04. KAPITEL
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DIE SONNE STAND HOCH AM HIMMEL und warf einen goldenen Schimmer auf den Strand. Es war die Art von Tag, die einen an die Magie des Sommers glauben lässt.
Obwohl es ein heißer und wolkenfreier Tag war, war es am Strand nicht ganz so überfüllt wie ich befürchtet hatte.
Harper und ich breiteten unsere Strandtücher auf dem warmen Sand aus und ich ließ mich mit einem Seufzen auf mein Handtuch fallen. Eine leichte Brise wehte mir durchs Haar und ich schloss für einen Moment die Augen.
»Huhu, Erde an Liv! Ich lasse nicht zu, dass du wegen eines grauenhaften Sonnenbrandes heute Abend nicht zur Party kommen kannst.« Harper hatte sich über mich gebeugt und wedelte nun mit einer Sonnencremetube vor meinem Gesicht herum.
Ihr eigenes Gesicht war bereits von einer dicken Schicht bedeckt, denn ihre Haut war so empfindlich, dass sie kaum zehn Minuten in der prallen Sonne verbringen konnte, ohne, dass sie krebsrot wurde.
»Schon klar«, sagte ich und lächelte.
Ich steckte mein dunkelbraunes Haar hoch zu einem Dutt und gehorchte meiner Freundin, da auch ich schon für meinen Geschmack zu viele Erfahrungen mit Sonnenbränden gemacht hatte.
Nachdem ich mit dem Eincremen fertig war, legten wir uns zurück auf unsere Handtücher und ließen die Sonne auf uns hinunterscheinen. Ich atmete die vom Meer salzige Luft ein und hielt für einen Moment inne, bis ich mich zu meiner besten Freundin drehte.
Ich betrachtete sie von der Seite und mir wurde bewusst, dass sie immer noch das schönste Mädchen war, das ich je gesehen hatte; mit ihren ozeanblauen Augen, strahlend wie Edelsteine, und ihrem erdbeerblonden Haar. Seitdem wir Kinder waren hatte ich Harper immer bewundert. Sie war umwerfend und selbstbewusst auf eine Art, wie ich es nie sein könnte. Trotzdem beneidete ich sie nicht, aber es war eben, wie die Dinge waren. Ich schaute zu Harper auf und würde es wahrscheinlich immer tun.
Nach einer Weile räusperte sie sich und drehte ihren Kopf zu mir.
»Kann ich dir eine Frage stellen, Liv?«, fragte sie leise und ein verschmitztes Grinsen zierte ihr Gesicht.
»Immer doch«, antwortete ich, jedoch hatte ich die plötzliche Vorahnung, dass ihre Frage mich überrumpeln könnte.
»Hattest du schonmal einen Freund?« Harper wartete gespannt auf meine Antwort, wahrscheinlich in der Hoffnung, mit mir über vergangene Beziehungen plaudern zu können. Da musste ich sie jedoch enttäuschen.
»Nein«, sagte ich und errötete leicht. Dachte Harper wirklich, ich hätte ihr nicht sofort davon erzählt, wenn dies der Fall gewesen wäre?
»Wirklich nicht? Hattest du denn schon deinen ersten Kuss?«
Erneut schüttelte ich den Kopf und blickte zu Boden. Auf einmal war mir das Gespräch äußerst unangenehm.
Harpers Augen weiteten sich in gespielter Überraschung. »Das kann nicht wahr sein! Du bist so hübsch, Liv! Ich denke, diesen Sommer musst du einiges nachholen.«
Obwohl ihr Kompliment mir schmeichelte, fühlte ich mich ein wenig unbeholfen. Harper war nur ein Jahr älter als ich, aber trotzdem hatte sie so viel mehr Erfahrung mit Jungs als ich es hatte. Was auch nicht wirklich schwer war, denn ich hatte im Grunde gar keine.
Dennoch war ich irgendwie neidisch auf sie, weil es für sie so einfach war, die Aufmerksamkeit eines Jungen zu bekommen und damit umzugehen. Es war, als würden sie sich von ihr angezogen fühlen wie Motten von einer Flamme.
Ich gluckste nervös. »Da bin ich mir nicht so sicher, Harper.«
Harper grinste breit und lehnte sich näher an mich heran. »Mach dir da mal keine Sorgen. Ich stehe hinter dir. Ich habe ein paar Kumpels, die heute Abend zur Party kommen werden. Ich werde dafür sorgen, dass du einen unvergesslichen ersten Kuss haben wirst.«
Ich zögerte einen Augenblick. Ich wusste, dass Harper nur wollte, dass ich diesen Sommer etwas Spaß hatte und neue Dinge ausprobierte, aber ich war mir nicht sicher, ob es auch das war, was ich wollte. Meinen ersten Kuss an einen x-beliebigen Jungen auf ihrer Party zu vergeben. Es fühlte sich einfach nicht richtig an.
Aber vielleicht musste ich mich daran gewöhnen, dass nicht alles mehr so war wie damals, als wir mit zehn im Reitcamp waren.
»Harper,« begann ich mit sanfter Stimme, »versprichst du mir, dass wir, egal, was passiert, immer beste Freundinnen bleiben werden?«
Harpers Blick wurde weich. »Ich verspreche es, natürlich tue ich das. Was auch passieren mag, wir werden immer wir bleiben. Du und ich.«
Sie nahm meine Hand und drückte sie. »Ich könnte jetzt wirklich einen Drink gebrauchen, du auch?«
Ich lachte. Das war sie – dieselbe alte Harper.
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Die Schlange vor der Strandbar schien meilenweit zu sein und die Sonne brannte nur so vom Himmel herunter. Harper und ich wedelten uns gegenseitig Luft zu, während wir uns jammernd anstellten.
»Das kann ja Jahre dauern«, stellte Harper fest, während ich meinen Bikiniträger zurechtrückte.
Sie blickte auf ihre wasserfeste Armbanduhr und stupste mich alarmiert von der Seite an. »Es ist schon fast fünf! Um acht geht die Party los und ich brauche mindestens zwei Stunden, um uns fertigzumachen!«
»Entspann dich, Harps, ich bin sicher, dass das keine Stunde dauern wird«, beruhigte ich sie und mein Blick schweifte zum Tresen der Bar, wo auch schon die nächsten ihre Getränke abgeholt hatten. Wir würden also sicher nicht allzu lange warten müssen.
Auf einmal blieb mein Blick am Barkeeper hängen. »Na, sieh mal wer da ist.«
Hinter dem Tresen stand Nolan in einem der Angestellten-Shirts der Strandbar. Seine Wangen waren von der Sonne leicht verbrannt und sein blondes Haar war durcheinander.
»Was macht Nolan denn da? Seine Schicht geht von elf bis zwei«, erwiderte Harper verwundert.
Ich zuckte mit den Schultern. Nolan schien uns in der Warteschlange bemerkt zu haben, denn er winkte uns kurz zu, bevor er sich wieder daran machte, Shakes und Smoothies für die Kunden zuzubereiten.
Die Zeit kroch nur so dahin, bis wir endlich dran waren.
Als wir endlich vor dem Tresen standen, schenkte Nolan uns ein erschöpftes Lächeln.
»Was machst du hier, Nolan? Deine Schicht ist schon lange vorbei«, stellte Harper klar, anstatt ihren Bruder zu begrüßen.
»Euch beiden auch Hallo. Ich springe nur kurz für einen Kumpel ein. Der Deal ist, dass er dafür heute Abend für alle Drinks mitbringt. Was kann ich euch anbieten?«, fragte Nolan, ohne auf Harpers übliche Sticheleien einzugehen.
»Überrasch uns«, antwortete ich. Ich war mir sicher, Nolan würde einen perfekten Durstlöscher wählen.
»Alles klar, Ma'am«, sagte er und ich spürte Hitze in meine Wangen steigen.
Zwei Minuten später kam er mit zwei Erdbeer-Granatapfel-Smoothies zurück und drückte sie uns in die Hand.
»Die perfekte Erfrischung«, fügte Nolan hinzu. »Bis später!«
Ich sah den Smoothie an und auf einmal erinnerte ich mich: Er war das letzte Getränk gewesen, das wir drei vor zwei Jahren an der Strandbar gemeinsam getrunken hatten, bevor ich am nächsten Tag nach Hause geflogen war.
Harper und ich verabschiedeten uns von Nolan und gingen zurück zu unseren Strandtüchern, wo wir genüsslich unsere Smoothies tranken. Die Nachmittagssonne hatte sich gemildert und warf ein warmes Licht auf den Strand, als wir unser Gespräch fortführten und mir klar wurde, wie ernst Harper es meinte, mich mit einem ihrer Freunde zu verkuppeln.
Eine halbe Stunde später eilten wir buchstäblich zurück ins Strandhaus, da Harper bewusst geworden war, dass uns die Zeit zum Fertigmachen davonrannte.
Hals über Kopf ließen wir uns auf der Veranda nieder und Harper googelte auf ihrem Handy nach Ideen für Frisuren.
Ich blickte in den Himmel, der sich mittlerweile rosarot gefärbt hatte und dachte darüber nach, was mir diesen Abend bevorstand.
Vielleicht hatte Harper recht.
Vielleicht hatte ich diesen Sommer einiges nachzuholen.
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hey loves!
nicht mehr lang, dann kann die party losgehen.
was denkt ihr, was passieren wird?
oder: was hofft ihr, was passieren wird?
bis zum nächsten kapitel!
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