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Der Mond strahlte trotz den Wolken hell am Himmel. Ich war so fasziniert von ihm. Meine Augen hingen am Himmel, so, das ich desöfteren fast vom Weg abgekommen wär, wenn mich Themba mich nicht zurück gezogen hätte. "Wow. Ich glaube, dass ich noch nie ein so verträumtes Mädchen gesehen habe. Was findest du denn so faszinierend?" Ich löste meinen Blick von dem Mond, welcher mittlerweile von einigen Wolken verdeckt wurde. Langsam ließ ich meinen Blick zu Themba gleiten, welcher mich neugierig mussterte. "Nun ja", setzte ich an. "Mein Vater war immer total von der Nacht begeistert und er hat mich immer mit dem Mond verglichen. Er sagte, das ich vielleicht nicht so hell strahle, wie die Sonne, welche er mit meiner Mutter verglich, doch das ich stark sei und mich nie unterkriegen lassen würde. Er meinte auch, dass ich über ein treues Volk verfüge, welches sich in den Sternen wiederspiegelt..." Ich merkte, wie mir langsam eine Träne in mein Auge stieg. "Aber ich glaube nicht, dass es irgendwo diese Sterne gibt. Der einzige Stern war mein Vater. Nur ist er leider nicht mer da." Plötzlich blieb Themba stehen. Er fasste mich am Arm, so das auch ich stehen bleiben musste. "Nisha, ich glaube, dass dein Vater recht hat. Im ganzen Schloss reden so viele über duch. Sie schwärmen darüver, wie schön und tapfer du doch bist. Sie bewundern dich, dass du es geschafft hast auch ohne jeglichen Kontakt nach außen zu so einer tollen Prinzessin wurdest." Er stoppte kurz und fing wieder an zu gehen, bevor er weiterredete: "Lange habe ich ihnen nicht ganz gelaubt und konnte auch nicht verstehen, weshalb sie so von dir schwärmten. Doch nun wo ich die kennengelernt habe, wo ich dich gesehen habe, verstehe ich sie. Natürlich ist es noch um Welten zu früh, dass ich dich richtig kenne, ich meine, wir kennen uns gerade mal eine Stunde." Er lachte, doch sprach er auch schnell weiter. "Ich denke aber, dass du mehr Sterne um dich herum hast, als du vielleicht denkst. Dein Vater ist, und wird es auch immer bleiben, dein hellster Stern, doch sind es schon so viele, die mit ihm strahlen. Und glaub mir, ich bin auch einer davon. Du musst nur einmal kurz deine Augen schließen und die dann wieder öffnen. Dannach siehst du schon so viel mehr. Ich kann dir auch noch sagen, dass noch garnicht alle deine Sterne leuchten, denn viele sieht man erst, wenn man länger hinschaut. Das gilt sowohl für dich, als auch für die Sterne selber." Nach diesen Worten war ich sprachlos. Sonst redet kaum jemand so mit mir. Der letzte, der das tat, war mein Vater. Er vermittelte mir genau das selbe Gefühl, wie Themba gerade. "Du erinnerst mich an ihn." Themba schaute mich etwas verwirrt an, doch dann verstand er mich doch. "Er hat mir solche Dinge auch oft gesagt. Und er hat mir so die Welt erklärt, oder er hat mich so aufgeheitert." Themba lächelte kurz. "Es freut mich, dass es dir gefällt, doch hat mich mein früherer Ausbilder dazu gebracht, so zu reden. Er hatte eine so vertrauensvolle und starke Ausstrahlung. Ich denke nicht, dass er jemals so ein Anfänger war wie ich es bin. Doch leider ist er nun nicht mehr da." Irgendwie wirkte Themba nun ziemlich traurig. Darum versuchte ich ihn irgendwie wieder aufzubauen. "Themba, weißt du was ich glaube?" Der Junge neben mir schaute zu mir: "Nein, das weiß ich nicht." "Ich glaube, dass du dich ziemlich runter machst. Du bist schon viel besser als du denkst. Meinst du nicht auch, dass du es dir nicht zugetraut hättest, mit mir, der Tochter der Alecto alleine in die Nacht zu gehen, wo alles passieren kann, wenn du echt so schlecht wärst? Ich denke nämlich nicht. Ich denke, dass dich dein Ausbilder schon richtig weit gebracht hat. Du musst nur noch Vertrauen in dich selber fassen." "Glaubst du das wirklich, Nisha?" Er sah mich an und ich antwortete ihm: "Wenn du glaubst, dass es wirklich so viele giebt, die mir als Sterne folgen, dann musst du mir vertrauen, dass ich glaube, dass du nur etwas mehr Vertrauen brauchst." Wir beide lächelten uns an.
"Wir sind da." Ich schaute an meinen vertrauten Klippen hinunter. Der Mond spiegelte sich in dem dunkelblauen, ja fast schwarzen Wasser und wurde nur von den leichten Wellen gestört, welche durch ein paar Steine entstanden sind, die sich von der Kante der Klippe lösten, als ich mich setzte. Meine Beine ließ ich am Abgrund baumeln. "Setz dich doch." Zögerlich kam Themba ein paar Schritte näher. Er hatte wohl Respekt vor dem Abgrund, denn er sah ziemlich unentschlossen aus. "Du brauchst keine Angst haben, ich bin hier früher als Kind den Blättern hinterher gesprungen, oder bin wie sie durch die Gegend getanzt und ich verspreche dir, das s nie etwas passiert ist. Und zur Not bin ich ja auch noch hier. Ich passe schon auf dich auf, Themba." Nun lächelte er wieder. Es war zwar ein eher unsicheres Lächeln, aber es war ein Lächeln.
Lange saßen wir da und unterhielt uns. Es gab so unglaublich viele Dinge über ihn zu erfahren. Zusammen hatten wir so viel Spaß. Igendwann lag en wir auf dem Rücken und philosophierten über die Sterne und ihre Bedeutungen. "Wusstest du, dass mich meine Eltern nach meiner Tante benannt haben? Sie hieß Anisha. Meine Mum redet nicht wirklich über sie, aber das was ich weiß, macht mich irgendwie glücklich. Ich meine, sie war eine so tolle Person." Themba drehte seinen Kopf so, dass er mir in die Augen schauen konnte. "Ist deine Tante... na js, ist sie auch gestorben?" Es war ihm sichtlich unangenehm. "Nein", sagte ich. "Soweit ich weiß nicht. Aber ich weiß nicht, was mit ihr passiert ist... wie gesagt, meine Mum redet da nicht oft drüber." Mit einem Nicken zeigte er mir, dass er mich gehört hatte, doch er drehte seinen Kopf wieder in die Richtung der Sterne. Dies tat ich ihm gleich. Ich sah, dass der Himmel einen neuen Farbton annahm. Wie spät war es denn? Ich meine wurde es schon wieder hell? "Du, Themba... ich glaube wir sollten gehen. Es wird schon wieder hell. Mein Trainig geht bestimmt gleich los." Ohne ein Wort zu verlieten, stand er auf und zog mich hoch. Was war denn jetzt los? Vorhin war doch alles so schön. "Themba, ist alles in Ordnung? Du bist so ruhig." Er schaute mich nicht an als er mir antwortete: "Ja, alles bestens." Er glaubte doch nicht, dass ich ihm das glaubte, oder? Ihn bedrückte doch irgendetwas. "Das glaube ich dir nicht, Themba." Wir blieben stehen. "Na ja, es ist doch bestimmt so, dass wir gleich ankommen und dann wieder jeder unsern eigenen Weg gehen. Es war doch nur ein glücklicher Zufall, dass wir uns zufällig über den Weg gelaufen sind." Es stimmt, was er sagte. Sobald wir Zuhause wären, würde ich zum Training müssen und irgendwann sollte ich auch mal schlafen. Außerdem hatte er auch seine eigenen Pflichten. "Themba, das muss doch nicht so kommen. Ich verspreche dir, dass wir uns wiedersehen können. Ich werde einen Weg finden." Er schaute mich fragend an: "Und was im Namen der Träume willst du tun?" Ich überlegte kurz, bis ich zu meiner Antwort ansetzte. "Themba, du wirst schon sehen, ich werde meine Mutter darum bitten, dass du vielleicht mit mir zusammen Frühstücken könntest. Oder ich frage yie, ob du nicht bei meinem morgendlichen Training mitmachen kannst. Vertrau mir doch, mir fällt schon was ein oder glaubst du, dass ich meinen einzigen Freund direkt wieder verschwinden lasse?" Bei dem Wort "Freund" blieb Themba kurz stehn. "Also sind wir jetzt Freunde?" Ich lächelte und nickte dann. "Also nur wenn du nichts dagegen hast." Er schüttelte den Kopf: "Narürlich habe ich nichts dagegen. Ich freue mich, dass ich dich nun zu meinen Freunden zählen kann."
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