etwas finsterer. Einauge hält den Blickkontakt ebenfalls aufrecht.
„Korrekt", erwidert er knapp.
„Bevor ich ohnmächtig wurde, habe ich dich noch gesehen. Du bist kurz nach Nox gekommen. Gefühlte Sekunden. Klingt für mich nach mehr, als nur gutes Timing", sage ich ohne Umschweife. Mein einäugiger Partner schweigt einige Momente, ehe sein Lächeln dünner und wissender wird. Es geht viel zu schnell. Kann nicht reagieren. Zwei Rabengestalten erscheinen aus dem Nichts. Packen mich an jeweils einer Schulter. Stechende Schmerzen durch meine Verletzungen. Heben mich vom Bett hoch. Bringen mich in die Mitte des Krankenzimmers.

„Was zum Teufel!? Es gibt noch mehr von denen? Dachte du wärst der Einzige, der sich so verkleidet!", blaffe ich völlig perplex einen kichernden Einauge an. Dieser holt eine Spritze aus seiner violetten Robe. Etwas trübe Flüssigkeit.
„Was soll das werden, Einauge!?", schreie ich immer lauter. Von Sinnen. Rüttele mit ganzer Kraft. Will mich aus den Griffen der Rabenfressen befreien. Vergeblich. Der einzige Effekt ist die Verschlimmerung meiner Schmerzen.
„Das hier hätte ich ohnehin tun müssen", beginnt Einauge kalt und kommt einige Schritte auf mich zu. Währenddessen lässt er einige Tropfen jener Flüssigkeit, aus der hauchdünnen Nadelöffnung der Spritze entspringen. Das bestätigt unsere Befürchtungen.
„Du warst die ganze Zeit in der Nähe. Warum hast du uns nicht geholfen?!", schreie ich ihn, wie ein verwundetes Raubtier, an.
„Ich wollte wissen, wie du dich schlägst. Das ist alles. Jedenfalls", beginnt der Verräter konzentriert, als er die Flüssigkeit ein wenig näher in Augenschein nimmt, „Dies hier ist ein Amnestikum. Wir haben es modifiziert, sodass du alles vergessen wirst, was sich in der letzten Woche so zugetragen hat" Beginne lauthals zu lachen.
„Als ob Sunny das zulässt. Sobald sie bei mir ist, wird sie mir sowieso alles erzählen!", blaffe ich überlegen. Einauge lächelt wissend. Steht auf einmal direkt vor mir. Streicht mir mit seiner freien Hand durch die Haare. Ekel überkommt mich. Habe es schwer, all das zu verarbeiten.

„Unwissender, süßer Sleepless. Du weißt so unglaublich wenig. Sobald du aufwachst, wird alles wieder so sein, wie gehabt. Ich verspreche dir, dass du neben deiner geliebten Sunny aufwachen wirst. Mit einem Geschenk: Deine Gefühle, die du auf diesem Abenteuer für sie entwickelt hast, bleiben bestehen. Und unter uns Männern...", Einauge kommt näher und haucht die nächsten Worte in mein Ohr:"Sunny hat teilweise wieder zu fühlen gelernt. Und jetzt rate, wem diese süßen Gefühle zuteil werden?" Einauge küsst meine Wange. Verpasse ihm einen Hieb mit meinem Kopf. Direkt gegen seine Drecksvisage. Er lacht laut auf.
„Das habe ich wohl verdient, hm?", kommentiert er zutiefst belustigt, doch mit einem eigenartig anmutenden Unterton. Dann spüre ich einen unangenehmen Stich in meinem Arm. Das Amnestikum wird injiziert.
„Eines Tages... wirst du... für alles... bezahlen", keuche ich stockender Weise, immer schwächer werdend. Körper wird taub. Trauriges Gesicht von Einauge erscheint in meinem Blickfeld. Sein einziges Auge fixiert mich. Er hebt mein Gesicht mit seiner freien Hand.
„Ich weiß, Sleepy... Ich weiß", sind die letzten Worte, bevor die Schwärze mich umfängt.

Sichtwechsel: Einauge

„Denken Sie, dass das Serum die vollständige Wirkung beibehalten wird?", fragt mich Paleo, welcher einige Augenblicke nach dem Vorfall das Krankenzimmer betritt. Nicke den Informanten zu, die Sleepless in Schach gehalten haben, woraufhin selbige im Nichts verschwinden. Doch nicht ehe sie den Schlaflosen behutsam ins Bett zurücklegen. Seufzend lasse ich mich auf einen der Holzstühle nieder. Habe ihn vorher mit einem beherzten Ruck vom Tisch heruntergehoben. Greife mir an meine linke Brustseite.
„Wow", kommentiere ich meinen viel zu schnellen Herzschlag, ohne auf die Frage Paleos einzugehen. Hätte nie gedacht, dass mein Herz so ausrasten kann.

„Boss. Würden Sie meinen Worten bitte ein wenig mehr Beachtung schenken?", drängen seine Worte mit ein wenig mehr Nachdruck meine Gedanken beiseite.
„Mensch ja. Mach dir nicht ins Hemd. Das Serum ist auf Sleepless angepasst", beruhige ich meinen Berater und winke desinteressiert ab. Widme mich lieber der Schlagfrequenz meines Herzens.
„Überwältigend", raune ich wohlig und lasse mich im Stuhl etwas hinabsinken.
„Hat die Extraktion ihres Blutes funktioniert?", frage ich nach einigen Momenten der Stille unvermittelt. Der Sinn hinter all dem Spektakel. Projekt Wiederkehr. Ich habe es Sleepless als rein theoretisches Experiment erklärt, welches vom Syndikat ad Acta gelegt worden ist. Doch die Realität sieht anders aus. Nur fünf Ampullen von Sunnys Blut reichen, um die Pläne voranzutreiben. Sie hätte es uns nicht freiwillig gegeben.
„Meinen Sie, dass es notwendig war, Honey ins Boot zu holen?", gibt Paleo zu bedenken. Ich nicke nachdenklich.
„Sie ist nützlich. Trotz allem. Jetzt geh und bereite alles nötige vor. Wir haben, was wir brauchen. Mission erfolgreich", sage ich lächelnd. Paleo verlässt resignierten Gesichtsausdruckes das Krankenzimmer. Einige Augenblicke verharre ich in gleichbleibender Position, ehe ich mir sicher sein kann, dass die Luft auch wirklich rein ist. Dann erhebe ich mich eilig vom Stuhl und trete an das Bett von Sleepy heran.

„Eines Tages werde ich für alles bezahlen? Stimmt wohl. Doch bereuen tue ich schon jetzt", offenbare ich meinem besten Freund und streiche ihm durch die braunen, verschwitzt fettigen Haare, welche ihm lose ins Gesicht hängen. Schweißperlen haben sich auf seiner hellen Haut gebildet.
„Eines Tages...", murmele ich und teleportiere mich davon. Noch habe ich eine Rechnung offen. Sehe mich einer Milchglastür gegenüber.

„Rechtsanwaltskanzlei Radek
Thaddeus Mehlkorn Fachanwalt für Steuerrecht
Sergej Wolf Fachanwalt für Steuerrecht", lese ich mir leise selbst vor.
„Hm, ziemlich subtil", kommentiere ich anerkennend.

„Ich verlange von Ihnen auf der Stelle den Namen des Auftraggebers zu erfahren", höre ich eine tiefe Stimme aus dem Innenraum sprechen. Eindeutig die meiner Zielperson. Vorfreude auf meinen Auftritt keimt in mir hoch. Mit einem Ruck, öffne ich die Tür in das Anwaltsbüro. Natürlich ohne zu klopfen, versteht sich.
„Wenn ich die Herren stören dürfte", beginne ich erheitert und setze mein offenherzigstes Lächeln auf. Der irrwitzig große, durchtrainierte Nox wirbelt um. Auch sein bebrillt glubschäugiger, kahlköpfiger Kollege starrt mich perplex an. Es ist Nox, der das Wort ergreift und mir antwortet:"Sie haben bereits gestört. Was wünschen Sie?" Beherzt lasse ich die Tür hinter mir zuknallen und lehne mich, Arme verschränkt, gegen eben Jene.

Grinsend mustert mein verbliebenes Auge den Auftragsmörder, welcher sich mit Sleepy diesen Zwei-Mann-Weltkrieg geliefert hat. Diese eiskalte Art, mit der seine eisig hellen Augen auch mich taxieren, ist fast schon spürbar. Wenn ich nicht wüsste, dass ich ihm in allen Punkten vollkommen überlegen bin, hätte ich verfickte Angst vor diesem Kerl. Doch letzten Endes, ist er nur das: Ein stinknormaler Mann. Völlig unwissend, dass es Mächte gibt, die seinen Horizont übersteigen. Deshalb bin ich auch zur Tür rein. Manche Grenzen sollten einfach gewahrt bleiben.
„Nun. Um es schnell zu machen. Vor euch steht besagter Auftraggeber. Jaja, Lauscher an der Wand, hört die eig'ne Schand und so weiter. Aber Fakt ist, ich wollte dir die Mühe ersparen, mich suchen zu müssen", erwidere ich heiter und halte mein freundliches Lächeln aufrecht. Man, muss ich seltsam auf die Beiden wirken. Voll geil. Nox' Reaktion besteht aus einem messerscharfen Grinsen.

„Sie sind entweder äußerst mutig, oder furchtbar dumm. Aber ich gebe Ihnen gerne die Möglichkeit selbst zu entscheiden, wie mein Urteil über Sie ausfällt", erwidert mein Gegenüber mit eisiger Ruhe. Das gerollte R gibt seinen Worten einen gewissen Unterdruck. Ich beginne laut aufzulachen. Keinesfalls, weil ich ihn verhöhne. Einfach nur aufgrund der Tatsache, dass das verdammt lustig gewesen ist. Nox' fischiger Komplize wechselt den Glubschaugenblick zwischen seinem Kollegen und mir hin und wieder zurück. Als mein Lachen abebbt, wische ich mir eine Träne aus dem Gesicht.
„Ach Noxy. Du bist so todernst. Aber okay", beginne ich und lasse nach dem letzten Wort all meine Heiterkeit fallen. Mit vollständiger Ernsthaftigkeit setze ich meinen Satz fort:"Lassen wir uns ernst werden"Für eine Millisekunde entgleisen die angespannten Gesichtszüge des Auftragsmörders zu einer wutverzerrten Grimasse. Das „Noxy" hat er mir wahrscheinlich übel genommen. Es blitzt drohend in seinen Augen. Die rechte Hand zuckt fast unmerklich in Richtung einer versteckten Waffe, dann hat sich der Killer wieder unter Kontrolle.

Dieses Leute zur Weißglut bringen, wird dich nochmal unter die Erde bringen", kommentiert Asmodi in meinem Kopf. Stimme ihm gedanklich zu.
„Todernst ist eine treffende Bezeichnung. Warum bist du hier?", fragt mich Nox düster. Er duzt mich? Huch. Bin ich etwa zu weit gegangen? Und wenn schon. Glubschi weicht langsam hinter seinem Schreibtisch zurück, um dort im Zweifelsfall in Deckung gehen zu können. Ohne Hilfe meiner Hände, stoße ich mich von der Tür ab und gehe einige Schritte auf den zwei Meter großen Auftragsmörder zu. Mein Auge blickt dabei unablässig in seine Eisigen.
„Du hast meinem besten Freund ganz schön zugesetzt. Sorry, aber das konnte ich nicht zulassen. Er ist noch nicht, nun, gereift. Ich bin hier, um meine Schulden angemessen zu begleichen", erkläre ich kühl und starre, ohne zu blinzeln, meinen Gegenüber an. Dieser tut es mir gleich.
„Ich höre", erwidert er knapp. Da formen sich meine Lippen zu einem leichten Lächeln.

„Lass deinen Sidekick mal einen Blick auf euer Geschäftskonto werfen". Nox lacht kurz trocken auf. Es hätte aber genauso gut ein Husten sein können. Da tut sein Kollege, wie indirekt geheißen, reißt sich fast ein Bein ab, um schnellstens zum Computer zu kommen und tippt auf der Tastatur herum. Hätte nicht gedacht, dass seine Glubschaugen solch ein großes Ausmaß annehmen können, als er diese weitet. Man hätte meinen können, dass er sabbert.
„R-Radek. D-Du wirst es nicht glauben. E-Es sind verdammte...", er schluckt, ehe er fortfährt:"4,7 Millionen Euro!", schreit dieser fast hysterisch. Dem geht ja auf Geld echt einer ab. Für das Syndikat sind das Peanuts. Hebe kurz eine Augenbraue. Nox zuckt nicht einmal mit dem Mundwinkel.
„Nun", beginnt Nox weiterhin kühl „ich hoffe, Sie führen nicht alle Ihre Geschäftsbeziehungen wie besagte Freundschaft. Da kann schnell mal was ins Auge gehen", höhnt er, ohne dabei amüsiert zu klingen. Kann das Ernsthafte nicht aufrechterhalten und beginne schallend zu lachen. Dabei klatsche ich mehrfach laut in die Hände und winke belustigt ab. Für einen kurzen Augenblick, huscht ein Schatten über Nox' Gesicht.
„Der war nicht schlecht", beginne ich, nehme mein Handy und tippe den Spruch darin ab. Danach blicke ich den Auftragsmörder wieder an.
„Sorry. Musste ich mir notieren. Weiter im Text. Du wirst feststellen, dass die Vergütung weit über das vereinbarte Maß hinausgeht. Einerseits eine kleine Entschuldigung und andererseits", erkläre ich und lasse danach augenblicklich meine Miene verfinstern. Das nachfolgende ist mir todernst, das soll er spüren. „Ein außervertraglicher Kontrakt. Halte dich von Sunny und Sleepless fern. Das Geld dürfte die Unkosten für diesen Dauerauftrag mehr als decken", beende ich meine Ausführung.

Mein Gegenüber zieht scharf die Luft ein und wirft mir einen herablassenden Blick zu.
„Mein Interesse für die Klientin und ihrem Wachhund ist im Augenblick des Vertragsbruchs erloschen. Im Übrigen bevorzuge ich ein gewisses Maß an Professionalität", antwortet Nox. Zwinkere ihm zu
„Schade, dass wir uns nicht anderweitig kennenlernen durften. Dann hätte ich dir zeigen können, wie professionell ich bin", hauche ich und das Nachfolgende geschieht zu schnell, als dass man es mit bloßem Auge hätte verfolgen können. Ich teleportiere mich direkt neben Nox, gebe ihm einen Kuss auf die Wange und bringe mich augenblicklich danach zu meinem Ausgangspunkt zurück. Mein Gegenüber rührt sich nicht, doch für einen Moment spiegelt sich in seinem Blick aufkeimendes Verständnis, bevor er sich wieder fasst und eisigen Blickes starrt.
„Ich bin nicht interessiert", gibt er trocken zurück. Ich muss lachen.
„Alsdann, darf ich annehmen, dass die Wogen nun soweit geglättet sind, dass wir uns guten Gewissens nie wieder sehen wollen", meine folgenden Worte kommen so eisig, wie selten:"Unter. Keinen. Umständen!"
„Wie ich bereits sagte", seiner Stimme ist anzumerken, dass er es verabscheut, sich wiederholen zu müssen, "Ich bin nicht interessiert. Weder an Ihren Belangen, noch an Ihrer Person oder der Klientin. Ist mein Wort eine ausreichende Versicherung oder benötigen Sie eine schriftliche Ausführung?", bestätigt Nox und mein Blick hellt sich wieder auf. Lächele freundlich. Wende mich zum Gehen.

„Sehr gut. Nun denn. Ich werde mich wieder zurückziehen. Einen schönen Tag noch. Möge das Licht des Tages, auch die dunkelste Nacht erhellen", verabschiede ich mich grinsend. Während ich das Büro verlasse, erwidert Nox mit triefendem Sarkasmus:"Alles Licht stirbt, wenn der Tag zur Neige geht".

Sichtwechsel Sleepless: Epilog vom Epilog

Wache benommen auf. Liege in einem Bett, dass mir gänzlich unbekannt ist. Hämmernde Kopfschmerzen vermiesen mir das ruhige Erwachen. Fühle mich verkatert. Neben mir ein ruhiges Schlafatmen. Spüre etwas kaltes an meinem Bein. Handförmig. Drehe mich vorsichtig um und erblicke eine ruhende Sunny. Mein Herz setzt für einen Augenblick aus. Sunny. So nahe an mir. Warum bin ich so nervös? Fühlt sich so gut an. Sanft streiche ich der Heterochromen durch ihr haselnussbraunes Haar. So seidig. Doch stellt sich mir eine Frage. Wie bin ich hierher gekommen? Kann mich noch daran erinnern, dass wir gestern angefangen haben zu planen, wie wir diesen Clown zur Strecke bringen. All diese Gedanken kommen zu einem Ende, als sich Sunny bewegt. Ihre Augen öffnen sich leicht. Schauen direkt in meine. Wenden sich nicht einmal für eine Sekunde ab. Dann... ein Lächeln. Eines, dass einen Sturm an Wärme in meiner Bauchhöhle entfacht. So intensiv, dass ich für einige Augenblick den Eindruck habe, mich nicht länger beherrschen zu können. Lächele sie ebenfalls an.
„Na, Schlafmütze?", kommt sanft von mir. Sie nickt mir leicht zu. Weiterhin lächelnd.
„Haben wir gestern zufällig gebechert, oder weshalb fühle ich mich so verkatert?", frage ich diese wunderschöne Frau, die in ihrer Ganzheit dort liegend, einfach perfekt ist.
„Du hast gebechert. Ich habe auf dich aufgepasst", erwidert Sunny trotz ihrem Lächeln so gut wie emotionslos. Hätte mich auch verstört, wenn ihre Stimme auf einmal vor Emotionen triefen würde. Ist schon seltsam genug, dass ich diese Emotionsflut in mir habe, wenn ich sie nur anschaue. Das war das letzte Mal doch noch nicht so, oder? In mir kämpft sich ein Wunsch hoch. Unmenschlich stark. Will momentan nichts, als dem nachkommen. Sunnys Lächeln ebbt nicht ab. Es ist warm. Ein Zeichen voller Emotionen? Von ihr?

„Denk nicht so viel nach", kommentiert Sunny meine Gedanken. Warte mal. Lars!?
„Als ob ich diese Situation manipulieren würde, indem ich Sunny abschirme", erwidert er glucksend. Du elendig- weiter komme ich in Gedanken nicht, als sich plötzlich etwas Weiches auf meine Lippen legt. Meine Augen weiten sich. Sunny hat sich pfeilschnell aus ihrer liegenden Position aufgestützt und... mich geküsst. Innerliche Überforderung wird durch die Situation im Hier und Jetzt ausgeschaltet. Es zählt nur noch eines. Sunny Corey. Der Kuss dauert eine gefühlte Unendlichkeit. Schließe meine Augen. Gebe mich ihr vollständig hin.
„Hör endlich auf nachzudenken", fordert meine Sunny nach dem Kuss und klingt dieses Mal sogar ein wenig neckisch.
„Hör du auf, mich durch deine perfekten Küsse zu faszinieren!", erwidere ich, kurz bevor der Kuss fortgesetzt wird.

Spät am Abend, als wir unsere neue, was auch immer, gebührend gefeiert haben, schlendern Sunny und ich durch die verlassenen Straßen der Gegend. Kann das alles noch gar nicht realisieren. Da stimmt wohl wirklich, dass es für jeden Topf einen Deckel gibt.
„Für diesen kitschigen Gedanken, gehörst du getötet", kommentiert Sunny meine Gedanken.
„Lars, jetzt schirme sie doch endlich wieder ab, verdammt!"
„Keine Chance, Raphi", erwidert Lars amüsiert. Na warte. Eines Tages... Wow. Kurz muss ich mich an Sunnys Metallarm festhalten. Sie schaut mich fragend an.
„Hatte gerade ein Deja-Vu. Nichts atemberaubendes", sage ich, als ich mich kurze Zeit später wieder gefasst habe. Eine Weile gehen wir schweigend nebeneinander her. Es ist keine unangenehme Stille. Im Gegenteil. Genieße es in vollen Zügen.

„Was meinst du, wie lange wir Alice noch alleine lassen sollen?", frage ich unvermittelt.
„Gib ihr noch ein bis zwei Tage. Der Clown ist zwar schon anwesend, doch spätestens übermorgen dürfte das Vertrauen zu Alice stark genug sein, dass du ihn erledigen kannst", erklärt Sunny, ohne mich anzublicken. Nicke stumm. Als wir einer Straßenkreuzung näher kommen, biegt mit einem Mal ein irrwitzig großer Kerl in unsere Richtung. Sunnys Hand drückt meine etwas fester. Mein Blick ist auf diese breite, große Gestalt gerichtet. Er ist unheimlich. Kurz, als er an uns vorbeigeht, ist sein asketisches Gesicht zu sehen. Er blickt uns an. Seine schmalen Lippen zu einem dünnen Lächeln gekräuselt, als er einen an uns gerichteten, nickenden Gruß andeutet. Erwidere nichts. Sunny ebenso wenig. Kenne ihn nicht. Aber er ist unheimlich. Der Riese geht gerichteten Weges an uns vorbei. Wohin auch immer.
„Kennst du den?", frage ich kurze Zeit später. Sunny schweigt für einen Augenblick, ehe sie meine Frage verneint. Damit ist mein gesamtes Interesse für diesen Zeitgenossen auch verflogen. Nur die Nacht allein weiß, was es mit solchen Typen auf sich hat.

„Lass uns den restlichen Abend noch genießen, Raphael", sagt sie letztlich, haucht mir einen Kuss auf den Mund und beschert mir ein breites Grinsen.
„Hey! Nur, weil du phänomenal küsst, heißt das noch lange nicht, dass du mich bei meinem echten Namen nennen darfst!", rufe ich lachend und klapse ihr auf den Hintern. Hätte nie gedacht, dass es sich in diese Richtung entwickelt. Aber eines ist mir bewusst: Werde über sie wachen. Komme was wolle.

Jahre später

„Wieder ein Jahr vergangen, was", beginne ich leise zu sprechen. Niemand antwortet. Warte auch auf keine Erwiderung und fahre trüben Blickes fort:"Und wieder wird mir diese Erinnerung ins Bewusstsein gerufen. Sunny. Erinnerst du dich noch, als wir diesen Abend einfach nur durch die Straßen gingen? Die Nacht genossen? Redeten? Fuck, wir haben so viel geredet, wie noch nie zuvor. Es war wunderschön. Für gefühlt ewige Augenblicke hatte ich vergessen, wer ich war. Was ich war. Es zählte nur, dass du neben mir gingst" Schlucke schwer. Nehme einen großen Schluck aus der Flasche, die ich vor dem Besuch mit Bloody Mary gefüllt habe. Grinse kurz.
„Manche Sachen werden sich nie ändern. Bin mir selbst treu geblieben. Vor Allem meinen Trinkangewohnheiten. Der Vorliebe zu töten. Habe vor kurzem einen mächtigen Feind besiegt. Doch das alles tut jetzt nichts zur Sache", fahre ich fort und nehme einen weiteren Schluck. Stille betont sämtliche gesprochenen Worte. Lars schweigt.
„Habe dir einige Sachen nie sagen können. Hatten beide so viel um die Ohren. Dann kam jener Tag, der-", weiter komme ich nicht. Stocke. Muss mich sammeln. Brauche einige Augenblicke. Hand drückt die Flasche fester zu.

„Seit du fort bist, haben sich viele Dinge echt beschissen entwickelt. Vielleicht ist es der Lauf der Dinge. Bin ein Mörder. Mein Karmakonto ist echt heftig im Minus. Doch wenigstens gab es eine gute Sache in meinem Leben. Das warst du. Ich liebe dich, Sunny", hauche ich leise. Habe es immer schwerer, meine Worte nicht brüchig klingen zu lassen. Nach einigen Augenblicken des Sammelns, fahre ich ein letztes Mal fort."Eines Tages werde ich bei dir sein. Vorher aber, habe ich noch eine letzte Sache zu erledigen. Du weißt es. Bin die Krankheit, die diese Welt überkommen wird. Sie wird untergehen, dafür werde ich sorgen. Werde sein Werk beenden. Warte auf mich, Geliebte". Habe ihr gesagt, was ich zu sagen gehabt habe. Gieße den Rest meines Getränks auf ihr Grab. Sie ist nie ein großer Freund meiner Getränkewahl gewesen. Ist aber besser als nichts. Verlasse sie. Für dieses Jahr.
„Nächstes Jahr, gleiche Zeit. Werde da sein. Warte auf mich", hauche ich, als ich mich von ihrem Grabstein entferne und den Friedhof verlasse...

Warte auf mich... Geliebte Sonne.

Sunless ... Ende

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