Kapitel 4
Nach einander standen die verschiedenen Mitglieder von Task Force V auf und gingen auf den Ausgang des Raums zu. Daenor stand als Letzter auf und verließ auch als Letzter den Raum.
Wie Daenor auffiel, war er nicht der Einzige der Insassen, der keine Fuß- und Handschellen trug. Genau genommen trug kein Einziger sie mehr. Wieso auch? Mandos besaß mit höchster Wahrscheinlichkeit den Zünder für die Bomben bei sich und Mandos war zu weit von ihnen entfernt, als, dass man ihm den Zünder entwenden konnte, bevor er den Knöpf drücken würde. Dazu kam noch, dass vermutlich jeder Raum in Fort West besser überwacht war, als der Rest des gesamten Landes. Ausgenommen des Ventagon's.
Als er die Treppen hinunter gestiegen war und zur Tür kam, begegnete er Eonwe und Vadrion, die beide darauf warteten, dass Daenor durch die Tür trat. Daenor beschloss nichts zu ihnen zu sagen. Was sollte er auch sagen? Sie hatten nichts mehr zu bereden und Begrüßungen wären nur leere Höflichkeitsfloskeln, von denen alle drei nichts halten würden.
Zumindest dachte das Daenor bis er zu Eonwe kam. ,,Hallo, Daenor.'', sagte dieser lediglich kalt, aber dennoch waren es mehr Wörter, als Daenor erwartet hätte von ihm zu hören. Zumindest bis die Mission richtig losgegangen wäre.
,,Hallo, Eonwe.'', erwiderte Daenor lediglich, nicht wirklich wissend, was er antworten sollte.
Vadrion blieb die ganze Zeit über still und musterte Daenor lediglich mit dem glühenden Hass in seinen Augen.
Draußen warteten die restlichen Mitglieder der Task Force auf sie und musterten die Drei, als sich diese zu ihnen gesellten. Gerade Crimson Death musterte Daenor eindringlich und schien schon halb dahinter gekommen zu sein, was Daenor mit dem zwei Colonels zu tun hatte.
,,Was steht ihr hier so rum? Wir haben noch einiges zu erledigen!'', bellte Vadrion die anderen Gefangenen an. Daraufhin brach Azog in Gelächter aus.
,,Du mickriger Mensch! Denkst du wirklich du könntest mich mit deinem Geschrei einschüchtern? Ich könnte dich mit bloßen Händen zerquetschen, wenn ich wollte.'', stieß Azog aus und machte sich damit lustig über Vadrion. Trotzdem setzte sich die Gruppe gleichzeitig in Bewegung und lief durch die einfarbigen Gänge des Gefängnisses. Auch Alan begleitet sie. Die zwei Soldaten waren jedoch nicht mehr vor Ort. Höchst wahrscheinlich waren sie mit Mandos gegangen.
Dieser stand schon vor einem innerlichen Vulkanausbruch, doch Eonwe schritt ein. ,,Ich hoffe doch sehr, dass dich sein Geschrei einschüchtert. Sonst sehen wir uns gezwungen deine Bombe zu aktivieren. Und das ist vermutlich nicht der schönste Tod.'', erklärte er dem Hybrid.
Der knurrte nur und zeigte die Zähne, blieb jedoch stumm.
Allerdings schaltete sich nun auch Meras ein. ,,Falls das mit den Bomben überhaupt stimmt. Vielleicht habt ihr uns auch nur irgendwas verabreicht und behauptet nun, es handle sich dabei um Bomben.''
,,Willst du's rausfinden, Junge?'', fragte Vadrion und funkelte Meras gefährlich an. Daenor verstand nicht so recht, warum Mandos ihn überhaupt ausgewählt hatte, um das Team gemeinsam mit Eonwe zu führen. Vadrion war ein guter Kämpfer, aber die Fähigkeit gut zu kämpfen machte noch lange keinen guten Anführer aus. Dazu kam noch die Kombination aus Vadrion's extrem kurzer Zündschnur und den provokanten Schurken.
Meras hob abwehrend die Hände hoch. ,,Nur weil ich Sachen hinterfrage, heißt das nicht, dass ich lebensmüde bin.'', erklärte der junge Mann, während er durch die Gänge ging. Daraufhin fingen die Gefangenen wieder an Gespräche untereinander zu führen. Poison belehrte Meras darüber, dass sie zu, wie er es ausdrückte ,,99,99%'' Bomben injiziert bekommen hatten.
Alan hatte mittlerweile zu Daenor aufgeschlossen. ,,Also, das schien ja keine freudige Wiedervereinigung zu sein.'', sagte der Wächter und spielte damit auf Daenor's kurze Interaktion mit Eonwe und Vadrion an.
,,Was haben Sie denn erwartet, Alan? Zu Umarmungen wäre es bestimmt nicht gekommen.'', kommentierte Daenor lediglich.
,,Da haben Sie wohl recht.'', gab Alan zu und legte eine kurze Pause ein. ,,Wie fühlt es sich eigentlich an jetzt wieder frei rumlaufen zu können?''
,,Ich kann nur so frei rumlaufen, wie Mandos es zulässt. Aber abgesehen davon, fühlt es sich ganz gut an. Auch wenn ich jetzt lieber das Buch lesen würde, das Sie mir letztens mitgebracht haben.'', erklärte Daenor und lächelte leicht.
Kurz drauf hatten sie eine weitere Tür erreicht. Es handelte sich um eine schwarze aus Metall bestehende Tür, auf der allerdings nichts draufstand. Eonwe trat vor und holte einen Schlüsselbund hervor. Kurz musste er nach dem richtigen Schlüssel suchen, doch nach nicht allzu langer Zeit hatte er ihn gefunden und schloss die Tür auf.
,,Betretet den Raum. Dort drinnen werden ihr alles wichtige zum Umziehen finden.'', wies Vadrion sie an und die Insassen folgten seinem Befehl.
Alan wollte gemeinsam mit Daenor den Raum betreten, doch er wurde von Eonwe zurückgehalten. ,,Warten Sie bitte draußen, Wärter.'', bat Eonwe Alan freundlich.
Alan seufzte kurz auf. ,,Na gut, wenn's sein muss.'', lenkte er ein.
Daenor wandte sich noch einmal an den Wärter bevor er den Raum betrat. ,,Keine Sorge, Alan. Ich werde mich verabschieden, bevor wir aufbrechen.'' sagte er und lächelte Alan an.
,,Das will ich doch hoffen, Sir.'', sagte Alan und erwiderte das Lächeln.
Daenor drehte sich um und betrat den Raum. Eonwe folgte ihm und schloss hinter sich die Tür. ,,Nur für's Protokoll: Ich weiß wahrscheinlich mehr über den Plan, als ihr Beide, Colonels.'', rief Alan ihnen noch hinterher, bevor sich die Tür schloss.
Der Raum, in dem sie sich nun befanden war praktisch einfach nur eine sehr große Umkleidekabine. An den Wänden standen viele Spinde in ordentlichen Reihen und vor den Spinden hatte man Holzbänke hingestellt, auf denen sich die Ausrüstungen ordentlich zusammen gefaltet, so weit das denn möglich war, befanden.
Die anderen Teammitglieder hatten bereits begonnen sich auszuziehen und so erhaschte Daenor einen Blick auf ihren Körperbau. Bei fast allen Teammitgliedern konnte man die Muskeln erkennen, die sich unter der Haut abzeichneten. Nur Ratte war ziemlich dürr. Er schien so dünne Arme zu haben, dass man durchaus Angst haben konnte, sie leicht zu brechen. Daenor fragte sich für einen Moment, ob Ratte überhaupt genug Kraft hatte um zum Beispiel ein Maschinengewehr zu halten. Doch er ging davon aus, dass dies der Fall war. Mandos hatte zwar durchaus skurrile Insassen für seine Task Force ausgewählt, aber Daenor konnte sich nicht vorstellen, dass Mandos Personen in die Gruppe packen würde, die zu schwach waren, um ein Maschinengewehr zu halten.
Daenor hatte schnell seine Ausrüstung ausfindig gemacht, lief zu ihr hinüber und fing ebenfalls an sich auszuziehen. Als er auf seinen Klamottenstapel schaute, fiel ihm auf, dass dort Kopfhörer lagen, die an einem durchsichtigen Kabel befestigt waren.
Wie sich herausstellte, war er nicht der Einzige, dem die Kopfhörer aufgefallen waren. ,,Was ist das denn?'', fragte Gorog verwundert und drehte sich zur Gruppe um, die Kopfhörer in der einen Hand. Dass er splitterfasernackt war, schien ihm dabei nicht im Geringsten zu stören.
,,Ew, Alter! Was zum Fick? Ich hätte es nicht gebraucht deinen Alien-Schwanz zu sehen.'', stieß Meras angeekelt an, nachdem er sich zu Gorog gedreht hatte. Schnell wandte sich der Söldner wieder von dem außerirdischen Ork ab.
,,Ihr Menschen seid viel zu empfindlich. Wenn ihr mich nicht einmal ansehen könnt, während ich so bin, wie ich geboren wurde, wie wollt ihr dann überhaupt kämpfen und töten?", fragte Gorog verärgert.
,,Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun, Schwachkopf.", erklärte Karil und die anderen Mitglieder der Red Batch nickten zustimmend.
Gorog knurrte und ging zwei bedrohliche Schritte auf Karil zu. Sofort bemerkte Daenor, wie sich die drei Kameraden von Karil anspannten, bereit ihrem Freund zu helfen, falls das nötig sein sollte.
Doch es würde nicht nötig sein, denn Vadrion stellte sich zwischen die Beiden, bevor die Situation eskalieren konnte. ,,Wenn ihr nicht sofort aufhört, dann werde ich die Bomben zünden.", drohte er ihnen und zog seinen Ärmel hoch. Zum Vorschein kam eine Armschiene, auf der ein kleines Tablet befestigt war. Auf dem Bildschirm konnte Daenor kleine Porträts von jedem einzelnen Mitglied erkennen. Unter diesen Porträts befanden sich kleine digitale Knöpfe, auf denen ,,zünden'' stand. Gorog drehte sich zu Vadrion, starrte ihn an und drehte sich dann erneut zu Karil. Er knurrte ein letztes Mal, dann trat er zurück und wandte sich wieder seiner Ausrüstung zu.
,,Das, was du in der Hand hast, sind Kopfhörer, die über das Kabel eine Kom-Verbindung zu Verteidigungsminister Mandos herstellen. So wird er uns direkte Befehle geben und die Mission aus der Kommandozentrale überwachen können.", ließ Vadrion Gorog wissen. Der schnaubte, nickte und zog sich weiter an. Gorog's Ausrüstung bestand aus einem Rock, der aus außerirdischem Stoff gemacht war, der eine Ähnlichkeit mit Leder aufwies. Darüberhinaus trug er einen ärmellosen Mantel, der an einigen Gurten befestigt war, die überkreuzt über seiner Brust und seinem Rücken lagen. Diese Gurte trafen sich in der Mitte von Gorog's Brust und waren durch einen Eisenring miteinander verbunden. Nachdem sich Gorog fertig angekleidet hatte, schnappte er sich einen Stab, der neben den Klamotten auf der Bank gelegen hatte und schnallte ihn sich an den Rücken. Der Stab schien aus einem silbernen Metall zu bestehen, doch Daenor konnte nicht genauer zuordnen, um was für ein Metall es sich handelte.
Daenor ging zu seiner eigenen Ausrüstung. Zu seiner Überraschung handelte es sich tatsächlich um die alte Feldausrüstung, die er auch vor seiner Zeit im Gefängnis getragen hatte. Er erkannte sie an den Näharbeiten, die sich an der Brust, auf dem rechten Bein und dem linken Arm befanden. Sie alle stellten den Kopf eines Dämons da und die roten Embleme vermischten sich gut mit dem dunklen Grundton der Ausrüstung. Er hatte diese Embleme noch nie gemocht, doch sie waren eine Art Geschenk von Eonwe gewesen, weshalb er sie behalten hatte.
Daenor fing nun auch an seinen Overall auszuziehen, seine Unterwäsche und sein weißes T-Shirt behielt er jedoch an. Nachdem er sich des Overalls entledigt hatte, nahm sich Daenor die Camouflage Hose und zog sie an. Diesen Prozess wiederholte er mit dem langarmigen Camouflage Oberteil, bevor er sich letztendlich die beige, dicke und mit vielen kleinen Täschchen bestückte Weste überzog. Die Stiefel zog er als letztes an. Nachdem er sich seine alte Ausrüstung übergezogen hatte, befestigte er das Kabel mit dem Kopfhörer an seiner Weste. Dort hatte man ein kleines Gerät drangemacht, mit dem man das Kabel verbinden konnte. Daenor steckte das Kabel in das Gerät, schaltete den Kopfhörer ein und steckte ihn sich dann in sein rechtes Ohr. Als letztes nahm er sich die Waffen, die er auf seinen alten Einsätzen genutzt hatte. Zu diesen Waffen gehörte ein Kampfmesser, das er sich in den rechten Stiefel steckte, eine dunkelfarbige Handpistole, die er sich in einen Holster an seinem rechten Bein steckte und ein schlichter Schlagring. Den Schlagring steckte er jedoch weg, da er nicht einmal wusste, ob er den überhaupt auf der Mission brauchen würde.
Die anderen Mitglieder waren mittlerweile ebenfalls so gut wie fertig und befestigten sich gerade ihren eigenen Kopfhörer. Nachdem der Letzte des Teams das geschafft hat, war plötzlich Mandos' Stimme über den Kopfhörer zu hören. ,,Task Force V! Könnt ihr mich alle hören?'', fragte er sie ernst.
Die meisten Mitglieder der Task Force beantworteten Mandos' Frage, indem sie ihm mit ,,Ja'' antworteten, doch Meras nickte lediglich. ,,Der ist nicht im gleichen Raum wie wir, wenn du also nickst, bringt ihm das nichts.'', erläuterte Ratte dem jungen Söldner.
Bevor Meras jedoch ebenfalls nun sprachlich antworten konnte, schaltete sich Mandos ein. ,,Ich habe Meras' Nicken durchaus wahrgenommen.'', informierte Mandos Ratte und damit gleichzeitig alle anderen ebenso.
,,Wie zur Hölle...?'', fragte Azog verwundert und knurrte.
,,Hast du wirklich gedacht, ich lasse euch unbewacht in einen Raum, mit all eurer Ausrüstung?'', fragte Mandos den Ork ungläubig.
,,Hätte ja sein können.'', erwiderte Azog leicht beleidigt, woraufhin Daenor sich ein leichtes Kichern nicht verkneifen konnte.
,,Hey, Zahnstocher! Was sollte das denn jetzt?'', fragte Azog und ging einige Schritte auf Daenor zu. ,,Willst du vielleicht, dass ich dich in zwei Hälften...'', weiter kam er nicht, bevor Daenor's Fuß in seinem Gesicht landete. ,,Versuch nicht den Zahnstocher zu provozieren.'', kommentierte Daenor lediglich den Tritt. Obwohl Daenor körperlich nicht annähernd stark genug war, um Azog ernsthaft zu verletzten, hatte dieser plötzliche Tritt den großen Typen überrumpelt und erschreckt, was genau das war, was Daenor hatte erreichen wollen.
,,Du kleiner dreckiger Bastard!'', knurrte Azog wütend und wollte sich auf ihn stürzen. Doch Mandos schaltete sich über das Kom ein.
,,Azog, bleib ruhig. Ich möchte den Hausmeister nicht dazu verdonnern, den gleichen Raum zweimal am Tag putzen zu müssen.'', drohte ihm Mandos ruhig, auf eine Art, die wahrscheinlich sehr viel effektiver war, als Vadrion's Wutausbrüche, die vermittelten, dass er sich kaum unter Kontrolle hatte.
Azog knurrte ein letztes Mal, warf Daenor einen letzten bösen Blick zu, wandte sich aber letztendlich von dem genmanipulierten Soldaten ab.
Eonwe ging, die Auseinandersetzung ignorierend, zu einem großen grauen Metallschrank und schloss ihn auf. In diesem Schrank befanden sich viele Maschinengewehre, die in ordentlichen Reihen an der Wand aufgehängt waren. ,,Jeder, der ein Gewehr braucht oder es verwenden möchte, nimmt sich jetzt eins.'', befahl er der Truppe.
,,Da wir gerade von Waffen reden... Wo sind meine Messer?'', fragte Crimson Death argwöhnisch, durch den roten Helm, den er trug und der seinen gesamten Kopf bedeckte.
,,Ach, verdammt. Die haben wir vergessen mit rauszulegen.'', gab Eonwe zu. ,,Vadrion, wärst du so freundlich und würdest die Sachen holen, die noch benötigt werden?'' Dieser seufzte daraufhin genervt, aber tat es und entfernte sich von der Truppe.
,,Hey, ich bräuchte auch meinen Speer und Karil hat seine Sniper noch nicht zurückbekommen.'', merkte Meras an und Karil nickte bestätigend.
Daraufhin drehte sich Vadrion genervt zur Truppe um. ,,Braucht sonst noch irgendwer irgendwas?'', fragte er sie genervt.
,,Ja, ich will meine Keule wieder haben.'', verkündete Azog mit seiner tiefen Stimme. Im Gegensatz zu den beiden anderen Orks trug Azog keine traditionelle orkische Kleidung. Stattdessen trug er, wie der Großteil der Truppe, die typische Soldatenausrüstung, die allerdings an seine Größe und seine Breite angepasst war.
,,Daenor, ich habe noch eine letzte Information für dich.'', informierte ihn Mandos über die Kom-Verbindung, während Vadrion sich auf den Weg machte, um die Sachen zu holen. Wie Daenor sehen konnte, reagierte keines der anderen Teammitglieder auf Mandos, was bedeuten musste, dass Mandos gerade eine private Verbindung für ihn und Daenor nutzte. Daenor war sich ziemlich sicher, dass Mandos zu jedem einzelnen der Teammitglieder solch eine Verbindung hatte. So konnte der Verteidigungsminister ihnen allen individuelle Befehle gaben, ohne, dass die anderen Teammitglieder es merken würden. ,,In der hintersten Tasche auf deiner linken Seite befinden sich ein paar runde Gefäße. In diesen Gefäßen befinden sich Pillen gegen Depressionen und außerdem noch Pillen, die dien Leistungsfähigkeit erhöhen. Ich bitte dich diese Pillen regelmäßig zu dir zu nehmen. Einmal morgens und einmal abends. Hast du das verstanden?'', erklärte ihm Mandos. Daenor nickte nur als Antwort, wissentlich, dass Mandos sein Nicken über die Überwachungskameras wahrnehmen konnte, die sich in den Ecken der Decke befanden.
Mit seiner Hand öffnete er die hinterste Tasche auf der linken Seite seiner Weste und tatsächlich konnte er die Gefäße spüren, als er in die Tasche hineingriff. Sie zu öffnen hatte er allerdings nicht vor.
Vadrion kam beim ersten Mal mit einer großen schwarzen Tasche zurück. Er legte die Tasche auf die Holzbank, die am nächsten bei ihm stand. ,,In der hier sind die Messer und der Speer drin.'', sagte Vadrion und zeigte auf die von ihm aus rechte Tasche. Crimson Death vergeudete keine Zeit und ging direkt zu der Tasche hinüber und Meras folgte ihm auf den Fuß. Vadrion verschwand erneut in den Weiten des Ankleidezimmers.
Crimson Death nahm den Reisverschluss und öffnete die Tasche. ,,Da sind ja die guten Dinger.'', sagte Crimson Death erfreut und griff in die Tasche. Heraus holte er drei Gurte und legte sie auf die Bank. Danach zog er sich den weiten schwarzen Ledermantel, den er trug, aus, damit er sich die Gurte überziehen konnte. Während er sich die Gurte überzog, griff auch Meras in die Tasche und holte sich einen verkleinerten Speer und eine Armschiene heraus. Der junge Mann befestigte sich die Armschiene an seinem linken Arm, nahm dann den Speer und packte ihn auf die Armschiene, welche magnetisch zu sein schien, da der Speer an ihr hängen blieb.
Währenddessen hatte Crimson Death sich auch fertig ausgerüstet. Zwei Gürteln hatte er sich quer um den Oberkörper geschnallt und einen um die Hüfte. An den drei Gürteln hängten viele verschiedene Messer, die sich in Form und Größe von einander unterschieden. An dem Gürtel, den Crimson Death um die Hüfte trug, befanden sich zu dem zwei Karambit, die jedoch ungewöhnlich groß für diese Messerattacke waren. Daenor vermutete, dass es sich bei diesen zwei Messern um Crimson Death's bevorzugte Waffen handelte und sie deswegen auch so modifiziert waren.
Nachdem der Anführer des Red Batchs nun die Messergürtel angezogen hatte, nahm er sich erneut seinen Mantel und zog sich diesen über. Zu diesem Zeitpunkt kam auch Vadrion wieder. Dieses Mal hatte er zwei große schwarze Taschen dabei. ,,So, in den beiden Taschen sind noch das Scharfschützengewehr und die Keule drin.'', informierte er die Gruppe. Karil und Azog begaben sich daraufhin zu den Taschen, surrten sie auf und nahmen sich ihre Waffen heraus. Karil's Scharfschützengewehr war lang und schmal und der Söldner schien etliche Veränderungen an der Waffe vorgenommen zu haben. Dazu besaß er, ähnlich wie Crimson Death, einige Gürtel, die er sich um die Hüfte und seinen Oberkörper legte. An diesen Gürteln hingen vor allem Munitionspacks, aber auch andere Sachen, wie zum Beispiel verschiedene Arten Schäften. Der Scharfschütze schien auf jede mögliche Situation vorbereitet zu sein.
Allerdings musst Daenor trotzdem zugeben, dass Azog's Waffe ein größerer Blickfänger war. Er benutze nämlich eine riesige und mächtige Keule, die aus einem schwarzen Material bestand, das Daenor stark an Obsidian erinnerte. Nachdem Azog die Waffe in die Hand genommen hatte, schwang er sie einmal durch die Luft. Dabei achtete er nicht auf seine Umgebung und so kam es, dass er eine riesige Delle in den nächststehenden Spind schlug. ,,Immer noch so, wie ich dich in Erinnerung hatte.'', sagte Azog lediglich erfreut.
,,Sind alle bereit zum Aufbruch?'', fragte Eonwe in die Runde. Die Mitglieder von Task Force V nickten als Bestätigung.
,,Gut, dann lasst uns keine weitere Zeit verschwenden und aufbrechen.'', befahl Vadrion streng und lief zurück zur Tür. Die Anderen Männer folgten ihm.
Bei der Tür angekommen, öffnete Vadrion sie und trat hinaus in den Gang. Nacheinander trat die Gruppe aus dem Ankleideraum. Daenor war der Letzte, der ihn verließ und er ließ die Tür ins Schloss fallen, nachdem er durchgeschnitten war.
,,Folgt uns. Es geht in diese Richtung.'', erklärte Vadrion, drehte sich nach rechts und übernahm gemeinsam mit Eonwe die Führung.
Daenor blieb bewusst der Hinterste der Gruppe. Eine Sache hatte er noch mit Mandos zu klären. Doch bevor Daenor über die Kom-Verbindung erneut Kontakt zu dem Verteidigungsminister aufnehmen konnte, wandte sich Alan an ihn, der tatsächlich die ganze Zeit vor der Tür gewartet hatte. ,,Daenor!'', sagte er lediglich, um die Aufmerksamkeit des Insassen auf sich zu ziehen, während er auf ihn zuging.
Bei Daenor angekommen, griff sich Alan in die Jacke und holte Daenor's alten Flachmann hervor. Nie im Leben hatte der damit gerechnet den Flachmann wiederzusehen. ,,Wodka, wie versprochen.'', erklärte Alan mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen und reichte Daenor den Flachmann so unauffällig wie möglich. ,,Jetzt Schulden Sie mir was. Also wagen Sie es gar nicht erst, draufzugehen.''
Daenor lächelte traurig, während er den Flachmann entgegennahm. ,,Ich schulde Ihnen sehr viel mehr als das, Alan.''
,,Dann sehen Sie zu, dass Sie zurückkommen, um Ihre Schulden zu begleichen. Das meine ich ernst!'', verkündete Alan in gespielt strengem Ton.
,,Ich werde mein Bestes geben.'', versprach Daenor.
,,Das will ich doch hoffen, Sir. Übrigens: Es tut gut, Sie wieder in Ihrer alten Uniform zu sehen.'', erwiderte Alan und streckte ihm die Hand entgegen. ,,Man sieht sich also in ein paar Tagen wieder.''
,,Bis dann, Alan.'', sagte Daenor, ergriff Alan's Hand und schüttelte sie. Daraufhin trat Alan von ihm weg, drehte sich um und lief davon. Daenor schloss zu seinem Einsatzteam auf.
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