54. Zoo-Date
P.o.V.: Louis
Mein bester Freund begann plötzlich breit zu grinsen.
"Hab ich das richtig verstanden? Ihr datet euch weiter? Und er hat dir die Lieder auf der Gitarre vorgespielt und gesungen?", wiederholte er meine Worte.
Hastig nickte ich. "Du glaubst gar nicht, wie schön sich Harrys Stimme anhört. Und dann noch die Gitarre dazu. Das ist einfach perfekt. Und ich- ach Zayn" Ich seufzte schwer und ließ mich zurück auf sein Bett fallen. "Ich glaube ich war noch nie so glücklich. Harry und ich fahren am Dienstag zusammen in den Zoo", erzählte ich glücklich.
Zayn krabbelte zu mir auf sein Bett. "Wer bist du und was hast du mit meinem hetero besten Freund namens Louis gemacht?", neckte er mich.
Ich haute ihm gegen die Schulter und zeigte ihm meinen Mittelfinger. "Ich brauchte einfach nur einen Grund um nicht hetero sein zu müssen", redete ich mich raus.
"'Der Grund' stand seit der dritten Klasse vor dir"
Ich hob meinen Mittelfinger ein zweites mal an und hielt ihm ihn diesmal direkt vor die Nase.
Zayn lachte, wurde dann aber schnell wieder erst. "Nein, aber jetzt mal ehrlich. Denkst du denn, dass du überhaupt Interesse an Frauen hast?", fragte er mich.
Ich zuckte meine Schultern. "Ich bin vielleicht auch einfach Harrysexuell. Außerdem, wieso ist es denn jetzt noch relevant, auf was ich stehe, wenn ich fast mit Harry zusammen bin?"
Zayn wank ab. "Hast recht. Ich versteh gar nicht, wieso ihr euch noch länger Zeit lasst. Ihr wisst beide, dass ihr so viel Zeit gemeinsam verschwendet habt. Wenn wir es ganz genau nehmen, dann seit der dritten Klasse und trotzdem zögert ihr es weiter heraus. Es ist doch offensichtlich, dass ihr euch gegenseitig liebt. Wieso könnt ihr dann nicht einfach offiziell zusammen sein?"
"Hmm" Ich dachte nach. "Keine Ahnung. Das ist schon ein großer Schritt. Vielleicht müssen wir uns erst sicher sein, dass wir wirklich zusammen passen. Was ist, wenn wir am Dienstag herausfinden, dass wir plötzlich doch nicht miteinander harmonieren?"
Zayn setzte sich wieder hin und schüttelte den Kopf. "Ihr passt so gut zusammen und das sag ich indirekt seit Monaten schon. Genau die Unterschiede, die ihr habt, machen es so perfekt. Also wieso machst du diesmal nicht den ersten Schritt und riskierst auch mal etwas? Willst du denn mit ihm zusammen kommen?"
Sofort nickte ich. Ja, so surreal es sich vor ein paar Wochen noch angehört hätte, aber ja, ich will mit Harry zusammen sein und zu gerne würde ich ihn endlich küssen können. Ich wollte wissen, wie er küsst und wie sich unsere Lippen aufeinander anfühlen.
"Dann frag ihn am Dienstag. Harry ist wegen dir schon so viele Risiken eingegangen"
Ich rollte die Augen. "Im Grunde kann ich nichts dafür. Harry hat das alles freiwillig gemacht"
"Ja und wenn Harry das nicht gemacht hätte, dann wärst du jetzt immer noch genauso hetero wie vor ein paar Monaten", widersprach Zayn.
Ich sah Zayn an ohne etwas zu sagen. Kann ich Harry wirklich einfach so fragen, ob er mit mir zusammen sein will? Kann man jemanden nach dem zweiten Date überhaupt schon fragen, ob man zusammen sein kann? Ab dem wievielten Date küsst man sich eigentlich? Ich hab doch keine Ahnung von Beziehungen. Woher auch? Ich hatte nie eine Beziehung und meine Eltern haben mir darüber nie etwas beigebracht.
Ich sollte das alles einfach spontan machen.
In spontanen Dingen bin ich gut. Ich mache fast alles spontan. Wenn ich voraus planen würde, dann würde ich nicht Louis Tomlinson heißen.
So weit hatte ich zumindest am Sonntag Mittag noch gedacht.
Am Dienstag zur selben Zeit sah das ganze wieder ganz anders aus und mal wieder hatten meine Pläne, Hoffnungen und Gedanken eine 180 Grad Wendung gemacht.
Wieso?
Alles begann, als Harry und ich dabei waren die kleinen Ziegen zu Füttern.
Schon den ganzen Tagen haben wir uns gegenseitig alle möglichen Fragen gestellt um uns noch besser kennen zu lernen. Daher weiß ich jetzt zum Beipsiel, dass Harrys aller größter und unrealistischster Wunsch ist, dass er mal in jedem Land gewesen sein möchte. Um das ganze jedoch ein wenig realistischer wirken zu lassen, hat er dann doch gesagt, dass ein Roadtrip durch alle 50 Staaten in Amerika sein zweit größter Wunsch wäre.
Gerade klaute ich mir aus seiner Hand ein weniger mehr Futter für die Ziegen, weil mein Futter schon leer war. Aber ich konnte nichts dafür, dass hier ungelogen dreizehn kleine Ziegen um mich herum stehen und etwas von mir wollen.
"Hey!", beschwerte sich Harry.
Ich lachte und streckte ihm die Zunge raus. "Sorry, aber meine kleine Zieglein wollen mehr zu essen haben. Hi, du. Ich glaube du hattest noch gar nichts von mir bekommen", redete ich mit einer Ziege vor mir. Es war kleiner als alle anderen und hatte nur winzig kleine Hörner. Es waren nur kleine Hügel auf dem Kopf der kleinen Ziege.
Ich streckte meine Hand zu dem Zieglein aus und ließ es daraus fressen. "Harry, die sind alle so süß", jammerte ich, als mich die selbe Ziege mit großen Augen ansah, weil sie all das Futter aus meiner Hand gegessen hat. "Es tut mir leid, ich hab leider nichts mehr für dich", musste ich es leider enttäuschen. Sanft strich ich dem kleinen Tier über den Kopf, weshalb alle anderen Ziegen wieder eifersüchtig wurden und auch von mir gestreichelt werden wollten.
Ich konnte nicht sagen, wann ich das letzte mal so glücklich war, aber heute war definitiv einer meiner sehr fröhlichen Tage. Wiedermal musste ich leise kichern und tätschelte jeder Ziege mal den Kopf.
"Willst du deine Antwort auf die Frage, was dein Lieblingstier vielleicht nochmal überdenken?", fragte Harry lachend. Ich drehte mich zu ihm herum und schüttelte meinen Kopf. "Nein. Hunde bleiben meine absoluten Lieblingstiere"
Harry auf der anderen Seite ist total ein Katzenmensch. Wie kann man denn bitte Katzen besser finden, wenn man die Möglichkeit zwischen Hund und Katze hat? Ich meine, was machen Katzen? Die sagen dir, was du zutun hast. Hunde auf der anderen Seite sind dein bester Freund, Helfer und Beschützer. Und trotzdem bekomme ich meine Eltern nicht dazu überredet, dass wir uns einen Hund holen.
"Lou, können wir weiter. Ich will zu den Elefanten!"
Ich sah ihn mit großen Augen an. "Aber Harry. Wir können die süßen kleinen Dinger hier doch nicht alleine lassen!"
Das Universum schien Harry anscheinend mehr zu gönnen, denn plötzlich kamen drei Kinder in das Gehege rein und riefen die Ziegen zu sich. Jeder von den Kindern hatte beide Hände voll mit dem Futter, was man außerhalb das Geheges kaufen konnte. Und natürlich ließen die Ziegen nicht zwei mal nach sich rufen, denn sofort waren alle auf und davon und standen jetzt um die drei Kinder herum.
Harry kicherte und legte mir eine Hand von hinten auf die Schulter. "Mach dir nichts draus. Wir können auf dem Rückweg gerne nochmal vorbei schauen"
Ich seufzte schwer und nickte. "Na gut. Wer ist dran mit einer neuen Frage?"
Harry grinste zufrieden und führte mich wieder an den Zaun zurück. "Du", antwortete er auf meine Frage.
"Na gut. Wo würdest du gerne mal hin ziehen?", fragte ich ihn sofort. Die Frage lag mir schon auf der Zunge seit wir dieses Gehege betreten hatten.
Harry schien nicht lange darüber nachdenken zu müssen. "London", meinte er sofort.
"London? Also willst du in England bleiben?"
Harry nickte. "Ja, und du?", fragte er.
Ich nickte auch. "Ja, schon. Aber ich hatte von dir eher erwartet, dass du Amerika sagst, oder vielleicht sogar ein anderes Land in Europa. Frankreich oder so"
Harry lachte. "Wie kommst du denn auf Frankreich?"
Ich grinste. "Du könntest so ein richtig berühmter Straßenkünstler werden", kicherte ich.
Harry brummte unzufrieden. "Ne. Lass mal. Aber was ist mir dir. Wo würdest du hinziehen?", stellte er mir die Gegenfrage.
"Ich will eigentlich am aller liebsten hier in Donny bleiben. Hier wohnt meine ganze Familie. Ich bin hier aufgewachsen"
Harry nickte leicht und zog mich sanft nach links. Kurz blickte ich nach oben und sah auf das Hölzerne Schild mit dem Elefanten drauf. Na dann geht es jetzt wohl tatsächlich zuerst zu den Elefanten. Und das obwohl die Pinguine eigentlich direkt das nächste Gehege gerade aus gewesen wären.
"Von dir hätte ich eher erwartet, dass du ganz weit weg willst", lachte Harry.
Ich schüttelte den Kopf. "Was will ich denn so weit weg von meiner Familie? Was zieht dich eigentlich nach London?"
"Gemma"
"Deine Schwester? Wieso?"
"Gemma wird zum ersten September nach London ziehen"
"Wow" Ich staunte nicht schlecht. "Wegen was? Einfach so?"
"Gemma ist Jornalistin und dafür, dass sie erst 21 ist, ist sie anscheinend unter der Presse echt beliebt. Sie schreibt unglaublich gute Artikel und dazu kann sie unglaublich gut Fotografieren. Von London aus kann sie besser arbeiten. Sie wäre lokaler zu den großen Konzernen und den Medien, die sie brauchen und von London aus erreichst du ganz einfach jedes x-beliebige Land, wenn sie für ihre Arbeit reisen muss", erzählte er. Naja, eigentlich schwärmte er schon fast. Er schien wirklich stolz auf seine große Schwester zu sein und das kann er auch wirklich. Manchmal, da wünschte ich, ich hätte einen älteren Bruder. Ich wollte jemanden, zu dem ich aufsehen kann. Stattdessen bin ich das Vorbild unter meinen Geschwistern und so ein gutes Vorbild bin ich wohl oder übel auch nicht.
"Du und deine Schwester, ihr scheint euch echt nahe zu stehen", schlussfolgerte ich.
Sofort nickte Harry, begann dann aber leise zu lachen. "Meine Mum hat mir mal erzählt, dass Gemma verdammt sauer und wütend war, als meine Mum ihr gesagt hat, dass sie einen kleinen Bruder haben wird. Sie hat sich anscheinend so gern eine kleine Schwester gewünscht. Aber als sie dann wahrscheinlich herausgefunden hat, dass ich trotzdem mit ihr zusammen mit ihren Puppen gespielt habe und mit ihr gemalt und gebastelt habe, fand sie mich dann doch ganz okay"
Ich kicherte leise. "Du hast mit Gemmas Puppen gespielt?", fragte ich.
Harry nickte. "Ja. Keine Ahnung wieso. Sie hat nie mit den Autos gespielt, die ich geschenkt bekommen habe, also dachte sich klein Harry wohl, dass das langweilige Spielsachen sind"
"Das ganze was bei euch funktioniert hat, hat bei mir und meinen Schwestern irgendwie gar nicht funktioniert. Keiner von denen ist so wirklich interessiert an Fußball"
Harry legte mir lachend einen Arm um die Schulter. "Aww, du armes Ding. Dafür hast du ja Zayn. Der spielt mit dir so viel Fußball, wie du willst", versuchte er mich wieder aufzumuntern.
Ich nickte gespielt traurig. "Ja" Leise schniefte ich, konnte dann aber nicht noch länger ernst bleiben und lachte laut los.
Auch Harry lachte wieder mit mir mit und hopste dann glücklich vor zu dem großen Elefanten Gehege. "Aww, Louis! Guck! Guck! Guck!", rief Harry und zeigte in das Gehege. "Ja! Ja! Ja!", machte ich ihn nach. "Ein Babyelefant!"
Ich folgte seinem Finger und erkannte nun auch den kleinen Elefanten zwischen zwei großen Elefanten. "Aww wie niedlich ist der denn?" Ich nahm schnell mein Handy raus und machte ein Foto von der Elefantenfamilie.
"Cheese!", sagte Harry plötzlich.
Ich drehte mich zu ihm herum und sofort machte Harry ein Foto, sodass man im Hintergrund die Elefanten sehen konnte. "Hey! Nein. Lösch das. Ich seh kacke aus. Ich wusste nicht einmal, dass du ein Foto machen willst!", beschwerte ich mich.
Harry lachte. "Ich hab Cheese gesagt. Was denkst du denn bitte, was ich sonst vor habe?"
Ich rollte die Augen. "Mach einfach nochmal eins. Ich konnte mich nicht vorbereiten", schmollte ich.
Harry streckte seinen Arm nochmal aus und grinste breit in die Kamera.
Ich lehnte mich leicht gegen ihn und lächelte genauso glücklich wie er.
"Sind wir nicht süß?", lachte er.
Ich nickte und lachte auch. "Wenn nicht wir, wer dann?"
[1933 Wörter]
Goldig!
~D 💙💚
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