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Verlorene Mädchen

Hey, ihr Lieben :) Na, was haltet ihr von der Aussage der Großhexe? Ob unsere beiden Freundinnen etwas damit anfangen können? Das wird sich zeigen, denn es bleibt spannend und ich hoffe daher, ihr seid in Leselaune. Ich wünsche euch jedenfalls viel Spaß beim neuen Kapitel und einen tollen Start in die neue Woche.

Liebe Grüße,
eure Hela 

                                                                                          ~~~

                                                                                             8

                                                                         Verlorene Mädchen

Die mysteriösen Worte von Agatha Chadwick ließen mich die ganze Nacht kein Auge zubekommen und auch Heather versuchte, sich einen Reim darauf zu machen. Irgendwann hatte ich mir die Frage gestellt, ob wir es wirklich so ernst mit der sonderbaren Offenbarung nehmen sollten, doch da hatte ein unerwarteter Zwischenfall sämtliche Zweifel daran ausgelöscht. Denn Serafina – eine Cousine von Heather – war von ihrer Reise aus Alaska zurückgekehrt und hatte uns, unmittelbar nach dem Gespräch mit Agatha, von sonderbaren Vorfällen dort berichtet. Einige junge Mädchen waren offenbar verschwunden und Serafina war der festen Überzeugung, dass Vampire dahinter stecken mussten. Zwar fühlte ich mich nach wie vor unwohl bei dem Gedanken, erneut eine Jagd auf die unsterblichen Wesen anzustreben, doch Heather hatte mir gesagt, dass ihr Instinkt sagte, dies wäre der richtige Weg und somit hatten wir uns kurzer Hand dazu entschlossen, noch bei Tagesanbruch zum Flughafen zu fahren und den nächsten Flieger nach Alaska zu nehmen. Ein Vorhaben, das gemischte Gefühle in mir auslöste.
Heather verabschiedete sich mit einem lachenden und einem weinenden Auge von ihrer Familie, doch Elaine machte ihrer Enkelin klar, dass ihr Platz ohnehin nicht hier beim Zirkel war. Was auch immer es mit dieser Aussage auf sich hatte, solange Heather etwas damit anfangen konnte, machte ich mir keine allzu großen Gedanken darüber. Aber die letzten Worte, welche Elaine Smallville an mich persönlich richtete, gaben mir in der Tat zu denken.
,,Viel Glück für deinen weiteren Weg, Alena. Wir werden uns vorerst nicht wiedersehen, aber wenn es an der Zeit ist, wirst du deinen Platz in der Welt gefunden haben. Das wird auch Heilung für deine zerrissene Seele bringen.", versicherte sie mir und ich sah skeptisch zu Heather, die jedoch nur mit den Schultern zuckte.
Zum Glück kam in diesem Moment auch unser Taxi, welches uns zum Flughafen bringen würde und wir stiegen ein, ehe wir das Anwesen des Hexenzirkels hinter uns ließen. Heather winkte noch aus dem Fenster, doch ich starrte gedankenverloren in die Ferne und fragte mich, ob die Aussage von Elaine wirklich Gewicht hatte oder sie lediglich aus der Luft gegriffen war. Normalerweise würde ich mir nicht allzu viele Gedanken darüber machen, doch seit ich Heather kannte, wusste ich ziemlich genau, dass man Hexen besser nicht unterschätzen sollte.
,,Alles in Ordnung, Alena?", riss mich meine beste Freundin aus der Starre und ich nickte ihr beschwichtigend zu.
,,Ja. Es ist nur sehr verrückt...was deine Familie alles so gesagt hat."
Heather grinste ein wenig. ,,Da stimme ich dir zu, aber so sind sie eben und eigentlich sind, vor allem die Prophezeiungen von Agatha, bisher immer eingetreten. Und auch meine Großmutter irrt sich selten."
,,Tja, dann hoffe ich mal, dass sie beim Schicksal ein gutes Wort für mich einlegen wird. Denn im Moment sieht es nicht so aus, als würde sich das bei mir zum Guten wenden.", meinte ich nur, doch Heather tätschelte mir die Schulter und zwinkerte geheimnisvoll.
,,Abwarten, Miss Hastings. Jetzt fliegen wir erstmal nach Alaska und sehen nach, ob Serafina mit ihrer Vermutung recht hat. Und lass dir eins gesagt sein: Wunder geschehen immer wieder."

Ob meine beste Freundin recht behielt oder nicht, das würde wohl nur die Zukunft zeigen und deshalb beschloss ich, die Worte von allen Hexen erstmal in den Hintergrund zu schieben. Denn jetzt galt es, sich auf die Reise nach Alaska zu konzentrieren und das war schon ein wenig aufregend, da ich bislang noch nicht einmal in diesem Bundestaat gewesen war – obgleich mich mein Job als Vampirjägerin bereits an so viele Ecken der Welt geführt hatte.
Der Flug dorthin verlief zum Glück ohne Probleme, nachdem wir unsere Sachen aus dem Hotel geholt hatten, und schon in der Luft konnte ich die unzähligen Gebirgsketten, vielfältigen Ebenen und Wälder erkennen. Alaska war auf dem ersten Blick hin wunderschön und vor allem ziemlich kalt, wie ich feststellen musste. Es lag nordwestlich von Kanada und war vor allem für Aktivitäten wie Skifahren, Mountainbiken und Kajakfahren sehr beliebt. Zumindest hatte ich darüber in einem Flyer gelesen, den ich mir am Flughafen mitgenommen hatte, um wenigstens ein bisschen Hintergrundinfo über diesen Ort einbringen zu können.
Nach dem langen Flug waren sowohl ich als auch Heather ziemlich platt, weshalb wir zunächst den Weg ins Hotel antraten. Zwar fragte ich mich immer noch, wie Heather es binnen so kurzer Zeit noch geschafft hatte alles zu organisieren, aber ich fragte nicht weiter nach, da sie am Ende sonst nur beleidigt wäre, weil ich ihre Fähigkeiten anzweifelte. Deshalb war ich die schweigsame Begleiterin und überließ meiner Hexenfreundin die gesamte Organisation, weshalb Heather auch mit unserem Taxifahrer sprach und dieser uns umgehend zum Hotel brachte. Es war eher klein und dezent gehalten, reichte für uns aber auch vollkommen aus und wir waren schließlich nicht in Alaska, um hier Urlaub zu machen oder die Gegend zu bewundern. Obwohl mir das eigentlich lieber gewesen wäre.
Erneut sah ich mich mit der Tatsache konfrontiert, dass mein Weg mich wohl immer wieder auf eine Jagd nach Vampiren führen würde. Egal, wie oft ich auch versuchte ihm zu entkommen, es zerrte mich jedes Mal wieder dorthin zurück und das frustrierte mich, da ich vollkommen machtlos dagegen war.
,,Also, Serafina hat mir gerade geschrieben, dass die Vermisstenfälle alle im Zusammenhang mit dem Nationalpark stehen. Zumindest sind die Mädchen, welche bislang vermisst werden, immer nach ihren Ausflügen dorthin verschwunden.", teilte mir Heather mit und ich zwang mich regelrecht dazu, mich mit dem Fall auseinanderzusetzen.
,,Und hat sie dir auch gesagt, welcher Nationalpark? Denn meines Erachtens...gibt es gleich mehrere in Alaska."
Ich deutete vielsagend auf den Bildschirm vom Laptop, wo ich die einzelnen Nationalparks aufgelistet hatte. Am zerknirschten Gesichtsausdruck von Heather konnte ich jedoch schon ablesen, dass Serafina diesbezüglich keine Informationen geben konnte. Auch nach einem kurzen Telefonat waren wir keinen Schritt weiter, denn Serafina hatte ihre Vermutungen lediglich auf die jüngsten Meldungen und ihre Visionen gestützt, welche sie während ihrer Anwesenheit in Alaska heimgesucht hatten.
Es erinnerte mich an Alice. Sie besaß immerhin die Gabe in die Zukunft blicken zu können und ihre Visionen ähnelten wohl denen von Serafina, was mich für einen kurzen Moment wieder den Schmerz des Verlustes spüren ließ. Die Cullens waren nach wie vor unerreichbar für mich und trotz allem, binnen so kurzer Zeit ein wichtiger Teil meines Lebens geworden. Ein Teil, den ich gerade jetzt wieder entsetzlich vermisste.
Doch ich musste einen Weg finden, um ohne sie weiterzuleben und das ging vermutlich am schnellsten, wenn ich mich auf diesen Fall hier konzentrierte. Auch wenn ich nicht wirklich wusste, ob ich den vagen Aussagen von Serafina Glauben schenken sollte.

Zu der Ansicht kam wohl auch Heather, da sie in dem Moment irgendwas in ihr Handy knurrte und anschließend frustriert auflegte. Leicht besorgt musterte ich die rothaarige Hexe, die aussah wie ein Pulverfass, welches jeden Moment in die Luft gehen konnte. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, ihr gesamter Körper stand unter Anspannung und ich konnte die Magie in ihr förmlich brodeln sehen, da ihre Augen dementsprechend funkelten. Fast schon, als würden wahrhaftig Funken aus ihnen sprühen.
,,Heather, bitte beruhige dich.", versuchte ich sie zu besänftigen und tatsächlich entspannte sich die Rothaarige daraufhin etwas – ihr grimmiger Gesichtsausdruck blieb jedoch.
,,Wenn ich meine Cousine das nächste Mal sehe, knöpfe ich sie am nächsten Baum auf."
Meine Augenbrauen statteten meiner Stirn einen Besuch ab. ,,Ähm, hätte das nicht ungeheuer große Konsequenzen? Aus Seiten der Familie, meine ich?"
,,Tzz, du hättest Tante Agatha und ihre Schwester Astrid mal erleben sollen. Wenn die sich fetzen, dann werden meistens schon Wetten drauf abgeschlossen, ob wir bald einen Leichenschmaus feiern können. Die Wut von Hexen kann ziemlich...feurig werden und im schlimmsten Fall tödlich sein."
Ich nahm es zur Kenntnis. ,,Jetzt weiß ich, warum ich niemals Hexe werden wollte."
Das zauberte ein Lächeln auf das Gesicht meiner besten Freundin, da die pure Ironie keineswegs zu überhören war. Natürlich konnte man sich nicht entscheiden, Hexe zu werden, sondern wurde dazu geboren. Die Magie in ihnen war das mächtigste Geburtsrecht, das ihnen zustand und obwohl Heather noch ziemlich jung war, so war ich bereits jetzt fest davon überzeugt, dass sie mal eine sehr mächtige Hexe abgeben würde. Auch, wenn sie das für mich jetzt auch schon war.
,,Gut. Wie finden wir jetzt den richtigen Nationalpark?", lenkte ich das Thema wieder auf unsere Ermittlungen, um den Kampfgeist von Heather zu wecken, welcher derzeit wesentlich ausgeprägter war als mein eigener.
,,Hm. Wir könnten versuchen, etwas über die Polizeistationen herauszufinden."
Seufzend strich ich meine dunklen Haare zurück. ,,Puh, dann haben wir aber einen Haufen Arbeit vor uns und glaub mir, die Polizei mag es gar nicht, wenn man sich in ihre Ermittlungen einmischt. Wenn ich an die zahlreichen Fälle zurückdenke, wo Alex und ich uns mit den zuständigen Cops angelegt haben. Noch heute habe ich Albträume davon.", gestand ich, doch Heather grinste mich frech an.
,,Damit meinte ich keineswegs die Oldschool-Variante, Alena."
,,Sondern?"
Heather schnippte mit den Fingern und dimmte damit das Licht in unserem Zimmer, als auch schon ein Kreis aus leuchtenden Kerzen auf dem Fußboden erschien. ,,Die, in der ich meine Magie sprechen lasse."

Ohne mir eine weitere Erklärung zu liefern, setzte sich Heather in den Mittelpunkt des Kreises. Im Schneidersitz ließ sie sich langsam auf den hölzernen Fußboden sinken und schloss konzentriert die Augen. Obwohl ich Heather ja schon öfters mal dabei beobachtet hatte, wie sie Magie anwandte, so bekam ich doch jedes Mal wieder eine Gänsehaut und so war es auch heute.
Die Atmosphäre um mich herum pulsierte geradezu vor Energie, man konnte förmlich das Knistern von Magie hören und Heather wirkte auf einmal so tiefenentspannt, als wäre sie in eine ganz andere Welt abgetaucht. Sie murmelte irgendwelche Formeln, die ich aber nicht verstand und ließ sich voll und ganz auf ihre magischen Fähigkeiten ein. Es dauerte nicht lange, da flackerten die Kerzen um sie herum und die spürbare Energie nahm mit jedem Moment weiter zu.
Bis jetzt lief es relativ geordnet ab und dennoch war mir etwas mulmig zumute. Ich erhob mich vom Stuhl und beobachtete Heather eingehend, da ich mir allein in ihrer Körperhaltung irgendeine Antwort erhoffte. Aber Fehlanzeige, denn meine beste Freundin war so in ihre Gedanken vertieft, dass ihr Körper zu einer Statue erstarrt war. Und je länger dieser Prozess anhielt, desto unruhiger wurde ich. Ich hatte ja auch keine Ahnung davon, ab wann es für eine Hexe brenzlig wurde und wie man derartige Alarmsignale erkannte. Vielleicht hätte man dafür einen Kurs bei der Akademie mal einführen sollen. Das wäre doch in der Tat mal ein nützliches Studienfach.
Auf einmal riss Heather die Augen auf und stieß einen erschrockenen Atemzug aus, wodurch das magische Kraftfeld um sie herum einbrach und auch das Licht wieder normal aufleuchtete. Die Flammen der Kerzen erloschen, als ich auch schon an die Seite der Hexe eilte, die ziemlich durch den Wind war.
,,Heather, was ist passiert?", versuchte ich in Erfahrung zu bringen, doch die Rothaarige brauchte etwas, um ihre schwindende Fassung wieder unter Kontrolle zu bringen.
,,Ich...ich habe die Mädchen gesehen."
Nun war ich diejenige, die sich anspannte und verfiel beinahe schon automatisch in die Haltung einer Jägerin. Auch wenn ich dies gar nicht wollte, so waren meine Sinne und auch mein Körper darauf jahrelang trainiert worden und es würde vermutlich Ewigkeiten dauern, sollte ich mir dies je abgewöhnen wollen.
Vorsichtig tastete ich mich etwas weiter voran. ,,Konntest du erkennen, wo sie sind?"
,,Nicht direkt.", erwiderte Heather, ehe sie tief durchatmete. ,,Aber ich konnte es grenzwertig einstufen. Sie müssen in der Nähe vom Denali-Nationalpark sein."

Bei Einbruch der Nacht machten Heather und ich uns auf den Weg. Eigentlich wären wir natürlich am liebsten sofort losgezogen, aber für einen möglichen Kampf gegen Vampire mussten wir gewappnet sein. Und deshalb hatten wir uns förmlich gezwungen, wenigstens eine Kleinigkeit zu essen und mit Hilfe von Heathers Magie etwas Ruhe zu finden. Zwar hatte meine beste Freundin keine Details preisgegeben, aber ihr Gesicht reichte mir schon aus und ich wusste genau, dass den verlorenen Mädchen nicht mehr viel Zeit blieb, bis entweder der Tod oder ein anderes schlimmes Schicksal sie ereilte
Man konnte nie so genau sagen, wie viel Zeit sich Vampire mit ihren Opfern nahmen, weil sie alle unterschiedlich vorgingen. Es gab einige, die es kurz und schmerzlos machten, was den Menschen immerhin das Leid ersparte und den Tod so schnell über sie brachte, dass sie gar nichts mitbekamen. Dann in Fällen wie James als Tracker, welche ihre Opfer mit fiesen Spielchen zuerst in den Wahnsinn trieben und erst beim Höhepunkt ihres persönlichen Vergnügens zum Akt des Mordes vorgingen oder aber, was ich bislang zum Glück nur selten erlebt hatte, vereinzelte Vampire fingen ihre Opfer, sperrten sie ein und bereiteten sie langsam und geduldig auf das Unvermeidliche bevor. Den betroffenen Seelen wurde dann unmissverständlich klar gemacht, was sie erwartete und diese Vampire liebten es allen voran, ihre Dominanz und unanfechtbare Macht zu repräsentieren. Es war die Art von Vampiren, die selbst ich wirklich nicht ausstehen konnte.
Warum auch immer, hatte ich irgendwie das ungute Gefühl, dass wir es dieses Mal ausgerechnet mit einem Haufen derartiger Psychopathen zu tun bekamen. Haufen deshalb, weil selbst ein so fanatischer Vampir sich nicht gleich 8 Opfer auf einmal einfangen würde. Da galt es eine Familie zu ernähren und gerade das beunruhigte mich, da es ein harter Kampf werden würde, sollte sich meine Befürchtung am Ende tatsächlich bewahrheiten.
Durch die nette Dame an der Rezeption unseres Hotels hatten wir zum Glück die Gelegenheit, uns ein Auto direkt von der Anlage zu mieten und während ich fuhr, studierte Heather eingehend die Karte, welche den gesamten Denali-Nationalpark und dessen Umgebung darstellte. Es war ein unglaublich weiträumiges Gelände und wir suchten die Nadel im Heuhaufen, wenn man es genau nehmen wollte, doch aufgeben stand nicht zur Debatte. Und zum Glück waren Heather und ich bereits ein eingespieltes Team, weshalb es keine großen Worte brauchte, um die nötigen Vorgänge durchzugehen.
,,Okay. Laut meinen Recherchen gibt es nicht viele Häuser, die als Unterschlupf infrage kämen, Alena. Ich meine, die meisten Vampire richten sich auf ihrer Jagd nicht heimisch ein.", merkte Heather an, was ich mit einem Nicken bestätigte.
,,Das ist zwar richtig, aber ich gehe aufgrund der Vermisstenzahl von einem Clan aus. Bedenke Dracula. Er brauchte nicht nur für sich allein Blut, sondern auch für sein Gefolge und hier wird es nicht anders sein. Wenn es ein einzelner Vampir wäre, würde er nicht solch ein Aufsehen erregen. Dass dies hier so auffällig passiert kann nur bedeuten, dass diese Vampire gemeinsam arbeiten und sich keiner Gefahr bewusst sind. Die halten sich für die Größten und sehen in uns Menschen keine Bedrohung, weil sie ohnehin stärker sind als wir. Deshalb, grob bezeichnet, pfeifen sie auf mögliche Konsequenzen."
Heather knurrte regelrecht. ,,Nur haben sie die Rechnung nicht mit einer Jägerin und ihrer Hexe gemacht. Denen flambiere ich den Hintern – verlass dich drauf."

Das war doch mal ein Wort und Heather machte keine halben Sachen, das wusste ich nur zu gut. Sie zückte ihr Handy und suchte im Internet nach möglichen Häusern, die für einen Clan von Vampiren infrage kämen. Auch, wenn ich eher daran zweifelte, dass diese Vampire einen festen Wohnsitz hatten, so wäre es ein Leichtes für sie, sich ein beliebiges Haus auszusuchen, die Besitzer zu töten und dort ihre persönliche Festung zu errichten. Niemand würde hinter den Mauern eines friedlichen Hauses irgendein Blutbad vermuten, bis es längst zu spät war und man nur noch die Scherben aufsammeln konnte.
,,Hier wäre vielleicht etwas.", sagte Heather auf einmal und schien fündig geworden zu sein. ,,Es gibt ein Haus, was ziemlich hoch im Gebirge liegt. Unglaublich abgelegen, keine Nachbarn und weit und breit nichts außer Natur pur.", fügte sie noch hinzu, was alle nötigen Bestandteile beinhaltete.
,,Klingt perfekt. Das sollten wir uns näher ansehen."
Heather stimmte mir zu und wies mir mit Hilfe der Karte die Route an. Ich fühlte mich nicht gerade wohl in meiner Kampfmontur, aber die Jägerin in mir würde zum entsprechenden Zeitpunkt schon noch rauskommen. So eine Vorfreude auf die Jagd wie mein Bruder hatte ich noch nie verspürt, aber wenn ich es wirklich mit so einem Haufen rabiater Vampire zu tun hatte, dann würde ich Heather auf jeden Fall eine Bombenstimmung einheizen lassen.
Wir legten binnen kurzer Zeit eine ziemliche Strecke zurück, denn unser Ziel befand sich wirklich weit oben auf einem Hügel. Hier lag auch schon Schnee, was zu der winterlichen Jahreszeit kein Wunder war und in Alaska herrschten dadurch so eisige Temperaturen, dass ich die Heizung im Auto gar nicht schnell genug hatte in Gang bringen können. Zum Glück wusste Heather nachzuhelfen und sie hatte einen Zauber gesprochen, durch den unsere Körper für ein gewisses Zeitfenster nicht mehr so anfällig für die niedrigen Temperaturen waren. Ich fragte mich ohnehin, wie man bei solch einem Wetter freiwillig Ausflüge in einen Nationalpark machen konnte, aber die Bewohner von Alaska waren sicher äußerst wetterfest, da sie sich damit schließlich immer herumschlagen mussten.
Als wir das Haus erreichten, hielt ich in weiser Voraussicht etwas Abstand und parkte den Wagen an einer abgelegenen Stelle. Und der Anblick des Hauses weckte in mir den flüchtigen Anflug von Nostalgie, da es mich in irgendeiner Weise an das der Cullens erinnerte. Es war ein wenig größer und weiträumiger, aber auch hier herrschte ein stilvolles Ambiente und ich verscheuchte den Gedanken daran, da ich mich jetzt auf das Wesentliche konzentrieren musste. Wehmut brachte mir mein altes Leben in Forks auch nicht zurück.
,,Bist du bereit?", fragte Heather und ich warf ihr einen Blick der Entschlossenheit zu, da es jetzt ohnehin kein Zurück mehr gab.
,,Bereit, wenn du es bist."

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