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Kapitel 5

Langsam kam ich wieder zu mir. Schwer öffnete ich meine Augen. Zuerst war die Sicht noch verschwommen aber allmählich wurde es klarer.

Gerade versuchte ich mich aufzusetzen als eine männliche Stimme, die mir sehr bekannt vorkam, mir auftrug: »Du musst liegen bleiben.«

Plötzlich wusste ich ganz genau, zu wem diese Stimme gehörte. Die Gestalt von gestern. Panik breitete sich in meinem Körper aus, weswegen ich ohne Mühe aufsprang und versuchte die Flucht zu ergreifen, doch weit kam ich nicht. Nach ein paar Metern verlor ich den Halt, doch ich stürzte nicht auf den Boden, denn der Besitzer der Stimme packte mich am Arm und zerrte mich zurück zum Sofa.

Zum ersten Mal konnte ich in sein Gesicht blicken. Er hatte blonde Haare, die etwas strubbelig aussahen, ein markantes Gesicht und tiefseeblaue Augen. Seine Jawline war klar zu erkennen.

Er setzte sich gegenüber von mir in einen breiten Sessel hin und starrte in das Feuer. Dieses war mir bis jetzt noch nicht aufgefallen. Meine Augen durchforschten den Raum. Es war ein kleines Wohnzimmer mit einem Kamin, worauf Bilderrahmen standen. Die Fotos konnte ich nicht erkennen, da es in dem Raum recht dunkel war. Außer dem Feuer gab es keine Lichtquelle.

Sonst gab es noch zwei Kommoden, die jeweils neben der Tür platziert waren und ein Regal. Das Sofa worauf ich lag, befand sich mitten im Raum. Auf dem kleinen Wohnzimmertisch vor mir stand ein Glas Wasser und ein Krug. Alles war aus Holz und eigentlich wirkte es hier sehr gemütlich.

Mein Blick wanderte zurück zu ihm. Es war ein sehr mystisches und doch anziehendes Bild, das sich vor meinen Augen zeigte.

»Wo bin ich?« flüsterte ich in die Stille.

»Bei mir zu Hause.« antwortete der Unbekannte.

»Und warum bin ich hier?«

»Du bist im Wald zusammengebrochen.«

»Das beantwortet nicht meine Frage.«

Nun drehte er sich um und schaute mich an. 

»Hätte ich dich liegen lassen sollen?«

»Das wäre eine Möglichkeit.«

Entsetzt stand er auf und kam auf mich zu.

»Du brauchst jetzt nicht frech werden! Hier am Land ist es anders als bei dir in der Stadt! Hier hilft man sich gegenseitig und ist für andere da. Ich lasse niemanden einfach so liegen. Wenn es aber der feinen Dame zu gefährlich hier ist, dann kann ich dich gerne nach Hause bringen.«

»Das wäre äußerst nett von Ihnen!«

Wackelnd stellte ich mich auf, um zu zeigen, dass ich nicht schwach war.

»Gut. Wohin?«

Ich überlegte aber mir fiel die Adresse nicht ein.

»Kennen sie eine Kimberly Davies?«

»Nimm deinen Rucksack. Ich bringe dich zu ihr.«

Ich tat das, was er sagte und folgte ihm. Mich überkam kurz der Schwindel, weshalb ich mich an der Wand festhielt. Er schien es zum Glück nicht bemerkt zu haben. Wir waren gerade aus der Tür, als mir wieder schwindelig wurde, doch diesmal hatte ich nichts zum Festhalten außer ihn.

Ich packte ihm am muskulösen Oberarm. Er stützte mich und richtete mich wieder auf. Stumm gingen wir nebeneinander her. Draußen war es bereits dämmrig aber es war ja nicht so weit bis "nach Hause".

Schließlich fragte ich ihn die Frage, die mir schon die ganze Zeit auf der Zunge brannte: »Woher weißt du überhaupt das ich aus der Stadt bin?«

»Ernsthaft? Kannst du dir das nicht denken? Niemand zieht sich hier so an wie du und außerdem verirrt sich keiner in meinem Feld.«

Er sagte, dies mit einem Unterton, der mir absolut nicht gefiel.

»Machst du dich etwa lustig über mich?«

Nun fing er an zu lachen, räusperte sich dann und erklärte mir: »Nein, überhaupt nicht. Mylady.«

Dieses »Mylady« flüsterte er nur, doch meine Ohren hatten es trotzdem vernommen und es machte mich rasend.

Ich blieb stehen und zog eine Augenbraue hoch.

»Was?« fragte er mich verwirrt und blieb ebenfalls stehen.

Genervt überdrehte ich meine Augen und stöckelte weiter. Dies tat ich aber nicht ohne den Kommentar: »Männer.«

Ich spürte, wie er sein Lachen unterdrückte, was ihn mir noch unsympathischer machte.

Bei Kimberly angekommen, legte ich mich auf ihr Sofa. Kim machte sich ernsthafte Sorgen um mich. Sie machte mir Tee und brachte mir Toast mit Schinken und Käse. Diesen bot sie auch den Scherzbold an, der jedoch dankend ablehnte. Wie eine aufopferungsvolle Mutter setzte sie sich zu mir und ging sicher, dass alles in Ordnung war und ich alles hatte, was ich brauchte.

Nachdem ich den Toast gegessen hatte, stand ich auf, bedankte mich bei ihr und wünschte ihr eine Gute Nacht.

»Samantha, vielleicht ist es noch zu früh um das zu sagen aber du musst nicht immer so perfekt sein.«

Ich zuckte mit den Achseln und setzte meinen Weg fort.

Zuerst duschte ich mich und machte mich dann bettfertig. Danach ließ ich mich auf mein Bett fallen und versuchte all das, was heute passiert war, zu verarbeiten.

Als meine Gedanken zu dem Scherzkeks wanderten, musste ich leicht schmunzeln. Auch wenn ich sein Verhalten sehr abstoßend fand, war es dennoch irgendwie...irgendwie...mir fiel das passende Wort nicht ein. Länger konnte ich darüber nicht nachdenken, denn meine Augen schlossen sich und ich driftete in einen tiefen Schlaf.

Mein Wecker klingelte und zum ersten Mal seit langem hatte ich durchgeschlafen. Tatsächlich hatte ich gut geschlafen. Es schien mir, als wäre ein Wunder geschehen.

Schmunzelnd hüpfte ich aus dem Bett und machte mich fertig für den Tag. Wie immer begutachtete ich mich im Spiegel. Ich hatte mir meine Haare in zwei Boxer Braids geflochten und mich etwas kräftiger geschminkt. Mein Outfit für den Tag war eine schwarze Mom Jeans, die bei einem Knie ein wenig aufgerissen war und dazu trug ich eine blaue Bluse, die wie eine Korsage aussah. Sie hatte einen herzförmigen Ausschnitt und lange Ärmel, die etwas lockerer waren. Zum ersten Mal trug ich keine hohen Schuhe, sondern weiße Sneaker mit blauen Schnürsenkel, die perfekt zur Bluse passten.

Schließlich spazierte ich nach unten. In der Küche traf ich auf Kim. »Guten Morgen. Ich werde heute früher zur Schule gehen.« erklärte ich ihr.

»Warum denn das?« fragte sie stutzig nach.

»Weil ich noch etwas erledigen muss.«

»Ich lasse dich wirklich ungern alleine gehen. Geht es dir denn wirklich gut?«

»Ja, der Schwindel ist wie weggeblasen.«

»Okay aber nimm dir eine Flasche Wasser mit.«

Ich holte meine Trinkflasche, die in zartes beige getaucht ist, aus meinem Rucksack und füllte sie auf.

»Ich bin dann mal weg.«

»Willst du nichts essen?«

»Nein, danke.«

»Samantha...schönen Schultag«

In ihren Augen konnte ich erkennen, dass sie etwas anderes sagen wollte. Doch ich beschloss nicht länger darüber nachzudenken und machte mich auf den Weg in die Schule.

Als ich kurz vor sieben dort war, fiel mir auf, wie schön ruhig es hier sein konnte. So mochte ich es. Keine Menschenseele. Entspannt setzte ich mich auf meinen Sessel und machte die Hausaufgaben, zu denen ich gestern nicht gekommen war. Es waren die Ersten, die ich machen musste, weshalb ich sie unbedingt erledigen musste.

Die Aufgaben waren so einfach, dass ich nach zwanzig Minuten fertig war. Somit hatte ich noch ein paar Minuten, um einfach nur dazusitzen. Das konnte ich schon lange nicht mehr und es tat unglaublich gut.

Meine Gedanken schweiften zuerst zu dem Unbekannten mit den tiefblauen Augen. Doch dann wurde es in meinem Kopf nebelig und der Park tauchte auf. Ich sah die Autoscheinwerfer. Um mich herum wurde alles dumpf und ich fand mich in dieser Situation wieder. Die Autotür, die zugeknallt wurde sowie auch seine Schritte. Das Gefühl der Angst kam in mir hoch. Meine Atmung wurde schneller und langsam kullerte eine Träne über meine Wange. Mein gesamter Körper stand unter Spannung.

Ganz sanft streichelte jemand über meine Schulter. Das gehörte nicht zu dieser Nacht. Ich zuckte zusammen und drehte mich voller Furcht um. Es war Rosie, die mich sorgenvoll anschaute und dennoch auch etwas ängstlich.

Schnell stand ich auf und machte klar: »Das bleibt unter uns!«

»Was ist los?«

»Das geht dich gar nichts an.«

»Wie du meinst aber du weißt schon das du dich damit kaputt machst.«

»Was mich kaputt macht, entscheide ich!«

Sie nickte und spazierte aus der Klasse, ohne sich nochmal umzudrehen. Ich atmete tief ein und aus. So etwas durfte nie wieder passieren. Meine Mauer, die ich so hart errichtet hatte, fing an Risse zu bekommen.

Ich musste mich wieder zusammenreißen, weshalb ich mir ein paar Momente nahm, um mich zu sammeln. Die Schulglocke bimmelte und der Unterricht begann. Wie jeden Tag langweiligte ich mich, was mir aber niemand ansehen durfte.

In der Pause war ich wieder alleine in der Klasse und zum Ersten Mal vermisste ich meine alte Schule. All die Jugendlichen, die mit uns reden wollten und mit uns gesehen werden wollten. Doch am meisten vermisste ich Clara und Julie. Gemeinsam hatten wir einfach immer Spaß und es war so leicht perfekt zu wirken.

Sehnsüchtig blickte ich aus den Fenster und hinauf in den Himmel. Was wohl Clara jetzt tat? Ob sie an mich dachte? Machte sie sich vielleicht doch große Sorgen? Was wenn ich es ihr erzählen würde? Könnte ich dann zurück in mein altes Leben? Würde sie sich für mich einsetzen? Wäre alles wieder so wie früher? Könnten wir einfach so weitermachen und vergessen was passiert war? Wäre diese Nacht nicht, wie ein Schatten, der über uns hängt?

Tausend Fragen und doch fand ich in dieser 35 minütigen Pause keine Antwort darauf. Deshalb machte ich einfach so weiter, wie ich es bis jetzt getan hatte. Denn was blieb mir anderes übrig. Ich musste ganz einfach stark sein und weiterkämpfen für mich...für mein Leben, auch wenn es nicht so war wie ich es gerne hätte.

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