Seufzend ließ sich Yoongi auf einen Stuhl in Jimins Esszimmer nieder.
Der Keksteig wurde von Jimin geteilt und ausgerollt.

"Ich bin froh, dass wir dieses Stück endlich hinter uns haben." beichtete Yoongi und riss etwas Teig ab, um diesen zu essen.
"Die Geschichte ist nunmal wichtig, um richtig Weihnachten zu feiern." antwortete Jimin schmunzelnd und setzte ein Ausstecher auf den Teig.

Mit Kraft drückte er diesen durch und legte einen ausgestochenen Tannenbaum auf das Blech.

"An Ostern liest man doch auch nichts vor." brummte Yoongi.
"Schon, aber die Geburt ist ein wichtiger Teil für die Christen. Vielleicht sogar der Wichtigste." erklärte Jimin ruhig. "Schließlich kam da Jesus auf die Welt, um die Menschen zu retten."

"Wenn man daran glaubt."
"Glaubst du nicht, dass jemand die Welt aus einem Grund erschaffen hat?" fragte Jimin interessiert. Noch nie hatten sie sich über solch ein Thema unterhalten.

"Doch, aber ich würde mich ganz sicher nicht als Christ bezeichnen." erwiderte Yoongi leise.
"Wieso nicht?"

"Weil es dumme Regeln gibt, die man einhalten muss und ich habe keine Lust, jeden Tag zehn Mal das Vater unser zu beten, wenn ich gesündigt habe. Außerdem bin ich in den Augen sowieso ein Sünder durch und durch, weil ich dich liebe."

Stolz lächelte Jimin und drückte ihm liebevoll einen Kuss auf die Wange. "Das hast du zwar sehr süß gesagt, aber du liegst da falsch."

Fragend blickte der Ältere ihn an.
"Es geht nicht darum, keine Sünden zu begehen. Ein Mensch sündigt; selbst Pastoren und Priester tun es.

Es geht darum, dass man nach Vergebung sucht, wenn man etwas falsch gemacht hat und Reue empfindet. Was bringt das Vater unser, wenn man danach den selben Fehler macht? Die Kirche hat das ziemlich vermasselt."

"Und was ist mit dem 'nur Mann und Frau'?"
"Ich denke, Jesus ist es egal, wen man liebt. Die Hauptsache ist, dass man liebt." erklärte Jimin und blickte Yoongi an. "Es gibt viele Leute, die dagegen etwas sagen würden, aber es ist meine Ansicht, die mir die Bibel und Gläubige gegeben haben.

Jemand hat mir mal gesagt, dass der erste Schritt das Akzeptieren ist. Wenn du dich entscheidest, Jesus in dein Leben zu lassen, wird er dich selbst verändern, wie er dich haben möchte. Wie du siehst, liebe ich dich genauso wie du mich und das, obwohl ich an Gott glaube und versuche, ein guter Christ zu sein."

"Und wenn du falsch liegst?"
"Woher weiß man, was richtig ist?" Jimin nahm das volle Blech in die Hand und schob es in der Küche in den Ofen.

"Ich war lange Zeit skeptisch und wusste nicht, was ich glauben sollte. Ich habe Zweifel gehabt und auch nicht wenige. Ich gehe seit klein auf in die Kirche und was ich da schon von Pastoren gehört habe, war zum Teil schockierend, was von einem erwartet wird, um in den Himmel zu kommen.

Und dann habe ich jemanden kennengelernt, der Antworten hatte, die ich verstand. In der Bibel geht es weniger um Gott sondern mehr um Jesus. Jesus, der sich als Kind die Knie aufgeschürft hatte, der lustig war und Freunde hatte. Er war ein Mensch wie wir. Auch er hatte Zweifel und Ängste.

Wir vergessen das öfters, weil wir immer den Allmächtigen sehen. Wir können wie Jesus leben, weil Jesus wie wir gelebt und uns erlöst hat.

Ich möchte dir nichts andrehen. Nicht jeder kann oder will glauben und das ist okay, aber viele glauben, nur weil man Christ ist, ist man plötzlich nur noch am Bibel lesen, kein unterhaltsamer Mensch oder ein seltsamer Klassenkamerad. Mir hilft der Glauben, wenn ich Angst vor der Zukunft habe oder jemanden brauche, der mir zuhört."

"Ich akzeptiere dich so wie du bist, Jiminie." schmunzelte Yoongi und umarmte ihn. "Trotzdem bist du ganz schön seltsam auf einer guten Weise."

xxx

Story 3/4 ✔

Die Weihnachtsgeschichte mal ganz anders

Wer den Crsck ohne Schaden überstanden hat, Respekt.

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Happy vierter Advent!