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Zukunftsperspektiven

Hey, meine Lieben. Die Zeit rennt und wir starten wieder in eine neue Woche. Das bedeutet natürlich: ein neues Kapitel geht an den Start und heute geht es um, wie der Titel schon sagt, Zukunftsperspektiven. Mal sehen, was uns da erwartet. Viel Spaß beim Weiterlesen und habt einen angenehmen Wochenstart ;)

Liebe Grüße,
eure Hela 

                                                                                               ~~~

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                                                                           Zukunftsperspektiven

Obwohl ich mich durch die Worte von Eleazar stark verunsichert fühlte, ließ ich mir nichts anmerken, als ich wieder ins Wohnzimmer ging und zu den anderen zurückkehrte. Der dunkelhaarige Vampir hüllte sich fortan in Schweigen, aber sein Blick reichte aus um zu signalisieren, dass seine Worte ernst gemeint waren. Und das beruhigte mich keineswegs.
Eleazar Denali sprach durch seine Erfahrung ja schon mit einer gewissen Weisheit, doch wusste er keineswegs um das verhängnisvolle Detail von der tödlichen Folge, die ein Vampirbiss bei uns Jägern mit sich brachte und er würde es auch niemals erfahren, da es ein gehütetes Geheimnis war.
Heather betrachtete mich mit einer Mischung aus Sorge und Neugier, fragte aber nicht nach und ich war dankbar dafür. Ein Kreuzverhör vor dem gesamten Denali-Clan konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen, zumal mir das unangenehme Gespräch mit Eleazar schon genügte. Dieser Vampir ging einem wahrlich unter die Haut, aber nicht im positiven Sinne, da er ein gewisses Gespür zu haben schien, die dunkelsten Geheimnisse von anderen auszugraben. Deshalb musste ich schleunigst aus seiner Umlaufbahn verschwinden, bevor er womöglich noch die ganze Wahrheit rund um das Ultimatum meines Bruders aus mir heraus kitzelte.
,,Tja, ich danke euch allen für eure Hilfe bezüglich der Mission, aber Heather und ich müssen langsam wieder aufbrechen.", sagte ich entschlossen, woraufhin meine Hexenfreundin die Stirn in Falten legte.
,,Jetzt?"
Ich nickte eifrig. ,,Ja, jetzt. Es sein denn, du möchtest hier bleiben."
,,Schon gut."
Die Rothaarige gab sich geschlagen, obwohl es ihr deutlich missfiel, meinem Wunsch der Rückkehr Folge zu leisten. Aber natürlich würde Heather mich nie im Stich lassen, weshalb sie sich an die Vampire wandte und sogar ein wenig nostalgisch wurde.
,,War ja leider nur ein kurzes Vergnügen, aber ihr habt meinen Boss gehört. Man soll gehen, wenn's am schönsten ist."
Ich richtete den Blick an die Zimmerdecke aufgrund des unausgesprochenen Vorwurfs, erwiderte aber nichts darauf. Es war wirklich besser, jetzt keine Diskussion mit Heather anzufangen und ich konnte froh sein, wenn sie sich einigermaßen friedlich von ihren neu gewonnenen Freunden löste. Auch denen fiel der Abschied anscheinend nicht ganz leicht, da plötzlich Carmen auf mich zukam und mich prompt umarmte.
,,Es war so schön, dich kennenzulernen, Alena."
Kate schenkte mir ein sympathisches Lächeln. ,,Hoffentlich sehen wir uns bald mal wieder."

Knapp nickte ich über die Schulter von Carmen hinweg, begegnete dabei einmal mehr dem bohrenden Blick von ihrem Gefährten Eleazar, was noch einmal bekräftigte: ich musste hier weg. Zum Glück gab Carmen mich auch schon aus der Umarmung frei, während Heather sich von Tanya und Kate verabschiedete. Sie schüttelte anschließend auch Eleazar die Hand, als die Anführerin des Clans mir flüchtig eine Hand auf die Schulter legte.
,,Viel Glück für eure weitere Reise. Ich würde mich ebenfalls über ein Wiedersehen freuen, Alena. Ihr seid hier in Alaska jederzeit willkommen.", versicherte Tanya mir, woraufhin ich mich zu einem Lächeln durchrang.
,,Danke, Tanya. Sehr nett von euch. Es hat mich auch gefreut, eure Bekanntschaft zu machen und nochmal danke für eure Hilfe."
Kate grinste. ,,Immer wieder gern. Mit euch hat es sogar richtig Spaß gemacht."
Bei dieser Aussage musste ich schmunzeln, doch dann kehrte auch schon Heather zu mir zurück und schien startklar zu sein. Die weiblichen Vampire nickten uns noch einmal freundlich zu, während Eleazar uns zur Tür brachte. Mit dem gescheiten Vampir im Rücken wagte ich nicht einmal irgendeine Geste zu machen, da ich schon fürchtete, er könnte daraus einen tieferen Hintergrund herauslesen. Ich hatte ungeheuren Respekt und Ehrfurcht vor Eleazar, wollte seinem ausgeprägten Scharfsinn aber vielleicht auch gerade deswegen so schnell wie möglich entfliehen.
Heather öffnete die Haustür und ging bereits voran zu unserem Auto, um es durch Magie von der neuen obersten Schneeschicht zu befreien, weshalb ich mich Eleazar noch einmal allein zuwandte, um mich von ihm zu verabschieden.
,,Vielen Dank für die Gastfreundschaft und die Unterstützung.", sagte ich und reichte dem Vampir meine Hand, die er ergriff und kurz drückte.
,,Keine Ursache. Ich danke dir für deine Nachsicht und dafür, dass du uns den Frieden gewährst."
Ich zuckte mit den Schultern. ,,Nun, da ihr keine Gefahr für die Menschen seid, sehe ich keinen Grund dazu, weshalb dies anders sein sollte. Es war mir eine Freude, euch kennenzulernen.", pflichtete ich noch bei und machte bereits kehrt, als Eleazar mich noch einmal zurückhielt.
,,Alena! Was auch immer dich zurückhält, du solltest eins nie vergessen. Die Wahrheit kommt stets ans Licht. Immer."
Das letzte Wort betonte er besonders ausdrücklich, was dazu führte, dass mein Körper in eine gewisse Anspannung verfiel. Schockiert blickte ich den Vampir an, dessen Augen meine Seele geradewegs zu durchleuchten schienen und ohne eine Antwort darauf zu geben, kehrte ich Eleazar den Rücken und ließ das Anwesen des Denali-Clan somit hinter mich. Während ich zu Heather ging, konnte ich den bohrenden Blick des Vampirs im Rücken noch spüren und ich musste wirklich extrem verkrampft wirken, da die rothaarige Hexe mich skeptisch betrachtete.
,,Alles klar?", brachte sie hervor, doch ich winkte nur ab.
,,Jaja, alles super. Fahren wir."
Ich stieg auf der Fahrerseite ein, startete den Motor und sah noch einmal zum Haus, wo auch der Rest des Clans nun stand und sie winkten uns noch zum Abschied. Schnell wendete ich den Wagen und Heather durchlöcherte mich vom Beifahrersitz aus förmlich mit ihren Blicken, da sie natürlich wusste, dass keineswegs alles super war. Doch ich richtete meine Konzentration starr auf die zugeschneite Fahrbahn vor mir und schlug den Weg zu unserem Hotel ein, wobei ich noch immer an die Worte denken musste, die Eleazar mir mit auf den Weg gegeben hatte.

Als der Abend anbrach, stand ich vor dem großen Fenster des Hotelzimmers und blickte gedankenverloren nach draußen, wo bereits die nächsten Schneeflocken fielen. Heather war gerade unter der Dusche und ich war erleichtert, dass wir für morgen früh gleich einen Rückflug bekommen hatten. Wir würden erstmal nach Hause zurückkehren und immer wieder spielten sich die Ereignisse von der letzten Mission in meinem Kopf ab.
Sie wollten mir einfach nicht mehr aus dem Gedächtnis weichen und langsam stellte ich mir wirklich die Frage, was ich hier eigentlich machte. Wem wollte ich denn etwas vormachen? Der Zusammenbruch hatte mehr als deutlich gemacht, dass ich nicht länger vor den Konsequenzen davonlaufen konnte. Je mehr ich meine Gefühle verdrängte, desto stärker brachen sie am Ende aus mir heraus und ließen mich unvorsichtig oder angreifbar werden.
Diese Vorahnung oder was auch immer ich gesehen hatte, war der Beweis dafür, dass ich keine andere Wahl hatte, als dem Ultimatum meines Bruders weiter zu folgen und jeden Kontakt zu den Cullens strikt zu meiden. Ich konnte nur hoffen, dass Eleazar und seine Familie Schweigen darüber bewahrten, dass Heather und ich in Alaska gewesen waren. Würde mir gerade noch fehlen, wenn er sofort zum Telefon griff und Carlisle darüber in Kenntnis setzte.
Carlisle. Einmal mehr suchte der blonde sanftmütige Vampir meine Gedanken heim, die immer wieder zu ihm zurückkehrten. Beinahe hätte Eleazar mir mein Geheimnis entlockt, nur in letzter Sekunde hatte ich mich zusammenreißen können und dennoch ahnte ich, dass Eleazar mich durchschaute. Er war viel zu scharfsinnig, um es zu übersehen und ich war schon immer eine sehr miserable Lügnerin gewesen. Bis heute wunderte es mich, wie Carlisle mir die Lüge bezüglich meiner Gefühle abkaufen konnte. Oder aber er war viel zu selbstlos, um mich zurückhalten zu wollen und hatte mich deshalb vorbehaltlos gehen lassen.
Tränen liefen mir über die Wangen, als der Schmerz mein Herz wieder brechen ließ und mich von innen heraus regelrecht zerfetzte. Ich hasste mich selbst dafür, Carlisle dies antun zu müssen und wünschte mir nichts sehnlicher, als nach ihm zu suchen und ihm die Wahrheit zu sagen. Aber das durfte ich nicht, weil ich sonst sein Todesurteil unterschreiben würde und das würde ich keineswegs riskieren. Ganz gleich, wie schlecht es mir dadurch auch gehen mochte. Die Sicherheit von Carlisle und seiner Familie ging mir über alles.
,,Das tat gut."

Ich zuckte zusammen, als Heather aus dem Badezimmer zurückkehrte und wischte mir schnell die Tränen weg, damit die Hexe sie gar nicht erst bemerkte. Dann drehte ich mich zu meiner besten Freundin um, welche die Dusche wohl als die reinste Wohltat empfand und zufrieden lächelte.
,,Es geht doch nichts über ein ausgiebiges Rendezvous mit dem Bad, nach einer erfolgreichen Vampirjagd.", trällerte sie, was ich mit einem Nicken quittierte.
,,Du bist wahrlich ein Unikat, Heather."
Sie grinste verschlagen. ,,Ich weiß."
Vergnügt warf sie die Klamotten in den Koffer und wirkte selbst in ihrem orangenen Pyjama ungeheuer modisch, womit sie eigentlich die stylische Seelengefährtin von Alice sein könnte. Aber ich verbot mir jeglichen Gedanken an die Cullens und hüllte mich in Schweigen, was Heather nun jedoch entschlossen durchbrach.
,,Also, sprechen wir über das, was bei der Mission passiert ist."
Oh, nein. Ich hatte befürchtet, sie würde das Thema noch aufgreifen, aber dennoch irgendwie gehofft, es umgehen zu können. Heather war die einzige Person, die vielleicht noch scharfsinniger als Eleazar sein konnte und die einzige Chance, wie ich ungeschoren aus der Nummer rauskommen könnte, war konsequente Gleichgültigkeit.
Ausdruckslos zuckte ich mit den Schultern. ,,Es war eben ein bisschen viel an dem Tag. Nicht der Rede wert."
,,Nicht der Rede wert?" Heather wiederholte den Satz ungläubig, bevor ihr Blick todernst wurde. ,,Alena, du warst starr wie ein Brett, konntest dich nicht rühren und wärst beinahe draufgegangen, weil du dich wie in einer Art Trance befunden hast. Wenn ich dich nicht aus der Hütte geschleift hätte, wärst du vermutlich mit den Vampiren zu Asche verbrannt und du willst mir allen Ernstes weismachen, das wäre nicht besorgniserregend?", platzte es aus ihr heraus, woraufhin ich mich versteifte und ihrem Blick auswich.
,,Jeder hat mal einen schlechten Tag, Heather. Auch eine Vampirjägerin."
Die Hexe knurrte. ,,Mag sein, aber da steckt mehr dahinter und du willst es nur nicht sagen. Es muss auch einen Grund dafür geben, weshalb Eleazar dir heute Morgen nach deiner Flucht aus dem Wohnzimmer gefolgt ist. Worüber habt ihr gesprochen?"
Die Lage wurde immer brenzliger für mich. Heather nahm mich erbarmungslos ins Kreuzverhör, welches erst enden würde, wenn sie ihre gewünschten Antworten bekam. Wie sollte ich mich dem nur entwinden können? Ich wollte Heather nicht mit meinen Problemen belasten, die mich jeden Tag mehr erdrückten und es genügte schon, dass ich ein nervliches Wrack war.
Allerdings sah meine beste Freundin das anders, denn sie trat näher an mich heran und ihre Stimme wurde sanfter. ,,Alena, du kannst mit mir über alles reden und das weißt du auch. Weshalb wehrst du dich so dagegen?", fragte sie und schließlich beschloss ich doch, mein Schweigen zu brechen.
,,Ich kann das nicht mehr, Heather."

Wie von selbst waren mir die Worte über die Lippen gekommen, ohne dass ich es wollte. Aber Eleazar hatte wohl recht. Die Wahrheit kam immer ans Licht und ich wollte meiner besten Freundin ja auch nichts vormachen, da sie das wirklich nicht verdiente. Während Heather mich ein wenig irritiert ansah, hatte ich Mühe, nicht wieder in Tränen auszubrechen und spürte mehr denn je den seelischen Ballast, den ich mit mir herumtrug.
,,Was kannst du nicht mehr?", hakte die Hexe nach, was mich dazu brachte, ein wenig durch den Raum zu gehen.
,,Das alles." Ich ließ mich auf meinem Bett nieder, verschränkte die Hände ineinander und starrte vor mich auf den Boden. ,,In der Hütte hatte ich eine Art...Eingebung. Als ich diesen jungen Vampir vor mir gesehen habe, da musste ich plötzlich wieder an Carlisle denken. Ich habe ihn vor mir gesehen und Alex, wie er ihn tötet und mir dafür die Schuld gibt. Zuerst dachte ich, es wäre nur ein schwacher Moment von mir gewesen, der mir meine Sentimentalität und Fehler ins Gedächtnis rufen sollte. Aber jetzt ist mir klar, dass es mir nur das vor Augen geführt hat, was ich schon die ganze Zeit wusste. Ich will keine Jägerin mehr sein."
Das erste Mal, dass ich es offen aussprach. Heather hörte mir aufmerksam zu, schien über meine Worte nachzudenken und ich war erleichtert, ihr dies anvertraut zu haben. Und es war keine Lüge, sondern schlichtweg die Wahrheit. Das Leben als Vampirjägerin war eine zu große Last für mich, als dass ich sie einfach weiter tragen konnte und ich wollte nicht länger das Blut von unzähligen Vampiren an meinen Händen kleben sehen. Völlig egal, ob diese Menschen töteten oder nicht. Ich war einfach am Ende und hatte keine Kraft mehr, ein Leben zu führen, welches mir so zuwider war.
In den Augen von Alex machte mich das endgültig zur Verräterin. Einem Clan von Vampiren den Waffenstillstand zu gewähren und mich in den Anführer zu verlieben war eine Sache, doch mit dem Geburtsrecht brechen und meine eigene Bestimmung widerlegen zu wollen...das wäre wohl das höchste Maß an Verrat, welches ich am Orden begehen konnte.
Ich fühlte, wie die Verzweiflung sich in mir hochkämpfte. Sie lauerte schon länger in den Abgründen meines Unterbewusstseins, doch bislang hatte ich sie noch immer ganz gut zurückhalten können. Nur war ich mittlerweile viel zu erschöpft, um länger dagegen ankämpfen zu können und nun bahnte sie sich den direkten Weg an die Oberfläche.
Auf einmal spürte ich, wie Heather sich neben mich setzte und eine Hand auf meine Schulter legte, was mich erneut zusammenzucken ließ. Ich hatte gar nicht mitbekommen, wie sie sich mir genähert hatte, da ich förmlich in meinem seelischen Leid ertrank und die Hexe warf mir einen mitfühlenden Blick zu, da ich die Maskerade vor ihr endlich hatte fallen lassen.
,,Dann sei keine Jägerin mehr, Alena.", bekräftigte sie eingehend. ,,Wenn du diesem Weg nicht weiter folgen willst, tu es nicht. Niemand zwingt dich dazu."

Naja, eine Person würde das vermutlich schon tun, wenn sie jetzt hier wäre. Aber zum Glück war Alex meilenweit von mir entfernt und saß vermutlich gerade mit Henry in Schottland in einer Bar und stieß auf einen weiteren erfolgreichen Jagdtrip an. Mir wurde schon schlecht, wenn ich nur daran dachte.
,,Und was ist mit dir?", fragte ich mit brüchiger Stimme. ,,Bisher bestand unser Leben doch nur aus den Missionen und wenn ich jetzt aufhöre..."
Heather unterbrach mich. ,,Finden wir gewiss etwas anderes, womit wir uns die Zeit vertreiben können. Hey, es gibt da draußen genug Jäger, die die Welt retten und wir könnten ja auch nur so ein paar Reisen unternehmen. Dann jagen wir halt keine Vampire mehr, sondern tolle Sehenswürdigkeiten und heiße Typen am Strand."
Nun musste ich ein wenig lachen, da Heather dies mit einer Selbstverständlichkeit hervorbrachte, wie man es auch nur von dieser schlagfertigen Hexe erwarten konnte. Zwar konnte ich mich mit dem ersten Teil ihres Plans anfreunden, doch der zweite würde gewiss ohne mich stattfinden.
,,Den Reisen stimme ich zu, aber die Typen wirst du ohne mich jagen müssen. Danach steht mir wirklich nicht der Sinn.", gab ich zurück, was die Rothaarige gelassen nahm.
,,Kein Problem. Bleiben mehr für mich."
Heather Smallville war in der Tat einzigartig. Ihre freche quirlige Art konnte einen selbst in der dramatischsten Stimmung aufmuntern und ich war erleichtert, dass sie meinen Entschluss so locker aufnahm. Schließlich konnte ich nicht von ihr erwarten, ihr ganzes Leben wegen mir umzukrempeln.
Ich seufzte ergiebig. ,,Mein ganzes Leben bestand immer nur daraus, Vampire zu jagen. Als ich in Forks war, dachte ich zumindest, es gäbe auch einen anderen Weg für mich, aber jetzt. Ich habe keine Ahnung, wie meine Zukunft aussehen soll, Heather.", brachte ich hervor, was die Hexe dazu animierte, sich von der Bettkante zu erheben.
,,Wenn es weiter nichts ist. Das finden wir raus."
Verdutzt sah ich auf, als sie kurzer Hand zu ihrem Koffer flitzte und darin herumwühlte. Neugierig und irritiert zugleich, beobachtete ich sie dabei und schließlich zog Heather eine dunkle Schatulle hervor, die ich sofort wiedererkannte.
,,Ah, da haben wir es doch."
Meine Augenbrauen wanderten leicht nach oben. ,,Ist das nicht das Kästchen, das du von Agatha bekommen hast?"
,,Ganz recht, Miss Hastings.", bestätigte mir die Hexe. ,,Und ich war so frei, einen Blick reinzuwerfen. In der Tat ist es das, was wir gebrauchen können und zwar genau jetzt. Agatha hat einfach einen Sinn für künftige Ereignisse."

Bevor ich diese Aussage hinterfragen konnte, öffnete Heather den Deckel und holte doch tatsächlich einen Stapel von Tarotkarten heraus. Diese mischte die Hexe nun ausgiebig und breitete sie dann umgedreht vor sich aus, ehe sie sich im Schneidersitz niederließ und einladend auf den Platz vor sich deutete.
,,Du musst schon herkommen, sonst wird das nichts.", meinte sie, doch ich zögerte noch.
,,Heather, ich glaube eigentlich nicht wirklich an so etwas."
Ihre Miene wurde geheimnisvoll. ,,Dann hast du ja auch nichts zu befürchten. Komm schon, Alena. Du bist diejenige, deren Zukunft ungewiss ist. Deshalb musst auch du die Fragende sein."
Tja, ich könnte mich jetzt weiter dagegen sträuben oder mich meinem Schicksal fügen, das wohl allem Anschein nach auf mich wartete. Seufzend erhob ich mich und nahm vor Heather Platz, die durch ihre Magie noch ein paar Kerzen im Hotelzimmer entfachte und die Vorhänge mit einem Fingerschnippen zufallen ließ. Dann bekam ich eine Gänsehaut, weil das Ambiente irgendwie eindrucksvoll, aber gleichzeitig auch schaurig wirkte.
,,Wir nehmen das Legesystem für den sicheren Pfad. Die erste Karte steht für dich, die Reisende. Als Nächstes sehen wir, was dir fehlt – der Grund für deine Reise. Hier ist der Weg, der hinter dir liegt und dann folgt der, der vor dir liegt. Natürlich wirst du auf Hindernisse oder Prüfungen stoßen, bevor dich womöglich ein Glücksfall ereilt. Du musst sie alle überwinden, um dein Ziel zu erreichen.", begann Heather und erklärte mir das Bevorstehende, woraufhin ich leicht schluckte und die Hexe vor mir, schien sich innerlich zu sammeln. ,,Gut, du bist die Reisende. Deshalb musst du die Karten ziehen."
Na, das konnte ja heiter werden. Obgleich ich die Hexen für ihre Magie bewunderte, so stand ich Tarot eher mit Skepsis gegenüber. Ich meine, woher sollte eine Handvoll Karten bitte wissen, wie die Zukunft von jemandem aussah? Womöglich war meine Alice daher auch immer verborgen geblieben. Weil ich kaum Glauben daran hegte, dass man etwas Ungeschehenes vorhersehen konnte.
Dennoch ließ ich mich darauf ein und betrachtete die Karten vor mir. Sie waren umgedreht, sodass mir die Bilder und ihre Bedeutungen verborgen blieben. Ich verließ mich auf mein Bauchgefühl und ließ meine rechte Hand über die Karten gleiten, ehe ich die Erste auswählte.
,,Die hier.", sagte ich und Heather drehte sie um, ehe sie die Karte auf den Platz legte.
,,Hm, die Herrscherin. Sie steht für Sinnlichkeit und Selbstbewusstsein, ermutigt dich aber gleichzeitig dazu, dir mehr zuzutrauen und über dich hinauszuwachsen."
Meine Stirn legte sich in Falten. ,,Okay."
Heather deutete auf die Karten und erneut wählte ich nach kurzer Sorgfalt eine aus, die von der Hexe umgedreht wurde. Jene Karte, die den Grund meiner Reise offenbaren sollte und Heather schien sie wenig zu überraschen.
,,Die Liebenden. Ich glaube, dazu muss ich nichts weiter sagen."
Sie legte die Karte nieder, während ich mich darauf konzentrierte weiterzumachen und jetzt nicht an Carlisle zu denken. Deshalb wählte ich die nächste Karte aus, um den Weg zu offenbaren, der hinter mir lag und reichte sie an Heather weiter.
,,Der Ritter der Stäbe. Hat Feuer im Herzen und kämpft mutig."
Gut, das könnte vielleicht sogar ein wenig hinkommen. Dennoch ließ ich mich davon nicht beirren und zog die nächste Karte, welche von Heather kurzer Hand aufs Deck niedergelegt wurde und den Weg repräsentierte, der laut Zukunft vor mir liegen sollte.
,,Das Rad des Schicksals. Ein Kreis schließt sich. Vergangenheit und Zukunft werden in Einklang gebracht."

So langsam wurde es nicht nur mystisch, sondern auch sonderbar und ich zögerte, die nächste Karte zu ziehen. Diese sollte mir mögliche Hindernisse offenbaren, welche mich auf meinem Weg erwartete und irgendwie war ich nicht scharf darauf, diesen zu begegnen. Dennoch fand meine Hand wie von selbst den Weg zur nächsten Karte.
Heather drehte sie um. ,,Drei der Schwerter. Gebrochenes Herz. Kummer, Trauer und Verlust."
Auch diese Karte landete auf ihrem Platz. Fehlten nur noch zwei. Intuitiv griff ich zu der nächsten Karte und übergab sie an die Hexe, die einen Blick drauf warf und ihre Augen verengten sich ein wenig. ,,Der Turm. Katastrophe, Zerstörung, plötzlicher Aufruhr. Eine dramatische Veränderung steht bevor.", verkündete sie, ehe sie dieKarte niederlegte und meine Hand bereits die Letzte fand, um das Ziel der Reise zu offenbaren.
Ich reichte sie Heather, die zur Karte griff und diese betrachtete. Der Blick der Hexe sprach Bände, da ich Entsetzen und Fassungslosigkeit in ihm zu sehen glaubte. Zuerst dachte ich mir nichts dabei, aber als das Schweigen meiner besten Freundin anhielt, wurde ich unruhig.
,,Ähm, Heather? Bist du noch da?"
Die Hexe zuckte zusammen, als auf einmal ein Windstoß durch den Raum fegte und die Kerzen erlöschen ließ. Ich zuckte vor Schreck zusammen, als Heather auch schon den Lichtschalter betätigte und damit wieder Licht ins Dunkel brachte. Verdutzt sah ich zu der Hexe, die ebenso durch den Wind zu sein schien wie ich.
,,Was war das denn?", brachte ich perplex hervor, woraufhin sie zerstreut abwinkte.
,,Tut mir leid, das war meine Schuld. Die Karte hat mich an etwas erinnert, das mich aus dem Konzept gebracht hat."
Ich legte den Kopf etwas schräg. ,,Sollte mir das jetzt Sorgen bereiten?"
,,Was? Nein.", sagte Heather schnell und drehte die Karte um. ,,Die Sonne steht für Zuversicht und Glück. Es kann...nichts mehr schiefgehen.", erklärte sie und ich schüttelte ungläubig den Kopf.
,,Tja, ich weiß schon, warum ich daran nicht glaube. Denn nach Zuversicht und Glück sieht mein Leben gerade wirklich nicht aus. Aber trotzdem vielen Dank, Heather. Es war ein...sehr eindrucksvolles Erlebnis."
Ich stand auf und wollte schon Richtung Badezimmer verschwinden, als ich nochmal stoppte und zurück zu meiner besten Freundin sah, die noch immer geistesabwesend auf das Deck des sicheren Pfades blickte.
,,Wenn die Sonne so positiv ist, warum hat sie dich dann aus dem Konzept gebracht?", fragte ich und Heather räusperte sich etwas verlegen.
,,Naja, ich habe mal jemandem sozusagen den Jackpot und das große Glückdadurch prophezeit. Aber daraus wurde am Ende nichts. Deshalb...ist die Sonne nicht gerade meine Lieblingskarte."
Ich musste schmunzeln. ,,Und dann überredest du mich zu solch mystischen Handlungstaten. Schäm dich, Miss Smallville."
Amüsiert ließ ich Heather im Hotelzimmer zurück und begab mich ins Badezimmer, um ebenfalls duschen zu gehen und damit hoffentlich einige meiner Sorgen fortspülen zu können. Über das Tarot machte ich mir keine Gedanken mehr, denn Hexe hin oder her...die Zukunft konnte Heather mir keineswegs vorhersagen. Und daher blieben meine Perspektiven wohl vorerst ungewiss.

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