Zurück auf Anfang
Hey, meine Lieben :) Neuer Montag – neues Kapitel. So starten wir doch gern in die neue Woche und es bleibt spannend. Mal sehen, wie unsere Freunde mit der jüngsten Erkenntnis umgehen. Ich bin gespannt auf eure Meinungen und wünsche euch viel Spaß beim Weiterlesen ;)
Liebe Grüße,
eure Hela
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18
Zurück auf Anfang
So schnell ich konnte flüchtete ich mich nach oben ins Zimmer, wo ich die Tür hinter mir zu knallte und mir gestresst durch die offenen Haare fuhr. Noch immer versuchte ich die Neuigkeit zu verarbeiten, die Heather und Joey mir mitgeteilt hatten und meine Rückkehr nach Forks schon am ersten Tag zu einem Desaster machte.
Die Cullens waren zurück. Zumindest Edward, aber Joey hatte recht. Wo einer von den Cullens war, da waren die anderen auch nicht weit und Edward brauchte nur ein Wort gegenüber seinen anderen Familienmitgliedern über meine Anwesenheit zu verlieren, was zur Folge hätte, dass sicher irgendjemand von ihnen früher oder später auf der Matte stand.
Carlisle durfte auf gar keinen Fall erfahren, dass ich hier war. Wenn er sich auch nur in meine Nähe wagte, wäre das sein Todesurteil und ich war nicht so naiv zu glauben, meine Rückkehr hätte keine Konsequenzen. Obgleich ich alles dafür geben würde, einfach zu Carlisle zu gehen, mich in seine Arme zu werfen und ihm die ganze Wahrheit zu gestehen, damit wir zusammen sein konnten. Aber wir hatten keine Zukunft, das hatte ich mir bereits schmerzlich eingestanden und es brachte mir gar nichts, diese Tatsache schönzureden.
Tränen traten in meine Augen, wurde ich in diesem Moment doch erneut von dem seelischen Kummer eingeholt, welcher mich von innen heraus auffraß. Elysia hatte mich zurück nach Forks geholt, mit dem Wissen, dass die Cullens längst wieder zurückgekehrt waren und jetzt blieb mir nichts anderes übrig, als sofort wieder abzureisen. Ich durfte nicht eine Minute länger hier bleiben, weil dies eine Katastrophe nach sich zog, sobald Alex davon erfuhr. Der glaubte doch sofort, ich hätte ihn hintergangen und zettelte eine Jagd auf Carlisle und seine Familie an. Nein. So weit durfte es auf keinen Fall kommen.
Ich wollte mich schon auf meine Reisetasche stürzen, um meine Sachen zu packen, als es an der Tür klopfte. Schnell wischte ich mir die Tränen von den Wangen, doch da kam Heather auch schon ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Ihr Blick sagte mehr als tausend Worte, welcher voller Mitgefühl war und dennoch hatte meine beste Freundin auch wieder diesen Ausdruck, wenn ihr etwas Bestimmtes durch den Kopf ging.
Ein Grund mehr, sofort von hier zu verschwinden.
,,Kannst du uns bitte einen Flug organisieren, Heather? Sobald ich gepackt habe, fahren wir.", ordnete ich an, doch machte die Hexe keinerlei Anstalten, sich vom Fleck zu bewegen. ,,Was ist?"
,,Kannst du bitte für einen kurzen Moment mal Luft holen, Alena?", erwiderte Heather, was mich tatsächlich in der Bewegung stoppen ließ.
Mein Blick verfinsterte sich. ,,Hast du schon vergessen, was eben unten passiert ist?"
,,Nein, keineswegs.", gab sie zurück. ,,Dennoch bin ich der Meinung, du solltest erstmal gründlich darüber nachdenken, bevor du eine Entscheidung darüber triffst, wie es weitergehen soll."
Mürrisch blickte ich meiner besten Freundin entgegen. ,,Da gibt es nichts nachzudenken. Die Cullens sind wieder in der Stadt, weswegen ich unmöglich hier bleiben kann. Ich muss weg von hier und zwar heute noch.", brachte ich hervor, ehe ich mich wieder meiner Tasche zuwandte.
,,Um weiter davonzulaufen?"
Die Worte von Heather ließen mich erstarren. Fassungslos ließ ich den Blick wieder zu der Hexe wandern, die jedoch nicht einmal mit der Wimper zuckte und diese Aussage ernst zu meinen schien. Ich konnte nicht glauben, was Heather mir hier gerade vorwarf.
,,Ich laufe nicht davon.", knurrte ich, nur sah die Rothaarige das anders.
,,Doch, tust du. Alena, ich weiß, dass du leidest und zwar besser, als du vielleicht ahnst. Du isst kaum noch was, hast ständig Albträume und du isolierst dich immer mehr, weil du vermutlich glaubst, das würde die Lage besser machen. Nur irrst du dich diesbezüglich. Indem du diesem Ultimatum zugestimmt hast, bekam Alex doch überhaupt erst so viel Macht über dich und dein Leben. Du solltest damit aufhören, dich seinem Willen zu beugen. Denn wenn du so weitermachst, wird es dich früher oder später noch umbringen und dabei werde ich nicht tatenlos zusehen."
Heathers Ausdruckslosigkeit wich der Sorge, die sie zweifellos gegenüber mir empfand und ich konnte ihr nicht mal widersprechen. In der Tat schottete ich mich ab, da ich es für das Beste erachtete und die Albträume ließen jede Nacht zur persönlichen Hölle werden, nur war die ganze Sache nicht so einfach, wie Heather sich das vorstellte.
Ich bemühte mich um Fassung. ,,Was erwartest du von mir, Heather? Soll ich einfach fröhlich in Forks verweilen und darauf warten, dass Alex mit einem Trupp von Jägern einfällt, um meine Rückkehr mit dem Scheiterhaufen der Cullens zu feiern? Ich werde nicht das Leben von Carlisle und seiner Familie aufs Spiel setzen, weil ich unter der ganzen Situation leide."
,,Alex hat keine Ahnung, dass du hier bist.", ließ sie verlauten. ,,Elysia hat recht. Niemand von uns wird ihn darüber in Kenntnis setzen, also weshalb glaubst du, er sollte von unserem Ausflug nach Forks erfahren?"
,,Weil ich meinen Bruder kenne. Er wird von dem unstillbaren Durst nach Rache getrieben, seit unsere Eltern ermordet wurden. Für ihn gibt es keine Ausnahme bei Vampiren, er tötet sie alle. Selbst wenn ich ihn auf Knien anflehen würde, die Cullens zu verschonen, würde er keine Gnade zeigen und sie vor meinen Augen umbringen. Alleine schon, um mich für meinen Verrat am Orden der Jäger zu bestrafen. Durch meine Liebe zu Carlisle bin ich bei Alex so tief in Ungnade gefallen, dass er mich auf eine Stufe mit den Vampiren stellt. Deshalb spielt es keine Rolle, ob er hier ist oder nicht. Er wird es früher oder später rausfinden und dann wird er seine Drohung wahr machen, was ich nicht verhindern kann. Selbst wenn..."
Ich brach ab. Keineswegs wollte ich mich weiter in Rage reden, doch vor allen Dingen durfte ich kein Wort darüber verlieren, was niemand außer mir wusste. Ein Geheimnis, welches ich seit langer Zeit mit mir herumtrug und niemandem anvertrauen konnte. Wenn ich jemals darüber sprach, dann würde die Hölle über uns hereinbrechen und das konnte ich keineswegs riskieren. Fast wäre es mir eben gegenüber Heather rausgerutscht und die Hexe ahnte, dass es noch mehr gab, was ich ihr nicht sagte.
,,Selbst wenn, was? Alena, was meinst du damit?"
Kategorisch winkte ich ab. ,,Nicht so wichtig. Vergiss es einfach. Fakt ist, ich darf mich nicht in Forks aufhalten, solange die Cullens hier sind. Entweder ihr kommt mit mir oder ich gehe alleine. Die Entscheidung liegt bei euch."
Entschlossen ging ich zum Kleiderschrank und öffnete seine Türen, doch Heather machte eine Handbewegung und ließ sie wieder zuknallen, wodurch ich instinktiv zurücksprang. Wie vom Donne gerührt wirbelte ich zu der Hexe herum, deren braunen Augen vor Magie nur so funkelten und ich hatte nicht den blassesten Schimmer, wie ich ihr Verhalten interpretieren sollte.
,,Verdammt, Heather! Was soll das?", fuhr ich sie an, doch zeigte sich die Rothaarige äußerst rebellisch.
,,Ich will dich nur davon abhalten, den größten Fehler deines Lebens zu machen."
Abfällig entfuhr mir ein Schnauben. ,,Der größte Fehler wäre, wenn ich hier bleibe."
Es kam mir fast wie ein Deja vü vor. Schon letztes Jahr hatte meine Ankunft in Forks verheerende Dinge ins Rollen gebracht, wodurch mehr als ein Leben zerstört worden war. Deshalb durfte ich das Schicksal auf keinen Fall herausfordern, indem ich einfach hier verweilte und dadurch die Abmachung mit Alex missachtete. Und mochte sie noch so hässlich grausam sein.
Heathers Blick wurde sanfter – ihre Magie ließ nach. ,,Alena, ich verstehe deine Angst und vermutlich würde es mir nicht anders gehen, aber willst du Elysia jetzt wirklich einfach so wieder alleine lassen? Ihr geht es offenkundig nicht sehr gut und du würdest es dir nie verzeihen, wenn sie daran zerbricht, dass du Forks erneut so überstürzt verlässt. Ja, sie hat die Rückkehr der Cullens verschwiegen und hätte es dir sagen müssen, aber du musst dich den Vampiren ja nicht nähern. Wenn du willst, lege ich sogar einen Bannzauber um dieses Haus, der ihnen jeglichen Zutritt verwehrt. Aber bitte überlege dir gut, ob du deine Tante jetzt derart vor den Kopf stoßen willst. Bleib bei ihr...wenigstens für ein paar Tage. Wenn du dann immer noch abreisen möchtest, werde ich dich nicht aufhalten."
Die Hexe verfiel nicht länger in Rage, wodurch auch ich mich etwas entspannte. Jedoch brachte mich ihr Vorschlag in eine mächtige Zwickmühle. Natürlich wollte ich Elysia auf keinen Fall alleine lassen, wo es ihr doch anscheinend so schlecht ging. Nur hatte mich die Information darüber, Edward sei in der Stadt, in Panik versetzt und ich hatte erneut den Albtraum vor Augen gehabt, in dem Alex Carlisle tötete. Das war zu viel des Guten gewesen, doch hatte Heather mit ihrer Aussage recht. Ich sollte gut überlegen, was ich nun tun wollte.
Für einen Augenblick, der sich für mich wie Stunden anfühlte, herrschte Schweigen im Raum. Ich war restlos überfordert. Wusste einfach nicht, welche Entscheidung richtig war und versuchte mir nicht wieder automatisch die verheerenden Konsequenzen auszumalen, die eintreten würden, sollte Alex von meiner Rückkehr nach Forks etwas merken. Fast kam es mir vor, als würde ich alles auf Anfang setzen und erneut entscheiden müssen, ob ich das Risiko einging oder jegliche Gefahren umging. Wofür Heather sich entschieden hatte, war bereits durch ihr entschlossenes Einschreiten klar geworden.
Nach langem Zögern gab ich mich seufzend geschlagen. ,,Also gut. Wir bleiben hier. Aber nur solange, bis es Elysia wieder besser geht und wir halten uns um jeden Preis von den Cullens fern. Auch von Bella, denn sie gehört ja gewissermaßen dazu und sobald es das kleinste Anzeichen von Jägern in der Nähe gibt, verlassen wir Forks sofort. Verstanden?", brachte ich hervor und Heather nickte.
,,In Ordnung."
Ich fuhr mir durch die offenen Haare. ,,Hoffentlich bereue ich das nicht."
Das war meine größte Sorge oder Carlisle über den Weg zu laufen. Am besten, ich verließ während meines Aufenthaltes hier gar nicht erst das Haus. Zu hoch war die Gefahr, auf einen von den Cullens zu treffen und das durfte nicht passieren. Ich musste mich von ihnen fernhalten, so weit wie nur irgendwie möglich.
,,Keine Sorge, Alena.", erwiderte Heather zuversichtlich. ,,Es wird sicher alles gut. Du musst das nicht alleine durchstehen."
,,Danke, Heather. Du und Joey müsst jetzt aber nicht die ganze Zeit bei mir sein, ich komme schon klar. Geht und seht euch das Reservat an.", schlug ich vor, aber meine beste Freundin war skeptisch.
,,Und was ist mit dir?"
Ich zuckte mit den Schultern. ,,Elysia und ich müssen die Sache erstmal klären und dann sehen wir weiter. Ich werde am besten hier bleiben und mich keineswegs in die Stadt wagen. Dann laufe ich gar nicht erst Gefahr, den Cullens zu begegnen."
,,Könnte schwierig werden mit Bella als Nachbarin. Da geht Edward doch bestimmt täglich ein und aus. Ach, bevor ich es vergesse...sie wollte die Tage mal vorbeikommen."
,,Na, super.", gab ich zurück, nahm es aber hin. ,,Egal. Ich werde mir was einfallen lassen. Mein Leben lang habe ich Vampire getötet, da werde ich es hoffentlich auch schaffen, ein paar von ihnen auf Abstand zu halten."
Heather zog die Stirn leicht kraus. ,,Wäre wohl besser für alle Beteiligten."
Da waren wir uns zweifellos einig. Solange wir uns auch alle an den Plan hielten, sah ich keine Probleme. Nur hatte ich dennoch kein gutes Gefühl dabei, überhaupt in der Stadt zu verweilen, während mein Bruder irgendwo da draußen war. Ich konnte nur beten, Edward würde gegenüber Carlisle und den anderen Stillschweigen bezüglich meiner Rückkehr bewahren. Sonst hatte ich ein gewaltiges Problem.
,,Und es ist wirklich in Ordnung, wenn wir ins Reservat fahren?", hakte Heather nach, was ich mit einem Nicken bestätigte.
,,Sicher. Ihr sollt ja wenigstens was von unserem Ausflug nach Forks haben. Nur weil ich mich verstecken muss, seid ihr nicht auch gezwungen unsichtbar zu bleiben. Viel Spaß."
Ich wollte, dass meine beiden Freunde den Aufenthalt hier zumindest ein wenig genießen konnten und ohnehin stand zunächst ein klärendes Gespräch mit Elysia auf meiner Tagesordnung. Ob ich Verständnis für ihre Situation zeigte oder nicht, sie hatte mir wissentlich die Anwesenheit der Cullens vorenthalten und das musste ich mit ihr klären. Heather entspannte sich nun deutlich, tätschelte mir noch flüchtig die Schulter und machte sich dann auf den Weg, um mit ziemlich großer Sicherheit Joey einzusammeln. Vielleicht liefen sie ja Jacob über den Weg. Mich würde interessieren, was aus meiner Bekanntschaft vom letzten Jahr geworden war.
Mein Blick wanderte durchs Zimmer. Es war so vertraut und dennoch fühlte ich mich ein wenig unwohl. Immer wieder sah ich zum Fenster, wo Carlisle einst seinen Weg hindurch gefunden hatte. Meine Erinnerungen spielten sich so klar und deutlich vor meinem inneren Auge ab, als wären sie real und niemals würde ich eine Sekunde vergessen, welche ich mit dem Vampir verbringen durfte.
Was Carlisle jetzt wohl gerade machte? Wenn wirklich alle Cullens zurück in Forks waren, ging er bestimmt seiner Tätigkeit als Arzt nach und befand sich im Krankenhaus. Rettete Leben, half verletzten Menschen und machte die Welt allein schon durch diese Handlungen zu einem besseren Ort. Der Gedanke an Carlisle stimmte mich wehmütig, mein Herz krampfte sich zusammen und ich konnte den Schmerz nur mit Mühe unterdrücken, bevor er sich an die Oberfläche kämpfen konnte.
Ich durfte nicht länger an Carlisle denken. Je öfter ich dies tat, desto schmerzvoller wurde es und ich musste es schaffen, irgendwie ohne ihn zu leben. Auch wenn das geradezu unvorstellbar war. Jetzt, hier in Forks, fiel es mir noch schwerer. Schließlich war ich dem Vampir in dieser Stadt so nahe wie schon lange nicht mehr, musste aber entschieden meine Distanz zu ihm wahren. Hoffentlich konnte ich Bella davon überzeugen, sich und auch die Cullens von mir fernzuhalten, falls sie mir wirklich einen Besuch abstattete.
Ein leises Klopfen an der offenen Tür ließ mich aufsehen, ehe Elysia den Raum betrat. Ihr Gesicht war von Ausdruckslosigkeit gezeichnet, kleine Schatten waren unter ihren Augen zu sehen und sie wirkte auf mich so entsetzlich müde, als hätte sie das ganze Jahr über, seit unserem Abschied, nicht mehr geschlafen.
,,Heather und Joey sind gerade weggefahren.", teilte sie mir mit, was ich zur Kenntnis nahm.
,,Ist gut."
Seltsam befangen stand ich meiner Tante gegenüber. Bei meinem letzten Aufenthalt hatte ich nie einen richtigen Streit mit Elysia gehabt, deshalb fühlte ich mich enorm schlecht, weil ich sie vorhin so angefahren hatte. Vermutlich lag Heather mal wieder richtig und Elysia hatte mir die Anwesenheit der Cullens nur verschwiegen, um mich nicht an einer Rückkehr zu hindern. Richtig war es trotzdem nicht gewesen.
,,Alena, ich wollte nicht, dass du es auf diese Weise rausfindest.", durchbrach Elysia auf einmal das Schweigen. ,,Eigentlich hatte ich dich schonend darauf vorbereiten wollen, dass die Cullens wieder in der Stadt sind."
Ich verschränkte die Arme vor der Brust. ,,Du hättest es mir gleich sagen müssen, Elysia. Völlig gleich, welchen Einfluss dies auf meine Entscheidung gehabt hätte."
,,Womöglich hast du recht. Aber ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dich nach Forks zurückgeholt zu haben. Ich würde es jederzeit wieder tun."
Elysia sah mich ernst an und ich nahm ihr das ohne Zweifel ab. Meine Tante konnte enorm stur sein, wenn sie sich etwas in den Kopf setzte und für gewöhnlich kam man dann kaum noch gegen sie an. Jedoch versuchte ich, mir nun einen klaren Überblick zu verschaffen und ein paar Informationen einzuholen.
,,Seit wann sind die Cullens zurück?", wollte ich wissen und Elysia verschränkte ihre Hände ineinander.
,,Ein paar Wochen, glaube ich. Ganz genau habe ich es nicht mitbekommen. Alice und Bella sind eines Abends überstürzt abgereist und niemand wusste wohin. Der arme Charlie ist fast verrückt geworden vor Sorge und als Bella wieder nach Hause kam, war Edward dabei. Nur wenige Tage später bin ich Carlisle im Krankenhaus flüchtig über den Weg gelaufen und er meinte nur, sie wären wieder zurück. Mehr weiß ich nicht. Das ist die Wahrheit."
Ich ignorierte den aufkeimenden Schmerz, als sie den Namen von Carlisle erwähnte und glaubte ihr, dass ihr Wissen begrenzt war. Die ganze Sache klangziemlich mysteriös, aber würde ich nicht weiter nachhaken. Es war das Beste, ich hielt mich aus den Angelegenheiten der Cullens raus. Sobald ich irgendwelchen Dingen auf den Grund ging, würde ich automatisch eine Verbindungherstellen und das konnte ich mir nicht erlauben. Ich musste an meiner selbst auferlegten Distanz festhalten.
Mit einem Nicken akzeptierte ich die Antwort meiner Tante. ,,Nun, gut. Heather und ich haben miteinander gesprochen. Wir werden für einige Tagebleiben, bis es dir wieder etwas besser geht. Sobald ich den Eindruck habe, dass du zurechtkommst, werden wir Forks verlassen. Und solange ich hier bin, wahren wir strikten Abstand gegenüber den Cullens. Das ist meine Bedingung."
Eigentlich wollte ich die Fronten nicht so hart klarstellen, aber ich musste auch Elysia zur Verschwiegenheit verpflichten. Zum Glück hatte sie bisher immer in meinem Sinne agiert und das erhoffte ich mir auch jetzt. Allerdings wirkte Elysia durch meine Worte äußerst betroffen und schluckte.
,,Wenn du das so willst."
Ich seufzte auf. ,,Es geht nicht um das, was ich will, Elysia. Sondern um das, was richtig ist. Du weißt, was passiert, wenn ich Kontakt zu den Cullens aufnehme und deshalb müssen wir uns von ihnen fernhalten. Egal wie schwer uns das auch fällt. Ich wäre dir deshalb dankbar, wenn du meine Entscheidung respektierst."
,,Eine andere Wahl habe ich wohl nicht.", erwiderte meine Tante, was ich hinnahm und dann zur Tür ging, nur um von Elysia noch einmalaufgehalten zu werden. ,,Du hast dich sehr verändert, Alena und das nicht gerade zum Positiven. Du bist sehr verschlossen, kühl und abweisend...fast schon wie dein Bruder."
Erschüttert sah ich zu meiner Tante, deren Blick von purem Bedauern gezeichnet war. Ich konnte nicht einmal etwas darauf erwidern, weil mich ihre Aussage zutiefst schockierte und deshalb flüchtete ich nach draußen Richtung Erdgeschoss, um irgendwie einen freien Kopf zu bekommen. Nur würde das schwerwerden, da sich die Probleme immer mehr anhäuften. Ich hatte mich eindeutig getäuscht. In Forks würden mich offenbar so einige Dinge unvermeidlich einholen.
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