33
Kaden
Die Krawatte spannt um meinen Hals und ich würde sie mir am liebsten herunterreißen. Diese Dinger sind abscheulich. Ich fluche leise und schicke den Kerl in die Hölle, der dieses modische Accessoire erfunden hat.
Ich setze mein Glas an meiner Unterlippe an und nippe an dem Scotch, während ich den Blick über die herausgeputzten Gäste gleiten lasse. Der Scotch brennt auf meiner Zunge und hinterlässt ein warmes Prickeln. Genau das, was ich heute brauche.
Das letzte was ich schaffe, ist hier zu stehen und so tun als wäre alles in Ordnung. Mich auf dieser Party der Bakers zu amüsieren, so tun als hätte ich mein Leben im Griff fühlt sich scheußlich an. Aber was bleibt mir anderes übrig? Ich muss hier sein, weil Baker das als Arbeitszeit betrachtet und ich die Kontakte brauche, die sich hier im Garten scharren.
Das Einzige, was diese ganze beschissene Situation erträglicher macht, ist Audrey. Immer weiter drängt sie sich zu mir hindurch und immer öfter wird mir klar, dass ich ein Problem habe. Aber ich muss dieses Gefühle zur Seite schieben, ich habe keine Wahl.
Just in dem Moment als ich aufsehe, tritt sie heraus und zieht sofort alle Blicke auf sich. Ihren wundervollen weiblichen Körper bedeckt ein zarter dunkelblauer Seidenstoff, der keine Wünsche übriglässt. Sie sieht verdammt scharf und elegant aus. Die Tatsache, dass ich weiß, was sich unter diesem Stoff verbirgt beruhigt mich und lässt mein Ego in die Höhe treiben. Zufrieden schmunzle ich in mich hinein und nippe wieder an dem Glas.
Ein paar von Audreys Freunden sind heute auch hier. Jack und Cyrus unterhalten sich weiter unten im Garten, während Betty gerade auf Audrey zueilt. Sie schnappt Audrey bei der Hand und zieht sie an den Rand der Gesellschaft, die sich prächtig unterhält.
„Hey, Kaden."
Mein Kopf schießt in die Höhe und ich sehe ins Austins Gesicht. Auch er hat sich in Schale geworfen, weil ihn Mr. Baker gestern zu dieser heutigen Chariy Party eingeladen hat als Dank, dass er für ihn diesen Job erledigt.
Er kommt auf mich zu, knöpft sich den einzigen Knopf seines dunklen Sakkos zu und gesellt sich neben mich.
„Wusste gar nicht, dass du so einen schicken Anzug hast. Respekt, Bastard. Steht dir.", murmle ich grinsend und mustere sein Profil.
Austin lässt seinen Blick über den Garten und die Leute schweifen. „Halt die Klappe, Sullivan.", zischt er, aber ich lache bloß.
„Wie läuft's? Schon was herausgefunden?", frage ich ihn und vergrabe die linke Hand in meiner Hosentasche, in der anderen halte ich das leere Scotchglas.
Knapp nickt er und sieht mich ernst an. „Ja, bin fertig."
Ich reiße die Augen auf und starre ihn an. „Ohne Scheiß, Mann? Das ging ja schnell."
Den Großteil des gestrigen Tages verbrachte Austin bei den Bakers und arbeitete daran. Anfangs meinte er, dass es eine Weile dauern könnte, aber anscheinend hatte er einen Weg gefunden die ganze Sache beschleunigen.
„Okay, und? Warst du erfolgreich? Hast du was rausgefunden?" Meine Neugierde platzt fast.
Er räuspert sich und wendet sich mit seinem breiten Oberkörper zu mir. „Warte mal kurz. Bevor ich dir die Infos weitergebe, muss ich sicher sein, dass dein Chef mich an niemanden verpfeift. Das könnte mich den Job kosten, wenn das mein Boss rausfindet, denn er hält nicht viel von illegalen Geschäften."
„Okay, verstehe ich.", sage ich und meine es auch so. Wenn man sich die Hände schon schmutzig macht, sollte man auch aufpassen. Austin verdient gut und ich will nicht der Grund sein, dass er diesen Job verliert. „Vorschlag. Falls es Probleme gibt, war ich es. Offiziell habe ich deine Arbeit gemacht und niemand kapiert, dass du dahintersteckst. Falls es Schwierigkeiten gibt, bin ich dran und du bist raus. Ganz einfach."
„Und du bist dir sicher, dass dein Boss da mitmacht?", fragt er besorgt.
Mr. Baker ist ein ehrlicher und loyaler Mann. Aber er musszustimmen, schließlich kann ich mich nicht dafür verantwortlichen, dass ich Austins Job vermassle. Es würde schon reichen, wenn ich damit Probleme bekomme.
Ich sehe meinen besten Freund wieder an und nicke überzeugt. „Ja, das wird er. Lass mich mit ihm reden, ich regle das."
„Ist aber auch nicht die beste Lösung, wenn du aus der Firma geschmissen wirst. Schließlich ist das illegal, was wir hier abziehen. Die können dich locker rauswerfen und dann bist deinen Job los."
„Mach dir keine Sorgen, ich kenne den Boss der Firma ganz gut.", scherze ich. Aber Austin hat Recht. Ganz so einfach könnte es tatsächlich nicht werden.
„Das schon.", meint er zustimmend. „Aber wir können auch einfach sagen, dass ich nichts gefunden habe und die Sache hat sich. Kaden, überlegen dir das nochmal." Er sieht mich eindringlich an. Ich kenne ihn schon zu lange und viel zu gut, denn ich weiß, dass er sich im Moment wirklich Gedanken macht.
„Komm schon, Austin. Das ist nicht das erste Mal, dass wir so etwas abziehen. In der Schule gab es doch genug Gründe, dass sie uns von der Schule suspendiert hätten. Und sieh uns an, wir haben ohne mit der Wimper zu zucken den Abschluss gemacht, weil uns kein Arsch von Lehrer etwas nachweisen konnte."
„Aber dieses Mal steht etwas mehr auf dem Spiel. Unsere Jobs.", wirft er ein und sieht mich streng an.
Ich schnaube unbemerkt und nicke. „Ich regle das. Vertrau mir, es wird schon nichts passieren."
Austin studiert für ein paar Sekunden mein Gesicht. Dann scheint er seinen inneren Kampf aufzugeben, denn er senkt den Blick und lässt seine Hand in seiner Hosentasche verschwinden. Im nächsten Moment hält er mir einen kleinen USB Stick vor die Nase. „Hier sind alle Daten darauf. Der gesamte Chatverlauf von dem Mitarbeiter und der Presse. Also Original Dokumente, damit habt ihr den Kerl, falls die ganze Story vor Gericht geht."
Ich schlucke und starre auf den Stick. „Kannst du mir den Namen sagen?"
„Ja.", sagt er mit gesenkter Stimme. „Irgendein Brooks. Richard Brooks, wenn ich mich nicht täusche."
Ich starre Austin an. Das ist jetzt ein Scherz oder?
„Bist du dir sicher?", frage ich ihn und lehne mich ein Stück vor, so dass uns auch wirklich niemand hört. Aber wir stehen am Rand und nur ein paar halten sich in unserer Nähe auf, von denen uns aber keiner beachtet.
„Ja. Richard Brooks. Ich habe es überprüft und alles führt auf diesen Namen zurück.", sagt er leise.
Ich nehme den Stick und lasse ihn eilig in meiner Brusttasche verschwinden. „Okay, Fuck ... das wird ihm nicht gefallen.", murmle ich. „Bist du dir wirklich sicher?"
Knapp nickt er und ich weiß, dass er die Wahrheit sagt.
„Fuck."
„Kennst du den Kerl?", fragt Austin und zieht die Stirn kraus.
Unauffällig lasse ich meinen Blick über die Köpfe gleiten, bis er an einer Person hängen bleibt. Ich entdecke Brooks neben meinem Boss und noch ein paar wichtigen aus der Firma. Alle lachen und amüsieren sich sichtlich.
„Siehst du Mr. Baker dort vorne?", zische ich Austin zu. Stumm folgt er meinen Blick, nickt dann. „Der Kerl rechts von ihm, mit der dunkelroten Krawatte und dem Vollbart? Das ist Richard Brooks, Mr. Bakers linke Hand."
Austin zieht scharf die Luft ein, als ihm klar wird, was ich ihm gerade verklickert habe. Doch dann schüttelt er den Kopf. „Das ergibt doch keinen Sinn."
„Du sagst es. Es ergibt überhaupt keinen Sinn.", wiederhole ich seine Worte und beobachte den Kerl. „Austin, bist du dir ganz sicher?"
„Jap. Sieh dir die Daten selbst an, es muss er gewesen sein.", versichert er mir.
Ich habe noch nie Austins Arbeit und Talent in Frage gestellt, auch jetzt nicht. Ich vertraue ihm und bin überzeugt, dass es stimmen muss, dass es auf Brooks zurückführt. Aber ich will es selbst nicht ganz wahrhaben. Vor allem erklärt sich mir nicht, warum gerade Brooks diesen Fehler begangen hat.
„Okay."
„Willst du es deinem Boss sofort sagen?"
Ich schüttle den Kopf. „Nein, das würde nur die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und das hat hier und heute wirklich keinen Platz. Ich sollte Montag in Ruhe mit ihm reden."
Aber just in dem Moment rutscht Mr. Bakers forscher Blick zu uns. Er sieht zwischen uns hin und her, während ich zurück starre. Es muss offensichtlich sein, dass ich weiß, was los ist, denn seine Miene verändert sich schlagartig. Es muss mir vermutlich ins Gesicht geschrieben sein und Austins Anwesenheit neben mir verdeutlich alles noch mehr. Shit.
Mr. Baker murmelt etwas der Gruppe an Leuten zu, bei der er sich bis eben noch befand. Er schlägt den Weg zu uns ein, schlängelt sich durch die Leute hindurch.
„Ich denke, er hat kapiert, dass etwas faul ist.", zische ich Austin zu.
Sein Blick fliegt auf ihn und nickt kaum merklich. „Dann zieh nicht so ne Miene, Sullivan. Du kannst doch sonst gut lügen."
„Aber das ist nicht bloß eine dämliche Lüge, wie ich sie früher meinen Eltern erzählt habe. Hier hängt einiges mit dran.", murmle ich und fasse mir an die Stirn.
Verdammt, mir ist warm. Aber das muss der Scotch sein, der mir die Schweißerlen auf die Stirn treibt, oder?
„Fitzgerald, schön, dass sie Zeit gefunden haben." Mr. Baker gesellt sich neben uns und schüttelt freundlich Austins Hand.
„Sie haben ein wirklich schönes Anwesen, Sir.", erwidert Austin und zwingt sich ebenfalls zu einem Lächeln.
„Vielen Dank." Mr. Bakers Blick fliegt auf mich, aber ich weiche ihm aus. „Können wir uns in fünf Minuten in meinem Büro treffen? Ich denke, wir sollten etwas klären."
„Sir...", beginne ich.
„In fünf Minuten.", unterbricht er mich scharf und wirft mir einen ernsten Blick zu. Kapiert, er ist der Boss und ich sein Angestellter. Ich brauche nicht mal daran zu denken, ihm zu widerreden. Er hat gemerkt, dass etwas faul ist und Austin vermutlich mit seiner Arbeit fertig ist.
„Natürlich, Sir.", murmelt Austin neben mir und nickt.
Mr. Baker wendet sich von uns ab und betritt das Haus. Wir sehen ihm kurz nach, dann folgen wir ihm. Aber mit einem gewissen Sicherheitsabstand, dass es nicht zu auffällig ist und keiner merkt, dass wir eine private Krisensitzung in seinem Büro veranstalten.
„Kaden?"
Audreys zarte Stimme dringt zu mir hindurch und ich sehe hastig um mich. Aber Mr. Baker ist bereits in seinem Büro verschwunden und wir sind im inneren des Anwesens. Hier ist so gut wie keiner, nur Austin steht hinter mir.
„Hey."
„Alles okay? Dad sah gerade ziemlich angepisst aus und du siehst auch nicht viel besser aus.", bemerkt sie. „Ist was passiert?" Audrey lässt ihren wachsamen Blick über mich gleiten, dann lächelt sie Austin zaghaft an.
„Lass uns später reden.", sage ich und ringe mich zu einem Lächeln.
Kurz mustert sie mich misstrauisch, doch dann nickt sie. „Okay."
Am liebsten würde ich jetzt gerne mit ihr alleine sein. Mit ihr einfach verschwinden und für eine Weile nicht zurückkommen. Verdammt, das wäre jetzt genau das richtige.
Austin und ich machen uns auf den Weg ins Büro. Mr. Baker wartet bereits vor seinem Schreibtisch auf uns. Mit ernster Miene und starren Blick sieht er uns zu, wie wir eintreten und ich die Türe hinter uns schließe. Die Luft im Raum ist angespannt und warum zum Teufel bin ich plötzlich nervös?
„Ich denke, ihr habt was rausgefunden.", beginnt er. „Ist es nicht so?"
Austin und ich tauschen einen vielsagenden Blick, doch ich räuspere mich schließlich. „Ich wollte am Montag mit Ihnen reden, Sir. Ich finde nicht, dass dies heute Platz hat."
Mr. Baker nickt. „Kaden, ich halte viel von deiner Meinung. Aber im Moment möchte ich, dass ihr beiden damit rausrückt, was ihr wisst. Und ich rate dir, Kaden, mir nichts vorzumachen."
„Sir? Bevor Ihnen Kaden erklärt, was ich rausgefunden habe, brauche ich Ihr Wort.", unterbricht uns Austin. „Hören Sie, ich habe kein Problem mir die Finger schmutzig zu machen und solche Jobs zu erledigen, aber ich will nicht, dass irgendjemand davon erfährt. Diese Sache könnte publik gehen und bei mir steht einiges auf dem Spiel. Das will ich nichts riskieren."
Doch bevor Mr. Baker etwas sagen kann, schreite ich ein und erkläre ihm, was ich vorhin mit Austin besprochen habe. „Falls es Probleme geben sollte, wie wir an die Daten gekommen sind, war ich es. Ich habe Austin versprochen, dass ich es auf mich nehme. Schließlich war es auch meine Idee und ich möchte nicht, dass er mit hineingezogen wird."
Mr. Baker nickt entschlossen. „Macht euch keine Sorgen, wir haben gute Anwälte. Fitzgerald, deine Arbeit ist hiermit getan und ich bedanke mich natürlich sehr, dass du uns geholfen hast. Ich denke mit einer kleinen Auszahlung sollte alles in Ordnung sein, oder?"
„Sir, das ist wirklich nicht ...."
„Keine Widerrede.", unterbricht ihn mein Boss harsch. „Ich möchte, dass du das Geld annimmst und du wirst in keinerlei Form in die Sache mithineingezogen werden. Dafür werde ich persönlich sorgen."
Austin sieht mich kurz überrascht an, dann rutscht sein Blick wieder zurück. „Okay, ähm danke. Das ist wirklich sehr großzügig.", stottert er. Ihm gelingt es kaum noch, sich das breite Grinsen aus dem Gesicht zu kleistern. Aber ich kann ihn verstehen. Er bekommt Kohle und wird mit diesem Fall nicht in Verbindung gebracht. Hoffe ich zumindest.
„Nun gut.", sagt er und richtet sein Blick auf mich.
Ich hole den Stick hervor und halte ihn Mr. Baker hin. Ich fange seinen Blick auf und sehe ihn ernst an. Bevor ich ihm die Wahrheit sage, hole ich nochmal tief Luft und gebe mir schließlich einen Ruck. „Es ist Brooks, Sir."
Mr. Bakers Atem stockt und nur zögerlich und mühevoll nimmt er den Stick an sich. Er schluckt und starrt auf das kleine Ding in seiner Hand.
Es muss nicht gerade leicht sein, zu hören, dass ein langjähriger Freund und bester Vertrauter der Firma diesen Verrat begangen hat.
Nach einer Weile findet er seine Stimme wieder. „Seid ihr euch sicher? Wir haben bestimmt mehrere Leute mit dem Namen Brooks in der Firma."
Langsam nicke ich mit dem Kopf. „Richard Brooks.", stimme ich zu. „Austin hat es mir versichert, es ist Brooks."
Mr. Baker fährt sich über sein Gesicht und seufzt. Doch im nächsten Moment fasst er sich wieder und sieht auf. „Okay, kein Wort zu niemanden. Das bleibt mindestens bis Montag unter uns. Ich werde überlegen was ich tun kann, vielleicht schaffen wir es ohne weitere Presse. Ich hoffe, dass wir es so klären können."
Ich nicke. „Sir?"
„Ja?"
„Warum gerade Brooks?"
Müde zuckt er mit den Schultern und starrt für ein paar lange Sekunden die Wand hinter Austin und mir an. „Ich denke, er will mir etwas heimzahlen.", murmelt er leise.
„Aber Sie sind doch langjährige Partner. Das ergibt keinen Sinn."
„Jeder hat seine Gründe, Kaden. So etwas macht man nicht, wenn einem gerade langweilig ist. Er muss es geplant haben.", sagt er. „Ich werde ihn zur Rede stellen, aber nicht heute."
„Okay. ", sage ich. „Tut mir wirklich leid."
„Schon okay. Wer weiß, was er noch geplant hätte. Vielleicht haben wir Schlimmeres verhindert.", meint er. „Ihr könnt jetzt gehen und ich versichere euch, dass ihr offiziell mit dieser Sache nichts zu tun habt."
Austin und ich nicken ihm dankend zu und verschwinden dann aus seinem Büro.
„Ich würde sagen wir holen uns was zu trinken. Zumindest kann ich etwas vertragen. Was ist mit dir?", meine ich zu meinem besten Freund.
„Klar, warum nicht.", stimmt er zu und wir finden den Weg wieder hinaus in den Garten.
Wir besorgen uns etwas zu trinken und bevor ich ihn fragen kann, was es Neues bei ihm und Audreys Freundin Paige geht werden wir unterbrochen.
„Hey. Wusste gar nicht, dass ihr auch hier seid." Cyrus taucht neben mir auf, hinter ihm Jack. Er wirft mir einen knappen Blick zu. Der Kerl kann mich echt nicht ab. Normalerweise geht es mir am Arsch vorbei, wenn mich jemand nicht abkann. Aber das hier ist Audreys bester Freund, ich habe das Gefühl, ich muss den Penner irgendwie von mir überzeugen. Aber ich kann ihn auch ein bisschen verstehen. Ich vögle seine beste Freundin, obwohl ich ihm verklickert habe, dass ich sie in Ruhe lasse.
„Na ja ich muss arbeiten.", scherze ich trocken.
Cyrus sieht zuerst auf das Glas in meiner Hand, dann nickt er mir grinsend zu. „Verstehe. Deinen Job hätte ich auch gern.", meint er lachend. „Was haltet ihr davon, wenn wir etwas früher von ihr verschwinden und in einer Bar noch ein Bier trinken gehen. Die Mädels wären dabei?"
Bevor ich etwas sagen kann, schaltete sich Austin ein. Was aber zu erwarten war, denn er hat nur Bar und Bier gehört. "Hört sich gut an."
„Perfekt. Dann kannst du mir noch erzählen, wie weit du mit dem neuen Onlinegame bist. Ich warte schon darauf, es zu probieren.", murmelt Cyrus und sein Gesicht hellt sich auf.
Austin hat mir das neue Spiel letzten gezeigt, das er gerade entwickelt. Er ist schon relativ weit und ich schätze bald fertig. Also schalte ich auf Durchzug, als die beiden über das Spiel reden.
„Hey, ich glaube du solltest nach Audrey sehen. Sie hat dich vorhin gesucht.", zischt mir Jack zu.
Ich werfe einen hastigen Blick zu ihm und merke, dass sich seine Schultern gelockert haben und er nicht mehr diese verkrampfte Haltung einnimmt.
„Okay, Danke Mann."
Doch bevor ich mich von ihm entfernen kann, hält er mich zurück. „Warte mal."
Überrascht sehe ihn an und warte gespannt ob er mir den Kopf abhackt oder mir freundschaftlich auf die Schulter klopft.
Er drückt etwas herum und zögert, doch dann hält er mir die Hand hin. „Ich glaube wir hatten einen etwas unguten Start.", sagt er schließlich. Überrascht sehe ich auf seine Hand hinab. „Du bist Audrey anscheinend wichtig und na ja ich dachte, wir fangen nochmal an."
Erleichtern erfasse ich seine Hand und drücke etwas fester zu. „Schon okay, Mann.", sage ich und grinse etwas. „Ich respektiere Audrey, falls es das ist was du hören willst. Ich habe nicht vor sie zu verarschen."
Zufrieden nickt er. „Kapiert. Du bist ein anständiger Kerl."
„Okay, ich werde sie mal suchen gehen. Man sieht sich.", informiere ich die drei, wobei Cyrus und Austin nicht mal merken, dass ich verschwunden bin.
Ich dränge mich durch die Menge hindurch und halte meine Augen nach blonden Haaren offen. Doch nach ein paar Minuten muss ich feststellen, dass sie nicht im Garten ist, also setzte ich meine Suche im inneren des Hauses fort.
Nach kurzer Zeit entdecke ich sie in der Küche.
„Hier steckst du.", murmle ich und komme auf sie zu.
Audrey sieht von ihrem Glas auf und lächelt mich warm an, das mir direkt in die Brust geht. Sie steht hinter Kücheninsel und beobachtet im Garten die Leute. Niemand ist im Haus, aber jeder kann uns von draußen sehen.
„Ich brauchte mal eine Pause von diesen Leuten und dieser gespielten Höflichkeit. Ist doch zum Kotzen.", meint sie und nippt an ihrem Glas.
„Wenn das so ist, habe ich einen besseren Vorschlag, als sich in der Küche zu verschanzen.", sage ich uns grinse sie breit an.
meine Worte erwecken eine sofortige Aufmerksamkeit in ihr und sie stellt das Gals zur Seite. „Ich höre.", sagt sie und grinst mich frech an.
Gemächlich drehe ich mich wieder zur Arbeitsfläche um, nehme mir etwas zu trinken und sehe zu den Gästen hinaus. „Ich würde vorschlagen, wir treffen uns in zehn Minuten in dem unteren Bad. Bisschen Spaß schadet nicht, ist ja schließlich eine Party.", sage ich und zwinkere ihr zu.
Ich werfe einen flüchtigen Blick zu ihr, während ich an meinem Glas nippe. Audreys Gesicht hellt sich auf, während sich ihre Wangen rosa verfärben. „Ganz schön versaut, Sullivan."
„Du lässt mir keine andere Wahl. Du und dieses verfluchte Kleid.", gebe ich zu.
Audreys Lächeln verformt sich zu einem kecken Grinsen. Im nächsten Moment lehnt sie sich ein Stück zu mir. „Und was ist, wenn ich dir sage, dass ich darunter nicht mal einen Slip trage?"
Ich schlucke schwer, halte aber meinen Blick auf den Garten gerichtet. „Das ist ein Scherz oder?"
Unschuldig schüttelt sie den Kopf. „Nein, dieses Kleid lässt das nicht zu. Man würde es sehen also habe ich ihn weggelassen."
Sie bringt mich tatsächlich um den Verstand, denn jetzt will ich sie hier und jetzt noch mehr. Es ist mir egal, dass wir auf dieser verdammten Party sind. „Wer ist hier versaut?"
Zufrieden lächelt sie und entfernt sich von mir. Lachend sieht sie über die Schulter zu mir zurück, während sie den Weg in den Garten einschlägt. „Immer noch du."
Ich lache und sehe ihr nach. Wie kann man nach diesem Mädchen nicht verrückt sein?
Doch in dem Moment als ich die Küche wieder verlassen will, entdecke ich ihn. Ich starre den Kerl an und sofort spüre ich die Wut in mir hochkommen.
Was zum Teufel macht Liam hier? Warum ist Audreys Ex auf dieser beschissenen Party?
Mir wird klar, dass Audrey ihm gerade in die Arme läuft ohne es zu wissen. Fuck, das wird nicht gut ausgehen.
Nur wenige im Raum wissen, was wirklich los ist. Das sind Cyrus, Betty, Jack und ich. Aber ich bin der letzte, der einschreiten sollte oder sich schützend vor Audrey stellen sollte. Es wäre zu auffällig und zu riskant. Ich beschwöre all meine mentale innere Kraft herauf, dass ich mich nicht auf den Kerl stürzte und Audrey nicht an mich ziehe. Ich würde sie gerne in den Arm nehmen, sie beruhigen und ihr in die Augen sehen, damit ich ihr sagen kann, dass sie in Sicherheit und sie bei mir ist. Aber wir sind nicht alleine. Es sind zu viele Leute um uns herum und Audreys Eltern. Es würde alles auffliegen.
Ich bin kurz davor, es mir anders zu überlegen und in den Garten hinauszuschießen. Doch mein Blick gleitet zu Cyrus und Jack hinüber, die immer noch auf demselben Fleck stehen, wo ich sie vor ein paar Minuten zurückgelassen hatte. Sie haben Liam ebenfalls entdeckt und Jack setzt sich gerade in Bewegung.
Gute Nachrichten, ich habe meine künstlerische Krise überwunden :) Es kommen jetzt bestimmt wieder öfter Updates. Viel Spaß und ich freue mich auf eure Meinungen. Habt ihr eine Idee, was passieren wird?
Bis bald, eure SummerOF_Love
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