Kapitel 4
Wir gingen über einen Weg, der von der Bühne wegführte und jetzt konnte ich schon Genaueres erkennen. Es war wohl gerade Nacht gewesen, weil es jetzt so langsam immer heller wurde. Es wunderte mich, wieso über uns ein blauer Himmel war und das man hier auf dem Boden nicht irgendwelche Lava oder verschiedene Krater waren, schließlich waren wir hier ja auf der Sonne. Das fragte ich Michael und er sagte, dass hier überall ein Zauber auf dem Boden ist. Es ist ein Zauber der vier Elemente. Und der Himmel, er sagte, dass der Zauber dort reflektiert werde und wenn man hoch genug fliegt, dass man eine Lavaschicht sehen würde. Und das, wenn man durch die fliegt, man die Atmosphäre dann verlassen hätte. In meinen Ohren klang das echt krass. Wir folgten immer noch den Weg bis ich in der Ferne ein schönes kleines Dorf sah. Es waren dort überall Holzhäuser, die wohl nie Feuer fingen, dachte ich. Es waren aber gar nicht so kleine Holzhäuser, sondern riesige Holzhäuser und ich erkannte, dass es sich nicht um ein Dorf, sondern um eine Stadt handelte. Die Dächer von den Holzhäusern waren mit einem flachen schwarzen Material bedeckt es sah so aus, als wären es schwarze Dachziegeln. Ich fragte mich aus welchem Material sie wohl gebaut wurden, fragte aber nicht weiter nach. Wir kamen zu den Häusern und erkannten dort eine große Straße, die vom Weg wegführte. Wir gingen diese entlang und er sagte: „Das hier ist unsere Stadt, hier gibt es alle möglichen Dinge, die du brauchst. Wir Sonnendrachen haben verschiedene Konzepte entwickelt und Regeln aufgestellt, nach denen wir schon über sechs Generationen Leben. Bei uns ist es so, dass jeder Sonnendrache vier Prüfungen bestanden haben muss, um als vollwertiger Sonnendrache zu gelten. Und wenn man volljährig ist, muss man sich eine Arbeit aussuchen, um dem Volk und dem Meister zu dienen“, erklärte er mir. ,, Also muss jeder sich mit vier Prüfungen auseinander setzen und was sind das für Prüfungen?“ fragte ich. Er seufzte. ,, Ich würde dir mehr über die Prüfungen erklären, aber es ist mir nicht erlaubt, dir Informationen darüber zu geben.“ ,, Diese Worte, von ihm weckten bei mir nur noch mehr Interesse. Ich wollte ihn weiter fragen, bemerkte aber, dass er sich wohl an die Vorschriften halten würde. Stattdessen fragte ich:,,Was hat du eigentlich damit gemeint, dem Meister und dem Volk zu dienen?“ Offensichtlich froh darüber, dass ich das Thema wechselte sagte er: ,,Dem Meister und dem Volk zu dienen, ist eine der wichtigsten Pflichten, die zu einem Sonnendrachen dazugehören.Es heißt, dass man dem Volk helfen soll, indem man sich eine Arbeit aussucht und so den anderen helfen kann. Wir sind ein Volk und wir arbeiten und helfen einander.“ ,, Wow!“ sagte ich mit großen Augen. ,,Aber was ist dann ein Meister?“ fragte ich weiter. ,,Ein Meister ist das Oberhaupt und auch das Herz der Sonnendrachen. Sie beschützen uns und regeln Angelegenheiten, die sehr wichtig sind.“ antwortete Michael. ,,Also ist Camelia unsere jetzige Meisterin?“ fragte ich. Als hätte ich einen besonders empfindlichen Punkt bei Michael getroffen, schaute er geknickt zu Boden. Dann sagte er leise:,,Nein, Camelia ist nicht unsere Meisterin. Sie ist die zweite Anführerin von unserer vorigen Meisterin Delmira. Die ist vor ein paar Tagen gestorben und hat einen leeren Platz in meinem Herzen erzeugt. Sie war die liebenswerteste Person, die ich je gekannt habe.“ Seine Augen wurden feucht. Völlig fassungslos stammelte ich: „tut mir leid ich wusste nicht…“, aber er unterbrach mich ,,schon okay, du konntest es ja nicht wissen.“ Zwischen uns herrschte Schweigen, als wir aus der Stadt kamen und wir uns weiter und weiter von der Stadt entfernten. „Wo gehen wir hin?“ fragte ich ein bisschen fröstelnd. „Ich werde dir jetzt etwas zeigen, dass für dich tabu ist.“ Er führte mich zu einer Klippe und wir erklommen diese. Mein Drache, der die ganze Zeit hinter uns gelaufen war, sprang auf die Klippe und blieb dort fassungslos stehen. Als auch endlich Michael und ich auf der Spitze angekommen waren, sah ich etwas, wobei mir bei diesem Anblick die Kinnlage herunterklappte. Vor uns war eine gewaltige blaue Fläche, die bis zum Horizont reichte. Michael ergriff das Wort: „Das, was du hier siehst ist etwas, was für uns Sonnendrachen sehr gefährlich werden kann. Es ist das tote Meer. Es ist so ziemlich das einzige Wasser, was der Hitze hier stand hält. Und nur die Erfahrensten von uns, dürfen sich hinein oder näher als einen Meter nähern, denn wenn man nicht extra dafür trainiert hat ins Wasser zu gehen, ist es etwas, was du unbedingt vermeiden solltest. Wenn es bei uns regnet, wird das Wasser von der Sonnenenergie unschädlich gemacht und wir dürfen es berühren. Wenn es aber so große Mengen sind, dann kann selbst die beste Sonnenenergie nicht viel ausrichten. Hat du mich verstanden?“ Ich nickte mit einem mulmigen Gefühl im Bauch und fragte dann: „Was kann Wasser denn anrichten?“ Er seufzte und sagte dann: „Wenn du nur ein zwei Tropfen vom reinen Wasser abkriegst, ist es nicht so schlimm. Deine Haut reagiert aber empfindlich und du kriegst eine kleine Brandwunde. Wenn du nur an bestimmten Teilen von deinem Körper von Wasser getroffen wirst, dann kann es dazu kommen, dass du nicht mehr so gut Luft kriegst und dein Körper brennt. Wenn du aber komplett mit deinem Körper untertauchst, spürst du wahrscheinlich erst ein schmerzhaftes brennen und dann wirst du halb bewusstlos und dein Körper setzt um in Energiesparmodus. Sozusagen, dass du dich dann wahrscheinlich nicht bewegst, aber dein Herz Überstunden macht.“ Das zu wissen, war jetzt nicht gerade besser, aber ich beschloss mich vor reinem Wasser in acht zu nehmen. Als wir den Weg von der Klippe zurückgingen, dachte ich darüber nach, was Michael mir gesagt hatte. Michael riss mich aus meinen Gedanken und ich bemerkte erst jetzt, dass wir wieder in der Stadt waren. „Nun ich glaube du musst schon ganz erschöpft sein. Du solltest dich ein bisschen ausruhen.“ Als er das sagte, merkte ich, dass ich schon total müde war vom heutigen Tag war. „Ja ich würde ein bisschen Schlaf gutheißen.“, sagte ich. Er grinste und brachte mich zu einer Hütte, die fast genau so aussah wie die anderen Hütten, außer das die Ziegeln von meiner Hütte nicht schwarz sondern silbern waren. Er machte die Tür auf und ich sah mich um. Der Raum sah sehr gemütlich aus. Auf den Fußboden war ein großer Teppich mit einem Muster. An der Wand stand ein großer Schrank. In einer Ecke war ein riesiger Schreibtisch und in der Mitte war ein großer Kamin, in dem ein Feuer prasselte. Ich sah in einer anderen Ecke eine Treppe, die zu einem offenen Dachboden führte, auf dem ein Bett und eine Steinplatte standen. Ich fand, dass dieses Zimmer eine Ausstrahlung hatte, die ich nicht ganz deuten konnte. „Nun, dann lasse ich dich und deinen Drachen mal ausruhen. Ich werde morgen nochmal bei dir vorbeischauen und dir sagen wie es weiter geht.“ Michael unterbrach damit meine Gedanken. „Danke“ sagte ich lächelnd. Als er schon zum gehen ansetzte, drehte er sich noch einmal zu mir um. „Da wäre noch eine Sache“ „Ja?“ fragte ich ,,Wie heißt eigentlich dein Drache? Ich würde euch gerne auf eine wichtige Liste setzen.“ „Oh, äh…“, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Michael lächelte verständnisvoll und sagte: „Keine Sorge, ich will dich zu nichts drängen. Wenn dir kein Name einfällt, kann er fürs erste nur dein Drache genannt werden.“ „Wir werden uns einen Namen überlegen, der zu ihm passt“ Mein Drache sah mich mit großen Augen an. ,,Keine Sorge wir finden den besten Namen für dich aber vorher werde ich ein bisschen Schlaf brauchen.“, sagte ich ihm. Ich spürte seine Ungeduld, aber er verstand es. Ich zog mich um und legte mich ins Bett. Das letzte, was ich sah, bevor ich in den Schlaf sank, war mein Drache, der sich auf die für ihn bequeme Steinplatte legte. Kurz darauf war ich eingeschlafen.
1310 Wörter
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