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Heathers Prophezeiung

Hallo, alle zusammen. Es geht in die nächste Runde, denn das Wochenende steht vor der Tür. Und das wird von, wie der Titel schon andeutet, einer Prophezeiung überschattet. Tja, mal sehen, was uns dadurch erwartet. Viel Spaß beim Weiterlesen ;) Schönes Wochenende!

Liebe Grüße,
eure Hela

                                                                                              ~~~

                                                                                               15

Heathers Prophezeiung

Heather PoV

Zwei Tage später hatten wir bereits alles soweit für die bevorstehende Reise nach Washington vorbereitet, dass nur noch Kleinigkeiten zu erledigen waren. Und auch heute fragte ich mich die ganze Zeit über, ob es richtig war, diesen Weg nach Forks anzutreten. Meine Zweifel galten jedoch nicht dem Ultimatum, welches Alena von ihrem Bruder aufgebürdet bekommen hatte – das fand ich einfach nur idiotisch - , sondern viel eher der Tatsache, dass ich von dem verhängnisvollen Deck an Tarotkarten verfolgt wurde, welches ich im November für Alena gelegt hatte, nachdem wir die Mission mit dem Denali-Zirkel erfolgreich abgeschlossen hatten.
Bis heute kannte Alena nicht die Wahrheit darüber. Ich hatte mich entschlossen diesbezüglich zu schweigen und bis jetzt hatte es auch keinen Grund gegeben, mein Schweigen brechen zu müssen, da wir keine neue Reise geplant hatten. Aber nun stand sie uns bevor und ich wusste nicht, ob ich Alena reinen Wein einschenken oder weiterhin schweigen sollte.
Natürlich hielt ich an meiner Überzeugung fest, Alena sollte ihre Tante besuchen. Vor allem, weil es Elysia wohl nicht allzu gut ging und sie es sich nie verzeihen würde, sollte sie ihre Tante nur wegen dem Ultimatum von Alex im Stich lassen. Aber zu welchem Preis gingen wir dieses Risiko ein? Alena wusste ja nicht einmal, welches Risiko sie mit dieser Reise einging. Von dem dummen Deal gegenüber Alex mal abgesehen.
Joey, der bis eben noch damit beschäftigt gewesen war, unsere letzten Sachen zusammenzupacken, kehrte zu mir ins Wohnzimmer zurück. Dort saß ich auf dem Sofa, starrte gedankenverloren vor mich hin und meine Gedanken rotierten darum, ob ich die Wahrheit sagen sollte oder nicht. Ich fühlte mich mies, weil ich bislang solch ein Geheimnis drum gemacht hatte, aber ich ertrug den bloßen Gedanken daran einfach nicht, betreffendes Thema anzusprechen. Denn sobald ich es laut aussprach, würde es real werden und das wollte ich mir nicht einmal im Traum ausmalen.
,,So, die Koffer sind gepackt. Wann geht der Flug morgen?", durchbrach Joey die Stille und ich antwortete, ohne jedoch zu ihm aufzusehen.
,,6.30 Uhr. Das Taxi kommt gegen 4 Uhr."
Mein Unterbewusstsein ermahnte mich. Ganz deutlich konnte ich die instinktiven Alarmsignale spüren, welche mein Körper an mich entsandte und dennoch versuchte ich sie zu verdrängen. Ich durfte mich davon nicht verrückt machen lassen. Nur wusste ich zu gut, dass Tarotkarten keineswegs so leichtfertig angesehen werden sollten, wie die meisten Menschen es taten. Alena glaubte ebenfalls nicht daran, aber sie war ja auch keine Hexe und sich der Macht von Tarotkarten somit gar nicht bewusst. Und dabei könnte ihr eigenes Schicksal davon abhängen.
Joey bedachte mich mit prüfenden Blicken, was ich deutlich spüren konnte. ,,Falls du die Checkliste noch einmal durchgehst, kann ich dich beruhigen. Wir haben sie bereits dreimal geprüft und ich kann dir versichern, Heather...wir haben an alles gedacht. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen."

Das sagte er so leicht. Joey hatte ja nicht die geringste Ahnung, worüber ich mir hier den Kopf zerbrach. Gut, er konnte es auch nicht wissen, da ich ihn ebenfalls nicht eingeweiht hatte. Niemand wusste davon, was auch besser so wäre und dennoch fühlte es sich an, als würde die Last diesbezüglich, mich wie mehrfache Tonnen langsam erdrücken. Sollte ich Joey vielleicht davon erzählen?
Genug Vertrauen hatte ich zu ihm, das stand außer Frage. Seit Alena und ich den jungen Hexer und seine Familie in New York besucht hatten, war zwischen Joey und mir eine tiefe Liebe entflammt, wie ich sie nie zuvor mit irgendjemandem erleben durfte. Ich hatte schon so einige Beziehungen mit Hexern hinter mir, die jedes Mal in einem Desaster endeten und mit Joey fühlte sich einfach alles richtig an. Er war wie meine Luft zum Atmen, der Fels in meiner Brandung, das Licht in meiner Dunkelheit und immer wenn ich ihn ansah, gab er mir durch seine bloße Anwesenheit das Gefühl, alles würde wieder gut werden.
Unsere Verbindung war unerschütterlich und konnte durch nichts getrübt werden. Vermutlich ahnte Joey deshalb auch, dass ich ihm etwas verschwieg. Denn er ließ sich neben mich auf das Sofa sinken, legte seine Hände auf meinen rechten Unterarm und wagte einen behutsamen Versuch, mich aus meiner Starre zu holen.
,,Heather, was ist los? Du bist schon seit 2 Tagen so komisch und ich dachte eigentlich, es wäre nur der Reisestress. Aber irgendwas sagt mir, es geht hier um weitaus mehr. Willst du mir nicht sagen, was dich beschäftigt?", bot er an, doch rang ich noch immer mit mir.
,,Ich weiß nicht, ob ich das tun sollte. Wenn ich es ausspreche, dann gibt es kein Zurück mehr, Joey."
Er zog mich etwas an sich heran. ,,Nun, meines Erachtens nach, löst man Probleme am besten, indem man sich anderen anvertraut. Und welches Dilemma es auch ist, in welchem du steckst, ich werde dich heldenhaft retten, versprochen. Immerhin war ich schon immer dein holder Ritter in glänzender Rüstung.", neckte er mich, was meine Schlagfertigkeit für einen kurzen Augenblick aus der Versenkung zurückholte.
,,Da haben wir wohl ziemlich unterschiedliche Erinnerungen an unsere erste Begegnung, mein Freund."
Joey musste lachen, was mich ebenfalls leicht schmunzeln ließ. Er schaffte es immer wieder, mich aufzumuntern und Joey gab mir einen sanften Kuss, den ich erwiderte. Mein Herz schlug schneller, die Magie in mir pulsierte und man hätte ein Feuerwerk in meinem Inneren entfachen können, so stark brannte ich für diesen jungen Hexer neben mir, dessen Blick nun ein wenig ernstere Facetten annahm.
,,Kleiner Vorschlag: ich erzähle dir mein Geheimnis und du mir anschließend deins.", meinte er, woraufhin ich irritiert eine Augenbraue hob.
,,Was für ein Geheimnis?"
Joey kratzte sich leicht verlegen am Hinterkopf, ehe er sich räusperte. ,,Tja, es gibt da etwas, worüber ich schon länger mit dir sprechen wollte. Genau genommen, seit du und Alena nach New York gekommen seid. Ich habe bis jetzt nur nichts gesagt, weil ich keine Ahnung habe, wie Alena das aufnehmen würde."

Jetzt machte er mich neugierig, was dazu führte, dass ich wenigstens für einen kurzen Moment meine Sorgen vergessen konnte. Joey brannte etwas auf der Seele, das konnte ich spüren und sah es ihm an. Einmal mehr war ich froh, Alena außer Haus zu wissen, weil diese noch ein paar letzte Besorgungen für die Reise machen wollte. Sie würde erst in einer guten Stunde zurück sein, was Joey und mir genug Zeit verschaffte, um in Ruhe reden zu können.
,,Joey, wovon redest du?", fragte ich, da seine Geheimniskrämerei mich nervös machte und der dunkelhaarige Hexer seufzte.
,,Ich muss dafür etwas weiter ausholen. Als ich dir und Alena in Transsilvanien zum ersten Mal begegnet bin, da wurde ich etwas stutzig, nachdem sie mir ihren Nachnamen gesagt hat. Ich war mir absolut sicher, dass ich ihn schon mal irgendwo gehört habe. Konnte mich aber nicht daran erinnern wo und in welchem Zusammenhang.", begann er und mein Körper spannte sich bei jedem seiner Worte mehr an. ,,Naja, auf jeden Fall dachte ich mir zuerst nichts dabei und als ihr beide dann nach New York gekommen seid, haben meine Eltern unbedingt wissen wollen, woher ich euch beide kenne. Ich habe ihnen daraufhin von unserer gemeinsamen Mission bezüglich Dracula erzählt und mein Vater hat sich sofort daran erinnert, woher wir den Namen Hastings kennen."
Ich platzte fast vor Neugier. ,,Und woher?"
,,Mein Onkel, Dave Grigori, ist ein ziemlich angesehener Hexenmeister und ständig unterwegs. Er reist durch die ganze Welt, um jüngere Generationen zu unterrichten und er hat vor einigen Jahren mit einem jungen Vampirjäger zusammengearbeitet. Dessen Name war George Hastings.", ließ Joey die Bombe platzen, woraufhin mir sämtliche Gesichtszüge entgleisten.
Perplex starrte ich Joey an. Konnte kaum glauben, was er mir hier gerade offenbarte und mir klappte die Kinnlade nach unten. Für einen Augenblick war ich sprachlos, was schon eine Hochleistung war, ehe ich meine Stimme wiederfand und versuchte, das Ganze nebenbei zu verarbeiten.
,,Moment mal, dein Onkel hat mit dem Vater von Alena zusammengearbeitet?", hakte ich nach und Joey nickte.
,,Ich weiß, es klingt verrückt, aber es ist wahr. Und es kommt noch besser."
Bevor ich etwas darauf erwidern konnte, griff Joey in seine Hosentasche und zog auf einmal zwei Bücher in Miniaturformat hervor, denen er nun durch seine Magie wieder zur normalen Größe verhalf. Der Einband der Bücher war dunkelbraun, sie besaßen ästhetische goldene Verzierungen und man spürte sofort, dass sie eine wichtige Bedeutung haben mussten.
,,Onkel Dave hat sie mir zugeschickt, nachdem mein Vater ihm von Alena berichtet hat.", erklärte Joey, als ich die Bücher in die Hände nahm und betrachtete.
,,Was ist das, Joey?"
Seine Antwort stellte alles in den Schatten. ,,Tagebücher von George Hastings."

Ich war platt. Niemals hätte ich damit gerechnet, Joey könnte einfach mal so zwei Tagebücher von Alenas verstorbenem Vater mich sich herumtragen. Dementsprechend musste auch mein Gesichtsausdruck sein, da Joey bereits mit den Schultern zuckte und ohne Zweifel ahnte, was mir durch den Kopf ging.
,,Faszinierend, ich weiß. Und bevor du jetzt vorfreudig einen Blick reinwerfen willst, freu dich nicht zu früh. Die Tagebücher sind mit einem Schutzzauber versiegelt, den ich noch versuche zu brechen. Onkel Dave hat sie mir lediglich mit der Botschaft geschickt, sie könnten für Alena womöglich hilfreich sein. Aber gleichzeitig dazu ermahnt, sie sollten erst zu gegebener Zeit an sie weitergegeben werden. Deshalb frage ich mich die ganze Zeit, wann wohl der richtige Zeitpunkt ist."
Das war in der Tat eine gute Frage, deren Antwort auch ich nicht kannte. Die Bücher wogen schwer in meinen Händen, weshalb ich sie an Joey zurückgab und dieser ließ sie wieder auf Miniaturgröße schrumpfen. Zwar wüsste ich in der Tat zu gerne, was George Hastings darin niedergeschrieben hatte, aber wir würden wohl warten müssen, bis Joey den Schutzzauber gebrochen hatte. Ich war ja ohnehin noch baff von der Erkenntnis, dass sein Onkel eng mit dem Vater von meiner besten Freundin zusammengearbeitet hatte. Niemals hätte ich solch eine Wendung erwartet und ich stellte mir sofort die Frage, was das wohl bedeutete. Hatte es überhaupt eine Bedeutung oder war es lediglich ein harmloser Faktor am Rande unserer Geschichte?
Leicht schüttelte ich den Kopf, um die Gedanken daran in den Hintergrund zu schieben. Es funktionierte auch, aber das hatte zur Folge, dass meine Bedenken bezüglich meines eigenen Geheimnisses wieder in den Vordergrund rückten. Und als hätte Joey es erahnt, fokussierte er seine Aufmerksamkeit wieder auf mich und wagte einen neuen Anlauf, die Mauern meines Schweigens einzureißen.
,,Gut, ich habe dir mein Geheimnis anvertraut. Jetzt ist es an dir, die Beichte abzugeben. Also, Miss Smallville...lassen Sie hören, was Sie so beschäftigt. Es muss schwerwiegend sein, weil du gerade wieder aussiehst, als stünde uns eine Beerdigung bevor.", sagte er und ich schluckte schwer, da er ungeahnt ins Schwarze getroffen hatte.
Die Schuldgefühle erdrückten mich fast. ,,Ich habe etwas Furchtbares getan, Joey. Etwas, dass mir Alena sicher nie verzeihen wird."
,,Inwiefern?"
,,Ich habe ihr ins Gesicht gelogen und die Wahrheit verschleiert. Jetzt frage ich mich die ganze Zeit, ob es richtig war und ich weiter schweigen soll. Denn das Problem ist, wenn ich die Wahrheit offenbare, gibt es kein Zurück mehr und der Pfad des Schicksals wäre unausweichlich."

Ich sah mich wieder in diesem Hotelzimmer in Alaska sitzen. Mitten in einem Kreis von Kerzen, vor einem Deck aus Tarotkarten und den Weg, welchen sie verkündeten. Mich überkam bei der bloßen Erinnerung daran eine Gänsehaut und das ungute Gefühl zentrierte sich wieder in meinem Unterbewusstsein. Es zerrte so stark an mir, dass ich kurz vor einem Abgrund stand, in welchen ich hineinzufallen drohte und meine Magie war das Einzige, was mich davor bewahrte.
Joey beobachtete mich ganz genau, da er den inneren Konflikt sicher spürte, den ich hier gerade ausfechten musste. ,,Von wessen Schicksal sprechen wir hier, Heather?"
,,Alena.", erwiderte ich und erhob mich vom Sofa. ,,Ich habe ihr in Alaska die Karten gelegt."
Um es Joey besser vor Augen führen zu können, machte ich eine flüchtige Handbewegung und enthüllte den Verhüllungszauber, welcher die Tarotkarten auf dem Wohnzimmertisch hatte unsichtbar werden lassen. Es war das identische Deck, welches Alena in Alaska gezogen hatte und ihre Zukunft widerspiegelte.
Mein Freund nahm die Tarotkarten sofort ins Visier, da er mit derartigen Methoden natürlich ebenfalls vertraut war. Zwar hatte Joey mir gegenüber mal erwähnt, sein Glaube an Tarot hielt sich in Grenzen, doch ganz außer Acht ließ er es nicht und seine Augenbrauen wanderten bei der Ansicht, welche ihm gegeben war, leicht zum Haaransatz hoch.
,,Okay. Also die Herrscherin steht für Sinnlichkeit und Selbstbewusstsein. Gleichzeitig ermutigt sie einen aber auch, über sich hinauszuwachsen. Das klingt ja schon mal nicht schlecht.", begann Joey, der sich einen genauen Überblick verschaffte. ,,Der Grund der Reise...die Liebenden. Uii. Klingt doch sehr verheißungsvoll.", fuhr er fort, doch bei meinem finsteren Blick, hob er abwehrend die Hände. ,,Schon gut. Weg, der hinter ihr liegt wird demonstriert vom Ritter der Stäbe und die Zukunft bringt laut Tarot das Rad des Schicksals mit sich. Jetzt wird es interessant. Drei der Schwerter stehen für die Hindernisse auf dem Weg von Alena und laut Turm kommt es wohl zu einer Katastrophe oder dramatischen Veränderung. Und die Zukunft verläuft genau...zur Sonne."
Bei der letzten Karte wirkte Joey etwas irritiert. Als hätte er mit einem anderen Ausgang gerechnet und ich verschränkte die Arme vor der Brust, da ich seine Reaktion genau beobachtete. Und es dauerte nur wenige Sekunden, bis Joey das entscheidende Detail ins Auge stach.
,,Warte mal. Mit der Karte stimmt was nicht.", merkte er an, ehe sein Blick langsam zu mir wanderte. ,,Heather, was hast du damit gemacht? Ich spüre einen Bann, der auf der Karte liegt."
Nahezu anklagend zeigte Joey auf das Abbild der Sonne, die ihm freundlich zulächelte und die Reue musste mir buchstäblich ins Gesicht geschrieben stehen. Schuldbewusst senkte ich den Blick, fühlte mich sehr unwohl in meiner Haut und gab ein umfassendes Geständnis ab.
,,Ich hatte keine Wahl, Joey. Alena...sie hat schon so viel durchgemacht und erleiden müssen...ich konnte ihr die Wahrheit einfach nicht sagen.", brachte ich hervor, was auch Joey dazu veranlasste, sich langsam zu erheben.
,,Welche Wahrheit, Heather? Was verbirgt sich hinter dieser Karte?"
Ich kämpfte mit den Tränen der Verzweiflung. ,,Es ist ein Blendungszauber. Als ich gesehen habe, was für eine Karte Alena für ihre Zukunft gezogen hat...stand ich unter Schock. Sie hätte fast etwas gemerkt und deshalb musste ich mir schnell was ausdenken, also habe ich die Karte verschleiert.", erklärte ich und drehte meine rechte Hand flüchtig, um den Blendungszauber zu brechen. ,,Das hier erwartet Alena wirklich, wenn sie die betreffende Reise antritt."

Ich wich dem Blick von Joey aus, der fast schon erdrückend auf mir lag und sah nur aus dem Augenwinkel, wie mein Freund nun zur Karte der Zukunft blickte. Das Abbild der glücklichen Sonne war verschwunden und stattdessen offenbarte sich nun auch Joey das Ziel der Reise, welches das Schicksal von Alena besiegeln würde.
Joey zögerte, ehe er es aussprach. ,,Der Tod."
Die Karte mit dem Sensenmann lag auf dem Posten des Ziels, wohin der Weg Alena ohne Zweifel führen würde. Die Tränen liefen mir über die Wangen, da ich den bloßen Gedanken nicht ertragen konnte, dieser Pfad könnte sich bewahrheiten. Ich hatte meine Tante Agatha vor Augen, die selbst als blinde Hexe weitaus mehr sehen konnte, als so manch anderer. Und ich wollte die Zukunft schlichtweg nicht sehen, wobei sie direkt vor mir lag und auch Joey nahm das Thema nicht auf die leichte Schulter.
,,Du glaubst also, die Rückkehr nach Forks könnte die betreffende Reise sein, welche das Tarotdeck für Alena prophezeit?", hakte er nach und ich nickte kaum merklich.
,,Es muss so sein. Die Reise nach New York verlief ohne Probleme und eine andere Reise..."
Joey vollendete meinen Satz bereits. ,,Ist überhaupt nicht geplant. Verstehe. Das erklärt zumindest dein Verhalten der letzten beiden Tage."
Der Hexer brauchte keine weitere Erklärung, da ihm bereits genügte, was er sah. Ich stand am Rande der Verzweiflung, fühlte mich unglaublich machtlos und hatte nicht die geringste Ahnung, was ich tun sollte. Deshalb wehrte ich mich auch nicht, als Joey direkt vor mich trat und meine Schultern umfasste, ehe er mir tief in die Augen sah.
,,Heather, du musst mir jetzt zuhören. Tarotkarten sind nicht zwingend das Abbild der Zukunft, okay? Sie mögen uns dabei helfen, eine erweiterte Sicht auf mögliche Ereignisse zu erhaschen und können eine Stütze für wichtige Entscheidungen sein. Aber es bedeutet nicht, dass der Weg dort auch zwingend eintritt. Dir muss das bewusst sein, sonst hättest du Alena kaum dazu geraten, Elysia zu besuchen.", versuchte er mir klarzumachen, woraufhin ich ergeben seufzte.
,,Ich konnte ja schlecht etwas dagegen sagen, Joey. Sonst hätte Alena doch sofort etwas gemerkt."
Er nahm es hin. ,,Gut, das verstehe ich. Aber es gibt keinen Grund, diese Reise nach Forks zu fürchten. Ich meine, die Cullens sind weg, was durch Elysia und Bella ja mehr oder weniger bestätigt wurde, somit verstößt Alena auch nicht gegen dieses teuflische Ultimatum ihres Bruders. Dieses Tarotdeck...könnte somit einfach nur eine Mahnung oder das Abbild eines schlimmen Albtraums sein.", meinte Joey, doch hatte ich da so meine Bedenken.
,,Mir kommt es eher wie eine Prophezeiung vor."
Joey schmunzelte ein wenig. ,,Dann werden wir beide alles tun, um zu verhindern, dass sie eintritt, okay? Wir stehen Alena ja ohnehin zur Seite und zwei starke junge Hexen können sicher mehr bewirken als ein Haufen Tarotkarten. In Ordnung?"
Sein Blick war erwartungsvoll und so voller Zuversicht, dass ich mich ein wenig entspannte. Mit einem Nicken stimmte ich Joey zu, der sich vorbeugte und mich küsste, was auch den letzten Zweifel in mir ausmerzte. Ich vertraute auf seine Worte, die für mich wie ein rettender Strohhalm waren und als wir hörten, wie sich die Tür öffnete, beendeten wir unseren Kuss. Joey schnippte mit den Fingern und ließ die Tarotkarten dadurch verschwinden, als auch schon Alena das Haus betrat und die Tür hinter sich schloss. Sie drehte sich um und verharrte in ihrer Bewegung, als sie uns beide erblickte. Etwas verwundert runzelte die Stirn.
,,Was ist denn hier für eine geheime Hexenversammlung?", raunte sie uns zu, doch Joey war Weltmeister darin, vom Thema abzulenken.
,,Wir haben nur deine Abwesenheit genutzt, um unzüchtigen Gedanken nachzugehen. Wollten dir das live und in Farbe einfach nicht zumuten."
Der Blick von Alena war oscarreif. ,,Wie rücksichtsvoll, Joey. Vielen Dank."
Ich schlug meinen Freund vorwurfsvoll gegen den Brustkorb, musste mir aber auch ein Grinsen verkneifen. Alena schüttelte sich ein wenig, versuchte wohl das Kopfkino um jeden Preis auszuschalten und ich half ihr dabei, indem ich die Konzentration wieder aufs Wesentliche richtete.
,,Tja, die Sachen sind gepackt, der Flug ist gebucht und das Haus habe ich soweit auch für unsere Abreise klar gemacht. Bist du bereit für eine Rückkehr nach Forks?", fragte ich an die Dunkelhaarige gerichtet, die erst nach einem Moment des Zögerns antwortete.
,,So bereit, wie ich je sein werde, Heather."
Joey grinste verschlagen. ,,Ach, kommt schon, Ladies. Seht es als Urlaubstrip an und Elysia wird sicher vor Freude Radschlagen, weil ihre verlorene Nichte nach Hause zurückkehrt. Außerdem kann euch überhaupt nichts passieren, da ihr den attraktivsten und tollsten Hexer aller Zeiten bei euch habt und Forks ist mittlerweile eine Vampirfreie Zone. Was kann da noch schiefgehen?"
Darüber ließ sich ohne Zweifel streiten. Alena hüllte sich in Schweigen, da sie mit Sicherheit wieder an Carlisle und die Cullens denken musste, doch ich klammerte mich an die positive Ansicht von Joey. Ich blendete mit aller Kraft jeden Gedanken an die Tarotkarten aus und baute stattdessen darauf, dass mein Freund recht behalten sollte. Es würde eine ganz normale Reise werden, die ohne Zwischenfälle verlief und nur Gutes mit sich brachte. Dem unguten Gefühl, welches nach wie vor in mir rumorte, schenkte ich keine allzu große Beachtung mehr.

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